Der Münzbeschreibung liegen folgende drei große Spezialsammlungen zugrunde:
II. Beschreibung der Münzen der Stadt Hildesheim Übersicht über die bekannten Münzen der Stadt Hildesheim, I. Von 1428-1551.
II. Von 1573-1661.
III. Von 1663-1772.
Die Münzmeister der Stadt Hildesheim seit 1428 und ihre Zeichen. 1435 _ Cord Brunswik. 1501 _ Kunze Mengel. 1522-1530 _ Henning Dyes. 1531-1542 _ Hermann Mese. 1543-1546 _ Hans Busse. 1547-1549 _ Joseph v. Holzheim. Münzzeichen Kleeblatt ![]() 1550-1552 _ Hans Haselberg. 1553-1572 _ Der Hammer ruht. 1573-1601 _ (mit Unterbrechungen) Christoph Dieß. Münzzeichen seit 1593: ![]() 1601-1603 (1605) _ Henning Hans. Münzzeichen ![]() 1603 (1605)-1606 _ Christoph Dieß d. J. Münzzeichen Xᛚ (Andreaskreuz & Zainhaken) 1607-1613 _ Der Hammer ruht, ausgenommen 1612. 1614-1621 _ Matthias Weber. Münzzeichen: ᄼ und M-W 1622-1630 _ Andreas Fricke. Münzzeichen: ᄼ 1631-1632 _ Caspar Gieseler, bischöflicher Münzmeister, prägt für die Stadt. 1633-1645 _ Anscheinend kein Münzmeister. 1645-1648 _ Caspar Kohl. Münzzeichen: ![]() 1649-1658 _ Der Hammer ruht. 1659-1663 _ Kein Münzmeister. Prägung unter Leitung der Münzherren. 1664-1665 _ Der Hammer ruht. 1666-1672 _ Münzohm Jonas Böse prägt unter Leitung des Münzherrn H. Willerding. 1673-1674 _ Peter Paul Peckstein. 1674-1695 _ Jonas Böse. Münzzeichen 1694: I ![]() 1696-1710 _ Hans Lüders. Münzzeichen H. L. 1710-1731 _ Jonas Jaster. Münzzeichen: JJ oder II 1732-1756 _ Ulrich Andreas Willerding. Münzzeichen: U. A. W. 1756-1765 _ Johann Thomas Wöltgen. Münzzeichen: I. T. W. Die Silberbarren des 14. Jahrhunderts ![]() Abb. 8 _ 85:47 mm, 368 g. Nach dem Striche 12lötig. Aus dem Sarstedter Fund. ![]() Abb. 9 _ 64:43 mm, 226 g, nach dem Striche 12 lötig. Aus dem Sarstedter Fund. Das den Barren aufgestempelte Wappen der Stadt Hildesheim findet sich in dieser Gestalt zuerst auf dem Bürgerrechtssiegel der Altstadt an einer Urkunde von 1375 (U.-B. Stadt Hildesheim VII Taf.III,8.). Das "Kleeblatt" tritt uns in Hannover bei Münzen zuerst auf den Witten von 1408, sonst sogar erst 1435 entgegen (Engelke, Münzgeschichte der Stadt Hannover
1915 S.38). Wenn diese beiden Barren tatsächlich Bestandteile des Sarstedter Fundes sind, so ist die Annahme Menadiers von deren Vergrabungszeit (Anfang des 14. Jahrhunderts) einer Revision zu unterziehen. Auch der Feingehalt von nur 12 Lot führt in das vierte Viertel des 14. Jahrhunderts, in dessen Anfang das Barrensilber 15 lötig war.
![]() Abb. 10 _ 77:67 mm, höchste Dicke 10 mm, 247 g. Aus dem Wetteborner Fund. Die Hohlpfennige des 15. und 16. Jahrhunderts. Die Entwicklung des Fußes der Hohlpfennige der Stadt wurde im Kapitel über das Geldwesen geschildert. Sie wird in der nachstehenden Tabelle noch einmal zusammenfassend veranschaulicht:
1b
Nr.1. Hohlpfennig o. J. _ In mit Strahlen besetztem Rand rundes gotisches h.
![]() a. Isenbeck 2630, 21 mm. _ b. Fund von Riddagshausen, 24 Strahlen, 17 mm, 0,38 g, im Herzog Anton Ulrich-Museum (Abb.) 2b
Nr.2. Hohlpfennig o. J. _ In mit Strahlen besetztem Rand rundes gotisches h wie Nr.1, aber von kleinerem Durchmesser.
![]() a. Isenbeck 2630. 15 mm _ b. Slg.Dr.Engelke Hannover. 15 mm, 0,34 g, Abb. _ Der Verbleib der beiden Hohlpfennige Isenbeck 2630 ist nicht bekannt. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Es ist sehr schwer, sich auf Grund des zur Zeit bekannten spärlichen Materials eine klare, vollständige und zutreffende Vorstellung von den während des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Münze der Stadt Hildesheim hervorgegangenen Hohlpfennigen zu machen. Urkundlich wissen wir einmal, daß es während dieser Zeit in Hildesheim nicht nur ganze, sondern auch halbe und viertel Pfennige (Scherfe und Vierlinge) gegeben hat. Man könnte in Nr.5 einen Vierling und in Nr.9 einen Hälbling oder Scherf sehen. Wir wissen weiter, daß in Hildesheim fast von Anbeginn der Münztätigkeit zeitlich neben einander zweierlei Sorten von Pfennigen geschlagen wurden, und zwar zunächst der "alte", "kleine" oder "lübische" Pfennig neben dem "neuen" Pfennig, im Wertverhältnis 3 zu 2 stehend [Der kleine oder lübische Pfennig war die erste Münze der Stadt, 1428, er wird als "alter" Pfennig bezeichnet im Gegensatz zum "neuen" von 1434, ist mit diesem Namen bezeugt bis 1441, als lübischer bis 1501 und als kleiner bis 1508. Der "neue" Pfennig kommt zwar auch noch 1508 vor, tritt aber im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts gegen den kleinen oder lübischen Pfennig ganz zurück. Näheres im Abschnitte über das Geldwesen.], sodann seit 1523 der "Gosler" als Untereinheit (1/12) des Mariengroschens neben dem "kleinen" Pfennig als Untereinheit (1/12) des kleinen Schillings oder Körtlings, im Wertverhältnis 1 zu 3. Wo sollen wir nun diese mancherlei Sorten unter den oben beschriebenen Exemplaren suchen? Sind sie nur durch ihre Größe von einander verschieden oder auch durch ihr Prägebild, etwa so, daß wir in den Pfennigen mit dem runden h die kleinen und in denen mit dem Wappen die größeren "neuen" zu suchen hätten oder umgekehrt? Das scheint aber doch nicht der Fall zu sein, denn es gibt sowohl unter den Wappen- als unter den h-Pfennigen große und kleine Stücke, so daß man zur Annahme versucht wird, daß bei gleichem Prägebild die beiden Sorten sich nur durch ihre Größe unterscheiden und daß die Wappen- den h-Pfennigen zeitlich