Zeitgenossen im Heiligen Römischen Reich
Hohenzollern in Brandenburg
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Das Geschlecht der Zollern nennt sich nach ihrem Stammsitz, der Burg Zolra bei Hechingen im heutigen Baden-Württemberg. Die Bezeichnung Hohenzollern fand erst ab dem 16. Jh. Verwendung. Die Zollern gelangten nach Franken, als der staufische Kaiser Heinrich VI. (reg.1190-1197) 1191/92 sie mit dem Nürnberger Burggrafenamt belehnte. 1214 teilte sich die Familie in die schwäbische und die fränkische Linie der Zollern. Der Erwerb der Mark Brandenburg 1415/17 führte zur Herausbildung eines weiteren, kurbrandenburgischen Zweiges der Zollern. |
![]() Guldengroschen 1521, Frankfurt/Oder. Ø 41 mm, 28,49 g. Bahrfeldt 294; Dav.8945. Vs.: :IOACHIM:MARCHIO:BRANdenburgici:PRINceps:ELECTor: "Joachim, Markgraf zu Brandenburg, Kurfürst" Brustbild im Kurornat (Kurhut und Hermelinmantel), das Kurzepter in der Rechten. Rs.: :MONEta:NOva:ARGENtea:PRINcipis:ELECToris:BRANDenburgici: "Neue Silbermünze des Kurfürsten von Brandenburg" Vierfeldiges Wappen (Brandenburg, Pommern, Burggrafschaft Nürnberg, Zollern) mit Mittelschild (das Reichszepter von Kurbrandenburg), oben die Jahreszahl.
![]() 1/4 Taler 1524, Stendal. Ø 30 mm, 8,60 g. Bahrfeldt 308 h. Vs.: :IOAC·PRIN·ELEC·MAR·BRAND (Mz.) Bärtiges Brustbild mit Kurhut und umgelegtem Hermelin r., mit der Rechten das Zepter schulternd. Rs.: MONE:NO:ARGEN:PRIN:ELECT:BRAND: Wappen mit Mittelschild, wie vor. Darüber Jz. 15Zጸ [1524].
![]() Einseitige Bronzegussmedaille o. J. (1518) von Hans Schwarz. Ø 77 mm. Habich 143; Kastenholz 42. Exemplar im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin ![]() IOACHIMI MARCHIONIS BRANDenburgici Pii·Felicis Effigies ÆTatia·SVE XXXV ❂ "Das Bildnis, Joachims Markgrafen zu Brandenburg, des Frommen und Glücklichen, seines Alters 35 Jahre" Die Altersangabe (35 Jahre) verweist auf 1519 als Entstehungsjahr der Medaille. Sie steht aber eng im Zusammenhang mit den Reichstag 1518 in Augsburg und den dort an Hans Schwarz erteilten Aufträgen zusammen. Eine zugehörige Entwurfszeichnung
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![]() Bronzegußmedaille 1530. Modell von Friedrich Hagenauer. Ø 67 mm, 70,94 g. Brockmann 1a, Habich 560. Vs.: EFFIGIES DOMINI IOACHIMI MARCHIONIS BRANDENBVRGENSIS PRIN ELECTORIS ETAT XXXXVI ANNO SAL M D XXX "Das Bild des Herrn Joachim, Markgraf zu Brandenburg, Kurfürst, im Alter von 46 Jahren, im Jahre des Heils 1530" Brustbild im federgeschmückten Barett und Mantel mit Pelzkragen, sowie einer Kette mit Kleinod, nach links. Vor seiner Schulter die Signatur FH (als Monogramm). Rs.: SCEPTRIGER / IMPERII IOACHIMVS / MARCHIO PRINCEPS / BRANDENBVRGEN. EMI / CAT HISTE MODIS. "So glänzt Joachim, Markgraf von Brandenburg, der Zepterträger des Reiches" Vergleiche das Ölbild 1529 Lit.:
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![]() Einseitige Gußmedaille o.J. (1518) von Hans Schwarz. Ø 55 mm. Habich I,1 131; Kastenholz 41. Dies einzig erhaltene Exemplar liegt im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. P?K•Z•E•Z•IAM ME ... •PLVS•A Büste nach links mit Netzhaube und Barett, die Krempe mit Agraffe. Eine zugehörige Entwurfszeichnung
![]() Der 13-jährige Joachim hatte 1518 seinen Vater zum Reichstag in Augsburg begleitet.
![]() Guldengroschen 1542, Stendal. Ø 40 mm, 28,68 g. Bahrfeldt 348a; Dav.8950. Vs.: IOACHim·II·D·G·MARchio·BRAndenburgici·Sacri·Romani·IMPerii·Princeps·ELector· (Mz. Turm) "Joachim II., von Gottes Gnaden Markgraf von Brandenburg und Kurfürst im Heiligen Römischen Reich" Brustbild im Hermelinmantel mit geschultertem Zepter r. Rs.: MONeta·NOVA·PRINcipis·ELECToris·BRAndenburgici· Vierfeldiges Wappen mit Mittelschild (wie zuvor), darüber Jahreszahl. Am Ende der Vs.-Umschrift steht das "redende Zeichen" des Münzmeisters Hans Thornow in Stendahl.
