Der Münzbeschreibung liegen u.a. folgende große Spezialsammlungen zugrunde:
VII. Die Münzen der Stadt Hannover nebst kurzer Behandlung der stadthannoverschen Siegel. 1. Die Siegel der Stadt Hannover und die Wappenbilder auf den stadthannoverschen Münzen. Auf den nachstehend beschriebenen Münzen der Stadt Hannover finden wir - abgesehen von den Hohlpfennigen der ersten Zeit und dem Witten von 1408 - also seit 1482, auf der Vorderseite stets das Stadtwappen oder einen Teil desselben. Nun muß aber der Rat der Stadt Hannover nach einer in der Kämmereirechnung der Stadt Hildesheim von 1438 befindlichen Notiz: ![]() Abb.36: Hauptsiegel der Stadt Hannover, das seit 1266 üblich war, nach dem Original an einem Rentenbrief von 1374 im Stadtarchiv zu Hannover. ![]() Abb.37: Secretsiegel der Stadt Hannover an ewer Hannoverschen Urkunde von 1429 im Stadtarchiv zu Hannover. Das Siegel wurde von 1429 his zum 3. April 1481 für Beglaubigungen von Rentenbriefen und dergleichen mehr gebraucht. ![]() Abb.38: Secretsiegel der Stadt Hannover an einer Obligationsurkunde von 1482 im Stadtarchiv zu Hannover. Das neue Wappenbild wurde gleichzeitig als Siegel wie auch als Münzbild für die 1482 ausgebrachten Groschen eingeführt. ![]() Abb.39: Secretsiegel der Stadt Hannover aus dem Jahre 1534 nach dem Original an einer Urkunde im Stadtarchiv zu Hannover. Bei diesem Siegel ist erstmalig das Kleeblatt als ein Bestandteil des Stadtwappens wiedergegeben und in die offenen Torflügel gesetzt. Wie schon gesagt, tragen die hannoverschen Münzen von 1182 an auf der Vorderseite das Stadtwappen oder einen Teil desselben. Die in diesem Jahre ausgebrachten Groschen oder Schillinge waren im Aussehen den gleichen Prägungen der Städte Lüneburg und Hamburg angepaßt. Entgegen allen übrigen Prägungen der Stadt Hannover ist bei diesen Stücken der Löwe schreitend dargestellt, während er sonst auf den Münzen immer steigend erscheint. Engelke ist nun bezüglich der Darstellung des Wappens auf diesem Groschen der Ansicht, daß sie insofern für die Entwicklung des Stadtsiegels von besonderer Bedeutung sei, als die Darstellung nicht dem Bilde des Hauptsiegels (s. Abb.36) entspreche, sondern sich in der Zeichnung als eine Nachahmung des Secretsiegels der Stadt ausweise, das zuerst an einer Ratsurkunde vom 21. September 1484 hänge. Da nun der Schilling schon im Jahr 1482 ausgebracht worden sei, müsse man zu dem Schluß kommen, daß das zum ersten Male an der Urkunde von 1484 erscheinende Secretsiegel schon 1482 im Gebrauch gewesen sein müsse. Bei der seit dem Jahre 1915 - dem Erscheinungsjahr der Engelkeschen Münzgeschichte - vorgenommenen Neuordnung der Urkundenbestände des Stadtarchivs zu Hannover, ist eine stadthannoversche Obligationsurkunde festgestellt, die aus dem Jahre 1482 stammt, und an der dasselbe Secretsiegel hängt, das Engelke als erstes dieser Art für die Ratsurkunde vom 21. Septemher 1484 in Anspruch nimmt. Durch die Auffindung der Obligationsurkunde von 1482 mit dem nach dem 3. April 1481 neu eingeführten Secretsiegel wird aber nunmehr der Beweis geliefert, daß das neue Wappenbild sowohl auf den 1482 ausgebrachten Groschen, wie auch als Siegel gleichzeitig in Gebrauch genommen wurde (vergl. dazu Abb.38). Aus der Wiedergahe des Siegels von 1482 (Abb.38) ist ferner zu entnehmen, daß im Torbogen ein halb herabgelassenes Fallgatter erscheint. Diese Darstellung erfährt bei den Secretsiegel vom Jahre 1534 eine Ergänzung, und zwar ist in den leeren Raum unter dem Fallgatter ein dreiblättriges Kleeblatt eingefügt, von dem ein Blatt nach unten und zwei Blätter nach oben gerichtet sind. Dieses Kleeblatt ist in Wirklichkeit eine dreiblättrige Blume mit Samenboden, die sich in der mittelalterlichen Heraldik des öfteren findet, so im Wappen der Stadt Orléans. Auf den Löwener Petergröschlein steht sie in den Winkeln des Kreuzes (v. d. Chiys, Taf.IX, Nr.23). Bei den Pfennigen tritt das Kleeblatt im Torbogen von 1537 an auf, dann aber ununteribrochen, und zwar im freien Felde, während es in den Siegeln mit wenigen späteren Ausnahmen stets vom Schilde eingefaßt wird. Es hat die oben beschriebene Form - mit Ausnahme der Klippe des Groschens von 1620 - wo zwei Blätter nach unten und eins nach oben gerichtet sind. Die Flügeltüren finden wir nicht vor dem Taler von 1590, dann aber stets. Eine Wiedergabe des Siegels vom Jahre 1531 mit dem Kleeblatt im Torbogen ist unter Abbildung Nr.39 beigefügt. Entsprechend den Siegeln der Stadt steht das Stadtwappen zur Zeit der städtischen Münzprägung im freien Felde, nicht im Schilde. Eine Ausnahme bildet der Taler von 1630. Auf diesem trägt der Schild noch einen Spangenhelm mit zwei nach außen gebogenen Büffelhörnern als Zier, zwischen denen ein Kleeblatt schwebt. Seitlicher Helmschmuck vervollständigt das Wappenbild. Diejenigen Münzen, die nicht das ganze Stadtwappen führen, haben entweder das Kleehlatt allein, sei es im Schilde oder im freien Felde, oder sie zeigen - von dem Münzmeister Andreas Schele zuerst eingeführt - das Kleeblatt unter dem steigenden Löwen. Bezüglich der RÜckseiten der Münzen sei erwähnt, daß die Madonna von 1501-1622 mit, seit 1623 ohne Nimbus auftritt. 2. Übersicht über die bekannten Münzen der Stadt Hannover,
Dukat: 1640, 1650(?), 1666, 1667.
nach Nomialen geordnet. Goldgulden : 1616, 1625, 1628, 1629, 1630, 1635, 1650. Taler: 1590, 1597, 1616, 1624, 1625, 1629, 1630, 1631, 1635, 1636, 1637, 1639, 1646, 1649, 1660, 1665, 1666, 1670. Vierundzwanzig Mariengroschen: 1674. Halbe Taler: 1590, 1597, 1624, 1625, 1626, 1629, 1666. Zwölf Mariengroschen: 1669, 1670, 1671, 1672, 1673, 1674. Viertel (Orts-) Taler: 1624, 1629, 1654, 1666. Sechs Mariengroschen: 1668, 1669, 1671, 1673, 1674. Achtel (halber Orts-) Taler: 1624, 1625, 1628, 1629 (?), 1666. Vier Mariengroschen: 1666, 1667, 1669, 1670, 1671, 1671. Zwei Mariengroschen: 1666, 1667, 1668, 1669. Annengroschen: 1501. Groschen (Schilling): 1482, 1483. Reichsgroschen (= 1/24 Taler): 1589, 1590, 1596, 1597, 1616, 1617, 1618, 1619, 1620, 1623, 1626, 1632, 1633, 1636, 1639, 1640, 1641, 1642, 1644, 1645, 1646, 1647, 1648, 1658, 1659(?), 1666. Mariengroschen: 1535, 1536, 1537, 1538, 1539, 1540, 1541, 1542, 1543, 1544, 1545, 1546, 1547, 1548, 1549, 1550, 1551, 1552, 1554, 1597, 1622, 1623, 1652, 1653, 1654, 1ß55, 1656, 1657, 1658, 1659, 1660, 1661, 1664, 1665, 1666, 1667, 1668, 1670. Witten (= 3 Pfennige) o. J. (Diese Münzgattung ist im Jahre 1408 geprägt.) Kreuzgroschen (Matthier): 1536, 1543, 1545, 1546. Vier Gute Pfennig: 1666, 1667. Dreier: 1620, 1622, 1623, 1641(?), 1646, 1648, 1649, 1650, o. J. um ca. 1650, 1651, 1652, 1653, 1654, 1655, 1656, 1657, 1658, 1659, 1660, 1661, 1662, 1663, 1664, 1665, 1667, 1668, 1670, 1673, 1674. Einseitige Pfennige: 1618, 1628, 1632, 1635, 1636, 1639, 1640, 1641, 1642, 1643, 1644, 1645, 1646, 1647, 1648, 1650, 1653, 1655, 1656, 1657, 1658, 1659, 1660, 1661, 1663, 1664, 1665, 166ß, 1667, 1668, 1670. Blaffert o. J. (Diese Münzgattung ist 1482 ausgebracht.) Hohlpfennige: a. Ganzer (Helm-, Kleeblatt-, Stadtwappen-) Pfennig o. J., Stadtwappenpfennig: 1536. b. Helm-, Kleeiblatt-Hälbling o. J. c. Kleeblatt-Vierling o. J. 3. Die herzoglichen, ständischen und städtischen in Hannover tätig gewesenen Münzmeister und ihre Zeichen
a. Herzogliche Münzmeister:
b. Die Münzmeister der Stände:
c. Die stadthannoverschen Münzmeister:
4. Die Beschreibungen der stadthannoverschen Münzen
a. Die Barrenmarkstücke
b. Die Prägungen der Hannoverschen Stände 1322-1437
![]() Slg.Knigge
Nr.81. Witten (= 3 Pfennige) o. J. (1408) _ Im Feld auf der Vs. und Rs. der mit einer dreigezackten Krone geschmückte braunschweigische Helm inmitten der Helmzier, die aus zwei mit je sechs Pfauenspiegeln besetzten Hörnern besteht. Die Zacken der Krone haben die Form von gestielten Dreiblättern. _ Umschriften zwischen Strichelkreisen.
![]() (Dreiblatt)ИOnᗺTA - hOnOVᗺRᗺ || +SIT⁑LAVS⁑DᗺO PATRI Dieser Witten mit dem Zeichen der Ständeprägung wurde geschlagen auf Grund des Münzvertrages der Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Wismar und Hannover vom 31. März 1406. Es sollten 196 Stück aus der 12lötigen gemischten Mark ausgebracht werden, also Rauhgewicht des Stückes 1,19 g, Silbergehalt 0,90 g. Blankenburger Exemplar: Ø 18 mm. 1,07 g.