gefolgt sind. Sehr viel einfacher wäre freilich die Sache, wenn man einigen Forschern recht geben könnte, die den h-Pfennigen überhaupt kein Heimatrecht in Hildesheim geben wollen. So hat P.J. Meier in seiner Besprechung des Fundes von Riddagshausen den dort unter Nr.2 beschriebenen und abgebildeten h-Pfennig mit Strahlenrand (hier Nr.1b) vermutungsweise Heinrich IV. von Grubenhagen zugewiesen mit der Begründung, daß man in Hildesheim einen anderen Münztyp gehabt habe. Und M. v. Bahrfeldt hat die h-Pfennige zwar in das Konzept seiner Münzbeschreibung und in die Sammlung seiner Abgüsse stadthildesheimischer Prägungen aufgenommen, erklärte aber in seiner "Übersicht der von der Stadt und den Bischöfen von Hildesheim geprägten Münzen", daß die Pfennige mit großem und kleinem h nicht hierhergehörten. Dieses Urteil anerkannter Fachgenossen ist natürlich beachtlich. Jedoch möchte ich hier etwas schon bei anderer Gelegenheit Gesagtes wiederholen, daß nämlich in einer Aufzeichnung über das Ergebnis von in Göttingen gemachten Proben fremder Münzen vom 22. Februar 1428 genannt werden "hole penninge hildensemesch, dar ein M uppe steyt". Dieses M ist offenbar der Anfangsbuchstabe des Bischofs Magnus, der 45 Tage vorher seine Münze der Stadt verpfändet hatte. Liegt die Vermutung da so fern, daß die Stadt zunächst an die Stelle der bischöflichen ihre eigene Initiale gesetzt hat, zumal sie in den Hohlpfennigen von Göttingen, Northeim und Einbeck Vorbilder besaß? Der Strahlenrand spricht nicht dagegen. Wir haben ihn ja auch bei dem unbestritten hildesheimischen Pfennig Nr.3, der als Prägebild eine Verbindung von Wappen und Initiale zeigt. Eine endgültige Antwort auf diesen ganzen fragenkomplex wird uns wohl erst ein glücklicher Münzenfund geben können. Einstweilen haben unter allem Vorbehalt die h-Pfennige in dieser Beschreibung Aufnahme gefunden. Was die Entstehungszeit der oben beschriebenen Wappenpfennige Nr.3-10 anlangt, so gehören sie alle nicht zu den guten sechslötigen Pfennigen der ersten vierzig Jahre der städtischen Münztätigkeit, wenigstens so weit ich sie im Original in Händen gehabt habe, sie sind vielmehr recht geringhaltig und der Mehrzahl nach Erzeugnisse des 16. Jahrhunderts. Die ältesten unter ihnen sind wohl Nr.3-5, einmal wegen ihrer Kugeltingierung, die sie mit den Pfennigen gemein haben, die das Hildesheimer Domkapitel seit 1435 eine Zeitlang geschlagen hat. Seit den ersten Körtlingen der Stadt, den sogenannten kleinen Bernwardgroschen, haben wir statt der Kugeln, mit Ausnahme von Jg. 1491, die durch die schräge Gitterung entstandenen übereck gestellten Vierecke. Sodann spricht für ihr höheres Alter die Tingierung von Feld 1 und 4 im Gegensatz zu derjenigen von Feld 2 und 3, die wir seit 1523 von wenigen Ausnahmen abgesehen auf allen stadthildesheimischen Münzen finden. Ich möchte die Nr.3-5 dem letzten Drittel des 15. oder dem Anfange des 16. Jahrhunderts zuweisen, diese Zuteilung wird durch die Zugehörigkeit von Nr.4 zu dem im ersten oder zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts vergrabenen Funde von Riddagshausen bestätigt. Nr.6 könnte vom Münzmeister Mese (1531-1542) stammen, da auf dessen Prägungen ziemlich regelmäßig ein sechsstrahliger Stern erscheint. Als spätester Pfennig wird Nr.10 mit dem neuen Wappen anzusehen sein. Der Sechsling (Körtling, kleiner Bernwardgroschen). Über den Körtling in seinen zwei Abarten, dem Sechsling oder kleinen Bernwardgroschen und dem später an seine Stelle tretenden Groschen nach dem Typ des Tiroler Kreuzers, ist im Kapitel über das Geldwesen (S.60, 66) gehandelt worden. Von beiden fasse ich das, was über ihren Fuß bekannt ist, in der nachstehenden Übersicht zusammen:
Der Name "Körtling" für den kleinen Bernwardgroschen erscheint zuerst 1499. ![]() ![]() a. _ NOn'◦nOA'◦hILDᗺnSᗺN'✼ || SAᗭ'✼BᗺRnWARD' b. _ NOn'◦nOA'◦hILDᗺnSᗺNᗺ'◦ || SAᗭ'◦BᗺRnWARD' _ a. Blankenburg (1,19 g, Abb.), Alber (1,26 g). b. Hildesheim (1,36 g.), Leipzig (Abb.). Dieser Körtling oder Sechsling stammt aus einer anderen Zeit als diejenigen mit den Jahreszahlen 1491, 1493-1495. Die Inful ist etwas breiter und niedriger, der Bischofstab hat bei a. eine andere (ältere) Krümmung, die Form des M ist anders und die Umschrift der Vs. stimmt mit derjenigen der Körtlinge des Bischofs Magnus (vor 1428) überein, vor allem ist der Feingehalt (nach dem Strich) bedeutend besser als bei den datierten Exemplaren. Ich weise das Stück deshalb der Zeit vor 1469 zu und halte es für eins von den Exemplaren, die in einer Verordnung des Braunschweiger Rates vom 22. Februar 1469 zur Unterscheidung von dem "sesling myt dem rudenkranse" des Bischofs Magnus "de hildessemsehen myt dem schilde" genannt und mit 2½ braunschw. ₰ valviert wurden (Braunschweiger Schichtbuch S.417). Von datierten Münzen führt Cappe zunächst unter Nr.381 ein auffallendes Stück an: Vs.: Im Feld ein h mit Krone auf einem Kreuz. +ᙏO:nOV:hiLDᗺSᗺMᗺn'. Rs.: Im Feld ungekröntes h in einer vielbogigen Einfassung. +AnnO:DOM:ᙏ·ᗭᗭᗭᗭ·LXX///. Wir hätten hier also eine Nachahmung des Göttinger Körtlings, nur mit dem Unterschiede, daß dort das G auf dem Kreuze auf der Rs. und im Achtpasse auf der Vs. gezeichnet ist. Cappe hat das Stück nicht aus eigener Anschauung gekannt, sondern "nach der Mitteilung eines Münzfreundes, der zugleich bemerkte, daß die Jahreszahl die von 1477 zu sein scheine."
