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St. Ambrosius
Festtag: 7. Dezember
auf Münzen von Mailand


Mailand, 1. Republik, 1250-1310 :   Grosso ambrosino.     Ø 21 mm, 2,87 g.   Braggi 1425v.
Vs.:   MEDIOLAN   "Mailand"   -   Kreuz und Mondsicheln in zwei Winkeln.
Rs.:   ·SanCtuS·AM - BROSIVs'   "Hl. Ambrosius"   -   Der thronende St. Ambrosius.


Mailand, Enrico VII di Lussemburgo, 1310-1313 :   Grosso.     Ø 24 mm, 3,79 g.   Braggi 1433.
✠hENRICVS:REX:   //   MEDIO - LANVM


Mailand, Enrico VII di Lussemburgo, 1310-1313 :   Grosso da 2 Soldi o. J.     Ø 26 mm, 4,19 g.   CNI V 60,1; Braggi 1431.
Vs.:   ·S GERVASI'· - ·S·PROTASI  -  Die hl. Gervasius und Protasius, senkrecht hNRICIPAT.
Rs.:   ·S·A - HEDIOLAnVn·     Der hl. Ambrosius mit Bischofsstab und segnender Hand.
Die Heiligen Gervasius und Protasius waren der Legende nach Zwillingsbrüder zur Zeit Neros. Sie wurden in Rom gefangengenommen und nach Mailand transportiert. Hier wollte sie Graf Astasius zwingen, seine Götter um einen Sieg anzurufen und ihnen zu opfern. Als sie sich weigerten und ihn auf Christus als ihren größeren Herrn hinwiesen, ließ der Graf Gervasius mit Bleigeißeln zu Tode peitschen und Protasius enthaupten. Nach einem Traum entdeckte Ambrosius von Mailand die Gebeine der Heiligen am 17. Juni 386 in der Basilika der Heiligen Nabor und Felix. Ambrosius ließ die Gebeine in die von ihm erbaute Kirche überführen, in der er später selbst auch beigesetzt wurde.


Mailand, Azzone Visconti, 1329-1339 :   Grosso     Ø 23 mm, 2,51 g.   Biaggi 1442.
Vs.:   +AZO:VICECOMES+·MEDIOLANVM·   -   Lilienkreuz im Vierpass.
Rs.:  ·S·AMBR - OSIVS ያ   (ያ = Visconti-Schlange)  -  Ambrosius mit Bischofsstab und segnender Hand.


Mailand, Luchino und Giovanni Visconti, 1339-1349 :   Grosso.     Ø 23 mm, 2,74 g.   Biaggi 1449.
Vs.:  +IOnES·Z·LVCHIBVS·VICECOMITES   -   Lilienkreuz im Vierpass.
Rs.:   S ABROSI' - MEDIOLANV   -   Ambrosius mit Bischofsstab und segnender Hand.


Mailand, Galeazzo u. Barnabus Visconti 1354-1378 :   Grosso o. J.     Ø 25 mm, ca.2,5 g.
CNI V 74,17ff; Biaggi 1456.

Vs.:  +BERNABOS·3 GALEAZ·VICECOMITES   -   Visconte-Schlange zwischen B G im Vierpass.
Rs.:   S ABROSI' - MEDIOLANV   -   Ambrosius mit Peitsche und Bischofsstab.


Mailand, Gian Galeazzo Visconti, 1395-1402 :   Grosso.     Ø 23 mm, 2,36 g.   Biaggi 1477.
Vs.:  COMES·VIRTVTVM·Dux·MEDIOLANI·3C'·ያ   (ያ = Visconti-Schlange)  -  Lilienkreuz im Vierpass.
Rs.:   S·ABROSIV'us - MEDIOLAN   -   sitzender St. Ambrosius hält Peitsche und Krummstab.


Mailand, Gian Galeazzo Visconti, 1395-1402 :   Grosso oder Pegione o.J.     Ø 24 mm, 2,26 g.   Biaggi 1475, Crippa 4.
Vs.:   +·GALEAZo VICECOmES De MEDIOLANI·3C   -   Schlange zwischen G - Z im Vierpass.
Rs.:   S·ABROSIV' - MEDIOLAN   -   St. Ambrosius thront mit Peitsche und Krummstab.