![]() Aus dem zwischen 1406 und 1416 vergrabenen Trierer Fund (Buchenau in: "Blätter für Münzfreunde" 1902, Nr.3, Taf.145, Nr.47). _ Im Jahr 1406 wurde angeordnet, daß aus eingeschmolzenen böhmischen Groschen Scherfe geprägt werden sollten.
Buchenau a. a. O. bemerkt dazu: "Ein Vierling gleichen Gepräges, gefunden zusammen mit braunschweigischen Löwenpfennigen in Northeim, ist mir im Jahre 1879 zugegangen, auch ein gewichtiger Grund, um dieses Münzchen nicht nach Pommern (etwa Treptow), sondern nach Hannover zu verweisen".
Die ersten rein städtischen Münzmeister.
![]() ![]() ИOnᗺTA◦nOVA◦hOnOVᗺRᗺnᗭIS+ || Bᗺ'DIᗭTA◦SIT◦SAnᗭTA◦TRInIT'+ Blankenburger Ex.: Ø 25 mm, 2,00 g, abgebildet. Nr.84¤: Groschen (Schilling) 1483. _ Vs. und Rs.: Die gleiche Darstellung wie bei Nr.84, aber auf der Rs. Iጸ83 und TRIn'⚬ _ Ex. der Slg. Knigge-Hannover (Nr.5289): Ø 24 mm, 2,08 g. Vergl. N.S.A.1890, S.75 mit Abb. Ein weiteres Stück im Staatl. Kabinett zu Berlin. Dieser Groschen entspricht dem Schilling des Wendischen Münzvereins gemäß dem Vertrage vom 22. Februar 1468. Er ist der erste Groschen der Stadt Hannover. Nach dem Vertrag von 1468 sollten 103½ Stück aus der neunlötigen Mark ausgebracht werden, also Rauhgewicht des Stückes 2,26 g, Feingewicht 1,269 g. Von ihm heißt es in der Valvation des hannoverschen Rates von 1501: "Item de nige schillinger, bi der sehe (von den Seestädten des Wendischen Münzvereins) geschlagen
unde hir to Honover am latesten gesclagen, der grossen einer vor 13½ nige Honoversche penninghe, so komen 24 vor einen gulden" (wie der Christophgroschen des Hildesheimer Vertrages von 1501). In den hannoverschen Stadt-Statuten vom Schoß um 1525 lesen wir: "De neigen schillinge, tho Lubeke, Hamborch, Luneborch, Wismer unde Honover geslagen, ok Christoffer grossen einen vor VIII witten", und 1534 wurden dieselben Groschen mit 7½ Witten bewertet und so zur Schoßzahlung zugelassen. Der hannoversche Groschen war also auch damals noch gängige Münze, woraus Engelke wohl mit Recht den Schluß zieht, daß er auch nach 1483 noch weiter geprägt worden ist.
![]() ![]() ![]() Es sind dies die sogenannten Margenblömeken. Das Anschreibebuch des hannoverschen Münzohms Dietrich Becker von 1503-1509 hat auf dem Umschlag die Notiz: "ltem de Honogen (?) ₰ Mergenbl ... helt de Mark 5 Lot 8 gren". Das Korn muß im Laufe der Jahre verschlechtert worden sein, denn der rheinische Gulden galt 1483: 25-27 ß, 1497/99 aber 37½ ß. Vergl. im Kapitel über das Geldwesen der Stadt das über diesen Pfennig Gesagte.
Münzmeister Dietrich Prall, 1501-1512 ohne Münzzeichen.
Prall war 1501-1525 auch Münzmeister der Stadt Lüneburg, wo er auch wohnte. Die Bedienung der Münze in Hannover übertrug er seinem Ohm (Alt-Gesellen) Dietrich Becker. Am 4. April 1505 ließen Rat und Geschworene Dietrich Prall wissen, man wolle ihn gern als Münzmeister behalten, er müsse aber dann zu Michaelis mit seiner Familie seinen Wohnsitz in Hannover nehmen, sonst müßten sie sich nach einem anderen Münzmeister umsehen. Da aber das Münzschreibebuch auch nach 1505 von Dietrich Becker weitergeführt wurde, so scheint Prall der Aufforderung nicht nachgekommen zu sein. Dietrich Becker, 1512 bis wahrscheinlich 1532 ohne Münzzeichen.
Zuerst (1501-1510) als Ohm Dietrich Pralls tätig, verwaltete er anscheinend seit 1506 von Hannover aus auch die bischöfliche Münzschmiede zu Minden, übersiedelte 1510 als Münzmeister nach Minden, kam 1512 als Nachfolger Pralls nach Hannover zurück und wurde 1534 (bis 1540) Münzmeister der Stadt Rostock, 1547/48 der Stadt Wismar, wo er auch schon 1532 tätig war. Von seiner Hand ist ein Münz-Anschreibebuch mit Aufzeichnungen aus den Jahren 1503 bis 1509 erhalten. ... ![]() MOnᗺ = nOVA = hOnO = VᗺR'S' || AnA⚬MAT = V'GIS⚬MARIᗺ Blankenburger Ex.: Ø 27 mm, 2,78 g. Zwei weitere Stücke in der Staatl. Slg. in Berlin, außerdem ein ebensolches im Britischen Museum zu London (Ø 27 mm, 2,68 g, abgebildet). Dieser Annengroschen, 77 Stück aus der 12 lötigen Mark, Rauhgewicht 3,037 g, Feingewicht 2,277 g, wurde geprägt gemäß dem Hildesheimer Münzvertrage vom 15. März 1501. Ihrer 12 sollten einen rheinischen Gulden gelten. Die zweite Sorte, die nach diesem Vertrage zu 108 Stück aus der 8¼ lötigen Mark geschlagen werden sollte, und deren 24 einen rheinischen Gulden gelten sollten, der sogenannte Christophgroschen, Rauhgewicht 2,165 g, Feingewicht 1,116 g, wurde in Hannover nicht geprägt. Seine Stelle vertrat der hannoversche Groschen (Schilling) von 1482, der in Anlehnung an den Schilling der Städte des Wendischen Münzvereins von 1468 geschlagen war, Rauhgewicht 2,26 g, Feingewicht 1,269 g. Vergl. Nr.84.
![]() a.c. _ MOn'⦂nOV'⦂hAnOVᗺRS'⦂I70I+ || SALVᗺ⦂ᗭRVX⦂BᗺnIGhnA+ Drei geringe Stempelverschiedenheiten. _ Blankenburger Ex.: Ø 23,5 mm, 1,78, 1,78, 1,80 g. _ Außerdem gleiche Stücke mit unwesentlichen Abweichungen in Berlin, Staatl. Slg. (2, s. Abb. Ø 23,5 mm, 1,79 g); Dresden, Staatl. Slg. (4); im Königl. Kabinett Kopenhagen (1); Vaterländischen Museum der Stadt Hannover (2). ... ![]() a. _ MOn'⦂nOV'⦂hAnOVᗺRS'⦂I70I+ || SALVᗺ⦂ᗭRVX⦂BᗺnIGInA(!)+ b. _ wie vor, aber richtig BᗺnIGnA+ c. _ wie b., aber I07I+ d. _ wie c., aber BᗺnIGhnA+ Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 1,90, 1,70, 1,65, 1,53 g. _ Kny.3168 (wie a), 5170 (wic c). ... Wie c. ein Ex. in Berlin (abgebildet, Ø 23 mm, 1,74 g). Dieser Kreuzgroschen entsprach der dritten Groschensorte des Vertrages von 1501, 126 Stück aus der 6¼ Lot Fein enthaltenden gemischten Mark, 36 = 1 rheinischen Gulden, Rauhgewicht 1,856 g, Feingewicht 0,724 g. Von den Münzproben der Kreuzgroschen von 1501 und 1505, die auf dem Rathaus in Hannover aufgefunden wurden, und die also noch nicht im Verkehr gewesen sind, wogen die 3 Stück von 1501: 1,90, 1,84, 1,73 g, derjenige von 1505: 1,98 g (s. Abb.53). In Lüneburg wurde dieser Groschen mit 7 lübischen Pfennigen bewertet, was bei einem Silbergehalt des letzteren von 0,101 g auch durchaus entsprechend war. Zu den Probezetteln sei noch bemerkt, daß ein Kreuzgroschen mit der Jz. 1501 nach der dem Probezettel beigegebenen Aufschrift im Juni 1503, ein anderer - ebenfalls mit der Jz. 1501 - Ende Dezember 1505, und ein dritter endlich mit der Jz. 1505 am Abend Laurencii (9. August) 1505 (s. Abb.53) geschlagen wurde. Außerdem bewahrt das Vaterländische Museum der Stadt Hannover noch zwei weitere, aber leere Probezettel auf, die aus dem Jahre 1503 stammen und die nach ihrer Zusammenfaltung ebenfalls Kreuzgroschen enthalten haben müssen, Man hat also sowohl im Jahre 1503, als auch einmal Ende Dezember 1505 zur Prägung der Kreuzgroschen einen Stempel mit der Jahreszahl 1501 verwandt, während bei einer Prägung im August 1505 ein Stempel von 1505 gebraucht worden ist. Da nun bislang von hannoverschen Kreuzgroschen jener Zeit nur solche mit den Jahreszahlen 1501 und 1505 vorgekommen sind, darf man wohl annehmen, daß für die Kreuzgroschen der nächstspäteren Jahre immer nur Stempel mit den Jahreszahlen 1501 und 1505 benutzt worden sind. ![]() Abb.53 _ Die Aufschrift lautet: Am avende Laurencii (9. August) anno domini zc (etc.) quinto (1505) overantworde de munther j (1) prouve. Der in dem Zettel verschlossen gewesene Kreuzgroschen hat ein Gewicht von 1,98 g. Im Jahr 1512 beklagt sich ein Herrych Snelvot bei "dem ersamen mester Dyrk (Becker) muntemester to Hannover", daß die ihm gesandten Pfennige zu rot, kupferhaltig seien: "wetet, dat yck de ₰ de gy my sent hebben, de wyllen dass nycht don, se synt alto roith, gy moiten se wedder up seyden. yk mochte dar mydde to schaden komen, yk bat yu, dat gy se scholden swart munten". ![]() Abb.54 _ Die Aufschrift lautet: Am fridage nha Sebastiani (22. Januar) anno 1502 heft de muntemestere overantwordet de prove der munte hir inne versloten. Die in dem Zettel verschlossen gewesenen 3 Kleeblatt-Hohlpfennige im Strahlenrand haben ein Gesamtgewicht von 0.90 g. Nr.90: Hohlpfennig o. J. (1501 fg.) a.-f. _ Im Strahlenrand das "Kleeblatt", a. b. 23, c. 24, d. 32 Strahlen, e. und f. ausgebrochen. Alle Stücke liegen in Blankenburg (Harz). _ Durchmesser und Gewichte: a. 16 mm, 0,30 g. b. 16 mm, 0,27 g. c. 15 mm, 0,30 g. d. 14 mm, 0,28 g. e. 14 mm, 0,23 g (ausgebrochen). f. 14 mm, 0,24 g (ausgebrochen). Die Zeichnung des "Kleeblatts" unterscheidet sich von allen bisherigen Darstellungen auf den Hohlpfennigen dadurch, daß die Blätter nicht mehr herzförmig sind mit der leichten Einbiegung am oberen Rande, sondern spitz zulaufen, indem der - nicht mehr wie 1482 in der Mitte kugelförmig verdickte - Blattnerv oben scheinbar aus dem Blatte heraustritt. Von diesen neuen Pfennigen sollten 846 Stück aus der 4½ Lot Fein haltenden rauhen Mark geschlagen werden, also Rauhgewicht des Stücks 0,276 g, Feingewicht 0,077 g. Von dem Pfennige des Hildesheimer Vertrages unterscheidet er sich dadurch, daß von dem ersteren nur 752 Stück aus der Mark ausgebracht wurden, 9 hannov. ₰ = 8 ₰ des hildesh. Vertrages. ![]() Abb.55: Wiedergabe des Probepfennigs nach Stange in: "Hannoversche Geschichtsblätter", Jg.1913, S.164. Die Zuteilung der oben beschriebenen Pfennige ist dadurch gesichert, daß uns, wie schon erwähnt, aus diesen Jahren (1502-1505) von den damals geprägten Münzen Proben in Probezettel gehüllt (s. Abb.55) erhalten sind. Es sind 3 Zettel vorhanden:
Neun dieser neuen hannoverschen ₰ galten soviel wie acht der bisherigen, Margenblömeken genannten ₰.