![]() a. _ NO⦂nO⦂hILDᗺn◦ᙏ◦ᗭᗭᗭᗭXᗭI◦ || ✼ - ◦SAC'✼BᗺRWARDV - ✼ ᗺ und n sind verbunden. b. _ wie vor || ... WARDV✼P - ✼ c. _ wie vor || ◦ - S◦BᗺRWᗺRDVS⦂ᗺPS⦂ - ⦂◦ _ a. Hildesheim (1,04 g), Berlin, Alber. b. Berlin (Abb.). c. Knigge (1,16 g) _ Cappe 385, Tf.X,100. Kni.4883. Nr.13. Sechsling (kleiner Bernwardgroschen) 1493. _ Vs.: Im Feld der quadrierte Wappenschild, 1 und 4 schräg gegittert, oben und zu den Seiten des Schildes je ein Ringel. _ Rs.: Im Feld der hl. Bernward in halber Figur mit der Inful wie vorher. _ Die Umschriften zwischen Perlenkreisen: a. _ ᙏO' ⦂ nOVA ⦂ hiLDᗺSᗺ' ⦂ XᗭIII + || ✼ - SAᗭ' ✼ BᗺRWARDV' ✼ P - ✼ b. _ ... ᗺSᗺ ⦂ ... || wie vor c. _ ... ᗺS' ⦂ ... || wie vor d. _ ᙏO' ◦ nOVA ◦ hiLDᗺS ◦ XᗭIII + || ✼ - ◦ SAᗭ ✼ BᗺRWARDV' - ✼ Bei d. liegen in hILDᗺS ᗺ und S aufeinander. 21-22 mm. _ a. Blankenburg (1,39 g); Alber. b. Hildesheirn (0,96 g); Berlin; Blankenburg (1,34. 1,23. 1,15 g). c. Blankenburg (1,30 u. 1,08 g). d. Hildesheirn (1,34 g); Knigge (1,57 g). _ Cappe 397. Kny.5738-5740. 14e
Nr.14. Sechsling (kleiner Bernwardgroschen) 1494. _ Im Feld auf der Vs- der quadrierte Schild, Feld 1 und 4 schräg gegittert, und auf der Rs. der hl. Bernward wie vorher. _ Umschriften zwischen Perlenkreisen :
![]() a. _ ᙏO' ⦂ nOV ⦂ hILDᗺSᗺ ⦂ XᗭIIII + || ✼ - SAᗭ' ✼ BᗺRWALDV ⁑ P ✼ - ✼ b.-d. _ ... e. _ ᙏO ⦂ nOV ⦂ hILDᗺSᗺ ⦂ XᗭIIII + || ✼ - SAᗭ ✼ BᗺRWALDV ⁑ P - ✼ f.-g. _ ... _ a. b. e. Alber. c. Blankenburg (1,10. 1,17. 1,27 g). d. Blankenburg (1,25. 1,30 g). Berlin. Knigge (1,08 g). e. Hildesheirn (1,00 u. 1,18 g). Blankenburg (1,27. 1,18. 1,10. 1,43. 1,35 g. Abb.). f. Blankenburg (1,37. 1,23. 1,35 g). g. Hildesheim (1,20 g). _ Cappe 388, Tf.X,102. Nr.15. Sechsling (kleiner Bernwardgroschen) 1495. _ Im Feld auf der Vs. der quadrierte Schild, Feld 1 und 4 schräg gegittert, auf der Rs. der hl. Bernward wie vorher. _ Umschriften zwischen Perlenkreisen: a. _ ᙏO ⦂ nOV ⦂ hILDᗺSᗺII ⦂ XᗭV + || ✶ - SAᗭ ✶ BᗺRWARDV ✶ P - ✶ b. _ wie vor, aber SᗺM statt SᗺII || wie vor c. _ wie b. || wie vor, aber ARDV' statt ARDV 21-22 mm. a. Blankenburg (1,11 g). b. Hildesheim (1,20 g); Berlin; Blankenburg (1,39. 1,20 g). Knigge (1,24 g). c. Hildesheim (1,24 g). Berlin (Fund von Erfurt 1907). _ Cappe 389. Kny.5744. Münzmeister: Kunze Mengel, 1501.
Nach diesem Vertrage der Städte Braunschweig, Hildesheim, Göttingen, Hannover, Einbeck und Northeim sollten dreierlei Groschen geprägt werden in der Art, daß von den größten 12, von den mittleren 24, von den kleinsten 36 auf einen Gulden gingen. Auf der einen Seite sollte der größte die hl. Anna selbdritt, der mittlere den hl. Christophorus, der kleinste ein Kreuz, und auf der anderen Seite sollten alle drei das Wappen der prägenden Stadt zeigen. Außerdem durften Pfennige geschlagen werden, von denen 24 einen großen, 12 einen mittleren, 8 einen kleinen Groschen gelten sollten. Den vereinbarten Münzfuß zeigt die nachstehende Übersicht:
Die neue Ordnung kam jedoch nirgends zur dauernden Geltung. In Hildesheim begegnete der Rat dem Widerstande der Bürgerschaft gegen die Einführung des neuen Geldes und er mußte alsbald die eben erst geschlagenen Groschen wieder aus dem Verkehr ziehen.
![]() MOnᗺ' ⦂ nOVA : hILDᗺSᗺMS' ⦂ I70I + || ◦ - ◦ SᗭTA' ⦂ A'nA - Ih'S ⦂ MARIA ◦ - ◦ _ Hildesheim (2,90 g). Berlin (2,92 g). Blankenburg (2,93 g). Dresden. Magdeburg. Cappe 394, Tf.X,103. ![]() MOn' ⦂ nOV' ⦂ hILDᗺSᗺnS' ⦂ I70I + || ◦ SAnᗭTA - ᗭRS(!)TOF ᗺR - ◦ _ Hildesheim (2,63 g). Blankenburg (2,27 g). Lejeune (2,13 g). _ Cappe 396. 397. Tf.X,104. ![]() ᙏO ✱ nOV ✱ hILDᗺSᗺII ✱ I70I + || SALVᗺ ✱ ᗭRVX ✱ BᗺnIGhnA + (h und n sind verbunden) _ Hildesheim (1,72 u. 1,50 g. Abb.). Berlin. Blankenburg (2,05 g). _ Cappe 398. 399, Taf.X,105. ![]() a. _ MOn' ⦂ noV' ⦂ hILDᗺSᗺnS' ⦂ I707 + || SALVᗺ ⦂ ᗭRVX ⦂ BᗺnIGhnA + b. _ wie vor, aber SᗺMS' statt SᗺnS' _ a. Hildesheim (1,62 g). Berlin. Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museurn (1,72 g. Abb.). Alber. Mertens 490. b. Alber (Fund von Schwüblingsen). Da man in Hildesheim infolge von Unruhen in der Bevölkerung die Prägung der 1501 angeordneten drei Groschensorten noch in demselben Jahre eingestellt hatte, so ist der Jg. 1505 auffallend. Auch von der Stadt Hannover haben wir einen Kreuzgroschen von 1505. Münzmeister: Henning Dyes, 1522-1530. Am 2. März 1523 schließt die Stadt mit Dyes einen Vertrag (s. darüber die Münzgeschichte, das Geldwesen und hier weiter unten). Am 12. Oktober 1526 übernehmen vier Bürger Bürgschaft für Mester Henningk Dyes munthemester für sein Erscheinen vor dem Stadtregimente zum Austrage der gegen ihn erhobenen Anklagen. Am 29. Dezember 1530 kauft Henningk Dysz, anders Munthemester, borger tho Hildessem, von dem Godehardikloster um 100 rhein. Gulden dessen Werder, Baum- und Hopfengarten usw. Am 16. März 1550 wird Henny Disz zeliger genannt. Eisen- oder Formschneider war 1523 und 1524 Hans Beckmann. Die Prägungen nach dem Münzvertrag der Stadt mit Henning Dyes vom 2.März 1523.Die Bestimmungen dieses Vertrages sind im Abschnitte über das Geldwesen der Stadt besprochen worden. Der in ihm vereinbarte Münzfuß wird durch die nachstehende Übersicht unter Berücksichtigung der für den Fuß des Pfennigs von mir vorgenommenen Korrektur veranschaulicht. Vorangestellt ist der ursprüngliche Fuß des Viertelguldens, nach dem im Jahr 1522 geprägt wurde.