Mailand, Filippo Maria Visconti, 1412-1447 :   Soldo o.J.     Ø 17 mm, 0,89 g.
CNI 134,153-162 tav.6/21; Crippa 8; Biaggi 1504.

Vs.:   [FILIPV MARIA] DVX MEDIOLANI     Schild mit Helm und Zier.
Rs.:   S ABROSIVS - MEDIOLAИ     Thonender St. Ambrosius.


Mailand, 2. Republik, 1447-1450 :   Ambrosino d'oro o fiorino o.J.     Ø 28 mm, 3,47 g.
Vs.:   COMVNITAS·MEDIOLANI·   -   Gotisches M im Sechspass.
Rs.:   S·AMBROSIVS·MEDIOLANI·   -   Halbfigur des Hl. Ambrosius mit Geißel und Krummstab.


Mailand, Galeazzo Maria Sforza 1466-76 : Grosso da 8 Soldi o. J.     Ø 26 mm, 3,80 g.
CNI V 174,98; Crippa 9.

Vs.:   (s)GALEAZ·MA·SF·VICECOS·DVX·MELI·V·3·C   (s)=Schlange.   -   Geharnischte Büste rechts.
Rs.:   ·A·AMB - ROSI'·MELI·
Der Heilige mit Mitra und Nimbus zu Pferd nach rechts galoppierend, jagt mit angehobener Peitsche drei Krieger (Arianer), von denen einer vom Pferd gefallen ist und mit Füßen getreten wird.


Mailand, Galeazzo Maria Sforza 1466-76 :
Grosso da 5 Soldi o. J.     Ø 25 mm, 2,4 g.   CNI V 174,105; Crippa 12, Biaggi 1551, MIR 206/2.
Vs.:   (°)G3·MA·SF·VICECOMES·DVX·MELI·V·   -   Brustbild nach rechts zwischen GS-M.
Rs.:   ·S· - ·AMBROSI'·
Hl. Ambrosius fasst einen abgekehrten Krieger in Rüstung mit Schwert und Schild. Kein Innenkreis.


Mailand, Gian Galeazzo Maria Sforza und Ludovico Maria Sforza, 1480-94 :
Grosso da 5 soldi, o.J.     Ø 23 mm, 2,89 g.
Vs.:   ·IOannes·GaleazZo·Maria·SForza - VICECOmes·DVX·MedioLanI·SeXtus·
Helm mit Drachen als Helmzier.
Rs.:   ·LVDOVICO·PATRVO·GVBERNANTE   -   Kopf des nimbierten Hl. Ambrosius zwischen ·S· - ·A·