![]() MOn'⦂nOV'⦂hAnOVᗺRS'⦂1707+ || SALVᗺ⦂ᗭRVX⦂BᗺnIGhnA+ Blankenburger Ex.: Ø 23,5 mm, 1,70 g. _ Kny.5171. ... Kni.5292. Buchenau 322. Außerdem 1 Stück im Britischen Museum in London (s. Abb.), 1 in Dresden und 1 im Vaterl. Museum Hannover. Über die Prägungen der Jahre 1503-1509 berichtet das von Stange in den "Hannoverschen Geschichtsblättern", Jg.1913, S.160 fg. veröffentlichte Anschreibeheft des Münzohms Dietrich Becker, das uns zugleich einen Einblick gewährt in den Betrieb der hannoverschen Münze zu dieser Zeit. Danach wurden nach der Berechnung von Engelke von 1503 an 2865 Mark Kreuzgroschen und 33 Mark 10 Lot Pfennige in Hannover geprägt. Wenn der Vorschrift gemäß aus der rauhen Mark an Kreuzgroschen 126, an Pfennigen 846 Stück ausgebracht wurden, so ergibt das für die Zeit von sieben Jahren rund 361000 Kreuzgroschen und 28500 Pfennige. Wir kennen Kreuzgroschen nur mit den Jahreszahlen 1501 und 1505. Es wäre aber falsch, daraus zu schließen, daß sie nur in diesen Jahren geprägt wurden. Denn ein Probezettel vom 23. Juni 1503 enthielt einen Kreuzgroschen von 1501, und ein Probezettel vom 31. Dezember 1505 gleichfalls einen Kreuzgroschen nicht von 1505, sondern von 1501 (vergl. dazu Abb.53). Man verwandte also 1503 und 1505 Stempel von 1501. Daraus dürfen wir schließen, daß auch in den folgenden Jahren, so oft Kreuzgroschen geprägt wurden, immer nur Stempel mit den Jahreszahlen 1501 und 1505 benutzt wurden. Im Vaterländischen Museum Hannover liegen vier Münzstempel zur Rückseite des Kreuzgmsehens von 1501 oder 1505. Von den auf Veranlassung von Rat und Geschworenen im Jahr 1508 geschlagenen Witten - einem Geldstück von 3 ₰ - ist kein Stück auf uns gekommen. Neben diesen Witten, die bald im Gehalte so verschlechtert wurden, daß sie auf den Wert eines hannoverschen Pfennigs herabsanken, so daß schließlich die Pfennige den Namen "Witten" erhielten, wurden auch Schwaren geprägt, worunter wir dementsprechend Hälblinge (mit Kleeblattgepräge) zu verstehen haben. Aus der rauhen Mark wurden etwa 100 ß ausgebracht. Der angebliche Taler von 1528 in Zetters Münzbuch, S.236 und Praun Nr.1251 ist eine Fälschung. Vergl. darüber das beim Schilling von 1482 Gesagte und Abbildung Nr.84a.
Münzmeister Dietrich Fründ, 1535-1542 August.
Ohne Münzzeichen. Am 3. August 1542 wurde er als Münzmeister von der Stadt Bremen angestellt und erhielt 1568 altershalber seine Entlassung. Näheres über ihn bei Engelke S.66 und bei Jungk, Die bremischen Münzen 1875, S.123. 92b
Nr.92: Mariengroschen 1535. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im verzierten und mehrfach eingebogenen Schild, über dem Schild +1535+ _ Rs.: Im Feld, oben und unten bis zum Münzrand reichend, die gekrönte Madonna in Flammenglorie mit Kind und Zepter. Mutter und Kind beide mit Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. _ ⁑MONETA⎊NOVA⎊HONOVERENS✤ || MARI⎊VIRGI = NE⎊NATVS⎊ b. _ wie a. || MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVS c. _ MONETA ... || MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVE(!) d. _ wie c. || MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS Der erste Mariengroschen der Stadt. Näheres im Abschnitte über das Geldwesen. _ Ø 24,5-25 mm. Gewicht der 3 Blankenburger Stücke (a-c): 2,39, 2,16, 2,28 g. _ d. liegt in der Slg.Knigge-Hannover (Ø 24,5 mm, 2,34 g). Es muß nach der Fertigstellung des Kataloges erworben sein, da es daselbst nicht erwähnt wird. _ Im Kabinett zu Blankenburg (Harz) liegt außerdem ein Abschlag des Vs.-Stempels auf beiden Seiten eines Kupferschrötlings. ... Abgebildet ist das Ex. des Dresdener Kabinetts (wie b., Ø 25 mm, 2,36 g).
![]() Nr.94: Mariengroschen 1536, Typ I. _ Vs.: Im Feld das Kleeblatt im verzierten und mehrfach eingebogenen Schild, über dem Schild +I536+ _ Die 6 aus 5 geändert _ Rs.: Im Feld Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONOVERENS⁑✤ || MARI⎊VIRGI⎊ = NE⎊NATVS b. _ wie a. || wie a., aber NATVS⎊ Blankenburger Ex.: Ø 24,5 mm, 1,82, 2,34 g. _ Schellhass 401. Kny.9411. Kni.5353. ![]() ✤MONETA⎊NOVA⎊HONOVERENS⁑ || MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVE Ex. der Slg. Knigge-Hannover Nr.5355 abgebildet: Ø 25,0 mm. 2,28 g. ![]() a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⁑1536✠ || MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS b. _ wie a., aber ⎊1536✠ || ⎊MARIA⎊VIR= GINE⎊NATVS⎊ c. _ wie b. || MARI⎊VIRGE = NE⎊NATVE(!) a.-c. = Blankenburger Ex.: Ø 24-25 mm. 2,12. 2,16. 1,97 g. ... Abgebildet ist ein Ex. c aus der Slg.Knigge. 97a
Nr.97: Kreuzgroschen (Matthier) 1536. _ Vs.: Im Feld halbrunder Schild mit Kleeblatt, zu den Seiten des Schildes je ein Ringel, über ihm +H+ _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in den vier Winkeln je ein Kleeblatt. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. _ MON⁑NOV⁑HNNOVERE(!)⁑1536✖ || SALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA⎊✖ b. _ wie a. || SALVE⁑CRVX⁑BENIGHNA⁑✖ Blankenburger Exemplare: Ø 21 mm, 1,23, 1,08 g. _ Auffallend ist das geringe Gewicht der Exemplare gegenüber demjenigen der Jahrgänge 1543 und 1546. Ein drittes Exemplar (wie a), ebenfalls im Blankenburger Kabinett, hat auch nur 1,10 g. _ Ex. wie a. im Vaterl. Museum Hannover (21 mm, 1,15 g, Abb.). Der Matthier ist das Halbstück des Mariengroschens. Nach Ausweis der Münzbücher wurden Kreuzgroschen geprägt in den Jahren 1536, 1537, 1540, 1542 und 1543, außerdem kennen wir solche von 1545 und 1546. Die Jahrgänge 1537, 1540 und 1542 sind bisher nicht zum Vorschein gekommen. Das Ausmaß der Prägungen ist nicht sehr groß gewesen, von 1536-1543 wurden 986 Mark vermünzt, es wurden also rund 157800 Stück ausgebracht.
![]() a-e. Das Stadtwappen: Bezinnte Mauer mit Tor, von zwei Türmen flankiert, zwischen den Türmen der aufgerichtete Löwe von links, über dem Löwen ein "H", im Torbogen unter dem halbaufgezogenen Fallgatter bei a-c drei kleeblattartig gestellte Kugeln, bei d und e wirkliche Kleeblätter mit der Spitze nach unten. _ Von den 5 Exemplaren im Blankenburger Kabinett sind 4 Stempelverschiedenheiten. _ Ø 16,5-17 mm, Durchschnittsgewicht 0,34 g. d und e sind geringhaitiger als a-c, deshalb und wegen der anderen Kleeblattform sind sie vielleicht in einer späteren Zeit, etwa 1585, 1589, 1590 oder 1596 geschlagen. Engelke hat Taf.II,27 ein Exemplar, das statt des "H" über dem Löwen die Jahreszahl 1536 hat, 16,5 mm, 0,35 g. Er nimmt deshalb an, daß nur die Witten von 1535 und ein Teil der im Jahr 1536 geprägten Witten mit der Bezeichnung des Prägejahres versehen sind, zumal auch von den Mariengroschen nur die von 1535 und die ersten Prägungen von 1536 über dem Wappen die Jahreszahl tragen, andererseits schon die Matthier von 1536 über dem Wappen ein "H" aufweisen (S.71). Ein gleiches Stück mit 1536 über dem Löwen liegt im Britischen Museum in London (16,5 mm, 0,34 g). Zwei Stücke von der Gattung a-c in der Staatl. Slg. in Berlin und eins in der Staatl. Slg. Dresden. Eins der Berliner Stücke ist abgebildet (Ø 15,0 mm, 0,33 g). Je ein Stück von der Gattung d und e in London und in der Slg.Knigge-Hannover.
