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Reichsstadt Worms

Liste   nach Joseph
mit Verweisen auf die einzelnen Münzen dieser Seite

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Die dritte und wichtigste Münzperiode der Stadt Worms geht von 1614 bis 1626.


Goldgulden 1614.     Ø 23 mm, 3,23 g.   Joseph 312b; Friedb.3536.
Diese Goldgulden wurden von 1614 bis 1622 geprägt.


Goldgulden 1617.     Ø 23 mm, 3,16 g.   Joseph 314b; Friedb.3536.


Goldgulden 1618.     Ø 23 mm, 3,13 g.   Joseph 316; Friedb.3536.
Vs.:   ⚛MON·NOV·AV·LIB·IMP.CIVIT·VORmat:   -   stehender Dachen n. links gerichtet,
hält geschweiftes Stadtwappen mit einem Pkt. daneben.

Rs.:   ·SUB·VMBra·ALArum·TVArum·PROTege·NOs·1618·
Gekrönter und nimbierter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust.


Goldgulden 1619.     Ø 23 mm, 3,14 g.   Joseph 317; Friedb.3536.
·MON·NOV·AU·LIB·IMP.CIVIT·VORM   //   ·SUB·UMB·ALA·TVA·PROT N·1619·


Goldgulden 1620.     Ø 23 mm, 3,12 g.   Joseph 318; Friedb.3536.
·MON·NOV·AU·LIB·IMP.CIVIT·VORM   //   ·SUB·UMB·ALA·TVA·PROT N·1619·


Taler 1616.     Ø 41 mm, 28,50 g.   Joseph 325; Dav.5954.
Vs.:  MON·NOV·LIB· - ·IMP·CIVIT·VOR:   -   Wormser Schlüssel im doppellinigen Renaissaceschild, oben mit Pflänzchen verziert und von zwei Drachen gehalten; darüber ·1616·.
Rs.:   ·SUB·VMBRA·ALARUM·TUARUM·PROTEge·NOS·
"Nimm uns im Schatten deiner Flügel in Schutz"  -  Gekrönter u. nimbierter Doppeladler mit Reichsapfel.


Reformationstaler 1617.     Ø 41 mm, 28,4 g.   Joseph 329; Dav.5955.
auf die 100-Jahrfeier der Reformation.

Vs.:   ·NOMEN·DOMINI·EST· - ·TVRRIS·FORTISSIMA·   "Der Name des Herrn ist das stärkste Bollwerk"   -   Leuchtturm mit Feuerfackel am Meer; im Vordergrund am Land das geschweifte Wormser Wappen; im Hintergrund gebirgige Landschaft mit Gebäude; auf dem bewegten Meer ein Boot.
Rs.:   ✤·LVMEN·EVANGELII·PERENNA·DEVS·NOSTER·
"Laß das Licht des Evangeliums von Dauer sein, Du unser Gott"   -  
Aufgeschlagene Bibel, darauf ein Leuchter mit brennender Kerze, gegen die ein gekrö. Drache speit und
auf die eine Hand aus den Wolken deutet. Über dem Buch, durch den Leuchter geteilt: BIB - LIA.
Die hervorgehobenen Buchstaben der Umschrift ergeben das Jahr MDLLVVVII = 1617 (Chronogramm).
Auch im Gewicht von 1/2 Taler, Joseph unbekannt.


Taler 1620.     Ø 41 mm, ca.28 g.   Joseph 333; Dav.5956.
Vs.:   ⚛MONETA·NOVA·LIBera:Sacri:Romani·IMPerii:CIVITas·VORMATiensis·16Z0
aufrechter Schlüssel im verschnörkelten Schild.
Rs.:   :SVB.VMBRA.ALARum.TVARVM:PROTEGE·NOS·   "Nimm uns im Schatten deiner
Flügel in Schutz"   -   gekrönter nimbierter Doppeladler, auf der Brust Reichsapfel mit kurzem Kreuz.


Taler 1622.     Ø 41 mm, 27,59 g.   Joseph 334c; Dav.5958.
Vs.:   MON·NOV·LIB· - IMP.CIVIT·VORM·   -   zwei Drachen halten das Stadtwappen, darüber Blüte.
Rs.:  ·SUB·VMBRA·ALARUM·TVARUM·PROT·NOS·16ZZ·  -  gekrö. nimb. Doppeladler mit Reichsapfel.