Ambrosius, dessen Name vom griechischen Wort "ambrosios" (unsterblich, göttlich) abgeleitet ist, wurde wahrscheinlich im Jahre 339 als Sohn des prätorianischen Präfekten für Gallien, des obersten Verwaltungsbeamten in Trier, geboren. Nach dessen Tode ließ sich die Familie in Rom nieder, wo sich Ambrosius klassischen und juristischen Studien widmen konnte. 373 ernannte ihn Valentinian zum Statthalter Oberitaliens, wodurch ihm die Aufgabe zuviel im Streit der Arianer und Athanasianer um die Nachfolge des verstorbenen arianischen Bischofs Auxentius von Mailand zu vermitteln. Als sich die Wahlversammlung nicht auf einen Kandidaten zu einigen vermochte, soll plötzlich eine Kinderstimme laut "Ambrosius - Bischof" gerufen haben und sofort wurde dieser, obwohl er erst Katechumene und damit noch gar nicht christlich getauft war, auch gewählt.
Trotz seiner Vergangenheit als leitender Staatsbeamter vertrat Ambrosius als Bischof energisch die Interessen der Kirche gegenüber der Staatsgewalt. Von ihm stammt denn auch der folgenschwere Satz: "Der Kaiser steht innerhalb der Kirche, nicht über der Kirche." Ambrosius mußte sich mit Justina, der Mutter Valentinians, welche die zu Häretikern erklärten Arianer unterstützte, auseinandersetzen und er trat mit Entschiedenheit dem Kaiser Theodosius dem Großen (379-395) entgegen, der 390 als Vergeltung für den Tod eines gotischen Generals während eines Volksaufstandes in Thessaloniki im Zirkus der Stadt 7000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, umbringen ließ. In der Weihnachtsnacht des Jahres 390 erschien der Kaiser, dem Ambrosius fünf Jahre später die Totenrede halten sollte, im Büßergewand in der Kirche, um sein Vergehen öffentlich zu sühnen und wieder in die Kirche aufgenommen zu werden.
Dem Bischof von Mailand wird die Einführung des Kirchengesanges, des "Ambrosianischen Lobgesanges", und die Abfassung mehrerer Hymnen zugeschrieben. Nach dem Zeugnis seines größten Schülers, des heiligen Augustinus, den er im Jahre 387 taufte, war Ambrosius auch ein blendender Kanzelredner.
Bilder zeigen ihn oft mit einem Bienenschwarm, welcher nach der Legende dem späteren Heiligen, der deshalb zum Schutzpatron der Bienen, Imker und Wachszieher wurde, in der Wiege seine "honigsüße Sprache" einträufelte.
In seiner Theologie war Ambrosius, einer der vier großen lateinischen Kirchenlehrer, stark von Origenes abhängig, doch trat er auch immer wieder, ähnlich wie vor ihm der heilige Basileios, als Vorkämpfer der sozialen Gerechtigkeit und gegen den Mißbrauch des Reichtums auf.
Attribute des Heiligen, der am 4. April des Jahres 397 starb, sind menschliche Knochen, die daran erinnern, daß Ambrosius in Mailand die Reliquien der heiligen Märtyrer Gervasius und Protasius auffand. Zwischen diesen liegt er heute auch unter dem Hochaltar der ihm geweihten Kirche S. Ambrogio begraben.
Auf Mailänder Münzen, die trotz ihres kleinen Formates oft Meisterleistungen der Kunst italienischer Stempelschneider zeigen, trägt Ambrosius eine mehrschwänzige Geißel, die verschieden erklärt wird. Sie soll daran erinnern, daß der Heilige den Kaiser Theodosius züchtigte, aber auch daran, daß er die ketzerischen Arianer aus Mailand vertrieb. Nach noch einer anderen Deutung bezieht sich die Geißel darauf, daß Ambrosius im Jahre 1338 die Feinde Mailands, Kaiser Ludwig den Bayer und seine Verbündeten, als Geistererscheinung vertrieben haben soll.
Hans Herrli, MünzenRevue 12/1990, S.1220f
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.


Mailand, Kg. Ludwig XII. von Frankreich, 1499-1512 :   Testone, o.J.     Ø 30 mm, 9,68 g.
Vs.:   +LVDOVICVS·D·G·FRANCORVM·REX.
Brustbild mit liliengeschmücktem Barett n. r., auf der Brust eine Lilie.
Rs.:   ME DIOL - AN - I·D - VX
Der Hl. Ambrosius mit Geißel auf gallopierendem Pferd nach rechts, unten das französische Wappen.


Mailand, Kg. Ludwig XII. von Frankreich, 1499-1512 :  Grosso, o. J.     Ø 27 mm, 3,80 g.
CNI V 212,85 tav.11,5; Crippa 4b.

Vs.:   +·LVDOVICVS·D·G·FRANCOR'·REX·   -   Gekröntes Lilienwappen zwischen zwei Lilien.
Rs.:   MEDIOLANI - DXV·ET·C'.   -   Thronende Hl. Ambrosius von vorne, mit Geißel und Bischofsstab.


Mailand, Massimiliano Maria Sforza, 1512-1515 :   Probe für mehrfachen Teston oder Medaille.
Ø 38 mm, 34,05 g. CNI 218/2; RM 273/2; Crippa 312/8.

Vs.:   (Visconti-Schlange) MAX·MAria·SForza·VICECOmes·DVX·MLI·VIII·C3   "... 8. Herzog von Mailand"
Geharnischtes Brustbild mit Barett n. l.

Rs.:   ✠ S AME[=B]ROSIVS I[=P]IETATE DEI   (unfertige Umschrift)
Hl. Ambrosius mit Heiligenschein und Mitra thront von vorne,
Geißel in der erhobenen Rechten und Krummstab in der Linken.


