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Stadt Freiburg im Breisgau

Freiburg im Breisgau wurde 1120 von Zähringer Herzögen als Marktstadt gegründet, erhielt Maß-, Zoll- und Münzhoheit (Rappenmünzbund), trieb Silber-bergbau am Schauinsland, kaufte sich 1368 los und unterstellte sich freiwillig den Habsburgern, war 1498 Reichstagsort, lehnte die Reformation ab, litt im 30 jährigen Krieg, wurde Regierungssitz für Vorder-österreich, wurde franz. (Frieden von Nimwegen) und wieder österr. (Frieden von Rijswijk), fiel 1803 an Modena, kam 1805 durch Napoleon an Baden.

Wappen: rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Es ist das Wappen des heiligen Georg, des ältesten Stadtpatrons.
Ältere Wappen: schwarzer Adlerkopf oder Rabenkopf, entstanden 1327, als Freiburg dem Grafen das Münzrecht abgekauft hatte. Zur Unterscheidung vom Adler des Grafen benutzte die Stadt einen Adlerkopf. Dieser wurde ein Rabenkopf und gab der Rappen (alemannisch für Raben) genannte Münze den Namen. Der Rabenkopf hat sich im Wappen des Sport-Clubs Freiburg erhalten.

Die Münzstätte in Freiburg wurde 1220 vom Grafen von Freiburg gegründet, wurde 1368 österreichisch,
seit 1399 städtisch.



Liste
(Überblick mit Verweisen auf einzelne Münzen dieser Seite)

Fortsetzungsseite für die Münzen ab dem Jahr 1600



Rappen (1291-1327).     Ø 18 mm, 0,38 g.   Berstett -; Wielandt(Br.) 46.
Adlerkopf links, vor ihm ein Kreuz.
M. Matzke weist diesen Typ in "Dirhem und Rappenpfennig" (Bonn 2004, Nr.154 & 155) Graf Egino VI. (1272-1316) zu, geprägt um 1285/95 in Freiburg.


Vierzipfeliger Rappen nach dem Vertrag von 1377.     Ø 18? mm, 0,36 g.   Wielandt(Br.) 48b.
Rabenkopf nach l. im Wulstreif.


Vierzipfliger Pfennig o. J. (um 1380).     Ø 18 mm, 0,24 g.   Berstett ?; Wüthrich 64.
Adlerkopf links, vor ihm ein Kreuz.


Rappen-Hälbling, ca. 1387-99.   13x14 mm, 0,22 g.  Berstett 121?
Vogelkopf l. ohne Beizeichen.


Rappen nach dem Vertrag von 1498.     Ø 19 mm.   Berstett 123; Slg.Wüthrich 70.
Punktierter äusserer und hoher innerer Rand, im Feld der Rabenkopf.


Rappen o. J. (frühes 16. Jh.).     Ø 12 mm, 0,31 g.   Berstett 129; Slg. Wüthrich 73.
Punktierter äusserer und hoher innerer Rand, im Feld der Rabenkopf.

..................


Dicken 1499.     Ø 28 mm, 7,17 g.   Berstett 142 var.
Vs.:   ✠GROSSVS⁑FRIBVRG'⁎In⁑BRIS'Iጸ99 (ጸ=4)   -   Rabenkopf n. links mit 7 Federn.
Rs.:   AVᗺ·MAR - IA⁎GRAcia'⁎Plena"Sei gegrüßt Maria, Gnadenreiche"  -  Sitzende Madonna mit Kind.


Dicken 1503 (¼ Gulden).     Ø 29 mm, 7,28 g.   Berstett 144.
Exemplar im Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

(Dort mit der Möglichkeit, stark zu zoomen!)
Vs.:   ✠GROSSVS⁑FRIBVRG'⁎In⁑BRIS'⁎IӋ03   (Ӌ=5)  -  Rabenkopf n. links mit 7 Federn.
Rs.:  AVᗺ*MARIA - *GRACIA*Plena'   "Sei gegrüßt Maria, Gnadenreiche"  -  Sitzende Madonna mit Kind.


Groschenklippe 1499.     32x33 mm.   Berstett 143.
Exemplar im Badischen Landesmuseum Karlsruhe, gezeigt bei leo-bw.de

Vs.:   ✠GROSS'⁎FRIBVRG'⁎BRISGA'⁎Iጸ99⁑
Sechspass mit Rabenkopf im spanischen Schild, Kreise in den Aussenwinkeln.
Rs.:   AVᗺ⁎MARIA - GRAᗭIA⁎P'⁎   -   Thronende Maria hält Jesuskind im rechten Arm.