Taler 1623.     Ø 39 mm, 27,6 g.   Joseph 336b; Dav.5960.
Vs.:   ·MON·NOV·LIB· - ·IMP.CIVIT·VORM   -   zwei Drachen halten das Stadtwappen, darüber Blüte.
Rs.:   ·SVB·VMBRA·ALARVM·TVARVM·PROT·NOS·   -   gekrö. nimb. Doppeladler mit Reichsapfel.


Taler 1624.     Ø 40 mm, 28,99 g.   Joseph 337c; Dav.5961.
Vs.:   ⚛MONETA·NOVA·LIB Sacri Romani·IMP:CIVIT·VORMAT·16Z4
Grosser Renaissanceschild mit dem Wormser Schlüssel.
Rs.:   HA:SVB.VMBRA.ALAR.TVARVM:PROTEGE·NOS·  -  Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel.


Breiter Doppeltaler o.J. (1625).     Ø 60 mm, 55,35 g.   Joseph 338c; Dav.LS 517,
auf das 100-jährige Bestehen des Dreizehner-Rates.       Siehe vergrösserte Abbildung.

Vs.:   ⚛:VORMATIA·METROPOLIS·VANGIONVM·S·IMPERII·CIVITAS·LIBERA:
Stadtansicht von Osten, vorne der Rhein mit Booten, davon wird eines von zwei Pferden rheinaufwärts gezogen, oben verzierter Wappenschild mit Schlüssel von zwei Drachen gehalten.
Rs.:   ⚛·INSIGNIA·TREDECEMVIRORVM·INCLYTÆ·REIPVBL·WORMATIENSIS·
"Wappen der 13 Ratsherren der rühmlich bekannten Stadt Worms"
Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust in Blätterkranz, umher 13 Wappenschilde der Dreizehner und die Anfangsbuchstaben der Namen.
Auch im Gewicht von 1½ Taler (Joseph 338d, 42,87 g) bekannt.


Taler 1626.     Ø 40 mm, ca.29 g.   Josepf 339dc; Dav.5962.
Vs.:   ⚛MONETA·NOVA·LIBera·Sacri:Romani·IMPerii·CIVITas:VORMATiensis:1626
senkrecht gestellter Schlüssel im geschnörkelten Schild.
Rs.:   ·SVB:VMBRA:ALARrum:TVARVM:PROTEGE:NOS HA·    HA = Münzmeisterzeichen.
Gekrönter und nimbierter Doppeladler; auf den Bügeln des Reichsapfels sind 4 Sternchen angebracht.
Die Stadt nennt sich nicht nur Reichsstadt (civitatis imperialis) sondern mitten im 30-jährigen Krieg stolz und trotzig "freie Reichsstadt des Heilgen Römischen Reiches".


Dicken 1614.     Ø 29 mm, 8,66 g.   Joseph 341a.
Vs.:   ⚛MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·UORMATI   -   Wormser Schlüssel im verzierten Schild.
Rs.:   ·SVB·VMBRA·ALAR·TVA·PROT·NO·614·  - Doppeladler mit Reichsapfel.


Dicken 1616.     Ø 29 mm, 8,42 g.   Joseph 344d.
⚛MON·NOV·LIB·IMP·CIVITA·VORMA   //   ·SUB·UMBRA·ALA·TVA·PROT·NO·1616


Dicken 1617.     Ø 29 mm, ca.6,9 g.   Joseph 347ab.
Vs.:   ⚛MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·VORMAT   -   Wormser Schlüssel im verzierten Schild.
Rs.:   ·SUB·UMB·ALA·TVA·PROT·NO·1617·   -   gekrö. nimb. Doppeladler mit Reichsapfel.
Bei TVA war vorher A an der Stelle des V in den Stempel geschlagen.