![]() a. b. Dasselbe Münzbild wie Typ I. Im Torbogen drei kleeblattartig gestellte Kugeln. Zwei Stempelverschiedenheiten. _ Blankenburger Ex.: Ø 17 mm, Durchschnittsgewicht : 0,41 g. _ Geringhaltiger als a und b von Typ I. _ Kny.9415. ... Nach Engelke weisen die meisten Witten einen Strahlenrand, nur wenige einen glatten Rand auf. Außerdem je ein Stück wie Typ II in den Staatl. Slg. Berlin und München (Ø 16,0 mm, 0,40 g, abgebildet). Von den Witten gingen nach Engelke im Durchschnitte 700 auf die zu 3 Lot fein ausgebrachte gemischte Mark. Sie sind die Nachfolger der seit 1508 geprägten, in Schrot und Korn mit der Zeit immer mehr verringerten Blafferte, in der äußeren Gestalt sind sie den Blafferten von 1482 nachgebildet, nur fehlt bei den letzteren das H und das Kleeblatt unter dem Torgatter, da es ganz heruntergezogen ist. Auch ist der Löwe schreitend und nicht wie bei den Witten steigend dargestellt. Außer den Witten wurden auch Schwaren gleich einem halben Pfennig geprägt, nach Engelke etwa 1000 Stück aus der 2½lötigen Mark, Prägebild vielleicht das Kleeblatt: Engelke, Taf.II,29. Über das Ausmaß der Prägung vergleiche die Übersicht weiter unten.
Nach dem Prägeverzeichniss wurden 1537 auch 65 Mark Matthier geschlagen. Matthier mit der Jahreszahl 1537 sind bisher nicht bekannt geworden.
103e
Nr.103: Mariengroschen 1540 _ Vs.: Im Feld der Schild mit Kleeblatt usw. _ Rs.: Madonna wie bisher, aber bei b-d mit Bügelkrone, bei b und c ohne Schein. _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. __ MONETA+NOVA+HONNOVER+I5ጸ0C || MARIA⎊VIRG = INE⎊NATVS⎊ b.c. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I540+ || ⎊MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS⎊ d. __ wie b. || MARIA⎊VIR = GINE⎊NATV' e. __ wie b., aber HONNOVE⎊ || ⎊MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS⎊ a-d = Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm; 2,10, 2,05, 2,15, 2,18 g. Ex. e liegt in Berlin: Ø 24 mm, 2,16 g, abgebildet wegen seiner Eigenart. _ Kni.5365. Je ein Stück wie b und c in der Bundessammlung in Wien, im Kabinett zu Kopenhagen und im Vaterl. Museum Hannover. Auffallend niedrig ist das Gewicht des Wiener Stückes (1,84 g), auch der Durchmesser ist geringer als der der anderen Stücke (23 mm). Von den 1540 geprägten Matthiern ist kein Stück auf uns gekommen. Ein wegen Falschmünzerei 1540 zu Herzberg gefänglich eingezogener Cyriacus Link gestand, falsche Münzen der Stadt Hannover geschlagen zu haben. Von den Jahrgängen 1535-40 der Mariengroschen liegt eine größere Anzahl (110) Vorderseitestempel neben zwei Rückseitestempeln im Vaterl. Museum in Hannover (Engelke S.69).
Von den 1542 geprägten Matthiern ist kein Stück auf uns gekommen. Das mag damit zusammenhängen, daß sie als zu gering ausgeprägt wieder eingezogen wurden. Der Rat ließ 1542 verkünden, daß "nademe etzlige Hannoversche matier to geringe an schrode dorch der stad muntemester uff den schlag dusser stad gemuntet und geslagen", solche geringe Matthier dem Stadt-Zisemeister auf die Zisebude gebracht werden sollten, der sie gegen gute Stücke umtauschen würde (Engelke S.66).
Münzmeister Kunze Stridinger, alias Martin Keule, 1543-1547
Münzzeichen: Vogelkeule mit Krallen gekreuzt mit Zainhaken ![]() Es stammte aus Passau. Im September 1517 wurde er auf Grund seines Geständnisses wegen Falschmünzerei und Einbruchs in des Rats Gießkammer, Entwendung von Silber usw. des Landes verwiesen und sein Vermögen eingezogen (Engelke S.67, 214). Er wandte sich nach Northeim, wo er von 1547-1518 als Münzmeister tätig war, aber unter falschem Namen, indem er sich mit Beziehung auf sein Münzzeichen Martin Keule nannte. Ende 1548-1549 war er Münzmeister in Göttingen. Nach Wolff soll er auch in Einbeck gewesen sein, sein Zeichen ist dort aber nicht nachzuweisen. Ebenso wenig ist er in Goslar und im Dienste der braunschweig-lüneburgischen Herzöge zu finden. 106b
Nr.106: Mariengroschen 1543. _ Vs.: Im Feld zwischen drei fünfstrahligen Sternen der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt _ Rs.: Madonna usw. mit Bügelkrone und Schein _ Umschriften zwischen Strichkreisen:
![]() a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I543+ || MARIA⎊VIR = GINE⎊NATVS b. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊I543 ![]() c. _ wie b. || MARAA(!) ... Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm, 2,04, 2,06, 2,07 g. _ Kny.5186 (wie a). Kni.5370 (wie a), 5371 (wie b). ... Wie a außerdem ein Stück im Berliner Kabinett; wie b je eins im Vaterl. Museum Hannover (Ø 24 mm, 2,13 g, abgebildet) und in der Bundessammlung in Wien. Das obige Münzzeichen ![]() ![]() MON⁑NOV⁑HNNOVERE(!)⁑1543X || SALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA⎊ Blankenburger Exemplar: Ø 21 mm, 1,33 g, abgebildet. _ Auch in Slg. Lejeune, vergl. Engelke S.70. Gewöhnliche Matthier 1543 scheinen nicht bekannt zu sein. ![]() ![]() a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER⎊1545 ![]() b. _ wie a., aber HONNN(!)OV⎊ || MARI⎊MAT = ER⎊DOMINI c. _ wie a., aber HONNOVE⎊ || MARIA⎊VIR = GINE⎊NATV⎊ a-b =Blankenburger Exemplare: Ø 23,5 mm, 1,95, 2,18 g. _ Kni.5372. Von sämtlichen Stücken der Slg. Knigge sind im Jahre 1922 - also zu einer Zeit, da sie noch im unbeschränkten Besitz des eigentlichen Sammlers Wilhelm Freiherrn Knigge war - Gipsabgüsse hergestellt und diese dann sorgfältig verpackt aufbewahrt worden. Bei Sichtung der Gipse finde ich aber den Jahrgang 1545 nicht, so daß ich annehmen muß, im Katalog Knigge (5372) ist die Jahreszahl des PrägestÜckes nicht richtig wiedergegeben. - Heye 4978 (HOINOVE·I·1545). Wie a außerdem ein Stück im Berliner Kabinett (Ø 23 mm, 2,11 g) und in der Wiener Bundessammlung (Ø 23 mm, 2,81(!) g). Nach Engelke (S.18) sind auch Mariengroschen von 1544 bekannt. c. Dieser Stempel liegt im Vaterländischen Museum Hannover. Das Stück (Ø 23 mm, 2,15 g) ist abgebildet. ![]() MONE⎊NOVA⎊HONNOVER ![]() Blankenburger Ex.: Ø 21,5 mm, 1,52 g. _ Erbstein 16470. Engelke Taf.II,25. Ein gleiches Ex. im Vaterl. Museum Hannover (Ø 20,6 mm, 1,49 g, abgebildet). _ Der Löwenkopf ![]() Nr.110: Mariengroschen 1546. _ Vs.: Im Feld zwischen drei fünfstrahligen Sternen der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Madonna usw. wie sonst, bei b und c mit Bügelkrone. _ Umschriften zwischen Strichkreisen. Münzzeichen des Kunze Stridinger ![]() a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVE⎊1546 ![]() b.c. _ wie a., aber HONNOVER⎊ || MARIA⎊VIR = GINE⎊NATV'⎊ d. _ wie b. || wie a. b. und c. zwei geringe Stempelverschiedenheiten. _ Bis auf d. Blankenburger Exemplare: Ø 24 mm, 1,87, 1,83, 1,95 g. _ Kny.2408 (Vs. wie a, Rs. wie b, aber NATVS⎊). Kni.5373 (wie a, aber HONNOVER), 5374 (wie a), 5375 (ähnlich b, aber NAT). Außerdem ein Stück wie b-c im Berliner Kabinett. Nr.111: Kreuzgroschen (Matthier) 1546. _ Vs.: Im Feld halbrunder Schild mit dem Kleeblatt. Zu den Seiten des Schildes ⚬ = ⚬ über ihm ⚬H⚬ _ Rs.: Im Feld befußtes Kreuz, in dessen Winkeln I-5-4-6 a. _ ·ONE⎊NOVA⎊HONNOVER· || ·ALVE⎊CRVX⎊BENIGHNA· Blankenburger Ex.: Ø 20,5 mm, 0,98 g (ausgebrochen). b. _ MONE⎊NOVA⎊HONNOVER ![]() b. liegt im Vaterl. Museum Hannover, während im Britischen Museum in London ein anderer liegt, der nur BENIGHNAX aufweist. Zu Kni.5294 mit dem Münzzeichen Stridingers. In Slg. Lejeune in Frankfurt am Main ein Kreuzgroschen von 1546 mit dem Zeichen Stridingers und ein anderer mit dem Zeichen Riecherts. Beim Blankenburger Exemplar ist an der Stelle, wo das Münzzeichen steht, ein Stück ausgebrochen. Münzmeister Hans Riechert, 1547-1554
Münzzeichen: Nach links gewandter Löwenkopf ![]() Er war Münzohm unter Stridinger, und sein Zeichen findet sich auch schon auf Münzen von 1545 und 1546. Von 1568 bis April 1569 war er in Wunstorf tätig. ![]() a. _ MONETA+NOVA⨯HONNOVER✴1547 ![]() b. _ MONETA⨯NOVA⨯HONNOVER⨯1547 ![]() c. _ MONETA+NOVA✴HONNOVER✴1547 ![]() Blankenburger Exemplare: Ø 23 mm, 1,93, 2,14, 2,28 g. _ Kny.5188. Kni. 5376. Abgebildet ist das Stück a. (Ø 23 mm, 2,18 g) des Vaterl. Museums Hannover. Nr.113: Mariengroschen 1548. _ Vs.: Im Feld zwischen drei Ringeln der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs. Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen. a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVE⎊I548 ![]() b. _ wie a., aber HONNOVER⎊ || MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI a. = Blankenburger Exemplar: Ø 23 mm, 1,85 g. _ Kny.5189. Kni.5377 (DOMIN). Wie a ein weiteres Stück im Vaterl. Museum Hannover und im Staatl. Kabinett zu Berlin, jedoch nur DOMI. b. liegt im Vaterl. Museum Hannover (Ø 23 mm, 1,78 g). Nr. 114: Mariengroschen 1549. _ Vs.: Im Feld zwischen drei Ringeln der eingebogene Schild mit dem Kleeblatt. _ Rs.: Madonna wie vorher. _ Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MONETA⎊NOVA⎊HONNOVER I549 ![]() b. _ wie a. || MARIA⎊MAT = ER⎊DOMINI c. _ wie a., aber HANNOVE⎊ || wie b., aber DOMIN d. _ wie a., aber HANNOVA⎊ || wie c. Bei d ist das letzte A der Vs.-Umschrift verbessert in E. _ a-d = Blankenburger Ex.: Ø 23-23,5 mm, 2,04. 2,00. 1,96. 1,86 g. _ Kny.9409 (DOMI). Kni.5378 (wie c), 5379 (wie c, aber DOMINI), 5380 (wie b, aber ⎊ nach HONNOVER), 5381 (wie c, aber DOMI). Martin 13-15. Engelke Taf.II,23 (wie c). Wie c ein weiteres Stück im Berliner Kabinett. Nach Engelke sind Mariengroschen auch von 1550 bekannt.