Groschen o.J. (16.Jh.)   Ø 26 mm, 2,83 g.  Berstett 141a var; Rommel 19; Schulten 897 (als Doppelbatzen).
Vs.:   •MON:NOVA·FRIBVRG·EN:BRISGO   -   Adlerkopf im Schild im Sechspass.
Rs.:   AVE·MARIA·GRATIA·PLENA   "Sei gegrüßt, Maria, Gnadenreiche"
Maria thront auf einem gotischen Stuhl, das Kind im linken Arm; beide mit Scheinen.

....................


Plappart o. J. (vor 1500).     Ø 22 mm, ca.2 g.   Berstett 229var.
Vs.:  ✠ᙏ'⁎nO'⁎FRIBVRG⁎In⁎BRISGoV⦂
Rabenkopf im spanischen Schild, umgeben von doppelt gezeichneten Dreipass.
Rs.:  AVᗺ⁎MARI - A⦂GRAcia'⁎Plena'.
Maria auf gotischem Stuhl sitzend, hält das Kind auf dem rechten Arm; beide mit Scheinen.
Nach dem Münzvertrag des Rappenmünzbundes von 1498 galt der Plappart 6 Rappen.

Im nachfolgenden Stück ist Umschrift der Vorderseite auf Antiqua umgestellt, nicht aber die Rückseite.


Plappart o. J. (nach 1500)     Ø 22? mm, 1,19(!) g.   Berstett 229; Meister 3.12 / 2.1.
Vs.:  ✠MO⁎NO'⁎FRIBVRG⁎BRISGAV   -   Rabenkopf wie vor.
Rs.:  AVᗺ᛭MARI - A᛭GRAcia'᛭Plena'   -   Maria mit Kind wie vor.

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Doppelvierer o. J.    Ø 19 mm, 1,27 g.   Berstett vgl.242.
Vs.:   ✠MO·FRIBVRG·In·BR(ISGA)   -   Rabenkopf im Schild.
Rs.:   GLOR - IA·In - ᗺXᗭᗺ - LSis'·Deo   "Ehre sei Gott in der Höhe"   -   Langkreuz.
Nach dem Münzvertrag des Rappenmünzbundes von 1498 galt der Doppelvierer 4 Rappen bzw. 8 Stäbler.


Doppelvierer um 1500 (1/2 Groschen).   Ø 19 mm, 1,46 g.  Berstett vgl.242. Schulten 904 (½ Kreuzergroschen)
✠MO᛭FRIBVRG᛭BRISGAV   //   GLOR - IA᛭IN - EXCE - LSI᛭D


Batzen 1533.     Ø 26 mm, ? g.   Berstett 223; Schulten 903 (als Groschen).
Vs.:   ✠MONETA⁎NO⁎FRIBVRG:BRISGAVD   -   Rabenkopf.
Rs.:   ኅ⁎DOMINE⁎CONSERVA⁎NOS⁎IN⁎PAce⁎   -   Adler - Mz.ኅ.


Batzen o. J. (um 1533).     Ø 26 mm, 2,89 g.   Berstett 224zu?; Rommel 23.
Vs.:   ✠MONETA⁎NO⁎FRIBVRG:BRISGAVD   -   Rabenkopf.
Rs.:   ኅ⁎DOMINE⁎CONSERVA⁎NOS⁎IN⁎PAce⁎   -   Adler - darüber Mz.ኅ.

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Taler 1543.     Ø 39 mm, ? g.   Berstett 149; Rommel 7; Dav.9189.
Vs.:  ✠MONETA᛭NO᛭FRIBVRG᛭IN᛭BRISGAV   -   Rabenkopf links mit 7 Federn zwischen Jz. 15 - 43.
Rs.:   ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE   "Herr, erhalte uns in Frieden"  -  Adler n. links blickend.
Dieser erste Freiburger Talertyp wurde mit Jahreszahlen zwischen 1542 und 1554 geprägt.


Taler 1545.     Ø 39 mm, 28,92 g.   Berstett 154; Dav.9189.
Exemplar im Augustinermuseum, Museum für Stadtgeschichte, Freiburg i.Br., MK 0778, Foto: Axel Killian

✠MONETA᛭NO᛭FRIBVRG᛭IN᛭BRISGAVD   //   ✠DOMINE᛭CONSERVA᛭NOS᛭IN᛭PACE


Taler 1554.     Ø 40 mm, 28,39 g.   Berstett 161a; Rommel 3/18; Dav.9189.
Vs.:  ✠MONETA⁑NO⁑FRIBVRG⁑IN⁑BRISGAV   -   Rabenkopf links mit 7 Federn zwischen Jz. 15 - 54.
Rs.:   ✠DOMINE⁑CONSERVA⁑NOS⁑IN⁑PACE⁑   -   Adler n. links blickend.


