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Reichsstadt Frankfurt

Frankfurt am Main wurde 794 als Reichstagungsort und königliche Pfalz erwähnt (Franconofurd) und erlebte bereits 855 die erste Königswahl. Bis 1792 wurden hier 36 Könige gewählt. Die Goldenen Bulle (1356) bestimmte Frankfurt als Königswahlort. Die Stadt wurde 1562-1792 auch Krönungsort.
Im Umfeld der Pfalz entwickelte sich eine Handels- und Messestadt. 1311 bekam Frankfurt seine erste Selbstverwaltung. Mit dem Erwerb des Reichsschultheißenamtes wurde die Stadt 1375 praktisch reichsunmittelbar. Die oligarchische Patrizierregierung musste sich mehrfach gegen Revolten (z.B. 1612-14 der Fettmilch-Aufstand) behaupten.
Frankfurt unterhielt eine königliche Prägestätte für Goldmünzen, an dessen Einnahmen die Stadt beteiligt wurde. 1428 erhielt die Stadt ein dauerndes Prägerecht für Silbermünzen und 1429 überliess König Sigmund seine Gold-Prägestätte widerruflich der Stadt. 1431 nahm der König die Münzstätte wieder an sich, um sie an Konrad zu Weinsberg zu verpfänden. 1555 erhielt die Stadt von Ks. Karl V. ein uneingeschränktes Münzrecht.

Wappen: gekrönter silberner Reichsadler auf rotem Grund.

Die Zeit von Ks. Karl V., 1519-58


Turnose o. J. (um 1512).     Ø 25 mm, 2,72 g.   J.u.F.166 (S.150).
Vs.:   ◦MONETA·NOVA  zwischen Lilienkreis und Adler.
Rs.: ✠SIT·NOM'en·DomiNI'·DEI·NRI·BENEDICT'um / *TVRON'·FRANC'   -   befusstes Kreuz.


Taler o. J. (1547).     Ø 39 mm, 29,02 g.   J.u.F.216a; Dav.9182.
Vs.:   *NVMVS*REIP*FRACOFORDIANÆ   -   Der gekrönte Frankfurter Adler.
Rs.:   ✼SIT*NOMEN*DOMINI*BENEDICTVM   "Der Name des Herrn sei gelobt"
Gleichschenkeliges befußtes Kreuz, in den Winkeln je zwei Bogen und in jedem Bogen eine Lilie.
Dies ist der älteste Taler der Stadt Frankfurt.

Die Zeit von Ks. Maximilian II., 1564-76


Doppelter Reichstaler 1572.     Ø 40 mm, 58,16 g.   J.u.F.235; Dav.9184.
Vs.:   ✿MONETA✲NO✲REIP✲FRANCOFORDIÆ   -   Kreuz, in den Winkeln je zwei Halbbögen mit je einer Lilie, in der Mitte runder Schild mit dem gekrönten Frankfurter Adler, den Kopf nach l.
Rs.:   MAXI·II·ROMA·IMP·SEMP·AVG I57Z   -   gekrönter Doppeladler.

Die Zeit von Ks. Rudolf II., 1576-1612


Dicker Doppeltaler 1606.     Ø 40 mm, 58,35 g.   J.u.F.268b; Dav.5280.
Vs.:   ✴MONETA·REIPVB·FRANCOFVRTENSIS
Kreuz mit dem Stadtwappen, umgeben von Blumenverzierungen.
Rs.:   RVDOLPHVS:II:ROM·IMP.SEMP AVG✴1606✴   -   gekrö. Doppeladler mit Reichsapfel.


Turnose 1606.     Ø 22 mm.   J.u.F. 275a.
TVRONVS CIVIT FRANCOFVRT 1606   //   +SIT NOMEN DOMINI BENEDICTVM


Albus novus zu 8 Pfennig 1609.     Ø 18 mm.   J.u.F. 2115c.
Vs.:   FRANCOFVRTI 1609   -   Frankfurter Adler
Rs.:   ·ALBVS ·x· NOVVS·   -   Kreuz zwischen Wertangabe ·8· - ·ᕤᕦ· (8 Pfennig).