Bei den Prägungen des Jahres 1522 beginnt eine bemerkenswerte Veränderung im Bilde des Wappenschildes. Während bisher nach dem Vorbilde des Bürgerrechtssiegels der Altstadt von 1375 Feld 1 und 4 (im Wappen von 1528 Gold) schräg gegittert oder mit Kugeln gezeichnet und Feld 2 und 3 (Rot) leer gelassen waren, wird von jetzt an das Umgekehrte zur Regel: Feld 1 und 4 sind leer und 2 und 3 gegittert. Ausnahmen bilden die Matthier (Kreuzgroschen) von 1533, sowie viel später ein Groschen von 1589, ein Mariengroschen von 1593 und Matthier von 1592, 1593 und ohne Jahr.
20a
![]() Nr.20. Viertelgulden 1522. _ Vs.: Im Feld der in 2 und 3 schräggegitterte, quadrierte Wappenschild, auf einem gleichschenkligen befußten Kreuze liegend, zwischen dessen Schenkeln, um den Schild herum, die Bogenverzierung. _ Rs.: Im Feld Maria (Kniestück), den inneren Kreis mit der Krone durchbrechend, in Flammenglorie, in der Rechten das Zepter, auf dem linken Arm das Kind haltend. Mutter und Kind ohne Scheine. _ Umschriften zwischen gekerbten Kreisen:
![]() ᙏOnE ⦂ nOVA ⦂ hILDᗺSᗺM ⦂ I7ZZ + || ◦ O ◦ SᗭT ◦ BARWAD' ⦂ ORA P nOB ◦ _ Hildesheim (2,97 g). Berlin (2,94 g). Blankenburg (3,78 g. Abb.). Dresden (3,40 g). _ Cappe 406. 409. 409a, Tf.X,107. Auffallend ist das zwischen 2,94 und 4,53 g (!) schwankende Gewicht, das vorschriftsgemäß 3,203 g sein sollte. Das Blankenburger Exemplar hat nach dem Strich ein Korn von 10-11 Lot, danach hatte ebenso wie der Viertelgulden auch der Zwölftel Gulden von 1522 ein besseres Korn, als 1523 vorgeschrieben wurde.
23a
Nr.23. Mariengroschen 1523. _ Der erste Mariengroschen der Stadt. _ Vs.: Im Feld der quadrierte, in 2 und 3 schräg gegitterte Wappenschild, über dem Schild ◦◦, zu seinen Seiten je ⦂ _ Rs.: Im Feld die gekrönte Madonna in Flammenglorie, auf einer Mondsichel stehend, im linken Arm das Jesuskind, in der Rechten das Lilienzepter haltend, den inneren Kreis oben und unten durchbrechend. Mutter und Kind ohne Scheine. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen:
![]() a. _ ᙏOnᗺ ⦂ nOVA ⦂ hILDᗺSᗺM ⦂ I7Z3 + || ◦ MARIA ⦂ MAT - GRAᗭIA ⦂ DI - ◦ b. _ wie vor || wie vor, aber GRAᗭI ⦂ DI' - ◦ c. _ wie vor, aber 15Z3 statt 17Z3 || wie a. d. _ wie vor, aber am Ende И ⦂ M(!)Z3 + || wie b. _ a. Hildesheim (2,82 g, Abb.). Berlin. Blankenburg (2,32 g). Leipzig. b-d. Fund Vöhrum. _ Cappe 413, Tf.X,109. Nr.24. Mariengroschen 1524. _ 26 mm. _ Im Feld auf der Vs. das Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1523. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen: a. _ mOnᗺ ⦂ nOVA ⦂ hILDᗺSᗺM ⦂ 15Z4 + || ◦ MARIA ⦂ MAT - GRAᗭIA ⦂ DI - ◦ b. _ wie vor || wie vor, aber Anfang und Ende ohne Trennzeichen. _ a. b. Hildesheim (zusammen 5,62 g). a. Berlin. Blankenburg (2,82 g). b. Knigge. _ Cappe 414. Kny.9550. Kni.4739. Nr.25. Mariengroschen 1525. _ 26-27 mm. _ Im Feld auf der Vs. der quadrierte, in 2 und 3 schräg gegitterte, oben und an den Seiten mit je zwei Ringeln begleitete Wappenschild, und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1523. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen: ᙏOnᗺ ⦂ nOVA ⦂ hILDᗺSᗺM ⦂ 15Z5 + || ◦ MARIA ⦂ MAT - GRAᗭIA ⦂ DI - ◦ _ Hildesheim (2,70 g). Blankenburg (2,70. 2,79 g). Cappe 415. Nr.26. Mariengroschen 1526. _ 26 mm. _ Im Feld auf der Vs. des Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1523. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen: ᙏONᗺ ⦂ nOVA ⦂ hILDᗺSᗺM ⦂ 15Z6 + || ◦ MARIA ⦂ MAT - GRAᗭIA ⦂ DI - ◦ _ Hildesheim (2 Stück zusammen 5,66 g). Blankenburg (2,70 g). München (2,83 g). _ Cappe 416. 417. Wenn Cappe zu 417 bemerkt, daß das ᗭ einem G sehr ähnlich sieht und das D wie ein verkehrt gestelltes G, so finden sich diese Buchstabenformen, die dadurch entstanden sind, daß die senkrechten Striche in der Mitte unterbrochen sind und eine kleine Lücke aufweisen, ganz regelmäßig bei den Prägungen der Jahre 1522-1530 und hören erst bei den Münzen des neuen Münzmeisters Hermann Mese auf.
Der Jahrgang 1530 ist für die Mariengroschen der letzte mit gotischer oder Mönchsschrift, nur das gotische A erscheint noch bis 1540, sowie einige Male Є statt E. Münzmeister: Hermann Mese, 1531-1542.
Aus dem Texte des Vertrages geht hervor, daß die Prägung der in ihm genannten Münzen schon früher erfolgt war: "Dusse vorige munthe alle, so he ok berede geslagen heft, schal he slan und munthen." Und zwar läßt sich das bis in den Anfang der Münztätigkeit Meses zurückverfolgen. Denn abgesehen von den seit 1531 regelmäßig geschlagenen Mariengroschen sind uns ein Zehnmariengroschenstück (Nr.1 der nachfolgenden Übersicht) mit der Jz. 1532 und ein Matthier (Nr.5) von 1533 erhalten. Wenn ich den Anfang der Tätigkeit Meses in das Jahr 1531 setze, so geschieht das deshalb, weil in diesem Jahr ein ganz neuer Typ des Mariengroschens beginnt. Charakteristisch für die Münzen dieser Zeit sind auch seit 1531 die den Wappenschild umgebenden sechsstrahligen Stern, die 1543 durch Kleekreuze abgelöst werden. Die Münztätigkeit Meses muß 1539 eine Unterbrechung erfahren haben, denn aus diesem Jahr sind Prägungen der Stadt nicht bekannt. Diese Unterbrechung wird die Ursache der Erneuerung des Vertrages im Jahre 1540 gewesen sein. Mit Ausnahme eines Zehnmariengroschenstücks, der Mariengroschen und eines Matthiers sind die Prägungen Meses nicht datiert. Die undatierten sind in der Beschreibung nach Nominalien geordnet den datierten vorangestellt. Zur besseren Veranschaulichung wiederhole ich hier die Übersicht über den Fuß der nach dem Vertrage von 1540 zu prägenden Sorten:
Seit Meses Zeit erscheint auf den Münzen zuerst das von Kaiser Karl V. im Jahr 1528 verliehene neue vermehrte Wappen, neben dem jedoch das alte, besonders bei den Mariengroschen, noch fortbesteht. Vollständig, d. h. mit Helm, Decken und Zier, finden wir das neue Wappen auf Münzen zuerst bei dem Taler 1600.