![]() MONETA✶NOVA⨯HONNOVE 1554 ![]() Das einzige Prägestück, das bisher bekannt geworden ist, befindet sich in der Staatl. Slg. zu Berlin (Ø 23 mm, 1,72 g, Abb.). Die amtlichen, aber zum Teil unvollständigen Münzbücher geben nachstehende Auskunft über die Prägungen der Stadt Hannover in der Zeit von 1535-1554 (nach Engelke S.194).
(*) Mitte Oktober sind dem Münzmeister noch überliefert 204 M. zu Witten und 72 M. zu Schwaren. Münzmeister Hans Berndt aus Goslar, 1585
Er war 1566-1567 Münzmeister der Stadt Göttingen, 1572 des Pfalzgrafen Georg Johann zu Pfalzburg, 1583-1585 der Stadt Northeim, 1587-1589 der Herzöge Wolfgang und Philipp von Braunschweig und Lüneburg zu Osterode. 1589. Sein Münzzeichen in Northeim und Osterode: Bär mit Zainhaken Münzmeister Christof Diess (Dys, Thyes) d. Ä., Sep. 1589 bis Anf. März 1590
Münzzeichen:
![]() Er war 1573-74, 1589-94 und 1599-1601 Münzmeister der Stadt Hildesheim und versah von dort aus vorübergehend das Amt in Hannover. Von 1594-99 bekleidete er dieselbe Stellung beim Bischof Anton von Minden. Wardein war zu gleicher Zeit Curt Lohmann. Thyes begann am 12. September 1589 mit der Prägung von Reichsgroschen. Das Werk Dreier, Anfang Dezember 1589, wurde schon nicht mehr von ihm, sondern von "Henrick dem Munthemester" geprägt (Engelke S.81). Jedoch sind die Probezettel bis zum 3. März 1590 von ihm unterschrieben, er muß also wohl bis dahin in Hannover tätig gewesen sein. Der Reichsgroschen. Der Reichsgroschen tritt auf Grund des Kreisabschiedes vom 26. April 1572 an die Stelle des Fürstengroschens von 1555, dessen Namen er noch eine Zeitlang beibehält; sonst wird er auch einfach Groschen, Silbergroschen, Apfelgroschen (wegen des Gepräges) und Guter Groschen (im Unterschied vom Mariengroschen) genannt. Die Zahl Z4 im Reichsapfel bedeutet, daß 24 Stücke einen Taler gelten.
Zuerst wurden 108½ Stück aus der 8 Lot feines Silber haltenden rauhen Mark ausgebracht. Silbergehalt des Stücks 1,077 g. Seit 1591 trat eine Verschlechterung des Gehalts ein, der in der Kipper- und Wipperzeit seinen Tiefstand erreichte. Durch Kreisabschied vom 22. Juni 1622 wurde der Fuß von 1572 wieder hergestellt.
![]() ![]() MONE✶NO✶HONNOV || RVDOL·Z·D·G·RO·IM·SE·A· Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 1,92 g, siehe Abb. In der Slg. Lejeune, Frankfurt a. M. zwei Varianten der Vs.: a. _ MONETA·NOVA·HONNOVER* b. _ ·MONE·NOVA·HONNO· Bei a bleiben die Türme innerhalb des inneren Kreises, daher ist das Stadtwappen kleiner, an den äußeren Seiten der Türme je ein Ringel. Kein Münzzeichen. _ Bei b über dem inneren Kreise zwischen den Türmen ![]() Kni.5295 (wie Lejeune b). Engelke S.84: MONETA·NO·HONNOV (im Vaterl. Museum Hannover). Über einen angeblichen hannoverschen Dreier ... Die Witten von 1589 und 1590 werden wir unter den bei den Jahren 1536/54 beschriebenen zu suchen haben mit dem H über dem Löwen. Es werden einmal die geringhaltigeren und sodann die an Gewicht schwereren in Betracht kommen, wenigstens sollten die von 1590 ein Rauhgewicht von 0,41 g haben.
![]() Ø 40 mm ❖MONE❖NO❖HONNOVER❖ = 15 ![]() Blankenburger Ex.: Ø 41 mm, 29,09 g. _ Das Knigge'sche Ex. Nr.5060, Ø 40 mm, 28,96 g, abgebildet. Von den am 11. Mai 1590 geprägten 315 Goldgulden scheint kein Stück auf uns gekommen zu sein.
![]() Ø 40 mm ![]() Umschrift des Vs. zwischen Perlenkreisen: + MONEᏪ + NOᏪ + HONNOVER + Inschrift der Rs.: O· | HERRE· | BEHEVTE·(!) V· | VNDE:GEBE | VNS·DEINEN | FREIDE· Blankenburger Ex.: Ø 44 mm, 12,55 g. Köhler Duc.-Cab. 2938 (3½ Goldgulden). _ Staatl. Kabinett Berlin: Silbertaler 1590: Vs.: wie Nr.119, Rs. wie hier Nr.120, der auch abgebildet ist. _ Vogel Abt.3, Taf.47, Nr.2397: Silbertaler 1590, Vs. wie hier Nr.120, Rs. wie Nr.119, jedoch aus einem etwas anderen Stempel. ![]() Vs.: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer mit zwei auf den Zinnen stehenden, den inneren Kreis durchbrechenden Türmen, zwischen ihnen freischwebend der steigende Löwe von links. Im Bogen des Tores, dessen Flügeltüren geöffnet sind, das Kleeblatt unter halb aufgezogenem Fallgatter. _ Rs.: Im Feld der Doppeladler, mit der Krone den inneren Kreis durchbrechend, auf der Brust den Reichsapfel mit IZ _ Die Umschriften zwischen innerem Linien- und äußerem Perlenkreis. + MONE + ᏪNOᏪ + HONNOVER· = 15 ![]() Blankenburger Ex.: Ø 34 mm, 28,65 g, abgebildet. _ Ein zweites Ex. im Staatl. Münzkabinett Berlin (Ø 33 mm, 31,02 g). Der einfache Halbtaler bei Reimmann 6708. Kni.5090 (mit RVDOLPVS· und IM·). Nach dem Münzbuch wurden 11 Halbtaler geprägt. Die nach dem Bericht von Steffen Brüning geschlagenen Vierteltaler sind bisher nicht bekannt geworden.
Münzmeister Heinrich Depser, Anfang Dez. 1589 bis Ende Mai 1590.
Dann Ende 1596 und 1597. Münzzeichen 1596-97: Herz mit zwei kreuzweise durchgesteckten Berghämmern (Schlägel und Eisen), zwischen ihnen senkrecht ein Zainhaken:
![]() Geboren als Sohn eines aus Osterode stammenden Zellerfelder Berggeschworenen wurde er 1585 von Herzog Julius als Münzmeister für die neu errichtete Münze in "unserer Juliusfriedensstadt bei der Heinrichstadt zum Gotteslager" (Wolfenbüttel) bestellt und als solcher im Oktober desselben Jahres auf dem Generalprobationstag zu Braunschweig vereidigt. Im Jahr 1593 wurde er Wardein, dann auch Münzmeister auf der von den Herzögen Wolfgang und Philipp zu Braunschweig-Lüneburg, Linie Grubenhagen, neu errichteten Münze zu St. Andreasberg. Nach dem Tode von Andreas Köhne wurde ihm 1599 auch die herzogliche Münze in Goslar übertragen, wo er seinen Wohnsitz nahm. 1610-1612 versah er zu gleicher Zeit die Münze der Stadt Goslar. Er starb 1612.
![]() Vs: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer, zwei auf den Zinnen stehende, den inneren Kreis durchbrechende Türme, zwischen ihnen freischwebend der steigende Löwe von links, über dem Löwen ![]() MONE✴NO✴HONNOV || ·RVDOL·Z·D:G·RO·IM·SE·A Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 5,84 g, abgebildet. Der Groschen hat noch das Münzzeichen von Diess, da er aber erst am 7. April geprägt wurde, und die Probezettel seit dem 11. März die Unterschrift von Heinrich Depser tragen, so muß der letztere ihn gemünzt haben mit einem Stempel, der zu einer Zeit geschnitten oder doch bestellt wurde, als Diess noch Münzmeister war (Engelke S.81). Über die Münzprägung der Stadt in den Jahren 1589 und 1590 erfahren wir aus dem Niedersächsischen Münzarchiv Nachstehendes:
2. Probezettel. Verzeichnis des Inhaltes der Fahrbüchse. ... (fehlt hier) 3. Bericht der bei den General-Kreiswardeine über die von ihnen auf dem Tage zu Braunschweig im Mai 1590 ausgeführten Proben: ... 4. Auf dem Kreis- und Probationstag zu Lüneburg am 30. Juli 1589 war beschlossen worden, daß jeder Münzstand zum Anfang 100 Mark kleine Sorten und dann gegen die 7. Mark Thaler 1 Mark kleines Geldes verfertigen lassen sollte. Da Hannover in kleinen Sorten 492 Mark ausgeprägt hatte, so hatte es 369 Mark 8 Lot mehr geschlagen als es verpflichtet war. Von den oben unter 2. aufgeführten Probezetteln weicht der Inhalt des auf der Münze zu Hannover geführten Münzbuches erheblich ab. Nach diesem wurden 1589/90 geprägt: Goldgulden 292 (statt 315) Stück, Taler 191 Mark 3½ Lot (statt 157 Mark 8 Lot), Groschen etwa 373 Mark 4 Lot (statt 355 Mark 12 Lot), Dreier 45 Mark 4 Lot (statt 50 Mark) und Witten 290 Mark 10½ Lot (statt 85 Mark 4 Lot!). Der größte Unterschied besteht bei den Witten, und da deren Ausmünzung überhaupt unvorschriftsmäßig war, so hatte der Münzmeister gerade bei dieser Sorte allen Grund, das Gesamtgewicht der Prägungen auf den Probezetteln möglichst niedrig anzugeben (Engelke S.81). Von Juni 1590 bis gegen Ende 1596 wurde von der Stadt Hannover nicht gemünzt. Nr.122a: Groschen 1597. _ Vs.: Im Feld das Stadtwappen. Zwischen den Spitzen der Mauertürme ![]() MONE+NO+HONNOV || RVDOL Z(gespiegelt !) D:G·RO·IM·SE·A· Exemplar der Slg.Lejeune: Ø 22 mm, 1,70 g. ![]() Ø 39,5 mm MONETA·NOVA·HONNOVER·15 ![]() Ø 39,5 mm, 31,04 g. _ Exemplar Knigge Nr.5061, abgebildet. _ Madai 2250. ... Nr.123a: Halbtaler 1597. _ Vs.: Im Feld Stadtwappen. Zwischen den Türmen der zinnengekrönten Mauer der steigende Löwe von links. Im geöffneten Torbogen unter einem halbaufgezogenen Fallgatter: das Kleeblatt mit der Spitze nach unten. _ Rs.: Im Feld gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel, den inneren Schriftkreis durchbrechend. MONETA·NOVA·HONNOVER·15 ![]() Durchmesser und Gewicht können nicht angegeben werden, da noch keine Prägung aufgetaucht ist. Der Stempel der Vs. befindet sich im Vaterl. Museum zu Hannover. Da nur der Vorderseitenstempel bekannt ist und dieser dem Stempel des ganzen Talers vollkommen gleicht, ist angenommen, daß auch der Rückseitenstempel des Halbtalers dem Rückseitenstempel des ganzen Talers ähnlich war. ![]() Ø 22 mm MONETA·NOVA·HONNOVE ![]() Blankenburger Ex.: Ø 22 mm, 1,25 g, abgebildet. Als durch die Braunschweiger Münzgenossenschaft 1555 die Meißner Währung eingeführt wurde, verbot man zugleich die weitere Prägung der Mariengroschen, im Verkehr behaupteten sie sich jedoch andauernd. Der Abschied des Kreistages zu Lüneburg vom 26. April 1572 ließ ihre Ausmünzung wieder zu, aber bis zum Jahre 1621 hat von den niedersächsischen Städten, wenn wir von der Probemünzung Hildesheims 1593 absehen, nur die Stadt Hannover einmal, nämlich 1597, von dieser Erlaubnis Gebrauch gemacht. Über seinen Fuß sind wir nicht unterrichtet. Ganz allgemein galten in Niedersachsen bis zum Beginne der Kipperzeit 36 Mariengroschen einen Taler.
