Startseite Städte, ihre Münzen und Wappen

Weitere Städte im Ostseeraum
(von West nach Ost geordnet, ohne führende Hansestädte)
Teil 1: Schleswig-Holstein und Anhalt
hier Teil 2:
Mecklenburg:   Gnoien     Friedland     Neubrandenburg    Sternberg
Werle:   Güstrow     Malchin     Parchim     Teterow
Teil 3: Pommern, Polen und Estland

Landkarte, darin diese Städte hervorgehoben.

    Mecklenburg    
Hansestädte   Wismar  und  Rostock
Lit.:
Oertzen, Otto: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets.
    1. Die Bracteaten und Denare / 2. Die Wittenpfennige. Schwerin 1900/04, 114 S, 9 Tfln. Nachdr.1977.
    Schwerin 1900/02, 114 S, 9 Tfln. Nachdr.1977 - Auszüge.

Gnoien liegt ca. 30 km südöstlich von Rostock.
1257 erstmals erwähnt, sowie 1276 als "civitatenses" und 1287 als "oppidum", also als Stadt. In Urkunden wurde sie auch Gnoghen genannt. 1323 ging Gnoien zusammen mit der Herrschaft Rostock an das Haus Mecklenburg. In der Mitte des 14. Jahrhunderts hatte der Ort seine größte Bedeutung.
Wappen: Gespalten, links eine halbe Lilie am Spalt, aus der ein Kleeblatt hervorwächst; rechts ein halber hersehender Stierkopf am Spalt mit Hörnern, Krone und geschlossenem Maul.

Brakteat (1240-80).     Ø 17 mm, 0,36 g.   Oertzen 106.
Links halbe Lilie, rechts halber Stierkopf, umher ein glatter Rand.
Diese Münze ist sicher in Gnoien geschlagen, da ihr das Siegel dieser Stadt von 1287 genau entspricht.
Die fürstliche Münzstätte in Gnoien aus dem 13. Jh. existierte noch 1361, als Herzog Albrecht von Mecklenburg die Schliessung dieser Münzstätte verfügte und der Stadt Rostock das Recht der alleinigen Prägung auch in den Ländern Gnoien und Schwaan übertrug.

Die in Gnoien von einem Rostocker Münzmeister geschlagen Witten tragen den Rostocker Greif und erwähnen Gnoien als Münzstätte.


Witten o. J. (vor 1379).     Ø 17 mm, 0,63 g.   Jesse 319; Oertzen 435.
Vs.:   (halbe Lilie) ᗭIVITAS⦂ИAGnOPOL - Greif.
Rs.:   (halbe Lilie) ИOnᗺTA◦GnOGᗺn(sis) - Kreuz mit Vierpaß, darin Punkt.


Witten o. J. (nach 1389).     Ø 17 mm, 0,98 g.   Jesse 392; Oertzen 443-48.
Vs.:   (halbe Lilie) ᗭIVITAS NAGnOPOL   -   Greif nach links.
Rs.:   (halbe Lilie) nOnᗺTA GnOGhᗺnSIS   -   Kreuz mit Rund, darin halbe Lilie.

Bald nach 1389 hat die Prägung aufgehört. Die Witten sind alle nach slawischem Fuss geschlagen
und wohl nur für den Lokalverkehr bestimmt gewesen.

Lit.:
• Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.93ff. 1902 - Auszug
• Hannemann, W.: Die Münzen der Stadt Gnoien. Lübeck 1976. 60 S.

Friedland liegt im Osten von Mecklenburg nahe Neubrandenburg.
Die brandenburgischen Markgrafen Otto III. und Johann I. gründeten 1244 nach deutschem Recht die Stadt Vredeland, das heutige Friedland. Der Ort, nahe der pommerschen Grenze, diente dem Schutz gegen die Pommern. Der zur Region Stargard gehörige Ort kam durch Heirat 1292 an Mecklenburg, endgültig 1317.
Wappen: Brandenburgische Schild zwischen den beiden Stiftern. Darüber stehen drei Türme auf zwei Mauerbögen.