Dicken 1618.     Ø 29 mm, 8,31 g.   Joseph 348b.
⚛·MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·VORMA·   //   ·SUB·UMBRA·ALA·TVA·PROT·NO·1618


Dicken 1619.     Ø 29 mm, ca.6,5 g.   Joseph 350b.
⚛·MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·VORMATI   //   ·SUB·UMB·ALA·TVA·PROT·NO·1619·


Dicken 1620.     Ø 29 mm, ca.6,9 g.   Joseph 351b.
Vs.:  ⚛MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·VORMATI:  -  Wormser Schlüssel im geschweiften Schild, + - +.
Rs.:  ·SUB·UMB·ALA·TUA·PROT NOS·16Z2·   -   gekrö. nimb. Doppeladler mit Reichsapfel.
In den Akten werden die Stücke Testun, richtiger nach dem französischen Vorbilde Teston, italienisch Testone oder Dicke Pfennig genannt, wofür jetzt meistens die Bezeichnung Dicken gebraucht wird. Sie wogen und hielten 1614, zur Zeit ihres ersten Auftretens in Worms, mehr als ein Vierteltaler und wurden zu 24 Kreuzern, also als "Sechsbätzner" genommen. Ihr Gewicht sank ungefähr gleichmäßig wie das der Dreikreuzerstücke von 8,30 g auf 6,20 g im Jahre 1620.     [Joseph]


1/4 Taler 1624.     Ø 27 mm, ca.7,1 g.   Joseph 352.
Vs.:   ⚛MON·NO·LIB·S·R·IMP·CIVIT·VORMAT·1624   -   Wormser Schlüssel im verzierten Schild.
Rs.:  ·SUB·VMBRA·ALAR·TVARVM·PRT·NOS·HA·  -  gekrö. nimb. D.adler mit Reichsapfel, darin 1/4.
1624 erfolgte die einzige Ausgabe von Taler-Teilstücken der Stadt Worms.


12 Kreuzer 1618 (Dreibätzner).     Ø 28 mm, ca.4 g.   Joseph 355.
Vs.:  ⚛·MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·VORMAT·  -  Wappen im Renaissanceschild zwischen zwei Rosetten.
Rs.:  ·SUB·VMB·ALA·TVA·PROT·NO·1618·  -  gekrö. nimb. D.adler mit Reichsapfel, darin IZ.


Kipper-12 Kreuzer 1620 (Dreibätzner).     Ø 26 mm, 3,53 g.   Joseph 357a.
Vs.:  ⚛MON·NOV·LIB·IMP·CIVIT·VORMATI  -  Wappen im Renaissanceschild zwischen zwei Punkten.
Rs.:  ·SUB·UMB·ALA·TVA·PROT·NO·16Z0·  -  gekrö. nimb. D.adler, Reichsapfel mit Wertzahl IZ.
Die Variante Joseph 358 trägt zusätzlich Sacri Romani in der Vs.-Umschrift zwischen LIB und IMP.


Kipper-12 Kreuzer 1621 (Dreibätzner).     Ø 26-27 mm, ca.2,8 g.   Joseph 364var.
Vs.:   ⚛MONeta·AD·FABRICam·CIVITatis·VORMatiensis·IN·SPECIE·CVSA
"Geld zum Bau der Stadt Worms insbesondere"   -   Wappen zwischen Jz. 16 - Z1.
Rs.:   ✤ / ·WORMB / SISCHE·ST / AT.MVNTZ
darunter in herzförmiger Einfassung die Wertzahl IZ, umher zwei Laubzweige.
Als Kriegshandlungen des 30-jährigen Krieges näher rückten musste die Stadtbefestigung ertüchtigt werden. Dazu musste die Stadt besonderes Geld bereitstellen. Hätte man mit den gewöhnlichen, von auswärts eingeschleppten schlechten Kippermünzen bezahlt, so würden die Arbeiter fortgelaufen sein, denn der Preis der Lebensmittel stieg damals in eben demselben Maße wie das Geld an Silbergehalt sank.   [Joseph]

Ab 1621 tritt die Bezeichnung "Stadtmünze", teils abgekürzt mit S·M auf wormser Münzen auf. Man wollte damit sagen, daß diese Münzen nicht im ganzen Reiche sondern nur innerhalb des Stadtbezirkes Umlauf und Geltung haben sollten. Die Stadtbehörde fürchtete offenbar das Münzrecht zu verlieren, wenn sie geringhaltige Münzen nach dem Beispiel der benachbanen Herren während der Kipperzeit (1621-1623) schlagen ließe. Die Dreibätzner (Zwölfkreuzerstücke) mit der Um- oder Inschrift "Stadtmünze" tragen entsprechend ihrer Bestimmung nicht den Reichsdoppeladler sondern den Lindwurm, das vermeintlich redende Stadtzeichen.   [Joseph]