![]() 39 mm. Rs.: Im Feld auf einer Mondsichel stehend, die beiden inneren Kreise oben und unten durchbrechend, Madonna in Flammenglorie, mit Zepter und Kind, Madonna gekrönt und mit Schein, das Kind mit Schein. Umschriften zwischen innerem Strick-Strich- und äußerem Strichkreis: DA * PACEM * DNE' * CIVITATI * HILDESE' * + || * MARIA * MAT - ER * DOMINI * _ Hildesheim (Abb.). Blankenburg (12,12. 12,52. 12,98 g). Alber (12,30 g). _ Cappe 444, Tf.XI,13. Kny.9518. Kni.4466. ![]() a. _ DA * PACEM * DNE' * CIVITATI * HILDE'SE' + || * MARIA * MATE - R * GRACIÆ b. _ wie vor, aber am Ende HILDESEM + || * MARIA * MAT - ER * DOMINI _ a. Hildesheim. Blankenburg (6,29 g). Alber (6,2 g). b. Dresden. Magdeburg (Abb.). _ Cappe 445. 446. Die Zehn- und Fünfmariengroschenstücke wurden seit 1540 nicht mehr geprägt, denn die von 1540-1552 vollständig vorliegenden Münzrechnungen führen sie nicht an. Vergl. Anlage 7.
![]() MON' - NOV' - HIL - DESE' || MARIA * MATER * DOMINI * NRI' _ Hildesheim (Abb.). Blankenburg (3,55. 3,60 g). Dresden. _ Cappe 447, Tf.XI,114. In den uns erhaltenen Münzrechnungen aus der Zeit Meses (1534, 1535, 1537, 1540-1542) werden Fünfkörtlingstücke nicht erwähnt, es scheinen nicht viel von ihnen geschlagen zu sein, auch von 1543-1552 kommen sie nicht vor. Vergl. Anlage 7. Diese Fünfkörtlinge sind nach ihrem Prägebild (Blumenkreuz) und ihrer Größe eine bewußte Nachahmung der Doppelschillinge der Städte des Wendischen Münzvereins (Lübeck, Hamburg, Wismar und Lüneburg) und konnten recht wohl im Verkehr als solche durchgehen. Sie haben zwar dasselbe Korn (7½ Lot) wie die Doppelschillinge von 1537, ihr Schrot ist jedoch etwas größer (63 statt 60 Stück), so daß ihr Silbergehalt etwas geringer ist (1,739 statt 1,827 g). Das wird die Ursache gewesen sein, warum die vier Städte im Jahre 1538 in einem Schreiben an Hildesheim die "Doppelschillinge" dieser Stadt beanstandeten. Vergl. die Münzgeschichte S.17.
![]() Vs.: Im Feld das in 2 und 3 schräg gegitterte, quadrierte alte Wappen im einfachen halbrunden Schild, über dem und an dessen Seiten je ein sechsstrahliger Stern. _ Rs.: Im Feld befußtes gleichschenkliges Kreuz, in dessen vier Winkeln je ein sechsstrahliger Stern. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONЄTA * NOVA * HILDЄSЄM + || SALVЄ CRVX SCA bЄNIGNA + b. _ wie vor, aber HOVA statt NOVA || SALVЄ * CRVX * SCA * bЄNIGNA + c. _ wie a. || wie b. d. _ wie a. || wie b., aber SCA' * e. _ wie vor, aber HI*LDЄSЄM + || wie d. Nach dem Strich im Feingehalt verschieden. _ a. b. d. e. Hildesheim (1,42. 1,49. 1,47. 1,82. 1,52 g). b. c. d. e. Blankenburg (1,63. 1,56. 1,51. 1,37. 1,20 g). b. Alber, auch eine Abart mit E auf kleinerem Schrötling. d. Berlin. Dresden. (Abb.). _ Cappe 400-403, Tf.X,106. Dieser Matthier oder Kreuzgroschen wurde in Braunschweig wiederholt geprobt, einmal nach 1537, ein anderes Mal 1543. Die erste Probe ergab: Schrot 144 Stück, Korn 4 Lot 11¼ Grän, also Rauhgewicht 1,624 g, Silbergehalt 0,47 g. Die zweite Probe: 146 Stück im Schrot, 4 Lot 13½ Grän im Korn, also Rauhgewicht 1,6 g, Silbergehalt 0,475 g. In Braunschweig bewertete man den Hildesheimer Matthier mit 2½ braunschw. Pfennigen. Nach 1541 wurden diese Kreuzgroschen nicht mehr geschlagen.
Kleiner Schilling oder Körtling (Nachahmung des Tiroler Kreuzers) o. J.
![]() a. _ ᙏONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESE' + || SALV - CRVX - SAN - BENI b. _ wie vor, aber ᙏONETA + ... || wie vor _ a. Hildesheim (2,95 g). Berlin. (Abb.). Blankenburg (1,12 g). b. Blankenburg (1,15 g). Nr.36. Körtling Typ II. _ Über dem Schild der sechsstrahlige Stern, aber zu den Seiten des Schildes nur je ein Punkt. ᙏONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDE/// + || SALV - CRVX - SAN - BENI 19 mm, 1,13 g _ Blankenburg. Nr.37. Körtling Typ III. _ Über dem Schild ein Kreuzchen, zu den Seiten des Schildes je zwei Punkte übereinander. a. _ MONETA * NOVA * HILDESEM * + || SALV - CRVX - SANT - BENI b. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM + || wie vor 19 mm. _ a. b. Hildesheim (0,74. 1,13 g). _ Kny.5735. Vs. 38b
Nr.38. Körtling Typ IV. _ Über dem Schild und zu seinen Seiten je ein Kreuzchen.
![]() a. _ MONETA * NOVA * HILDESEM * + || SALV - CRVX - SANT - BENI b. _ MONETA ⚬ NOV ⚬ HILDESEM + || wie a. c. _ MONETA + NOVA + HILDESEM + || wie a. d. _ MONETA + NOVA + HILDESE + || wie a., aber am Ende BENE e. _ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDES ▾ || wie a. _ a. b. d. Blankenburg (1,04. 1,04. 0,56 g). b. Hildesheim (2x 2,10 g, Abb.). _ Kny.5734-5737. Vs.