Die Zeit von Ks. Matthias, 1612-19


Goldgulden 1617.     Ø 22 mm, 3,21 g.   J.u.F. 328; Friedb.960.
Vs.:   MON·AVR·REIP· - FRANCOFVRTENSIS   -   St. Johannes hinter Stadtwappen.
Rs.:   MATTH·ROM·IMP·SEMP·AVG·1617   -   Doppeladler.

Die Zeit von Ks. Ferdinand II., 1619-37


1/4 Taler 1621.     Ø 26 mm, 6,76 g.   J.u.F. 369.
MONETA·NOVA·REIP·FRACOFVRTENSIS   //   (Mz.)FERDINAN·II·ROM·IMP.SEMP·AV 16Z1
(Mz.) für Caspar Ayrer, Münzmeister.


Goldgulden 1622.     Ø 22 mm, ca.3,2 g.   J.u.F. 373b; Friedb.970.
Vs.:   ·AVREVS·AVR·REIPVB - ·FRANCOFVRT (Mz. des Caspar Ayrer)
Der Hl. Johannes steht hinter dem Stadtwappen.

Rs.:   ✿FERDINAD·II·ROM·IMP·SEMP·AVG·16ZZ   -   Reichsapfel im Dreipass.


Schautaler 1625.     Ø 42 mm, 21,65 g.   J.u.F. 391.
Vs.:  Im Lorbeerkranz der gekrönte, nach links blickende Frankfurter Adler, unten seitlich die Jz. 16 - 25.
Rs.:   Stadtansicht von Süden mit den am Main gelegenen Häusern von Sachsenhausen im Vordergrund, oben Schriftband: PROTECTORE DEO   über der Stadt: FRANCOFORDIA
Unten links: L S (Lorenz Schilling)

Die Zeit von Ks. Ferdinand III., 1637-57


Dukat 1646.     Ø 24 mm, 3,45 g.   J.u.F.449g; Friedb.976.
Vs.:   In Kartusche: DVCATVS NOVVS REIPVBL FRANCOFVRT
Rs.:   NOMEN DOMINI TVRRIS FORTISSIMA   "Der Name des Herrn ist die stärkste Festung"
gekrö. Frankfurter Adler, unten umher 1 6 4 6.


1/2 Reichstaler 1648.     Ø 32 mm.   J.u.F.457.
Vs.:   FRANCOFVRT in Kartusche, darüber Stadtansicht von Westen.
Rs.:  NOMEN.DOMINI.TVRRIS.FORTISSIMA(Mz.) 1648   Mz. (3 Eicheln) für Johann Ludwig Hallaicher.
gekrönter Frankfurter Adler nach links blickend.

Die Zeit von Ks. Leopold I., 1657-1705


Reichstaler 1667.     Ø 41 mm, 29,15 g.   J.u.F.550; Dav.5299.
Vs.:  ✿MONETA.NOVA.REIPVB:FRANCOFVRTENSIS  -  Frankfurter Adler auf verziertem Kreuz.
Rs.:   LEOPOLDVS.D:G:ROM:IMP:SEMP:AVGVS:1667   -   gekrö. nimb. Doppeladler mit Reichsapfel, unten M - F (Michael Faber, Münzmeister in Frankfurt 1667-79).


Gulden zu 60 Kreuzer 1693.     Ø 35 mm, 16,8 g.   J.u.F.575a; Dav:517.
Vs.:  FRANCKFVRTER ✿ STADT·MUNTZ  -  Frankfurter Adler über Wert 60,
über den Fängen: I I - F (Johann Jeremias Freitag).

Rs.:   çNOMEN·DOMINI·TVRRIS·FORTISSIMA1693   -   Kreuz mit Verzierungen in den Winkeln.


