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Robert Wagner
(1918-1995)
Bibliographie

von R.J. in GN H.171 (1996) S.33


Robert Wagner ist ein besonders gutes Beispiel eines numismatischen Autodidakten. Er konzentrierte sich vor allem auf die Randgebiete seines Sammel- und Interessengebiets Würzburg und trug dabei eine Fülle von Informationen zusammen. Diese Informationen machte er durch Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich.
Am 2. Januar 1918 in Würzburg geboren, besuchte Wagner die Volksschule seiner Heimatstadt. Da er ins väterliche Geschäft eintreten sollte, war die ins Auge gefaßte Gymnasiastenkarriere in Marktbreit nicht zu realisieren, und Robert Wagner begann seine Lehre als Metzger.
Mit Kriegsausbruch zum Militär eingezogen, kam Wagner 1945 in sowjetische Gefangenschaft, in der er bis 1948 festgehalten wurde. Seit 1950 Metzgermeister, übernahm er später die väterliche Metzgerei, mußte seinen Beruf aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und konzentrierte sich auf die Verwaltung seiner Immobilien.
Über die Heimatkunde kam Wagner auf die Numismatik, und bald fing er an, Würzburger Münzen und Medaillen zu sammeln. Der Sammelerfolg förderte die Bereitschaft, die gewonnenen Erkenntnisse der numismatisch interessierten Offentlichkeit vorzulegen. Erstlingswerk scheint ein Aufsatz im Band 25 des Mainfränkischen Jahrbuchs über Wein- und Fleischzeichen des Juliusspitals zu Würzburg gewesen zu sein. Die erste selbständige Veröffentlichung war eine Broschüre über das Würzburger Notgeld.
Robert Wagner war kein sehr geselliger Typ und bei numismatischen Kontakten eher zurückhaltend. Trotzdem engagierte er sich in der Numismatischen Arbeitsgemeinschaft Würzburg, einer mehrere Jahre bestehenden inoffiziellen Vereinigung.
Ein plötzlicher Tod beendete am 6. August 1995 sein Leben. Leider ist der geplante Katalog über Schiestl-Notgeldscheine nicht mehr fertig geworden. Eine kleine Bibliographie seiner Veröffentlichungen soll an den Würzburger Numismatiker erinnen.

I. Selbständige Arbeiten (Erscheinungsort jeweils Würzburg)

Würzburger Notgeld. _ 1974. 28 S.

Die Münzen der Würzburger Bischöfe ab 1495 bis 1802. _ Selbtsverl. 1977. 69 S.

Würzburger Medaillen und Festzeichen 1806 bis 1918. _ Mainfrankische Hefte 70, 1979. 106 S.

Würzburger Medaillen und Festzeichen 1919 bis 1980. _ Mainfrankische Hefte 75, 1981. 126 S.

Würzburger Marken und Zeichen. _ 1989, 80 S.

sowie zwei Kataloge über Würzburger Werbemarken.

II. Aufsätze im Mainfränkischen Jahrbuch

Wein- und Fleischzeichen des Juliusspitals zu Würzburg. _ Bd.25, 1973, S.145-149

Die Weinzeichen des Bürgerspitals zum HI. Geist in Würzburg. _ Bd.26, 1974, S.107-108

Die Frankenwarte-Medaille. _ Bd.26, 1974, S.109-111

Die Marken der St. Vincenzkonferenz zu Neumünster in Würzburg. _ Bd.27, 1975, S.128-131

Die Würzburger Bürgermeistermedaille. _ Bd.28, 1976, S. 95-102

50 Jahre Würzburger Stadtplakette. _ Bd.29, 1977, S.140-144

Münzdirektor Johann Friedrich Meidinger und die auf ihn geprägten Medaillen. _ Bd.32, 1980, S.161-164

Die Prägungen zur III. Säkularfeier der Universität Würzburg 1882. _ Bd.34, 1982, S.93-97

Für Würzburg erfundene Brakteaten von Nikolaus Seeländer. _ Bd.35, 1983, S.98-104

Die Würzburger Fremdensteuermarken. _ Bd.37, 1985, S.159-161

Numismatische Miscellen. _ Bd.38, 1986, S. 183-186

Eine Käppele-Wallfahrts-Medaille aus Würzburg. _ Bd.38, 1986, S.187

Rezension zu Francisca Bernheimer: Georg Wilhelm Vestner und Andreas Vestner. _ Bd.38, 1986, S.344-345

Die Sammlung des Abtes Nivardus Schlimbach und ihr Schicksal. _ Bd.40, 1988, S.192-195

Sanctus Kilianus - Würzburger Münzen und Medaillen. _ Bd. 41, 1989, S.45-53

Das Ravensburger Hubzeichen von 1803. _ Bd.43, 1991, S.143-145

Ein Würzburger Drei-Heiligen-Denar. _ Bd.44, 1992, S.235-238

Fürstbischof Anselm Franz von Ingelheim und der Münzmeister Wilhelm Fehr. _ Bd.45, 1993, S.227-229

Würzburger Medaillen und Festzeichen 1806 bis 1918. Nachtrag. _ Bd.46, 1994, S.163-179

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