Nr.39. Körtling Typ V. _ Wie Typ IV, aber mit dem Zeichen des Münzmeisters Joseph v. Holzheym (1547-49) ![]() ![]() a. _ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDESEM + ![]() b. _ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDESEM ▾ ![]() _ a. Blankenburg (0,93 g. Abb.). b. Hildesheim (1,02 g). _ Cappe 448, Tf.XI,115. Diese Körtlinge oder kleinen Schillinge wurden seit 1541 regelmäßig geprägt und verdrängten die vorher für den Kleinverkehr geschlagenen Matthier vollständig. In den unvollständigen Münzrechnungen vor 1540 erscheinen sie nur 1537. Nach den Münzakten wurden im Jahre 1548 zuletzt Körtlinge geprägt. Über diesen Jahrgang macht die Frankfurter Münzzeitung 1904 S.44 nachstehende Mitteilung: v. Stetten berichtet in seiner Augsburger Chronik I S.459 zum Jahre 1549: "die große Anzahl der damalen nach Augsburg gebrachten geringhaltigen Hildesheimer Kreuzer verursachte unter den gemeinen Leuten eine ziemliche Verwirrung. Jedoch wurde durch die Vorsorge des Raths dieser Kipperei bald gewehret." Die erwähnte Hildesheimer Münzgattung war zwar äußerlich, dem Gepräge nach, den Tiroler "Zwainzigern" oder Kreuzern gleich, dem Gehalte nach aber minderwertig. Sicherlich ist sie nur zur Ausfuhr in das Kreuzergebiet geprägt worden. Diese Nachahmungen des Tiroler Kreuzers wurden in den Jahrzehnten vor Mitte des 16. Jahrhunderts im deutschen Norden auch anderswo geschlagen, in Niedersachsen von Herzog Erich d. Ä zu Braunschweig-Lüneburg (1539), den Grafen von Reinstein und von den Städten Goslar und Hameln, in der Nachbarschaft von Minden, Herford und Tecklenburg. Den Hildesheimer Körtling finde ich außerhalb der Stadt zuerst erwähnt in einer von der Stadt Braunschweig bald nach 1537 veranlaßten Münzprobe, eine weitere Probe kennt einen 1543, also von Hans Busse, geschlagenen Körtling. Die erste Probe ergab: Schrot 194 Stück, Korn 4 Lot 4½ Grän, also Rauhgewicht 1,205 g, Silbergehalt 0,32 g, die zweite Probe: Schrot 200 Stück, Korn 3 Lot 11¼ Grän, also Rauhgewicht 1,169 g, Silbergehalt 0,246 g. In Braunschweig galt dieser Körtling 1¾ braunschw. Pfennige. Die oben beschriebenen Stücke stammen nicht aus denselben Jahren, sie sind auch im Silbergehalt verschieden. Die ältesten sind Typ I und II, sie gehören der Zeit Meses an (1531-42). Typ III und IV werden in den Jahren 1543-46 von Hans Busse geprägt sein, Typ V im Jahre 1548. Der Einfachheit und besseren Übersicht halber sind alle 5 Typen an dieser Stelle vereinigt worden.
Einseitig _ 40b
Nr.40. Halber kleiner Schilling oder halber Körtling = 2 Gosler o. J. _ Einseitig, flach. Im Kreise von a) 18, b) 19, c) 20 dicken Perlen oder Kugeln der einfache halbrunde Schild mit dem neuen Wappen, über dem Schild *H*
![]() _ a. Hildesheim (0,58 g). Berlin. b. Hildesheim (0,47 g Abb.). Blankenburg (0,60 g). c. Alber (0,60 g). _ Düning 305. Auch Kny.5897 hat ein undatiertes einseitiges Stück mit dem neuen Wappen im Perlenkranze aber ohne *H*, aus der Beschreibung läßt sich über seine Entstehungszeit nichts entnehmen. Nach den Münzrechnungen wurde dieser halbe Körtling zuletzt 1541 geschlagen. Solche Doppelpfennige beabsichtigte man auch rund 50 Jahre später wieder zu schlagen.
41b
Nr.41. Mariengroschen 1531. Neuer Typ bis 1540. _ Vs.: Im Feld wieder der quadrierte, in 2 und 3 schräg gegitterte Wappenschild wie seit 1523, aber oben und zu den Seiten je ein sechsstrahliger Stern. _ Rs.: Im Feld wieder Madonna in Flammenglorie, aber von anderer Zeichnung: Die Mondsichel fehlt, das Kind hält die Weltkugel, die Krone der Madonna mit Schein, bei a) auch das Kind mit Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ I53I + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ GRACIE ⚬ b. _ wie a. || wie vor, aber GRACIA c. _ wie a., aber I53I ⚬ + || wie a. d. _ wie c. || wie b. e. _ wie a. || MARIA ⚬ MATE - GRACIA ⚬ DI _ a. b. Hildesheim (3 Stück zusammen 6,76 g. Abb.) a. Blankenburg (2,30 g) Fund Vöhrum (3 Stück). b. Blankenburg aus Fund Vöhrum. c. Alber. Lejeune. Fund Vöhrum (2 Stück). d. e. Blankenburg (1,86. 1,85. 2,37 g). d. Fund Vöhrum. e. Fund Vöhrum (4 Stück davon 1 jetzt in Blankenburg). Alber. _ Cappe 422, Tf.X,110. Kny.5694 (wie b). 5695 (wie e). Slg.Kni. (wie e, aber MONET ⚬). ![]() 39 mm. a. _ + * DA * PACEM * DNE * IN * DIEBVS * NR'IS * || * MARIA * MAT - ER * GRACIÆ * b. _ + DA * PACEM * DNE' * CIVITATI * HILDESE' || wie vor _ a. Berlin (Abb.). Pogge Taf.XI,4086. b. Hildesheim. Vogel Tf.53,2556. Nr.43. Mariengroschen 1532. _ 24-25 mm. _ Vs. und Rs. im Feld wie Jg. 1531, a. Das Kind hat wie die Mutter von jetzt an regelmäßig einen Schein, ausgenommen Jg. 1543, wo bei Mutter und Kind der Schein fehlt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ I53Z + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ GRACIE b. _ wie vor || wie vor, aber am Ende GRACIE ⚬ c. _ wie vor, aber am Ende I53Z⚬+ || wie b. d. _ wie c. || wie a. _ a. b. Hildesheim (5 Stück zusammen 10,01 g). Blankenburg (2,35. 2,31. 2,11 g). _ Cappe 423. Kny.5696. 5797 (wie b). Kni.4744. Nr.44. Mariengroschen 1533. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1531, a. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ 1533 + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ GRACIE ⚬ b. _ wie vor || wie vor, aber am Ende MATЄ - R ⚬ DOMINI ⚬ Die letzte 3 ist aus einer Z verändert. 25-26 mm. _ a. Hildesheim (1,83 g). Blankenburg (1,98 g). b. Magdeburg. Cappe 424, Tf.X,112 (ungenau). Über die seitens der niedersächsischen Städte versuchte Devalvierung der hildesheimischen Mariengroschen dieser Jahre siehe die Münzgeschichte zum Jahre 1533.
