Startseite Heilige auf Münzen TOUR :  Hl. Katharina von Alexandria


Karl der Grosse
Festtag: 28. Januar
auf Münzen von Aachen, Paderborn, Osnabrück, Ostfriesland, Münster, Zürich


Ostfriesland-Norden, Falschmünzerwerkstatt :   Taler o.J.     Ø 38 mm.   Delm.787, Dav.8889
Vs.:   ·MONETA:NOVA:ARGENTEA:D:I:P·:   -   Löwe nach links.
[wegen D:P:I = "Dominus In Pallant" legt Davenport diesen Taler nach Hft. Culemborg, Niederlande]
Rs.:   ·SANCTVS:CAROLVS:MAGN9·:   -   Brustbild Karls des Großen nach rechts.
Vergleiche dazu der Taler von s'Heerenberg mit dem Bildnis von St. Oswald
und die Taler mit dem Bildnis von Ks. Karl V. aus Nimwegen, Donauwörth, usw.


Reichsstadt Aachen :   Taler 1571     Ø 41 mm, 27,7 g.   Dav.8904.
Vs.:   MOneta.REGIÆ SEDIS - VRBIS AQVISGRANI     "Geld des Königssitzes der Stadt Aachen"
Thronender Karl der Große mit Krone, Zepter und Reichsapfel, unten Stadtschild, im Feld die geteilte Jahreszahl.

Rs.:   MAXIMIL.II.ROMAN.CÆSAR AVGVS     Titel des amtierenden Kaisers und
Münzbild gemäss Reichsmünzordnung: Gekrönter und nimbierter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust.
Hier wird Karl der Grosse nicht als Heiliger betrachtet, sondern als weltlicher Herrscher.

Für die Geschichte des Papsttums und des christlichen Abendlandes ist Karl der Große zweifelsohne von viel größerer Bedeutung als jeder seiner Nachfolger auf europäischen Thronen. Der Frankenkönig vernichtete im Jahre 771 das Langobardenreich in Italien aufgrund eines Hilferufes von Papst Hadrian I. Er erneuerte das Bündnis mit der römischen Kirche und legte mit der Bestätigung der Schenkung seines Vaters, der sogenannten Pippinschen Schenkung, einen der Grundsteine des späteren Kirchenstaates. Karls Zug gegen die spanischen Umayyaden blieb ohne große Erfolge, doch durch seinen außerordentlich brutal geführten Krieg gegen die heidnischen Sachsen dehnte er in den Jahren 772 bis 804 nicht nur seinen eigenen weltlichen, sondern auch den geistlichen Herrschaftsbereich des Papstes beträchtlich aus. Im Inneren seines Staates vollendete Karl die Kirchenreform des hl. Bonifatius, indem er alle Klöster zur Annahme der benediktinischen Regel zwang, die Stiftsgeistlichen zu gemeinsamem Leben anhielt und die schon 754 eingeleitete Annahme der römischen Liturgie im ganzen Reiche durchsetzte. Neben vielen Taten und Maßnahmen, welche die Kirche und die Stellung des Papstes stärkten, maßte sich der Kaiser aber gelegentlich auch die Stellung einer höchsten Glaubensautorität an. Aufgrund der falsch interpretierten Beschlüsse des zweiten Konzils von Nikäa über die Verehrung der Bilder, veranlaßte er 792 die fränkischen Theologen zu einer Stellungnahme gegen Papst Hadrian. Im Jahre 794 ließ er dann auf der Synode von Frankfurt den Adoptianismus, wonach Christus nur ein von Gott begnadeter Mensch war, in Opposition zur offiziellen römischen Lehre vertreten.
1165 wurde Karl der Große, wahrscheinlich vor allem aufgrund der Bemühungen Rainaids von Dassel, des Erzbischofs von Köln und Reichskanzlers Kaiser Friedrich Barbarossas, durch den Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen. Dem Papste gegenüber trat Rainald als radikaler Verfechter der kaiserlichen Rechte und der imperialen Ansprüche Barbarossas in Italien auf. Es können kaum Zweifel daran bestehen, daß die Heiligsprechung des mächtigen Kaisers Karl, der ungefähr das Ideal des Reichskanzlers vertrat, machtpolitisch motiviert war und es kann daher auch nicht verwundern, daß sie von Papst Alexander III., auch wieder aus politischen Gründen, nicht anerkannt wurde. Später wurde jedoch die Verehrung des Kaisers als "beatus" (Seliger) für Aachen und Osnabrück von Rom erlaubt. Als Festtag wurde der 28. Januar festgesetzt, weil Karl im Jahre 814 an diesem Tage starb.
Karl der Große richtete nach der Unterwerfung der Sachsen in deren Gebiet sechs Bistümer ein und auf Sedisvakanz-Münzen dieser Bistümer (am regelmäßigsten in Münster) erscheint der Kaiser mit dem Titel "S(anctus) Carolus Magnus Fundator" (Der heilige Karl der Große, der Gründer). Die Bezeichnung als Heiliger ist zwar nicht ganz kanonisch korrekt, doch verdient der große Kaiser die Ehre trotz all seiner Fehler wahrscheinlich nicht weniger als viele wesentlich unbedeutendere, heiliggesprochene Fürsten.
Hans Herrli, MünzenRevue 1/1992, S.36f>
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.