Friedland hat offenbar nur kurz und beschränkt in 14. Jh. geprägt.
Die Münzen nehmen kein Bezug auf das Stadtwappen.


Witten o. J. (ca. 1410-1420).     Ø 18 mm, 0,89 g.   Oertzen 450; Jesse 320.
Exemplar im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Obj.18215361

Vs.:   ⦂MOnᗺTA◦VRᗺDᗺLAnD   "Geld von Vredeland (Friedland)"
Stierkopf mit Lilienkrone, geknickte Hörner, heraushängender Zunge und Halsfell.

Rs.:   ◦ᗭIVITAS⦂MAGnOPOLᗺ     "Stadt Mecklenburgs"
Volles Kreuz, in jedem Winkel ein sechsstrahliger Stern.
Der verantwortliche Münzstand ist das Herzogtum Mecklenburg oder die Stadt Friedland.
Die Frage, ob die im 15. Jh. in zahlreichen Landstädten Mecklenburgs, nicht nur in Neubrandenburg, geprägten Witten in einer städtischen Münzhoheit wurzeln, wie in der älteren Forschung (Oertzen, Jesse) vorausgesetzt wurde, bedarf noch genauerer Untersuchung. Münzbild und Umschrift der Vs. lassen eher auf eine landesherrliche Münzhoheit schließen.


Witten o. J. (nach 1379/81).     Ø 17 mm, 0,87 g.   Jesse 372; Oertzen 452.
Vs.:   ⦂MONᗺTA⦂VRᗺDᗺLAn   "Geld von Vredeland (Friedland)"
Stierkopf mit Lilienkrone, geknickte Hörner, heraushängende Zunge und Halsfell, Ring links im Feld.

Rs.:   ⦂ᗭIVITAS⦂ИAGnOPOL   "Stadt Mecklenburgs"
Befußtes Kreuz mit Rund und sechsstrahligem Stern.


Witten o. J. (nach 1387).     Ø 18 mm, 0,85 g.   Oertzen 453.
Vs.:   ⦂MOnᗺTA⦂VRᗺDᗺLAn   -   Mecklenburgischer Stierkopf mit Halsfell.
Rs.:   ⦂ᗭIVITAS⦂MAGnOPOL   -   Kreuz mit leerer Rundung.

Lit.:
Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.95f. 1902 - Auszug

Neubrandenburg liegt im Südosten Mecklenburgs.
Neben einem Kloster am Tollensee gründet Markgraf Johann I. von Brandenburg 1248 den Ort. Das Land Stargard und damit Neubrandenburg - wie auch Friedland - kommt durch Heirat 1292 an Mecklenburg, endgültig 1317.
Wappen: Eine Burg mit zwei Türmen, zwischen denen ein Helm mit Adlerpflug steht.

Die Münzen von Neubrandenburg (alle vor 1398/81) nehmen kein Bezug auf das Stadtwappen.


Witten o. J. (vor 1379/81).     Ø 17 mm, 0,85 g.   Oertzen 455; Jesse 323.
Vs.:   ⦂ᗭIVITAS⦂ИAnGnOPO   -   Stierkopf mit Lilienkrone, heraushängender Zunge und Halsfell.
Rs.:  ⦂MOnᗺTA⦂BRAnDᗺPO   -   Fußkreuz, in den Winkeln links oben und rechts unten je ein Stern.

Lit.:
Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.97f. 1902 - Auszug

Sternberg liegt in Mecklenburg zwischen Schwerin und Rostock im oberen Tal der Warnow.
Der Ort war eine alte Residenzstadt (14. bis Anfang 15. Jh.) und nach Neubrandenburg waren Sternberg und Friedland die nächstgroßen Städte in damaligen Mecklenburg-Stargard (1352-1471).
Wappen: Gespalten, vorne halber Stierkopf mit Hörner und Krone, hinten halber Stern, wie 1858 vom Großherzog festgelegt.

