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Wolfgang Hasselmann
(1924-2008)
Nachruf und Zusammenstellung seiner wichtigsten Werke

von Verlag Beate Strothotte in GN H.239 (2008) S.233

Am 14. März 2008 starb im Alter von 84 Jahren der Numismatiker Wolfgang Hasselmann in Dietersheim. Wolfgang Hasselmann wurde 1924 in Stralsund geboren und kam mit 17 Jahren zur Luftwaffe, wo er alle Flugscheine erwarb und zuletzt als Testpilot das Strahlenflugzeug flog. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges ging er nach München, studierte dort Architektur und spezialisierte sich auf Messebau- und Messegestaltung. Im Auftrag der Bundesregierung war er in fast allen Ländern der Welt für die Messegestaltung der deutschen Ausstellungs-Pavillons verantwortlich. So lernte er schon in den 1950er Jahren viele Kulturen und ihre Währungen kennen. Dies mag ein Anstoß gewesen sein, dass er sich schon in jungen Jahren mit dem Sammeln von Münzen beschäftigte und sich später auf das Spezialgebiet 'Wertmarken' konzentrierte.
Jedem Sammler von Wertmarken sind seine Standardwerke bekannt, nach denen Konsummarken, private Notmünzen sowie Marken und Zeichen der Städte Berlin und München zitiert werden. Aber nur ganz wenige Sammler kennen seine weiteren numismatischen Publikationen, die er in Auflagen von 10-20 Stück herausgab. Er druckte sie selbst in hochwertigen Kopierverfahren und verarbeitete sie in solider Handwerksarbeit zu Hardcover-Bänden. Sein herausragendes Werk ist das MARKEN UND ZEICHEN LEXIKON mit 1908 Seiten und 234 farbigen Bildtafeln.
Wie schaffte Wolfgang Hasselmann dieses ungeheure Arbeitsvolumen? Er hatte ein einfaches Lebensprinzip: Früh Aufstehen und viel Arbeiten, denn die Zeit im Schlaf zu verbringen war ihm zuwider. So fuhr er jeden Tag in aller Frühe von Dietersheim in die Münchner Innenstadt, wo er in der Theatinerstraße sein Büro hatte. Arbeitsbeginn war jeden Tag pünktlich um 5.00 Uhr. Aber nicht Arbeitsfleiß allein reichte aus, um diese umfangreichen Publikationen zu erstellen, sondern seine numismatische Leidenschaft und sein rationeller Arbeitsstil waren weitere Hauptaspekte für sein Arbeitsschaffen. Die Idealisten in der Numismatik werden immer weniger. Einer von Ihnen war Wolfgang Hasselmann. Er hinterlässt eine große Lücke.


Hier die Zusammenfassung der wichtigsten Werke von Wolfgang Hasselmann:

1. Die privaten Notmünzen. Nichtamtliche Ausgaben von 1916-1922, _ Verlag Rosenberg, Hamburg 1985. 338 S.

2. Berlin, Marken und Zeichen, _ Verlag Battenberg, München 1987. 376 Seiten.

3. Berlin, Marken und Zeichen (Nachtrag), _ Eigenverlag 1996 (Auflage 50 Stück). 158 S.

4. Die Consumvereins-Werthmarke. Katalog zum Datieren und zum Bewerten der deutschen Consumvereins-Werthmarken für den Zeitraum von 1850-1905, _ Eigenverlag 1997 (Auflage 10 Stück). 227 S., 15 Fototafeln.

5. München, Marken und Zeichen, _ Verlag Münzhandel Beate Strothotte, Gütersloh 1998. 688 S., 32 Farbtafeln.

6. Die Notmünzen der deutschen Städte. Amtliche Ausgaben 1916-1921, Varianten, _ Verlag Wert-Markenform, Friedrichsdorf 1999. 74 Seiten.

7. W. Funck / Mitautor W. Hasselmann: Die Notmünzen der deutschen Städte, Gemeinden, Kreise, Band I, _ Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2000. 576 S.

8. Hans Schwegerle - Medaillen und Plaketten, Band 1, _ Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2000. 488 S.

9. Röttinger-Fälschungen, _ Eigenverlag. 8 Seiten.

10. Marken und Zeichen-Lexikon, _ Eigenverlag 2001 (Auflage 10 Stück). 1908 S., 234 Farbtafeln; CD: Bogon-Verlag, Berlin 2007.

11. Beschreibung der Deutschen Majoratsherrschaften, Domänen, Dominien (Rittergüter) und Landgüter, die Marken und Zeichen prägen ließen, _ Eigenverlag 2003 (Auflage 15 Stück). 298 Seiten, 136 Bildtafeln.

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