Bistum Paderborn, Sedisvakanz 1683 :   Taler 1683.     Ø 44 mm.   Dav.5706.
Vs.:   CAPITUL.CATHED.PADERB.SEDE.VACANTE: 16 - 83     Hl. Liborius mit Bischofshut,
Nimbus, Krummstab und Buch, drei "Steine" auf dessen Deckel, im Abschnitt sein Name.

Rs.:   FUNDATUM CONSERVA     "Nimm was Du gründetest, in deinen Schutz"
Karl d.Gr. mit Krone, Nimbus, Szepter und Globus, im Abschnitt sein Name.


Bistum Osnabrück, Sedisvakanz 1715 :   Taler 1715.     Ø 42 mm.   Dav.2504.
Vs.:   ¤ CAPITULUM CATHEDRALE OSNABRUGENSE SEDE VACANTE
St. Petrus mit Schlüsseln und Buch, davor Stiftswappen unter Bischofshut.
Rs.:   S:CAROL MAGNUS IMPERATOR.FUNDATOR Ao XTI DCCLXXII
"... anno christi 772" = Gründungsdatum des Bistums.
Stehender Karl der Große mit Schwert und Reichsapfel, im Hintergrund der Osnabrücker Dom.


Bistum Münster, Sedisvakanz 1761 :   Taler 1761, Augsburg.     Ø 42 mm.   Dav.2470.
Vs.:   ¤ CAPIT:CATH:ECCLESIAE MONASTERIENSIS SEDE VACANTE
Ansicht des Domes von Münster, darunter im Abschnitt EIN SPECIES / REICHS THALER / (Augsburger Pyr).
Rs.:   +S·CAROLUS+MAGNUS+FUNDATOR+   -   Stehende Karl d.Grosse,
zwischen seinen Füssen T (für Stempelschneider Thiébaud, Augsburg), im Feld 17 - 61.

Dargestellt wurde Karl d. Gr. meist mit Krone sowie Reichsapfel bzw. Globus
(die er beide nicht kannte), aber selten mit Heiligenschein.


Zürich :   Plappart o. J. (um 1419).     Ø 25 mm, 2,03 g.
Vs.:   + MOnETA nO·THVRICEnSIS
Zürcher Schild mit auffliegendem Adler in Vierpass.
Rs.:   SAnCTVS - KAROLVS
Thonender Karl der Grosse mit Krone, Heiligenschein und Schwert.


Zürich :   Goldgulden o.J. (1512-15).     Ø 22 mm, 3,24 g.
Vs.:   + MOn'·nOVA·AV'·THVRICENSIS
Reichsadler n. l. mit Zürcher Schild auf der Brust.
Rs.:   CIVITATIS· - IMPERIAL'   -   Thronender Kaiser Karl der Grosse
mit Krone und Nimbus von vorn, das Schwert waagrecht vor sich haltend.
Karl der Grosse wurde als Gründer der Stadt Zürich angesehen.

Startseite Heilige auf Münzen TOUR :  Hl. Katharina von Alexandria