Witten o. J. (nach 1410).     Ø 19-20 mm, 0,8 g.   Oertzen -; Jesse -.
Der Sternberger Witten-Fund 2009, von Reinhard Uecker in svz.de präsentiert.

Vs.:   ✶ᗭIVITAS MAGNOPOL   "Stadt Mecklenburgs"
Gekrönte mecklenburgische Stierkopf (mit Halsfell).

Rs.:   ✶MOnETA STᗺRnᗺB   "Sternberger Geld"   -   Kreuz, in dessen Mitte ein Kreis mit Stern.
Vergleiche den werleschen Stierkopf von Malchin.
Die stilistische Verwandtschaft zwischen Witten aus Sternberg und Malchin verrät einen gemeinsamen Stempelschneider. Dies bedeutet, dass der Landesherr Johann II. (1392-1416) von Mecklenburg-Stargard-Sternberg diese Münzprägungen veranlasste. Die Städte werden auf den Münzen also nur als Prägeorte erwähnt. [nach Reinhard Uecker]


    Hft. Werle    
(1234-1436 unabhängiges Teilgebiet von Mecklenburg)

Güstrow liegt in Mecklenburg 30 km südlich von Rostock.
Güstrow wurde 1219-26 vom Fürst von Rostock gegründet, bekam schweriner Stadtrecht, wurde Residenz der Herren von Werle bis zu deren Aussterben 1436. Später wurde die Stadt neben Schwerin zweite Residenzstadt der Herzöge von Mecklenburg.
Das älteste Siegel der Stadt aus dem 13. Jahrhundert zeigt einen links gekehrten Stier vor einem Baum. In dem Secret des 14. Jahrhunderts ist der Baum durch einen Rosenstock ersetzt.
Wappen seit 1999: In Gold ein nach links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehnten grünen Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.


Witten o. J. (vor 1379/81).     Ø 19 mm, 1,39 g.   Oertzen 461; Jesse 326.
Vs.:   ✼ᗭIVIT⊙DnI⊙D:WᗺRLᗺ   "Stadt der Herrschaft Werle"
Werlescher Stierkopf v. vorne (ohne Halsfell), Lilie der Krone zwischen den Hörnern.

Rs.:   ✼MOnᗺTA⊙GVSTROWᗺ   "Güstrower Geld"  -  Fußkreuz, darauf Vierpaß mit Punkt.


1/4 Witten o. J. (vor 1379/81).     Ø 13 mm, 0,35 g.   Oertzen 458; Jesse 328.
Vs.:   ✱ᗭIVIT⨯DnI⨯D WᗺRLᗺ   -   Werlescher Stierkopf v. vorne.
Rs.:   ✱MOnᗺTA◦GVSTROWᗺ   -   Fußkreuz ohne Beizeichen.


1/4 Witten o. J. (nach 1389).     Ø 13 mm, 0,38 g.   Oertzen 476; Jesse 395.
Vs.:   ¤ᗭIVIT(as):DnI·D:WᗺRLᗺ  -   Werlescher Stierkopf v. vorne.
Rs.:   ¤MOnᗺTA GVSTROWᗺ   -   Fußkreuz mit Rund, darin Rosette.

Ist Güstrow nicht nur Münzstätte, sondern auch Prägestand? Das ist nicht klar.

Lit.:
Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.101ff. 1902 - Auszug
Kunzel, M: Die werlesch-mecklenburgische Wittenprägung im 14. und 15. Jahrhundert. Berliner Numismatische Forschungen 2 (1988) 29-50 & Tf.4-6.

Malchin liegt am Oberlauf der Peene an der Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern.
Die Herren zu Rostock legten ab 1220 den Ort Malchin an, das 1236 Stadtrecht bekam. Hinzu kam eine Stadtmauer und 1353 ein Besatzung von 30 Mann zur Verteidigung der Fürstenmacht.
Das älteste erhaltene Siegel stammt aus 1346 und zeigt einen gekrönten Stierkopf zwischen zwei schlanken Türmen, über dem Stierkopf ein ausgebogenes Kreuz. [Oertzen S.107]
Wappen: gekrönter Stierkopf mit geschlossenem Maul, Zunge und Hörnern, darüber ein Tatzenkreuz, zu den Seiten zwei Türme, wie von Großherzog von Mecklenburg-Schwerin 1858 festgelegt.