Die 1597 gleichfalls geprägten Scherfe oder Pfennige sind wohl unter den Pfennigen mit H über dem Stadtwappen zu suchen. Über die Münztätigkeit der Stadt im Jahre 1597 erfahren wir aus dem Niedersächsischen Münzarchiv Nachstehendes:
Die in den Berichten nicht erwähnten Taler und Mariengroschen müssen erst nach dem 4 Mai 1597 geprägt sein. Von 1598 bis 1615 wurde von der Stadt Hannover nicht geprägt.
Münzmeister 1616-1619
Melchior Kohl, 23. Januar 1616 bis 18. Dezember 1616
Münzzeichen: ᄼ oder MK(ligiert)
Er ging als Nachfolger seines Bruders Caspar als Gräflich Lippescher Münzmeister nach Blomberg. Auf dem Probationstag zu Lüneburg im Mai 1616 wurde er zusammen mit dem neuen Wardein Tönnies Bremer vereidigt. Valentin Block aus Goslar, 28. Dezember 1616 bis Juni 1618
Münzzeichen: VB(ligiert) oder
![]() Er war später städtischer Münzmeister in Hildesheim. Vorher wurde er am 27. Juni 1614 auf ein Jahr Schmiedemeister in Göttingen, vorher 2½ Jahre Münzmeister der Grafen von Stollberg, am 9. Juni 1615 wurde er in Northeim angestellt. Andreas Fricke, 24. Oktober 1618 bis Dezember 1919.
Ohne Münzzeichen.
Er war 1622 bis 1630 Münzmeister der Stadt Hildesheim. ![]() ·MON·NO·AUR·CI·HONOUER· = 1616 || ·MATHI·D·G·ROM·IMP·SEM·AUG· Blankenburger Ex.: Ø 21,5 mm, 3,24 g. abgebildet. _ Köhler: Duc.-Cab. 2939. Nr.125a. Doppeltaler 1616. _ Vs.: Das Stadtwappen wie bisher, über ihm 1616 _ Rs.: Der Doppeladler mit Reichsapfel. MONETA·NOVA·HONOVER· || MATHIAS:D:G:RO:IMP:SEMPER·AV· Durchmesser und Gewicht stehen nicht fest. : Exemplar Madai Nr.1950. Groschen (= 1/24 Taler) 1616.
Sieben Typen: Typ I-V haben auf der Vs das Kleeblatt im verzierten Schild, Typ VI und VII haben das vollständige Stadtwappen. Im Feld der Rs. stets der Reichsapfel, mit Z4, Typ V mit 24 ![]() MO·NO·CIVIT·HONOVER··· || MAT·D·G·RO·IM·P·S·AV 16 = 16 (Pkt. über =) Blankenburger Ex.: 22 x 22,5 mm, 4,97 g, abgebildet. a. Ähnlich Lejeune (nicht Klippe), aber MON·NO·CIVI· und IM·S·AV: 16 = 1 6 (3 Pkte. über =) b. Fast gleiches Stück (ebenfalls nicht Klippe) in der Slg. Knigge, doch nur 16 = 16 (Pkt. über =), wie bei dem Klippenabschlag. c. Weiteres ausgestanztes Stück in der Slg. Knigge, aber MATI, sonst wie der Klippenabschlag. d. Ein gleiches Stück wie bei Knigge unter c in der Staatl. Slg. Berlin, aber ebenfalls nicht Klippe. ![]() a. _ ᄼ MO NO CIVIT HANOVER✼ || MATI·D·G·RO·IM·S·A·16 = ·16 b. _ ᄼ·MO·NOV·CIVIT·HANOVER || wie a., aber AV:16 = 16 Blankenburger Exemplare: Ø 19,5 mm, 1,48, 1,44 g. _ Engelke Tf.III,36 (wie a, aber S·A:16 = 16) In der Slg. Lejeune drei weitere Varianten mit Münzz. ᄼ, aber anders verziertem Schild: 1. _ ᄼ·MON·NOVA·HONOVER: || MAT·D·G·RO:IM·S·A·16 = 16 2. _ wie a. || MAT·I·D·G·RO·IM·S·A·16 = 16 3. _ ᄼ MON·NOVA·HONOVER· || MAT·D·G·RO·IM·S·A·16 = 16 Kny.5112 (wie Lejeune 3, aber AV). Bei Knigge ein Stück wie Lejeune 1, aber AV _ Ein weiteres Stück bei Knigge wie a, aber AV (Ø 21 mm, 1,51 g), abgebildet. Je ein Stück wie b, aber Vs. NO und Rs. MATHI in der Bundessammlung Wien und Sig. Knigge-Hannover.
![]() a. _ ·MO·NO·CIVI·HONOVER· || MATHI D G·RO I S·A·16 = 16 b. _ wie a. || MATI D G·RO I S·AV 16 = 16 Ø 20 mm, 1,49, 1,46, 1,48 g. Von a je ein Stück in der Slg.Knigge, im Vaterl. Museum Hannover (abgebildet) und in der Staatl. Slg. in Berlin. Von b nur ein Stück in Berlin. ![]() ![]() ·MO·NO·CIV· = HANNOV ![]() Blankenburger Ex.: Ø 20 mm, 1,40 g, abgebildet. _ Suchier 1256. ... Slg.Lejeune. ![]() MO·NO·CIV·HANNOVE VB(lig) || MATTI·RO·IM·S·16· = ·16 Blankenburger Ex.: Ø 19 mm, 1,13 g, abgebildet. ![]() MO NO CIVI HANOV = ER || MAT·D·G RO IM S AV 16 = 16 Blankenburger Ex.: Ø 19 mm, 1,24 g. _ Abgebildet ein gleiches Stück des Vaterl. Museums Hannover, aber Rs. MAT·I·D und am Schluß S·A ![]() a. _ MO·NO·CIV·HONOVER· = MK = || MATI·D.G:RO·IM·S·A·16 = 16 b. _ wie a., aber HANOVE || wie a. c. _ MO NO CIVI HANOVE = R ᄼ || MAT·D·G·RO·IM·S·AV 16 = 16 Von a. Ø 20,5 mm, 1,46 g, abgebildet. a. liegt in der Slg.Knigge-Hannover, b. in der Staatl. Slg.Berlin und c. ist unter Nr.1254 bei Suchier aufgeführt. In der Slg.Lejeune ein weiteres Stück mit dem Münzzeichen MK(lig) des Melchior Kohl über dem Löwen und der Kleeblattspitze nach oben. Vs.: ·MO·NO·CIV·HONOVER· Rs.: MATI·D·G·RO·IM·S·AV·16 = 16 ![]() MO NO CIVI HANOVE = R ᄼ || MAT·DGR·O IM S·AV·16 = 16 Ø 20 mm, 1,56 g. Das Prägestück liegt in der Bundessammlung in Wien, abgebildet. Kni.5296-5309 hat zwölfmal das Kleeblatt im Schild, als Münzzeichen zehnmal ᄼ, einmal MK(lig) und einmal kein Münzzeichen. Außerdem zweimal das vollständige Wappen. Vergl. die Abb. Engelke Taf.IV,37. ![]() MO·NO·CIV·HANNO VB(lig) ᄼ || MATTI·RO·IM·S·A·16 = 17 Blankenburger Ex.: Ø 19 mm, 1,42 g. _ Ein gleiches Stück (Ø 20 mm, 1,46 g) in der Slg. Knigge und der Staatl. Slg. Berlin, bei letzterem jedoch der Schild größer. _ Das Ex. der Slg. Lejeune hat das Kleeblatt im ovalen Schild und Z4 auf der Rs. Ferner HANNOVE VB(lig) und MAT·I·D·G·R·I·S·AV·16· =·17 _ Ein gleiches Ex. wie bei Lejeune (Ø 19 mm, 1,43 g), in der Slg. Knigge, hier abgebildet. Nr.135: Groschen 1617 Typ II. _ Vs.: Im Feld das vollständige Stadtwappen: Stadttor, zwischen den Türmen der Löwe von links, Kleeblatt im Tor, aber ohne Fallgatter, geöffnete Flügeltüren. Zeichnung der Türme bei den drei Exemplaren verschieden. Kleeblatt mit der Spitze nach oben. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit 24. Größe der Ziffern bei den drei Exemplaren verschieden. _ Umschrift der Rs. zwischen Strichkreisen, bei c. kein innerer Kreis. a. _ ·MO·NO·CIVI·HANO = VB(lig) || MATTI·RO·IM·S·A·16· = ·17 b. _ ... I HANOV = ER || ... A 16 = 17 c. _ ... I·HAN = · || wie b. Blankenburger Exemplare: Ø 19 -20 mm, 1,12, 1,61, 1,12 g. Weitere Varianten in folgenden Sammlungen: • Slg. Lejeune: 1. wie a, aber HANOV· _ 2. wie a, aber A 16 = 17 _ 3. Kleeblatt mit der Spitze nach unten, im Reichsapfel 24. • Vaterl. Museum Hannover: 1. 6 Stück wie c, aber mit innerem Strichkreis. _ 2. 1 Stück wie a, aber Rs. nur IM·S' • Slg. Knigge: ... • etc. • Staatl. Slg. Berlin: ... • Kni. hat nach dem gedruckten Katalog (Nr.5310-5322) 11 Exemplare mit dem Stadtwappen, davon 8 mit, 3 ohne Zeichen, ferner 2 Exemplare mit dem Schild, davon eins mit Zeichen. In der Slg. Engelke vier weitere Varianten, 2 mit dem Stadtwappen (1 mit Zeichen) und 2 mit dem Schild und Zeichen. Vom 20. Februar bis zum 30. Oktober 1617 bezahlten die Münzherren dem Juden Israel Schay für geliefertes Prägesilber insgesamt 41057 Taler 18 Groschen 4½ Pfennig und zwar fast ausschließlich in hannoverschen Groschen (Engelke S.90). Über die Münztätigkeit der Stadt in den Jahren 1616/17 erfahren wir aus dem Niedersächsischen Münzarchiv, Bd.IV, das Nachstehende: ...