Guldentaler zu 60 Kreuzer 1564.     Ø 35 mm, 24,40 g.   Berstett 162; Dav:30.
Vs.:   ✠MONETA·NO·CIVITATIS·FRIBVRGENSIS·BRIS'   -   Rabenkopf zwischen Jz. 15 - 64.
Rs.:   ✠FERD·D·G·ROmanorum·IMPerator·Semper·AVGustus·GERmaniae·HVNGariae·BOhemiae·REX
Kaisers Hüftbild gepanzert, mit Vlies-Orden, Zepter und Reichapfel, darauf Wertzahl 60.
Der Bügelkrone wird hier korrekt getragen: Der kaiserlichen Hochbügel reicht von der Stirn zum Nacken.
Davenport zeigt ein Exemplar mit quer getragenen Krone (!), wie auf dem nachfolgendem Halbstück.
Siehe Details zum Aufbau der Kaiserkrone mit Hochbügel zwischen der seitlich angeordneten Mitra.


1/2 Guldentaler zu 30 Kreuzer 1564.     Ø 35 mm, 11,98 g.   Berstett 163.
Vs.:   ✠MON·NO·CIVITATIS·FRIBVRGENSIS·BRIS'   -   Rabenkopf zwischen Jz. 15 - 64.
Rs.:   ✠FERD·D·G·RO·IMPerator·Semper·AVGustus·GERmaniae·HVNgariae·BOhemiae·REX
Kaisers Hüftbild gepanzert, mit Vlies-Orden, Zepter und Reichapfel, darauf Wertzahl 30.
Die Kaiserkrone wird hier quer zum Gesicht getragen.


10 Kreuzer 1564.     Ø 27 mm, 3,85 g.   Berstett 231var.
Vs.:   ✠MON·NO·CIVITAT·FRIBVRGENS·BRIS   -   Rabenkopf zwischen Jz. 15 - 64.
Rs.:  ✠FER·D·G RO·IMP·S AVG·GER HVN·BO RE  -  Hüftbild l., Zepter, Reichsapfel mit Wwertzahl 10.


Guldentaler zu 60 Kreuzer 1567.     Ø 38 mm, 24,40 g.   Berstett 176a; Dav:31.
Vs.:   +MON·NO·CIVITATIS·FRIBVRGENSIS·BRIS   -   Rabenkopf l. zwischen Jz. 15 - 67.
Rs.: +FERDinandus·Dei·Gratia·ROmanorum·IMPerator·Semper·AVGustus·GERmaniae·HVNGariae·BOhemiae·REX
Titel und Hüftbild Ks. Ferdinands I., mit Krone, Zepter, Goldenem Vlies am Band und Schwertknauf.
Reichsapfel mit Wertangabe.

Guldentaler des 1564 verstorbenen Ks. Ferdinands wurden bis 1571 mit seinem Bildnis und Titel geprägt.
1571 erfolgte auch die Umstellung auf seinen Sohn Erzherzog Ferdinand,
der Tirol und Vorderösterreich übernommen hatte.


Guldentaler zu 60 Kreuzer 1574.     Ø 38 mm, 24,40 g.   Berstett 188; Dav:32.
Vs.:   ✤MON:NO✤CIVITATIS✤FRIBVRGENS:BRIS   -   Rabenkopf l. zwischen Jz. 15 - 74.
Rs.:   FERDINANDVS:D· (60) ·G·ARCHIDux:AVSTriae:
Geharnischtes Hüftbild mit Erzherzogshut, Zepter und Schwertgriff. Unten in Kartusche die Wertzahl 60.

Fortsetzungsseite für die Münzen ab dem Jahr 1600

Lit. :
• Berstett, A.von:  Münzgeschichte des Zähringen-Badischen Fürstenhauses und der unter seinem Scepter
    vereinigten Städte und Landschaften
, S.99-117. Freiburg 1846 (Nachdr.1974) & Auszug zu Freiburg.
• Augustinermuseum in Freiburg :  Freiburg - eine Münzstätte des Rappenmünzbundes, im Netz.
• Rommel, Klaus :   Die Münzen von Freiburg im Breisgau, 28 S., Freiburg 1991.
    (Freiburger Münzblätter Nr.2) sowie Ergänzungen in Nr.3 von 2005.
• Rommel, K. :   Die Münzen- und Medaillenstempel des Augustinermuseums in Freiburg im Breisgau,
    2000, Nr.6 in der Reihe Freiburger Münzblätter.
• Becker, U. :   Freiburger Münzen. Ein Führer durch 600 Jahre Münzgeschichte der Stadt Freiburg
    im Breisgau
, Freiburg 1970.
• Volle :   Ausstellungskatalog "Freiburger Münzen und Medaillen", 1983.

zuletzt erweitert: Dez.2022

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