1/2 Reichstaler 1694.     Ø 35 mm, 14,64 g.   J.u.F.581.
Vs.:  ✿MONETA·NOVA·REIPVB:FRANCOFVRTENSIS
Zwei schwebende Engel halten das Stadtwappen über der Stadtansicht von Südwesten.
Rs.:   LEOPOLDVS·D:G:ROM:IMP:SEMP:AVGVS:1694   -   Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel, über den Fängen des Adlers: I I - F (Johann Jeremias Freitag, Münzmeister in Frankfurt 1690-1719).
Bei der Vorderseitendarstellung handelt es sich um die älteste Frankfurter Stadtansicht auf einer Münze. Auf der Mainbrücke ist der "Brickegickel" zu sehen, der auch heute noch die Alte Brücke ziert. Der Sage nach konnte der Baumeister den Termin für die Fertigstellung der Brücke wegen einer dicken Eisschicht auf dem Main nicht einhalten. Da erschien ihm der Teufel und bot ihm an, die pünktliche Vollendung des Bauwerks zu bewirken. Als Bedingung verlangte der Teufel das erste lebende Wesen, das die Brücke überqueren sollte. Am Morgen der Einweihung kam dem verzweifelten Baumeister beim Krähen des Hahnes der rettende Einfall. Er trieb einen Gockel über die Brücke, den der Teufel wütend zerriß. Der glückliche Baumeister ließ einen goldenen Hahn, den "Brickegickel" am Fuß der Brücke aufstellen.   [Künker, Aukt.110, S.236]


Taler 1696.     Ø 42 mm, 28,93 g.   J.u.F. 592; Dav.5300.
Vs.:   +MONETA.NOVA.REIPVB.FRANCOFVRTENSIS.   -   Stadtansicht von Westen, darüber eine Fama, an deren Posaune ein Fahnentuch mit dem Frankfurter Adler hängt.
Rs.:   LEOPOLDVS.D.G.ROM.IMP.SEMP.AVGVS.1696✴   -   Gekrönter und nimbierter Doppeladler mit Zepter, Schwert und Reichsapfel in den Fängen, im Feld I.I. - .F. (Mzm. Johann Jeremias Freytag).

Die Zeit von Ks. Josef I., 1705-11


Doppelter Sturmdukat 1710.     Ø 23 mm, 6,94 g.   J.u.F.606a; Friedb.985.
Vs.:   ✼DVCATVS·NOVVS·REIPVBL·FRANCOFVRT
gekrö. Stadtadler zwischen Jz. 17 - 10 und I - F (Johann Jeremias Freytag).
Rs.:   MANUS DOMINI - SERVAVIT ME   "Gottes Hand hat mich gerettet"
Von Wogen, Blitz und Sturm bedrohte Stadt, darüber strahlendes Dreieck.


Reichstaler 1710.     Ø 42 mm, 29,14 g.   J.u.F.608; Dav.2215.
Vs.:   +.MONETA NOVA ARGENTEA·REIP·FRANCOFURTENSIS.
Der gekrönte Frankfurter Adler, den Kopf nach l. gewandt, zu den Seiten
die geteilte Signatur I·I· - ·F (Johann Jeremias Freytag, Münzmeister in Frankfurt 1690-1725).

Rs.:   +.NOMEN.DOMINI.TURRIS.FORTISSIMA.1710.
"Der Name des Herrn ist das stärkste Bollwerk"
Reich verziertes Kreuz, in den Winkeln ebenfalls Verzierungen.

Die Zeit von Ks. Franz I., 1745-65


Dukat 1745.     Ø 22 mm, 3,48 g.   J.u.F.667; Friedb.1008,
auf die Wahl von Franz I. zum römischen Kaiser am 13. Sept. 1745.


1/2 Konventionstaler 1762.     Ø 33 mm, ca.14 g.   J.u.F.820e.
Vs.:   AD NORMAM CONVENTIONIS·XX·E·F·MARK·  -   "in Übereinstimmung mit dem Abkommen"
gekrönter Frankfurter Adler in Rokokokartusche. Unten: I.O.T (Johann Otto Trümmer, Münzmeister).

Rs.:   ✼NOMEN DOMINI TURRIS FORTISSIMA·1762  -   Blumenkreuz mit Winkelarabesken.
Geprägt nach dem "Konventionsfuss" - 20 Gulden (Halbtaler) aus einer feinen Mark Silber.


