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St. Korbinian
Festtag: 8. September
verehrt in Freising


Bistum Freising :  Sedisvakanz-Medaille 1763.     Ø 44 mm, 43,8 g.
Vs.:   Zwei Postamente, auf dem linken ist das Brustbild von St. Korbinian (Gründer des Bistums) mit Heiligenschein, Krummstab und Buch zu sehen, auf dem rechten das gekrönte Brustbild Sigismunds,
König von Burgund, mit Heiligenschein, Harnisch, Zepter und Reichsapfel.

Rs.:   Madonna mit Kind auf Mondsichel in Strahlenkranz, umher die Wappen von 14 Domherren.

Korbinian, der Sohn eines fränkischen Vaters und einer keltischen Mutter, wurde um 680 in der Nähe der französischen Stadt Melun geboren. Im Alter von 22 Jahren baute er sich bei einer dem hl. Germanus geweihten Kapelle eine Zelle, wo er 14 Jahre als Einsiedler lebte. Als Korbinian um 710 eine Wallfahrt nach Rom unternahm, gründete er unterwegs in Kains bei Meran in Südtirol ein kleines Kloster, dem er eine eigene Regel gab. In Rom vom Papst zum Bischof geweiht, wurde Korbinian als Missionar zurück ins Land der Franken gesandt. Auf Wunsch des Bayernherzogs Grimoald ließ er sich in Freising bei München nieder, wo er eine Kirche, die Keimzelle der späteren Abtei Weihenstephan, gründete.
Die rege Missionstätigkeit Korbinians wurde unterbrochen, als er den Herzog dazu brachte, seine Gattin Plektrude, rnit der dieser in einer nach kanonischem Recht unerlaubten Ehe lebte, zu verstoßen. Vor den Verfolgungen der erbitterten Plektrude floh der erste Bischof von Freising in sein Kloster Kains. Hugibert, der Nachfolger Grimoalds, rief ihn zwar wieder zurück, doch schon am 8. September 730 starb Korbinian. Wie er es gewünscht hatte, wurde er in Kains begraben, aber schon am 20. November 769 überführte man seinen Leichnam wieder nach Freising. Dort ruhen die Gebeine des Patrons der Erzdiözese Freising-München heute in einem goldenen Schrein in der Krypta des romanischen Domes, den die Brüder Asam 1724 mit prächtigen Fresken ausschmückten.
Auf Bildern erscheint St. Korbinian als Bischof mit Buch, Stab und Kirchenmodell, seit dem 15. Jahrhundert auch mit einem Bär als Attribut. Das Tier erinnert an die Legende, daß ein Bär, weicher das Maultier des Heiligen zerriß, von diesem gezwungen wurde, sein Gepäck nach Rom zu tragen.
Pfennige der Bischöfe von Freising zeigen das Bild eines Bischofs, das vielleicht St. Korbinian darstellen soll. Da diese Münzen aber fast immer ausgesprochen schlecht geprägt sind, zeigen wir hier eine Sedisvakanz-Medaille, die auch St. Sigismund, den zweiten Patron von Freising, zeigt. Dieser Sigismund war der Sohn des arianischen Königs Gundobald von Burgund. Vom Bischof Avitus von Vienne wurde er irn Jahre 497 katholisch getauft, und 516 folgte er seinem Vater auf den Thron von Burgund. Aufgehetzt von seiner zweiten Frau, ließ Sigismund Sigrich seinen Sohn aus erster Ehe im Schlafe erwürgen. Als Buße erneuerte Sigismund das Kloster Saint-Maurice im Unterwallis und stattete es reich mit Gütern aus. Kurze Zeit später wurde das burgundische Heer vom Frankenkönig Chlodomir vernichtend geschlagen. Den gefangenen Sigismund und seine ganze Familie ließ der Sieger am 1. Mai 524 in einem Brunnen bei Orléans ertränken. 536 wurden die Gebeine Sigismunds dann in der Johanniskirche zu Saint-Maurice beigesetzt, und seit 1365 ruht der größte Teil der Reliquien dort in einem von Kaiser Karl IV. gestifteten silbernen Schrein. Ein Teil der Gebeine gelangte aber auch in den Prager St.-Veits-Dom· und nach Freising, wo das Fest des, Heiligen am 1 . Mai gefeiert wird.
Hans Herrli, MünzenRevue 9/1993, S.1122
siehe auch heiligenlexikon.de.

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