Mailand, Kg. Franz I. von Frankreich, 1515-1521 in Mailand :   Grosso da 6 Soldi, o. J.
Ø 28 mm, 4,08 g.   CNI V 222,16-21; Crippa 4; MIR 262.
Vs.:   + FRANCISC'D'G'FRANCOR'REX'  -  Salamander in Flammen unter einer Krone.
Rs.:   *MEDIOLANI - 'DVX'7'Є'*
Der hl. Ambrosius hinter einem gekrönten, quadrierten Schild mit den Wappen von Frankreich und Mailand.
Zu den legendären Qualitäten des von Plinius beschriebenen und von den Arabern auf das Wissen des Mittelalters überlieferten Salamanders gehörte auch seine Fähigkeit, im Feuer zu überleben. Die Fähigkeiten des Salamanders könnten auf Franz I. hinweisen, dem nachgesagt wurde, dass er kein Feuer im Kampf fürchtete.


Mailand, Francesco II. Sforza, 1521-35 :   Grosso da 15 soldi o. J.   Ø 30 mm, 6,24 g.
CNI V 226,17 tav.13/8; Crippa 4?.
Vs.:   (Bischofskopf) DVX·MEDIOLANI   -   Gekröntes, vierfeldiges Wappen, zu den Seiten FR - II.
Rs.:   +·SANCTVS· - ·AMBROSIVS·   -   St. Ambrosius steht v. v. mit Geißel und Krummstab, zu seinen Füßen liegt ein gefallener Krieger mit Schwert.


Mailand, Ks. Karl V., 1525-56 :   Denaro da 32 soldi, o. J.     Ø 34 mm, 10,8 g.
Vs.:   CAROLVS·V·IMPERATOR   -   belorbeerte Büste im Harnisch mit Goldenem Vlies auf der Brust.
Rs.:   SANTVS·AMBROSIVS   -   Heiliger Ambrosius mit Geißel und Krummstab.
Im Abschnitt ·MLM· für Mediolanum "Mailand".


Mailand, Ks. Karl V., 1525-56 :   Testone, um 1551     Ø 28 mm, 8,38 g.  CNI V 55; Crippa 9B.
Vs.:   KROLVS (sic!) ROMR IMPERATOR
Gekrönter Schild mit Doppeladler zwischen K - K. Über der Krone ein kleiner Kopf des Hl. Ambrosius.
Rs.:   SA AMB - ROSIVS'   -   Der Hl. Ambrosius mit Geißel und Bischofsstab.


Mailand, Philipp II., 1554-98 :   Trillina o.J. (1556/58)     Ø 18 mm, ca.0,9 g.   CNI V 291,417.
Vs.:   +REX·ANGLIAE   -   Krone über PHI.
Rs.:   MEDIOLANI·DVX   -   Büste des Hl. Ambrosius zwischen S - A.
Philipp II. erbte 1554 das Herzogtum Mailand von seinem Vater Ks. Karl V. und heiratete im selben Jahr Maria Tudor, Königin von England.


Mailand, Philipp II., 1554-98 :   1/2 Scudo 1562.    Ø 35 mm, 17,30 g.   CNI V 246,9; Crippa 19.
Vs.:   PHI·REX·BELLO·PACE QINSIGNIS   "Philipp, König ausgezeichnet mit Frieden (und Krieg)"
Gepanzerte Büste nach links, spanischer "morrion" genannter Helm mit hochgeklappten Visier.

Rs.:   SANC AMBRO·MLM·   -   St. Ambrosius reitet nach rechts und schwingt die Geißel.
Im Abschnitt: Jz. I56Z.


Mailand, Philipp II., 1554-98 :   1/2 Scudo (4 reali) nach 1562.     Ø 35 mm, 12,75 g.
CNI V 333; Crippa 28.

Vs.:   PHILIPPVS - REX ETC   -   Büste Philipps II. mit Zackenkrone nach rechts.
Rs.:   SANCTVS - AMBROSIVS·
Der hl. Ambrosius sitzt von vorne auf einer Bank, hält den Bischofsstab und die Geißel zur Seite - und schaut zur anderen Seite.   Im Abschnitt ·MLI· (für Mediolani).
Die Stempel dieser schönen Münze wird Leone Leoni zugeschrieben, wie aus einer Eingabe hervorgeht, die er am 20. Dezember 1567 an den Magistrat sandte und in der er die Zahlung des ausstehendes Lohnes forderte, für Arbeiten die er zuletzt für die Mailänder Münzstätte geleistet hatte.

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