Dukat 1762.     Ø 21 mm, 3,49 g.   J.u.F.818; Friedb.1011.
Vs.:   ✶ DUCATUS REIPUBLICÆ FRANCOFURTENSIS 1762   -   Blumenkreuz mit Winkelarabesken.
Rs.:   ✶ NOMEN DOMINI TURRIS FORTISSIMA   -   gekrönter Frankfurter Adler.
Darunter: I.O.T (Johann Otto Trümmer, Münzmeister).


20 Kreuzer 1763.     Ø 28 mm, ca.6,5 g.   J.u.F.826b.
Vs.:   60·EINE MARCK - FEIN SILBER     gekrö. Frankfurter Adler, Sockel, darauf 20.
Im Abschnitt: FRANCFURT / ᕠ I.O.T ᕠ (Johann Otto Trümmer).

Rs.:   ✼AD NORMAM CONVENTIONIS 1763·     Kreuz, Verzierungen in den Winkeln.

Die Zeit von Ks. Josef II., 1765-90


Konventionstaler 1772.     Ø 42 mm, ca.28 g.   J.u.F. 877b; Dav.2226.
Vs.:   MONETA REIPVBL FRANCOFVRT AD LEGEM CONVENTIONIS  -   Reich verzierter,
ovaler Stadtschild, im Abschnitt: X ST EINE Feine Marck / MDCCLXXII / P C B (Mzm. P.C.Bunsen).

Rs.:   NOMEN DOMINI TURRIS FORTISSIMA   "Der Name des Herrn ist das stärkste Bollwerk"
Strahlendes Dreifaltigkeitssymbol über der Stadtansicht von Westen mit dem "Brickegickel" auf der Alten Brücke, im Vordergrund ein geflügelter Schlangenstab zwischen zwei Füllhörnern,
darunter OE (Stempelschneider Oexlein in Nürnberg).


1/3 Dukat 1774 (Goldabschlag von den Stempeln des Kreuzers).     Ø 15 mm, 1,10 g.   J.u.F. 882.


10 Kreuzer 1776.     Ø 25 mm, ? g.   J.u.F. 861a.
Vs.:   AD NORMAM CONVENTIONIS·  -   Adler mit hängenden Flügeln und Stadtinitiale auf der Brust.
Rs.:   120·STUCK EINE FEINE MARCK·  -   Wert in Kranz.
Geprägt nach dem "Konventionsfuss" - 60 Kr. = Gulden, 20 Gulden (Halbtaler) aus der feinen Mark Silber.


20 Kreuzer 1784.     Ø 28 mm, ? g.   J.u.F. 907.
60 dieser Stücke im Wert von 1200 Kreuzer enthalten eine Mark Feinsilber.

Frankfurt als Frei Stadt, 1806-66


Vereinsdoppeltaler o. J.   Zwitterprägung   Ø 40 mm.   Dav.640 Anm.; Thun 130A; Kahnt 182A.
Vs. von Thun 130, Kahnt 181     Rs. = Vs. von Thun 131, Kahnt 182.
Mit Randschrift: * CONVENTION VOM * 30 IULY * 1838.


Vereinstaler 1863 auf den Fürstentag.     Ø 33 mm, 18,54 g.   AKS 45; Jg.52; Thun 147.
Vs.:   +FREIE STADT FRANKFURT + EIN GEDENKTHALER  -   Der gekrönte Stadtadler.
Rs.:   FÜRSTETAG ZU FRANKFURT AM MAIN IM AUGUST 1863
Ankunft des österreichischen Kaisers vor dem Römer,
darunter Signatur A. v. NORDHEIM·1863.   Rand: STARK IM RECHT.
Bismark sorgte durch Fernbleiben Preußens, dass der Fürstentag ohne Beschluß über Pläne Österreichs
zum Reform des Deutschen Bundes auseinander ging.

Das über Österreich siegreiche Preußen gliederte 1866 Frankfurt in seine Provinz Hessen-Nassau ein.

Lit. :
Joseph, P. und Fellner, E. [J.u.F.] :  Die Münzen von Frankfurt am Main, 4 Bd., Frankfurt 1896-1920.

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