Prägungen anlässlich von Belagerungen im 16. Jahrhundert
hier Fortsetzungsseite Notgeld von Wilhelm V. von Jülich-Berg, 1543 Belagerung von Leipzig, 1547 Belagerung von Magdeburg, 1550-51 Belagerung von Metz, 1552 Der Zweite Markgräflerkrieg, 1552-54 Belagerung und Einnahme von Gotha, 1567 |
![]() Einseitige Notklippe zu einem Taler, 1543. 34x34 mm, 29,27 g. Brause-Mansfeld Tf.12,2; Noss 285. geprägt von Herzog Wilhelm während des Krieges um das Herzogtum Geldern. Vs.: Ungekrönter, doppelschwänziger Löwe l. zwischen Jz. 4 - 3, umgeben von einem unregelmäßigen, wappenähnlichen Rand. Lit.: Hartwig Neumann, Die Jülicher Notklippen von 1543, 1610, 1621/22. Jülich 1974. Auszug: PDF |
![]() Goldene Notklippe zu einem Dukaten 1547, Leipzig. 14x14 mm, 3,54 g. Brause-Mansfeld Tf.16,6; Keilitz 261; Friedb.2623. geprägt von Moritz von Sachsen während der Belagerung in Leipzig durch Johann Friedrich von Sachsen. Vs.: × | ○M○ | H·Z·S○ "Moritz Herzog Zu Sachsen" Rautenschild zwischen Verzierungen, umher Lorbeerkranz. Rs.: × | ○H○ | HFRI | ○BELEG | ERT○LEIP○ | ZIG○MENS | IAN:AN○ | MDXL | VII "Herzog Hans Friedrich belagert Leipzig im Monat Januar 1547" - umher Lorbeerkranz. Beide Kontrahenten werden als Herzöge benannt.
Einer von ihnen ist noch Kurfürst. Der andere wird es werden.
![]() Talerklippe 1547, Leipzig. 41x41 mm, 29,39 g. Brause-Mansfeld Tf.16,8; Schnee 672. Sächsisches Wappen zwischen der geteilten Jahreszahl, oben die Initialen MHZS (Moritz Herzog zu Sachsen), unten in einem Kreis ein L (für Leipzig)
Nach 21 Tagen endete diese Belagerung erfolglos.
Die Entscheidung im Schmalkaldischen Krieg fiel erst am 24. April 1547 in der Schlacht bei Mühlberg. |
![]() Gulden 1551, Notgeld. Ø 35 mm, 15,29 g. Brause-Mansfeld Tf.17,10; v.Schr.901/904; Schildm.Tf.8-2. Vs.: +MONETA·NOVA·MAGDeBURGENSIS Stadttor, darüber Magd (Jungfrau) mit erhobenem Kranz zwischen zwei Türmen. Rs.: +VERBVM DOMINI MAnet IN AETERnum 1·5·5·1 zeitgenössischer Kampfspruch "des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit" - grosse Magdeburger Rose.