12 Kreuzer 1622 (Dreibätzner).     Ø 26 mm.   Joseph 366.
Vs.:  ✱MON·NO·LIB·S·R·IMP·CIVT·VORM  -  Schlüssel im Renaissanceschild zwischen 16 - ZZ.
Rs.:   ✱·WORMBSISCH:STADT:MINTZ   -   stehender Drachen (Lindwurm) nach rechts.
12-Kreuzerstücke (Dreibätzner) wurden von 1616 bis 1623 geprägt.
Der letzte aus der Kipperzeit stammende Dreibätzner wiegt nur 1,77 Gramm und enthält höchstens ein Drittel feines Silber. Ein vollwichtiges Dreikreuzerstück von 1614, Nr.371a, das dem Namen nach nur ein Viertel des Dreibätzners ist, wiegt nahezu ebensoviel und ist zur Hälfte fein. Die Münzen der Kipperzeit waren also im Laufe von neun Jahren, 1614 bis 1623 auf weniger als den vierten Teil ihres früheren Wertes herabgesunken.
Nach Abschluß der Kipperzeit, im Frühjahr 1623, wurden die Dreibätzner eingeschmolzen. Die in den Sammlungen jetzt vorkommenden Stücke stammem fast ausnahmslos aus später gefundenen Schätzen.   [Joseph]


3 Kreuzer 1614.     Ø 21 mm, ca.1,2 g.   Joseph 373a.
Vs.:  ✱·LIB·IMP·CIVITA·VORMAT·  -  Schlüssel in einem doppellinigen, spanischen Schild, oben ·614·.
Rs.:  ·MATTHI·I·ROM·IMP·S·A·   -   gekrö. nimb. Doppeladler, Reichsapfel (Kreis) mit Wertzahl 3.


3 Kreuzer 1615.     Ø 21 mm, ca.1,2 g.   Joseph 375b.
Vs.:  ✱·LIB·IMP·CIVITA·VORMAT·   -   Schlüssel im doppellinigen, spanischen Schild, darüber ·615·
Rs.:  ·MATTHI·I·ROM·IMP·S·A·  -  gekrö. nimb. Doppeladler mit 3 im Reichsapfel (Kreis) auf der Brust.


3 Kreuzer 1616.     Ø 20 mm, ca.1,2 g.   Joseph 377a.
✱·LIB·IMP·CIVITA·VORMATIE·   //   ·MATTHI·I·ROMA·IMP·S·A·


Albus 1626.     Ø 19 mm, ca.1 g.   Joseph 381.
Vs.:   +··STATT·WORMBS·16·26·  -  Renaissanceschild mit dem Wormser Schlüssel,
daneben r. u. l. je ein Punkt.

Rs.:   *·RENTEN·GELT·DER·HA·   -   Wertanzeige: ✼ I ✼ / ALB
Nach Beendigung der Kipperzeit wurde alles Geld im Umlaufswert herabgesetzt und das schlechte bald nachher auch eingeschmolzen. Die Taler blieben und galten jetzt 90 Kreuzer. Jetzt trat neue Not ein, denn es fehlten die geringen Münzsorten, die der Kleinverkehr nicht entbehren konnte. Da prägte die Stadt Worms neben den Talern auch gute kleine Sorten, die die Bezeichnung "Rentengeld", abgekürzt R. G. auf den Albus und Pfennigen trugen. Die Albusprägung setzte die Stadt bis 1682 fort, Taler wurden nach 1626 selten und Goldgulden noch seltener geprägt.   [Joseph]


Kipper-12 Heller o. J. (1621).     Ø 17 mm, 0,7-0,8 g.   Joseph 384a.
Vs.:   W über einem Renaissanceschild mit dem Wormser Schlüssel.
Rs.:   XII in einer runden Einfassung mit dreieckigem Ausschnitt oben, rings herum Schnörkel.


Schüsselpfennig 1617, Dickabschlag.     Ø 14 mm, 0,87 g.   Joseph 389.
Doppellinigen Schild mit dem Wormser Schlüssel zwischen S - G (Stadtgeld), oben 16W17, Perlkreis.


Einseitige Klippe vom Schüsselpfennig 1617.     19:14 mm, 1,55 g.   Joseph 390.



Fortsetzung
Teil 3 :  1649-1662 und 1689-1690
oder zurück zu Teil 1 :  bis 1571

Lit.:
• Joseph, Paul :  Die Münzen von Worms. Darmstadt 1906.   -   daraus Auszüge.
• worms.de :  Geschichte der Stadt Worms

zuletzt erweitert: Jan.2023

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