Festtag: 21. Juni
auf Münzen des Stifts St. Alban zu Mainz
St. Alban von Mainz ist einer der Heiligen, die sich historisch nicht nachweisen lassen. Nach der ältesten Legende kam Albanus während der Regierungszeit des Kaisers Theodosius I. (379-395) mit zwei Gefährten, Theonestus und Ursus, von der Insel Namsia, bei der es sich vielleicht um Naxos handelt, zum
heiligen Ambrosius, dem Bischof von Mailand.
Dieser sandte die drei als Missionare weiter nach Gallien. Ursus fand bereits unterwegs in einer unidentifizierten Stadt Augusta den Märtyrertod; Alban und Theonestus wurden in Mainz enthauptet. In einer späteren, erstmals um 1060 nachweisbaren Version, die zum Teil auf einer Verwechslung des im 6. Jahrhundert amtierenden Mainzer Bischofs Theomastus mit dem in verschiedenen Städten Venetiens verehrten Theonestus beruht, ist Alban der Diakon des Theonestus, eines vom Vandalenkönig Hunnerich aus Philippi in Makedonien oder aus Hippo in Tunesien vertriebenen Bischofs und Anhängers der Lehre des Athanasius. Die beiden gelangen über Rom und Mailand zum Burgunderkönig, dem heiligen Sigismund, und später nach Trier und Mainz, wo sie gegen die ketzerischen Arianer predigen und kämpfen, diesen aber schließlich unterliegen. Alban wird von den Arianern ergriffen und enthauptet; Theonestus und zwei Gefährten gelingt die Flucht nach Norditalien, wo der Flüchtling aus Griechenland Bischof von Altino, einem Städtchen nordöstlich von Venedig, und 425 von den Arianern umgebracht wird.
Alban, der im Gartenfelde bei Mainz geköpft wurde, soll seinen Begräbnisort zuvor selbst ausgesucht und - wie viele andere Märtyrer - seinen abgeschlagenen Kopf dorthin getragen haben. Über seinem Grabe wurde eine im Jahre 758 erstmals erwähnte Albanskirche errichtet, welche
Kaiser Karl der Große zur letzten Ruhestätte seiner 794 verstorbenen dritten Frau Fastrade bestimmte. Dies gab Anlaß zu einem 796 unter Erzbischof Riculf begonnenen und am 1. Dezember 805 geweihten Neubau. Wahrscheinlich zur gleichen Zeit wurde ein Benediktinerkloster eingerichtet, das 1419 in ein Ritterstift umgewandelt und 1552 durch
Markgraf Albrecht von Brandenburg zerstört wurde. Von
Kaiser Maximilian I. erhielt das Stift 1515 das Privileg der Prägung von Goldmünzen, der sogenannten Albanusgulden.