![]() a. _ MON * NOV' * HILδE'SEN * I533 * || SALVЄ * CRVX * SCA * bЄNIGNA + b. _ wie a., aber M J533 * || SALVE * CRVX * BENIGHNA * c. _ wie a., aber H * I733 * || SALVE * CRVF(!) * BENIGNA * d. _ wie a., aber M * I533 * || SALVE * CRV+(!) * BNIGNA * Zur Rs. von a wurde der Stempel des älteren Kreuzgroschens o. J. verwendet. _ a. b. c. Hildesheim (zusammen 4,35 g). (Abb. der Vs.). b. Blankenburg (1,77 g). d. Berlin. Kny.5733 (wie a). Nr.46. Mariengroschen 1534. _ 25 mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1531, a. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen: a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ I534 + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ DOMINI ⚬ b. _ wie a. || wie vor, aber MATЄ c. _ wie a., aber 3x Є statt E || wie b. d. _ wie c. || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ GRACIE ⚬ _ a. Hildesheim (3 Stück zusammen 6,86 g). a. c. d. Blankenburg (2,17. 2,30. 2,15 g). Cappe 425. Kny.9551 (wie a). Kni.4745. 47c
Nr.47. Mariengroschen 1535. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1531, a. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen:
![]() a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDENSEM ⚬ I535 + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ DOMINI ⚬ b. _ wie vor, aber DESEM statt DENSEM || wie vor c. _ wie b. || wie vor, aber ohne ⚬ am Ende _ a. Blankenburg (2,55 g). b. c. Hildesheim (Abb., 4 Stück zusammen 9,14 g). b. Blankenburg (2,17 g). _ Cappe 426. Cappe 427 angeblich mit Blümchen statt der Sterne über und neben dem Wappen beruht auf einem Irrtum. Kny.9552 (wie b). Kni.4746 (wie b). Nr.48. Mariengroschen 1536. _ 25 mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1531, a. _ Umschriften zwischen Strichkreisen : a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDENSEM ⚬ I536 + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ DOMINI ⚬ b. _ wie vor aber DESEM statt DENSEM || wie vor _ a. b. Hildesheim (3 Stück zusammen 7,07 g). Blankenburg (2,18. 2,35. 2,00. 2,50. 2,43. 1,79 g). b. München (2,02 g). _ Cappe 428. Kny.5698 (wie b). Kni.4747 (wie b). Nr.49. Mariengroschen 1537. _ 25 mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1531, a. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ 153Λ + || MARIA ⚬ MATE - R ⚬ DOMINI ⚬ _ Hildesheim (2 Stück zusammen 4,40 g). Blankenburg (2,13. 2,11. 2,17 g). _ Cappe 429. 430. Kny.5699. Kni.4748. Nr.50. Mariengroschen 1538. _ 24-25 mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1531, a. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ I538 + // MARIA ⚬ MATE - E(!)R ⚬ DOMINI ⚬ b. _ wie vor || wie vor, aber MATE - R _ a. b. Blankenburg (2,11. 2,17. 2,21. 2,15. 2,23 g). b. Hildesheim (2 Stück zusammen 4,40 g). _ Cappe 431. Kny.5700. 5701 (wie b). Kni.4749 (wie b). In Braunschweig galt der Hildesheimer ebenso wie der Braunschweiger Mariengroschen im Jahr 1538 = 5 braunschweigische Pfennige. Der erzbischöflich Magdeburgische Wardein Rodeleff Tewfzeck urteilt über einen hildesheimischen Mariengroschen von 1539: "Diese Muntz ist gar fals, holt 0 Lot." Das der Akte beiliegende Stück ist anscheinend Kupfer versilbert (Magdeburg, Niedersächs. Kreisarchiv, Münzsachen Bd.3, S.97). Es handelt sich offenbar um eine Fälschung, denn von 1539 sind sonst keine Prägungen der Stadt bekannt. Wir erfahren darüber aus dem Göttinger Stadtarchiv 1540 Lätare: Der in Herzberg gefangen gesetzte Falschmünzer Cyriakus Linck sagt aus, daß sie außer Göttinger, Hannoverscher und Einbecker Münze "der hildenschen Mariengroschen am meisten gemacht haben alse bey dreyhundert gulden."
Nach dem Münzregister wurden auch 1541 und 1542 Mariengroschen in großer Zahl, insgesamt 6424 Mark geschlagen. Da 1541 aus der gemischten Mark 121 Stück ausgebracht wurden, so macht das 777304 Stück. Es ist anzunehmen, daß diese mit älteren Stempeln geprägt wurden, da Mariengroschen mit den Jahreszahlen 1541 und 1542 nicht bekannt sind.
Münzmeister: Hans Busse, 1543-1546. Nr.52. Mariengroschen 1543. Neuer Typ bis 1551. _ 22-24 mm. _ Vs.: Im Feld das alte, quadrierte, in 2 und 3 schräg gegitterte Wappen im halbrunden Schild wie sonst, aber an die Stelle der sechsstrahligen Sterne über dem Schild und zu seinen Seiten treten von jetzt an bis 1551 Kleekreuze: ✤ _ Rs.: Im Feld Madonna wie bisher, bei a. ausnahmsweise ohne Scheine bei Mutter und Kind. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA + NOVA + HILDESEM + I543 ✤ || MARIA + MATE - R + DOMINI + b. _ wie vor, aber Trennzeichen ⚬ statt + c. _ wie vor, aber Trennzeichen · statt + Von jetzt an kein gotisches A mehr. 22-24 mm. _ a. b. Blankenburg (2,11. 2,02 g). c. Hildesheim (1,83 g). _ Cappe 433. Kni.4751 (Vs. wie b, Rs. wie a). Am 15. Juni 1543 probiert Hans Lincke, "beider Fürsten zu Sachsen Obrister Wardein", die Hildesheimer Mariengroschen: gehen 96 uf die Mark, hält die Mark 6 Loth 2 quentin und wird die feine Mark ausbracht uf 11 fl. 5 gr. 3 ₰. Im Jahr 1543 prägte Hans Busse auch Körtlinge nach dem Muster des Tiroler Kreuzers. Darüber heißt es in den Akten: Anno domini 1543 des fridags na misericordiae domini gegoten den derden goeite to kortlingen und is des muntemesters Hans Bussen sin erste gote. Diese Körtlinge befinden sich unter den Nr.37 und 38 beschrieben.
54d
Nr.54. Mariengroschen 1545. _ Im Feld auf der Vs. das Wappen zwischen drei Kleekreuzen ✤ und auf der Rs. Madonna, wie Jg. 1543. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. _ MONETA ⚬ NOVA ⚬ HILDESEM ⚬ I545 ✤ || MARIA ⚬ MAT - ER ⚬ DOMINI b. _ wie vor || ⚬ MARIA ⚬ ... c. _ wie vor || wie a., aber ▾ statt ⚬ d. _ wir vor, aber ⚬ am Ende // wie b. _ a. Hildesheim (2 Stück zusammen 3,67 g). d. Blankenburg (2,08 g, Abb.). _ Cappe 434, seine Nr.435 ist verlesen. Kny.5705. Kni.4752 (ohne ⚬ vor MARIA). Nr.55. Marientaler o. J. (1546). _ Abb. wie Nr.31, 40 mm. Vs.: Im Feld das 1528 von Karl V. erneute und vermehrte Wappen (aber ohne Helm, Zier und Decken). Über dem Schild *H*, zu seinen Seiten in den Einbiegungen je zwei sechsstrahlige Sterne. _ Rs.: Im Feld auf einer Mondsichel stehend, die beiden inneren Kreise oben und unten durchbrechend, Madonna in Flammenglorie, mit Zepter und Kind, Madonna gekrönt, das Kind mit der Weltkugel, Mutter und Kind mit Schein. _ Umschriften zwischen innerem Strick-Strich- und äußerem Strichkreise: DA * PRCEM * DNE' * CIVITATI * HILDESE' * + || * MARIA * MAT - ER * DOMINI * _ Hildesheim. Blankenburg (28,20 g). Alber (Exemplar Vogel 2550). Vergl. Abb. zu Nr.31. Cappe 442. Nr.443 hat HILDESH. nach dem unzuverlässigen Adam Berg S.50. _ Madai 2252. Dieser erste Taler der Stadt wurde mit den Stempeln der seit 1532 von Mese geprägten Zehnmariengroschenstücke geschlagen, daher der kleine Durchmesser. Über das Prägejahr erfahren wir aus dem Diarium Joachim Brandis' d.J. S.65, der zum Jahre 1546 berichtet: "Slogen hildesheimsche daler." Das Silber dazu nahm man von den gottesdienstlichen Geräten der Klöster und Kirchen. In der kaiserlichen Münzordnung vom 28. Juli 1551 wird festgestellt, daß von diesem Taler 8 Stück 15¾ Lot wogen, also das Stück im Durchschnitt 28,76 g, bei einem Feingehalt von 12 Lot 16 Grän. Im Niedersächsischen Valvationsdruck 1572, Abbildung S.72 wird er als "des Heil. Reichs Münzordnung ungemes" bezeichnet und mit 22 Groschen 6 Pfg. Meißnischer und 30 Schilling Lübischer Währung bewertet.