![]() a-c. Vs: Im Feld das Stadtwappen und über dem Kleeblatt im Tor kein Fallgatter. _ Zwischen den Türmen: VB(lig) _ Rs.: Reichsapfel mit Z4. Äußerer Strichkreis. a. _ M·N·C·V·HANOV = ER || MAT·D·G·R·I·S·16 = 19 b. _ M N C·V HANOV || MAT D·G·I·S·(!)16 = 19 c. _ MO·N·CIV·HANOV = ER || wie a. a.c. = Ø 19 mm, 1,25 und 1,32 g (Kni.5323 und 5324). b. = Ø 17 mm, 1,21 g in der Staatl. Slg. in Berlin, abgebildet. Ein gleiches Stück wie c (Ø 17,5 mm, 1,24 g) im Germanischen Museum zu Nürnberg. Von diesen Groschen gingen etwa 200 Stück auf die Mark. Münzmeister Tönnies Bremer, 30. Dez. 1619 bis Ende 1620,
dann 1622 bis Ende März 1628 Münzzeichen
![]() Vorher, seit 1616 war er Wardein im Dienste der Stadt, an seine Stelle trat Hans Notelmann. Bei Wiederaufnahme des Münzbetriebs 1622 wurden beide am 3. April erneut vereidigt und auf dem Münzprobationstag zu Halberstadt 21.-25. Oktober desselben Jahres präsentiert. Bremer macht dabei über sich die Angabe, daß er nicht das Münzwerk, aber das Goldschmiedehandwerk gelernt habe. Als Block von der Münze abgegangen, sei er vom Rate zum Münzmeister und jetzt von der Landschaft bestellt.
![]() ·M·N·C·V·HANOV = ER || MA·T·D·G·R·I·S 16 = Z0 Klippe im Kabinett zu Blankenburg: 19 x 17 mm, 3,45 g, abgebildet. _ Kni.5325. Lehmann 2411. Bei diesen Stücken handelt es sich aber nicht um Klippen, sondern um ausgestanzte Prägestücke. ![]() Blankenburger Ex.: Ø 17 mm, 0,95 g. Schlechter Kippergroschen, zweifelhaft ob in Hannover selbst geprägt. Ein ähnliches Stück in der Staatl. Sammlung Berlin. Die Figur über dem Löwen auf der Vs. ist hier als gestieltes dreiblättriges Kleeblatt deutlich erkennbar. Die verworrene Umschrift der Vs. heißt: MERVIRERVM· _ Rs. wie das Blankenburger Stück, aber FERD·Z·R·I 16 = Z0 (Ø 16 mm, 0,86 g, abgebildet). Nach Engelke S.91 ist auch ein Dreier von 1620 bekannt, aber in den benutzten Sammlungen ist davon nicht ein Stück nachzuweisen. Ferner wurde nach Engelke S.91 im Jahre 1620 nur wenig gemünzt und noch im Winter der Betrieb ganz eingestellt, weil der hannoversche Rat das betrügerische Münzen der Kipper und Wipper nicht mitmachen wollte.
![]() MON·NOVA·HANNOVER 16ZZ· · || MARIA·VIR = GINE·NAT: Blankenburger Ex.: Ø 23 mm, 1,37 g. Da 127 Stück aus der 6¼ lötigen Mark gemünzt werden sollten, so würde das Normalgewicht 1,84 g sein, welches Gewicht von den bekannten Stücken nicht erreicht wird. Kny.9410 (HANNOVE·6ZZ ![]() Nach dem Ende der Kipperzeit prägte man auch in Hannover wie überall wieder den Mariengroschen, zuerst nur 1622 und 1623, dann aber von 1651 bis zum Ende der Münztätigkeit ziemlich regelmäßig. Im Jahr 1622 war der von der Reichsmünzordnung geforderte Fuß: Schrot 127 Stück, Korn 6 Lot 4½ Grän, d. h. Silbergehalt 0,719 g. Bei der Revision der hannoverschen Münze im Jahre 1659 durch den herzoglichen Münzmeister zu Zellerfeld Henning Schlüter gab der städtische Münzmeister Moritz Bergmann an, daß die seit dem Regierungsantritte des Landesherrn Georg Wilhelm (1648) von ihm geschlagenen Mariengroschen zu 144 Stück aus der 6lötigen Mark ausgebracht worden seien, was einem Silbergehalte von knapp 0,609 g entsprechen würde. Dies scheint damals der gesetzlich erlaubte Fuß gewesen zu sein. Die von Schlüter gemachten Proben der Jahrgänge 1651-1658 ergaben, daß sie am Korn mit zugelassenen Remedium teils gerecht, teils um 4½ Grän zu arm, und um 16-20 Stück zu hoch ausgeschrotet waren, so daß ihr Wert statt der vorgeschriebenen 8 nur 65/7, 6⅚ und 71/9 Gute Pfennige betrug. Nach den Angaben des städtischen Münzmeisters Scheele war auch 1669 der Fuß der Mariengroschen noch derselbe wie zu Bergmanns Zeit: Schrot 144-146 Stück, Korn 6 Lot. Der Jahrgang 1672 hatte jedoch nur 5 Lot 15 Grän, der Jahrgang 1673 genügte den Vorschriften.
142,5c
Nr.142: Dreier 1622. _ a-e. Vs.: Das Stadtwappen mit Löwe zwischen den Türmen und Kleeblatt im Torbogen. Zu den Seiten des Wappens übereinander: bei a je Ring, Punkt, Rechteck, Punkt; bei b je Ring, Ring, sechsstrahliger Stern, Ring; bei c-d je Punkt, sechsstrahliger Stern, Punkt; bei e je Punkt, Punkt. _ Über dem Löwen: bei a und e ein Punkt, bei b sechsstrahliger Stern, bei c und d sechsstrahliger Stern zwischen Punkten. _ Rs.: Der Reichsapfel mit 3, unter dem Reichsapfel ein Punkt. Um denselben herum: bei a ⚬✼16 = ZZ✼⚬; bei b desgleichen, aber die Jz. nicht bogig gestellt und die Rosetten sechs blättrig; bei c und d ·*16· = ZZ*·; bei e ·![]() ![]() a-e = Blankenburger Exemplare: Ø 16,5-17 mm, 1,07, 0,81, 1,30, 0,84, 0,60 g. Engelke Taf.V,39 (wie a). Kny.9413. Kni.5435-5440. Bei Engelke Taf.II,40 ein weiterer Typ dieses Dreiers: Vs.: Kleeblatt im verschnörkelten Schild, darüber ·HANNOVER· Rs.: Reichsapfel mit 3· ![]() In der Slg. Lejeune vier weitere Varianten: 1. Vs. wie a, Rs.: Der Reichsapfel mit 3 zwischen Volutenverzierungen, unter denen je ein Punkt. Zu den Seiten des Kreuzes bogig: 16 = ZZ 2. Vs.: Das Stadtwappen zwischen großen Volutenverzierungen, über denen und zu deren Seiten je ein Punkt. Über dem Löwen ein Ringel. Rs.: Unter dem Reichsapfel ·•▭•· Um ihn herum: ⚬✱16 = ZZ✱⚬ 3. Vs.: Das Stadtwappen zwischen kleinen Volutenverzierungen. Über dem Löwen ein Punkt. Rs.: Unter dem Reichsapfel ein Punkt. Um ihn herum: ⚬✱16 = ZZ✱⚬ Die Jz. nicht bogig gestellt. 4. Vs.: Das Stadtwappen zwischen kleinen Volutenverzierungen, über denen je ein Punkt. Über dem Löwen ein Punkt. Rs. wie bei 3., aber statt der Rosetten sechsstrahlige Sterne. 5. Außer den genannten Stücken befinden sich nach vorstehenden Beschreibungen noch folgende Exemplare in den nachstehenden Sammlungen: a. Staatl. Slg. Berlin: je 1 Stück wie c und d. b. Staatl. Slg. Dresden: je 1 Stück wie c und d. c. Slg. Knigge-Hannover: 2 Stücke wie c und d. abgebildet als Nr.142,5c; 1 Stück wie e; 1 Stück wie Lejeune 3; 1 Stück mit Stadttor auf der Vs. Zu den Seiten der Türme je ein Ringel mit einem Punkt darüber, zu den Seiten der Stadtmauer je 3 Pkte übereinander Rs.: Im Feld Reichsapfel mit 3, um diesen herum: Ringel, achtbogige Rosette 16 = ZZ achtbogige Rosette, Ringel. d. Vaterl. Museum Hannover: 1 Stück wie Engelke Taf.II, Nr.40, und 2 Stücke wie a und e. Die Dreier wurden geprägt 222 Stück aus der vierlötigen Mark (s. Engelke S.98), daher Normalgewicht 1,05 g. Die Dreier waren anscheinend die ersten Münzen, die 1622 zu Hannover geschlagen wurden, denn bereits am 13. April des Jahres schrieb der Hannoversche Rat an Hameln, er habe "in Behuf gemeiner Bürgerschaft angeordnet, jetzt Dreier zu schlagen" (Engelke S.98).
143b
Nr.143: Groschen (= 1/24 Taler) 1623. _ a-f. Vs: Im Feld das Stadtwappen: Bezinnte Mauer, darauf zwei den inneren Kreis oben durchbrechende Türme, zwischen denen der steigende Löwe von links, im Tore mit geöffneten Flügeltüren unter Fallgatter das Kleeblatt. Die Zeichnung des Wappens bei den einzelnen Varianten verschieden. _ Rs.: Im Feld der Reichsapfel mit Z4, bei a, d-f zwischen · = · ; b. zwischen (bogig) ·16 = Z3· ; c. zwischen (bogig) ·✱ = ✱· _ Umschriften zwischen Strichkreisen. Auf der Vs. von a-c ist der innere Kreisteil zwischen den Türmen nicht gezeichnet.
