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Konstantin der Große
Festtag: 21. Mai
auf Münzen von Byzanz


Byzantinisches Kaiserreich, Manuel II. Paleologos, 1391-1423 :
Kupfermünze     Ø 20 mm.
St. Konstantin und St. Helena stehen neben dem Kalvarienkreuz / Büste des Kaisers.

Constantinus Flavius Valerius wurde um 280 als Sohn des späteren Tetrarchen Constantius Chlorus und der hl. Helena in Naissus, der heutigen Stadt Nisch im Osten Jugoslawiens, geboren. Nach dem Tode seines Vaters wurde Konstantin, der seine Jugendjahre am Hofe des Kaisers Diokletian verbracht hatte, am 25. Juli 306 von den Legionen in den westlichen Provinzen des Römischen Reiches zum Augustus ausgerufen. Obwohl er selbst noch lange Sol, dem Sonnengott, anhing und sich erst auf dem Sterbebett taufen ließ, führte er den Christen gegenüber die milde Politik seines Vaters weiter. Das bekannte Toleranzedikt, das der Augustus Galerius im Jahre 311 erließ, trug auch den Namen Konstantins.
Nach den christlichen Schriftstellern Lactantius und Eusebios von Caesarea wurde der Kaiser vor der Entscheidungsschlacht gegen den Rivalen Maxentius, die am 28. Oktober 312 an der Milvischen Brücke vor den Toren Roms stattfand, im Traume oder durch eine Vision aufgefordert, das siegbringende Zeichen Gottes auf den Schilden oder Fahnen seiner Soldaten anbringen zu lassen. (Dieses Zeichen, das aus den griechischen Buchstaben Chi und Rho kombinierte Christusmonogramm, erschien später auch auf Münzen, erstmals unter dem Rebellenkaiser Magnentius, der 350 bis 353 Gebiete im Westen des Römischen Reiches regierte.)
Durch die Siege über den heidnischkonservativen Mitkaiser Licinius in den Schlachten von Adrianopel, Chrysopolis und Kallinikos wurde Konstantin ab September 324 zum unangefochtenen Alleinherrscher im Römischen Reich, in dem er die schon durch Diokletian begonnenen Reformen weiterführte. Im Kampfe mit den äußeren Feinden, den Franken, Alemannen, Goten, Sarmaten und Persern, vermochte der Kaiser zwar die Grenzen zu verteidigen und in einzelnen Fällen auch zu konsolidieren, eine nachhaltige Beendigung der ständigen Bedrohungen gelang ihm aber sowenig wie seinen Vorgängern und Nachfolgern.
Seit seinem Sieg über Maxentius wandte sich Konstantin, der bis zu seinem Lebensende Pontifex Maximus blieb, verstärkt dem Christentum zu, ohne aber die Heiden, die immer noch die weit überwiegende Mehrheit seiner Untertanen stellten, zu benachteiligen oder gar zu verfolgen. Durch die Einbeziehung der christlichen Kirche in das staatliche hierarchische und Ordnungssystem setzte der Kaiser jedoch Entwicklungen in Gang, die auf kirchlichem und staatlichem Gebiete noch bis in die Gegenwart nachwirken.
Konstantin, der Byzanz zu seiner neuen, 330 eingeweihten Hauptstadt Konstantinopel umgründete, ließ dort die Apostel- und die erste Sophienkirche, in Rom die Lateran- und die erste St.-Peters-Kirche und in Palästina u. a. die Grabeskirche in Jerusalem und die Geburtskirche in Bethlehem bauen.
An Pfingsten des Jahres 337, am 21. Mai, starb der Herrscher, den ein antiker Schriftsteller, Eutropius, einen "gewaltigen Mann, der es unternahm, alles zu verwirklichen, was er sich im Geiste vorgenommen hatte", nannte und den die Ostkirchen zu Recht als ihren Begründer verehren und deshalb auch heiliggesprochen haben. Obwohl auch die römische Kirche aus den politischen Maßnahmen und den bedeutenden Schenkungen des Kaisers in hohem Maße Nutzen zog und davon noch um das Jahr 800 zu der berüchtigten "Konstantinischen Schenkung" an Papst Sylvester, die bei allem Verständnis für die Vorstellungen und Sitten der Zeit nichts anderes als ein gewaltiges Betrugsmanöver darstellte, angeregt wurde, hat sie ihren großen Förderer nie heiliggesprochen. Dieses Schicksal teilt Konstantin mit einem bedeutenden Nachfolger, Karl dem Großen, und in beiden Fällen dürfte der tiefste Grund für die Unterlassung auch derselbe sein. Beide Kaiser hatten zwar ungewöhnlich große Verdienste um die Kirche, doch standen sie nach ihrem Selbstverständnis über der kirchlichen Hierarchie. Sie trafen daher personelle, die Kirche betreffende Entscheide und griffen in dogmatische Streitereien, die durchaus den Frieden des Landes zu gefährden vermochten, ein. Diese Maßnahmen mochten politisch durchaus sinnvoll sein oder wenigstens scheinen, sie waren aber auch aufs höchste geeignet, den Anspruch der Päpste, die in letzter Instanz über Heiligsprechungen entschieden, auf eine geistliche und weltliche Suprematie wirkungsvoll zu untergraben.
Hans Herrli, MünzenRevue 5/1992, S.581
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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