![]() Interimstaler o.J. (1549-51). Ø 41 mm, 28,75 g. v.Schr.948; Schildm.Tf.8-2; Dav.9445. Vs.: ¤ PACKE·DIch·SATHANus DV·INTERIM· Der Heiland beschwört einen Drachen (das Interim) mit mehreren Köpfen (Engel-, Papst-, Türkenkopf). Rs.: ¤ DIT·IS·MeIN LEVEr·SON·DEN·Solt·GIr·HOren Taufe Christi im Jordan durch Johannes des Täufer, darüber der Heilige Geist als Taube. Zur speienden Fratze am Unterleib des Drachens vergleiche einen Demon mit mehreren Fratzen in
Stefan Lochners Gemälde Das Weltgericht ![]()
Auch Wallensteins Belagerung 1629 war erfolglos. Aber die dritte Belagerung, 1631 durch Tilly,
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![]() Medaille 1552. Bronze Ø 38 mm, 11,4 g. Mazerolle II,329; Jones 58. Vs.: HENRICO II FRANCorum Regi CHRISTIANISsimo OPTimi PRINCIPIs "Heinrich II., König von Frankreich, allerchristlichster trefflicher Fürst" - gekrönte Büste des Königs. ( Christianissimus = Allerchristlichster, Titel der Könige von Frankreich seit Ludwig XI., von den Päpsten verliehen.) Rs.: METae / LIBER OBSIDeo / CAR V IMP ET GE / RM OPPVGno FRANCisco / A LOTHORingia DVCE / GVISiae FOELICISsime / PROPVGnante / 15(Metz-Wappen)52 "freies Metz, belagert vom dt. Kaiser Karls V., glücklichst beschützt von François de Lorraine, Duc de Guise"
![]() Medaille 1552. Ø 52 mm. Mazerolle II,408; Jones I,227. Vs.: FRANCISCVS - DVX GVISIVS - Brustbild n. rechts in Rüstung. Rs.: I552·HÆC·TIBI·META· Ansicht der befestigten Stadt Metz. Metis haec tibi meta datur = Die Stadt Metz ist dir (d.h. Karl V.) und deinem "Vorwärts" (plus ultra) zum Prellstein und Ziel (meta) geworden. Die Medaille feiert François de Lorraine, duc de Guise (1519-63), Bruder von Erzbischof und Kardinal Charles de Lorraine-Guise, der die Stadt Metz 1552 gegen die Belagerung durch Ks. Karl. V. verteidigte.
Ref.:
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![]() Einseitige 1/2 Nottalerklippe, 1553. 45 mm, 14,03 g. Brause-Mansfeld Tf.3,5; v.Schr.758a. Vs.: In der Mitte Stempel A.M.Z.B. "Albrecht, Markgraf zu Brandenburg" darunter Zollernschild zwischen Jahreszahl. Während des Markgräflerkrieges entstanden goldene und silberne Feldklippen, die in und um Schweinfurt,
Hof und Hohenlandenberg geprägt worden sein sollen (gemäß v. Schrötter). |
Johann Friedrich II, 1557-67, als Belagerter ![]() Notklippe 1567 zu 3 Groschen, Gotha. 18x18 mm. Tentzel Tf.16/11; Brause-Mansfeld Tf.11/2. Vs.: H HF G K - über dem sächsischem Wappen, links und rechts geteilte Jahreszahl. Die Initialen stehen gemäß Tentzel für: "Hertzog Hanß Friedrich Gebohrner Kurfürst". Damit unterstreicht Johann Friedrich II. den Anspruch der ernestinischen Linie auf den Kurfürstentitel. Rs.: Wertangabe. Kurfürst August, 1553-86, als Sieger auf die Einnahme von Gotha ![]() Taler 1567, Dresden. Ø 40 mm, 28,91 g. Schnee 717; Dav.9800. Vs.: *TANDEM*BONA*CAVSA*TRIVMPHAT "Endlich siegt die gute Sache" Grosses Kurwappen, darüber gehörnter Kopf, darunter Mzz. HB = Hans Biener, Münzmeister in Dresden 1556-1604. Rs.: MDLXVII | GOTHA·CAPTA | SVPPLICIO·DE·PRO | SCRIPTIS·IMPerii:HOS | TIBus:OBSESSis·SVMPTO | COeTERISQue·FVGATIS | AVGVSTVS·Dux·SAXOnum | ELECTOR·etc | ·Fieri·Fecit· "Als 1567 Gotha eingenommen, die Strafe an den geächteten belagerten Reichsfeinden vollzogen war und die übrigen in die Flucht geschlagen waren, ließ August, Herzog zu Sachsen und Kurfürst, diese Münze prägen." Lit.:
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Belagerung von Brescia (1515-16) und Verona (1516) Belagerung von Pavia, 1524-25 Belagerung der Engelsburg in Rom, 1527 Belagerung von Wien, 1529 Belagerung von Florenz, 1529-30 |