Zwei Brakteaten (1230-40).     Ø 20 & 19 mm, 0,54 & 0,53 g.   Oertzen 3 & 4; Dbg.21 & 22.
Oertzen 3: Zwischen den Hörnern ein Kreuz, an der rechten Seite des Maules eine Kugel.
Oertzen 4: Zwischen den Hörnern ein Kreuz, zu beiden Seiten des Maules ein Halbmond.
Die Brakteaten mit Kreuz stammen wahrscheinlich aus einer fürstlichen Münzstätte in Malchin, da das Kreuz das immer wiederkehrende Beizeichen des Malchiner Stierkopfes ist. Vgl. Berl. Mzbl. 2709. [Oertzen S.18]


Witten o. J. (nach 1379/81).     Ø 18 mm, 1,02 g.   Jesse 375; Oertzen 513b.
Münzkabinett der Staatl. Museen zu Berlin, Objekt 18215372 , 1870 von Hermann Dannenberg erhalten.

Vs.:   ᗭIVITAS DnI D WᗺRLᗺ   -   "Stadt der Herrschaft Werle"
Landeswappen von Werle (Stierkopf mit Lilienkrone, ohne Halsfell).

Rs.:  +MOnᗺTA MALᗭhIn   -   Fußkreuz mit Mittelrund, darin Stern.
Vergleiche den werleschen Stierkopf von Sternberg.

Lit.:
Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.107f. 1902 - Auszug

Die Frage, ob die in zahlreichen Landstädten Mecklenburgs geprägten Witten in einer städtischen Münzhoheit wurzeln, wie in der älteren Forschung (Oertzen, Jesse) vorausgesetzt wurde, bedarf noch genauerer Untersuchung. Münzbild und Umschrift der Vs. lassen eher auf eine landesherrliche Münzhoheit schließen. Bei den zur Herrschaft Mecklenburg gehörenden Städten ist der gekrönte Stierkopf mit Halsfell (mecklenburgischer Stierkopf - wie nachfolgend), bei den zur Herrschaft Werle gehörenden Städten ohne Halsfell (werlescher Stierkopf - wie oben) dargestellt. [aus deutsche-digitale-bibliothek.de zitiert].

Parchim liegt in Mecklenburg, 40 km südlich von Schwerin.
1170 als Burg erwähnt wurde Parchim 1225 zur Stadt erhoben. 1273 kam Parchim an das Haus Werle. 1377 kaufte die Stadt die Fürstenburg. Eine Urkunde von 1384 erwähnt die städtische Münzstätte und die Verpflichtung von Münzmeister Tile von Kampen.
Das älteste Siegel von 1293 zeigt ebenso wie das Secret von 1369 einen ungekrönten Stierkopf, zwischen dessen Hörnern ein Hirschgeweih von acht Enden hervorwächst.
Wappen: geschmückter Stierkopf mit Hörner und Geweih, wie 1858 vom Großherzog verliehen.


Brakteat aus dem Fund von Bünstorf.   18 mm.   Dannenberg, ZfN 7 (1880) 382-419, Tf.5 No.13.
Stierkopf, zwischen dessen Hörnern ein Hirschgeweih, im Feld beidseitig ein Punkt.
Das Bestehen einer fürstlichen Münzstätte in Parchim um 1230-40 ist dadurch gesichert. [Oertzen (1902), S.109]

1. Serie: vor 1379/81


Witten o. J. (vor 1379).     Ø 19 mm, 1,36 g.   Oertzen 516.
Vs.   +ᗭIVITAS·DnI·D WᗺRLᗺ   "Stadt der Herrschaft Werle"   -   Werlesche Stierkopf.
Rs.   +MOnᗺTA:PARᗭhᗺM   "Parchimer Geld"   -   Kreuz, in dessen Mitte ein Vierpass mit Punkt.