![]() 39 mm. + DA * PACEM * DNE' * CIVITATI * HILDESE' || * MARIA * MATER * SALVATORIS * _ Hildesheim, (Abb.). Früher im Fürstl. Fürstenbergischen Münzkabinett Donaueschingen, versteigert am 19.7.1933 bei O. Helbing, Versteig.-Kat. Nr.72, Tf.16,837. 14,3 g. Die Vorderseite ist stempelgleich mit dem Zehnmariengroschen 1532 (Nr.42b), wir werden die Prägung wohl ebenfalls in das Jahr 1546 zu setzen haben. Zum Unterschiede vom ganzen Taler, mit dem er im Durchmesser gleich ist, erhielt der Halbtaler auf der Rückseite ein anderes Münzbild, statt der auf der Mondsichel stehenden die thronende Madonna. Daß es sich bei diesem Stück wirklich um einen Halbtaler, nicht um ein Zehnmariengroschenstück handelt, geht aus dem Gewicht hervor, das mit 14,30 g nur wenig unter dem für den Halbtaler vorgeschriebenen von 14,61 g bleibt, während das gesetzliche Gewicht für die Zehnmariengroschenstücke 12,99 g beträgt, das unter den mir nach dem Gewicht bekannten Stücken (12,12, 12,52 und 12,98 g) nur einmal erreicht wird. In der Sammlung des Herrn Dr. med. Alber in Braunschweig liegt eine Klippe, 40 x 40 mm, 21,00 g, die auf der einen Seite stempelgleich ist mit der Rückseite unseres Halbtalers, auf der andern Seite nach dem Vorbild Lüneburger Schautaler Johannes den Täufer mit dem Lamm zeigt mit innerer und äußerer Umschrift:
Münzmeister: Joseph v. Holzheim, 1547-1549.
Nr.58. Mariengroschen 1547. _ 23-24mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1543. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDESEM ▾ I547 ✤ || ▾ MARIA ▾ MAT - ER ▾ DOMINI b. _ wie vor, aber I547 ![]() c. _ wie b. || MARI ▾ A MA - TER ▾ DOMI ஃ _ a-c. Blankenburg (2,03. 2,05. 2,05 g). a. b. Hildesheim (2,36 g). _ Kni.4754 (wie a, aber ohne ▾ vor MARIA). 59a
Nr.59. Mariengroschen 1548. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen zwischen drei ✤ (Blumenkreuz) und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1543. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. _ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDESEM ▾ 1548 ![]() b. _ wie vor || ▾ MARIA ▾ MAT - ER ▾ DOMINI c. _ wie a., aber ✤ statt ![]() d. _ MONETA ∴ NOVA ∴ HILDESEM ∴ 1548 ![]() _ a. (Abb.). c. Hildesheim (2 Stück zusammen 4,45 g). b. d. Alber. d. Blankenburg (2,07 g). München (2,03 g). _ Cappe 437. 438. Kni.4755 (Vs. wie c, Rs. wie b). Nr.60. Mariengroschen 1549. _ 23 mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1543. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDESEM ▾ 1549 ![]() b. _ MONET ▾ ... || ▾ MARIA ▾ MAT - ER ▾ DOMIN c. _ wie b. || ▾ MARIA ▾ MAT - ER DOMIN d. _ ... HILDESE ▾ ... || wie c. e. _ wie d. || wie vor, aber DOMINI f. _ wie b. || wie b., aber DOMINI 23 mm. _ a. b. f. Blankenburg (2,09. 1,83. 1,83 g). d. Berlin. c. Hildesheim (1,60 g). _ Cappe 439. Kny.5706 (Vs. wie d, Rs. wie b). 5707 (wie b). Kni.4756 (wie b, aber ohne Interpunktion auf der Rs.). Münzmeister: Hans Haselberg, 1550-1552. Nr.61. Mariengroschen 1550. _ 22-23 mm. _ Im Feld auf der Vs. das alte Wappen und auf der Rs. Madonna wie Jg. 1543. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: Vorderseite: a. _ + 50 ▾ MONETA ▾ NOVA ▾ HILDESEM ▾ || MARlA · MAT - ER · DOMIN b. _ wie vor || MARlA ▾ MAT - ER ▾ DOMIN c. _ wie vor || wie vor, aber voran zusätzlich ▾ _ a. b. Hildesheim (3 zusammen 5,70 g). c. Blankenburg (2,09 g). _ Cappe 440, Tf.X,III. Kny.9554 (DOMINI). Kni.4757. Nach der Braunschweiger Münzprobe vom 24. Nov. 1554 wurden von den hildesheimischen Mariengroschen von 1550 116 Stück aus der 6 Lot 1 Quentin Silber haltenden Mark ausgebracht, "maket uth der mark fins 14 Gld. 8 ß 9 ₰.
![]() a. _ MONETA * NOVA * HILDESEM * 51 + || MARlA · MAT - ER · DOMIN b. _ wie vor || MARlA ▾ MAT - ER ▾ DOMIN c. _ wie vor || MARlA * MAT - ER * DOMIN _ a. b. Hildesheim (Abb., zusammen 3,06 g). c. Blankenburg (1,53 g). _ Cappe 441. Kni.4758 (wie b) Letzte Prägung der Mariengroschen mit der Jz. 1551 in dieser Periode. Der Mariengroschen angeblich von 1552 bei Kni.4759 und v.Graba 1683 ist von 1532. Es wurden zwar noch 1552 Mariengroschen geprägt aber wohl mit den alten Stempeln. Die Probe der Hildesheimer Mariengroschen ergab nach der Kaiserlichen Münzordnung vom 28. Juli 1551, daß 103 Stück aus der 6 Lot 6 Grän f. Silber haltenden Mark ausgebracht wurden. Ihr Wert wurde auf 2½ Kreuzer gesetzt. Dagegen fand der Generalwardein des niederländisch-westfälischen Kreises am 11. Oktober 1567, daß "Hildesheimer Groschen gehn in die cölnische Mark 128 Stück, halten fein 4 ₰ 18 Grän (= 6 Lot 6 Grän), kumpt die Mark aus auf 9 Thaler weniger 17/19 Groschen". In einem Münzedikt des Kurfürsten Christian, Dresden 2. März 1589, wurde Jg. 1551 verboten, und in einem 2. Edikt, Torgau 16. März 1593, mit 6 ₰ bewertet. Dieselbe Bewertung mit 6 ₰ meißnischer und 8 ₰ lübischer Währung erfährt er im Valvationsdruck des Niedersächsischen Kreises von 1601. Im übrigen vergleiche über die Entwicklung des Fußes des Hildesheimer Mariengroschens Anlage 8. Von 1553-1572 ruht der Hammer. Im Jahr 1573 wurde die Prägung nach zwanzigjähriger Pause wieder aufgenommen. Loachim Brandis sagt (S.122) gelegentlich der Besprechung der Münzveränderung von 1572: "Do richteden sie hier und in allen ummeliggenden steden ok eine münte an und slogen der nien dremattier" (Groschen).
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