![]() a. _ ·MON NOVA·I(!)ANNOVER = · ![]() b. _ wie a., aber HANNOVER || wie a., aber SE·AV✱· c. _ ·wie b. || wie a., aber S·A·16✶Z3 d. _ ·MO·NO·CIVI·HANNOVER = · ![]() e.f. _ wie vor, aber HANNOVER· = · ![]() a-f = Blankenburger Ex.: Ø 21-22 mm, 2,11, 2,02, 1,85, 1,70, 2,25, 1,72 g (Normalgewicht : 2,16 g). Kny.5173 (wie b, mit etwas anderer Interpunktion). Kni.5326-5329. Von obigen Typen befinden sich solche in nachstehenden Sammlungen: 1) Staatl. Slg. Berlin: je 1 Stück wie b (abgebildet), e und f. _ 2) Staatl. Slg. Dresden: 1 Stück wie e und f. _ 3) Slg.Knigge-Hannover: je 1 Stück wie b und c, bei letzterem aber Rs.: 16 ≐ Z3 wie d, aber Rs.: S·A _ 4) Vaterl. Museum Hannover: je 1 Stück wie d, aber Rs. S·A und wie e und f. Typ I
![]() ![]() Typ II 23,5x23,5 mm Typ I. Der Schild ist einfach halbrund. A: Über dem Schilde ein Punkt. a. _ MO·NOVA·HANNOVER·16Z3 ![]() b. _ MON·NO·HANNOVER·6Z3 ![]() c. _ MON·NOVA·HANNOVER·6Z3 ![]() d. _ MON·NOVA·HANNO·6Z3 ![]() B: Über dem Schild ·✶· e. _ MON·NOVA·HANNOVER·6Z3 ![]() Typ II. Der Schild ist mehrfach ausgeschweift. A: Zu den Seiten des Schildes je ein sechsstrahliger Stern, über dem Schilde ein Ringel. f. _ MONNE(!)·NOVA·HANNOVE·6Z3 || MARIA·MA = TER·DEI/ g. _ MON·NOVA·HANNOVER 16· ![]() B: Zu den Seiten des Schildes und über ihm je ein sechsstrahliger Stern. h. _ MON·NOVA·HANNOVER·6Z3· ![]() i. _ MO·NOVA·HANNOVER 6Z3· ![]() C: Zu den Seiten des Schildes je ein sechsstrahliger Stern, über dem Schilde ein Punkt. k. _ MONE·NOVA·HANNOVER 6Z3 ![]() l. _ MONE·NO·HANNOVER·6Z3 ![]() m. _ MO·NO· ... 6Z3· ![]() Bei l. fehlt der Punkt über dem Schild. a-m = Blankenburger Ex.: Ø 20-22 mm; 1,50, 1,49, 1,60, 1,40, 1,39, 1,21; 1,50, 1,77, 1,61, 1,75, 1,52, 1,43 g. (Normalgewicht: 1,62 g). Kny.5192 (wie d), 5191 (wie m?). Kni.5393-5399 (wie Typ I), 5400-5404 (wie Typ II). Im Germanischen National-Museum in Nürnberg eine Klippe, (vergl. Blätter für Münzfreunde 1923, 371): Kleeblatt im ausgeschweiften Schild zwischen * = * Rs.: Maria mit Kind. Vs.: MON·NO·HANNOVER 6Z3 ![]() ![]() a. · ![]() b. · ![]() Blankenburger Exemplare: Ø 17 mm, 0,78, 0,68 g. Zu Kni.5441. Martin 3. Je ein weiteres Stück in der Staatl. Slg. Berlin (Ø 16 mm, 0,70 g) und in der Bundessammlung Wien (Ø 16 mm, 0,77 g, abgebildet). Über die Münztätigkeit der Stadt in den Jahren 1622/23 berichten die General-Kreiswardeine in ihren Visitationsberichten: ...
![]() Nr.146b, Ø 40 mm, 29,19 g a. _ · ![]() b. _ wie a. || ... S·A· a-b = Blankenburger Ex.: Ø 41-42 mm, 29,17, 28,75 g. _ Madai 4951 (wie a). Schulthess-Rechberg 7008 (wie a). Schultze 482 (wie a). Reimmann 6710 (wie b). Kaselowsky 2205 (SEM·AV). Buschhoff 1774 (wie b), außerdem 1 Stück wie a im Vaterl. Museum Hannover, wie b je 1 Stück in Gotha und Slg. Knigge-Hannover (Nr.5062, Ø 40 mm, 29,19 g, abgebildet). Ein zweiter Typ hat das Münzzeichen hinter NOVA· : ·MONETA·NOVA· ![]() MO·NE·NO·CIVI·HANNOVER· = 16 ![]() Blankenburger Ex.: Ø 31 mm, 14,50 g. _ Schultze 483. Kni.5091. Ein zweiter Typ hat das Münzzeichen hinter CIVI· : MONE·NOVA·CIVI· ![]() ![]() a. _ ·MONE·NOVA·HANNOV· = 16 ![]() b. _ wie a. || ·FERDINAD·(!) ... a-b = Blankenburger Exemplare: Ø 29-30 mm, 6,98, 7,26 g. Schultze 484 (wie a). Kni.5100 (wie b, aber ohne Punkt vor MONE, mit Punkt nach Z4), 5101 (wie b, Ø 28,5 mm, 7,18 g, abgebildet). Heye 4971 (wie a, aber ohne Punkt vor MONE und FERDINAND, ferner D·G·). Engelke Taf.IV,43 (wie b). Wie a je 1 Stück in der Bundessammlung Wien (Ø 31 mm, 6,95 g) und im Vaterl. Museum Hannover. ![]() Die Umschriften zwischen Strichkreisen: a. _ MO·NE·NO·C·HANNOVER = · ![]() b. _ wie a. || FERDINAND·II·D·G·R·I·S·A·16Z4 c. _ MONE·NO:C· ![]() a-c = Blankenburger Exemplare: Ø 24-24,5 mm, 3,40, 3,58, 3,50 g. Schultze 485.10 (wie a). Kni.5105, abgebildet Engelke Taf.IV,44 (wie a) ... Außerdem je 1 Stück wie a in Berlin und im Vaterl. Museum Hannover und wie c im Vaterl. Museum Hannover (Ø 26 mm, 3,56 g, abgebildet). ![]() ✱MO·NO·AVR·CIVI·HANNOVER✱ = 16Z5 || ✱FERDI·II·D·G·ROMA·IMP·SEM·AV✱ ![]() Blankenburger Ex.: Ø 23,5 mm, 3,23 g. _ Köhler, Duc.-Cab.2940. Kny.5132, abgebildet Engelke Taf.IV,45. Kni.5051. ... Je ein gleiches Stück wie das oben beschriebene auch in der Staatl. Slg. Berlin und im Vaterl. Museum Hannover (Ø 23 mm, 3,21 g, abgebildet). ![]() Ø 43,5 mm a. _ MONETA·NOVA·CI·⁑ ![]() b. _ wie a. || wie a., aber SEMPE·AVG: a-b = Blankenburger Ex.: Ø 44,5 mm, 28,52, 28,72 g. _ ... Außerdem 1 Stück wie a in London und bei Knigge mit verrutschtem Stempel. Wie b je 1 Stück in Berlin, Nürnberg, Kopenhagen und im Vaterl. Museum Hannover. In Slg. Knigge-Hannover ein Stück (Typ a., Ø 43,5 mm, 28,33 g, abgebildet). ![]() ![]() Rs.: Doppeladler mit IZ im Reichsapfel, ⋮FERDINAN·II·D·G·ROMA·IMPE·SEM·AVG⋮ 34 mm, 15,2 g, abgebildet. _ Kni.5093. ![]() Rs.: Im Feld, unter kleinem, den inneren Kreis durchbrechenden leeren Reichsapfel die Inschrift: a. _ ✱ = ✱ | ✱EIN✱ | ✱HALB✱ | REICHS | ✱ORT✱ | ·✱· b. _ · = · | ✱EIN✱ | ✱HALB✱ | REICHS | ✱ORT✱ | ·· Die Umschriften zwischen Perlenkreisen. a. _ MONE·NOVA(lig)· ![]() b. _ wie a. || ✱FERDI·II·D·G·ROM·IM·SEM·AVG✱ a-b = Blankenburger Exemplare: Ø 27 mm, 3,57, 3,41g. _ ... Kni.5107 (wie b), Kni.5106 (wie b, aber FF(!)RDI), ... Außerdem je 1 Stück wie a in Berlin (Ø 27 mm, 3,56 g, abgebildet) und Kopenhagen, wie b in London und im Vaterl. Museum Hannover. ![]() Ø 34 mm MONET·NOVA ![]() Slg. Knigge-Hannover: Ø 34 mm, 14,68 g, abgebildet. _ Knigge 5094. Nr.155: Groschen (= 1/24 Taler) 1626. _ Vs.: Stadttor, MON·NOVA·HANNOVER· = ![]() Rs.: Im Feld zwischen Punkten der Reichsapfel mit Z4, FERDI·II·D·G·RO·IM·S·A 16·26 Kny.5174. Von den 1627 geprägten Goldgulden, Talern, Halbtalern, Halbörtern ist uns kein Stück erhalten. Vielleicht wurden sie mit den Stempeln von 1625 und 1626 geprägt.
![]() ·MO·NO·AV·CIVI·H·HANNOVER· = 16Z8 || *FERDI·II·D·G·ROMA·IMP·SEM·AV·AV* ![]() Doppelschlag, das A von AV über dem O von NO Blankenburger Ex.: Ø 24 mm, 3,15 g. _ Kni.5052. Einen zweiten Stempel haben Reichardt 2278 und Vogel, Abt.3, Taf.48, 2396: ·MONETA·NO·AVR·CIVI·HANNOVER· = 16✱Z8 Rs.: ✱FERDINANDVS· usw. wie oben. Das Ex. Knigge (Ø: 24 mm, 3,18 g) ist abgebildet. Die Guldenprägung brachte 91 Taler 13 Mgr. 7 ₰ Verdienst ein (Engelke S.103). Von den im Jahr 1628 geprägten Talern und Halbtalern ist bisher noch kein Stück bekannt geworden. Goldgulden wurden am 2. Mai, 5. Juni, 6. Juli und 20. Dezember gemünzt, die ersten 3 Güsse wurden während der Münzmeistervakanz (April bis Oktober) unter der Aufsicht des früheren herzoglichen Münzmeisters Hans Lafferds in Goslar und eines gewissen Isaack Hennigsen von dem städtischen Münzohm Peter geprägt (Engelke S.104).
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