Verschiedene Stempel der selben Münzserie führten zu Varianten in der Interpunktion:


Witten o. J. (vor 1379).     Ø 19 mm, ca.1,2 g.   Oertzen 518; Jesse 333
Vs.   ✼ᗭIVIT⊙DnI⊙D.WᗺRLᗺ   "Stadt der Herrschaft Werle"   -   Werlesche Stierkopf.
Rs.   ✼MOnᗺTA⊙PARᗭhᗺM   -   Kreuz, in dessen Mitte ein Vierpass mit Punkt.


1/4 Witten o. J. (vor 1379).     Ø 13 mm, 0,33 g.   Oertzen 519; Jesse 334 (ohne O).
ᗭIVIT⚬DnI⚬D WᗺRLᗺ   //   MOnᗺTA⚬PARᗭhᗺM

2. Serie: nach 1379/81


Witten o. J. (1379/1381).     Ø 19 mm, 1,02 g.   Oertzen 524.
ᗭIVIT⚬DnI:D.WᗺRLᗺ   //   ✶MOnᗺTA·PARᗭhᗺM

3. Serie: nach 1389


1/4 Witten o. J. (nach 1389).     Ø 12 mm, 0,38 g.   Oertzen 529.
ᗭIVITAS·DnI·D WᗺRLᗺ  -  Werlesche Stierkopf  //  NOnᗺTA PARᗭhᗺN  -  Kreuz mit Rosette im Kreis.


1/4 Witten o. J. (nach 1389).     Ø 12 mm, 0,27 g.   Oertzen 531.
ᗭIVITAS DnI D WᗺRLᗺ  -  werlische Stierkopf.   //   NOnᗺTA PARᗭhᗺN  -  Kreuz mit G im Kreis.

4. Serie: nach 1410


Witten o. J. (nach 1410).     Ø 16 mm, 0,63 g.   Oertzen 536; Jesse 454.
Vs.   ★NOnᗺ;TA⦂PARᗭhAn   -   Werlische Stierkopf.
Rs.   ᗭIVI - TAS - DOn - InVS   "Civitas Dominus (de Werle)"
Schmales Langkreuz, im linken Oberwinkel ein fünfstrahliger Stern.
Am 13.12.1410 beschlossen die vier Hauptpartner des wendischen Münzvereins einen neuen Münzfuß
sowie eine Änderung im Münzbild: Die Rückseite sollte fortan ein durchgehendes Kreuz tragen.
Nachgeahmte Prägungen aus Nicht-Vertragspartner sind demnach auch nach 1410 entstanden.

Lit.:
Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.109ff. 1902 - Auszug

Teterow wurde um 1230 von den Werleschen Herren an der Straße von Rostock nach Malchin auf einem von Morast und Wasser umgebenen Hügel planmässig angelegt.
Wappen: ein vorwärts gekehrter Topfhelm mit zwei an gekreuzten Stäben befestigten Pfauenfederrosetten mit Butzen, begleitet: oben von einem facettierten Stern, beiderseits von einem Tatzenkreuz, wie 1858 vom Großherzog festgelegt.
Das älteste Siegel aus dem Ende des 13. Jahrhunderts zeigt den einfachen werleschen Stierkopf, das Secret von 1353 einen Helm mit zwei gekreuzten Pfauenrosen darüber.

Witten (vor 1379/81).     Ø 18 mm, ca.1 g.   Oertzen 538.
Vs.   ✼ᗭIVIT:DnI·D WᗺRLᗺ   -   Werlesche Stierkopf zwischen zwei Punkten.
Rs.   ✶MOnᗺTA✶TᗺTᗺROV   -   Kreuz, in dessen Mitte Vierpass mit Punkt.

Lit.:
Oertzen, O.: Die mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. S.113. 1902 - Auszug



In der Herrschaft Werle wurden auch in Waren und Neukalen Witten geprägt.

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