![]() Reichsguldiner 1551, Berlin. Ø 42 mm, 30,74 g. Bahrfeldt 386; Dav.8951 (dieses Ex.). Exemplar der Deutschen Bundesbank, Frankfurt, aus Dt. Taler (1966) Tf.29. Vs.: ¤IOCHIM·II·D·G·MARCHIO·BRANDEM·ELECT (Mz. Mühlrad) Brustbild im Kurornat mit geschultertem Zepter und Schwert, darunter Jahreszahl 1551. Rs.: ¤CAROLI·V·IN(m)Peratoris·AVGVSTI·Publicari Fecit·DECRETO·PIi·FELICIs (Mz. Mühlrad) "Kaiser Karl V. ließ herstellen (veröffentlichen) aufgrund Erlasses" gekrönter und nimbierter Doppeladler, auf der Brust Reichsapfel mit Wertzahl 72 (Kreuzer). Das Münzzeichen am Ende der Umschriften steht "redend" für den Münzmeister Paul Mühlrad in Berlin.
Siehe das Ölbild um 1570
![]() Dreigröscher 1553, Frankfurt/Oder, für den Handel mit Polen. Ø 20 mm, 2,59 g. Bahrfeldt 382c. Vs.: ¤IOACHim·D·G·ELECTor:Princeps:BRANDenburgici·V¤ Rs.: ¤III¤ | GrOSsus:ARGentea | TRIPlex:IOAChim | ELECTOR | BRA-ND | 15 (Reichszepter) 51 Eine nach preußisch-polnischem Vorbild geprägte Nachahmung mit der typischen "Kopfseite" und "Wertseite".
![]() Dukat 1560, Berlin. Ø 22 mm, 3,43 g. Bahrf.- (zu 455, dort als Doppeldukat); Friedb.213.4 Vs.: IOACH᛭D᛭G᛭MARC᛭BRAN᛭ELEC - barhäuptiges Brustbild in Harnisch r. Rs.: ✼MONETA᛭NOVA᛭AVRE᛭BRAN᛭I560 vierfeldiges Wappen (Brandenburg, Pommern, Burggrafschaft Nürnberg, Zollern) mit Mittelschild (das Reichszepter von Kurbrandenburg), darüber und zu den Seiten je ein Stern.
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![]() Taler 1545, Krossen. Ø 42 mm, 29,08 g. Bahrfeldt 464; Dav.8956. Vs.: ¤IOHANNES:D:G:MARCHIO¤BRANDENBVRG "Johann von Gottes Gnaden Markgraf von Brandenburg" mit W-Bart und geflochtenem Kranz. Rs.: ¤IN¤SILENCIO¤ET+SPE¤FORTITVDO¤MEA "Im Schweigen und Hoffen liegt meine Stärke." Vergleiche das Bildnis mit einem Ausschnitt aus dem Gemälde Taufe Christi von 1556 ![]() Taler 1545, Krossen. Ø 42 mm, 28,64 g. Bahrfeldt 465b; Dav.8957. Vs.: ✼IOHANES·D:G·MARCHIO✼BRANDENBVRG✼ Geharnischtes Brustbild n. rechts, die Linke am Schwertgriff. Rs.: ✼IN᛭SILENCIO✼ET᛭SPE✼FORTITVDO✼MEA 15feldiges Wappen, darüber die Jahreszahl +I545+.
![]() Groschen 1545, Krossen. Ø 22 mm, 1,95 g. Bahrfeldt 459. Vs.: +IOHAN·D:G·MARchio·BRANDEN·ET·STE ("STE..." für Sternberg(1)) Rs.: GROSS·AR·IOHAN·MAR·BRAND:1545 Adler mit Zollernschild. Vergleiche mit einem Groschen 1543 ![]() (1): Neben der Neumark herrschte Johann über Sternberg, Krossen und Cottbus.
![]() Dreigröscher 1545, Krossen. Ø 21 mm, Fr.u.S.1991; Bahrf.462. Vs.: +IOHAN·D:G·MAR·BRANDEN·ET·ST Rs.: +III+ | GROS·AR· | ·IOHAN·MA | R·BRANDE | NBVRG· | ·1545· Vergleiche mit einem Dreigröscher 1540 ![]()
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![]() Vergoldete Silbergußmedaille 1560, vermutlich aus der Werkstatt Hans Schenck. Ø 29 mm, 7,05 g. Brockmann 38; Habich II,1, 2266. Vs.: SIGIS.ARCHIEPIS MAGBEBVRG.MARCHIO BRAN.MDLX - Brustbild l. mit Topfhut und Feder. Rs.: Dreifach behelmtes, 13feldiges Wappen mit dem Magdeburger Wappen als Mittelschild.
![]() Silbermedaille 1765 von J. L Oexlein, auf die 200-Jahrfeier des evangelischen Gymnasiums in Halle. Ø 45 mm, 29,21 g. Marienb. 5046. Vs.: SIGISMVNDus·ARchi·EPiscopus·MAGDeburgensis PRIMas·GERManiae·MARchio·BRANDenbutgicus· Geharnischtes Brustbild mit Hut und umgelegtem Umhang. Im Abschnitt: GYMNasii.HALensis FVNDATOR / 1565. Am Armabschnitt: OEXLEIN. Rs.: HELICON·ANTIQVAE·LAVDIS·ET·ARTIS. - Ansicht des Universitätsgebäudes aus der Vogelperspektive, oben strahlender Name Jehovas in Wolken. Im Abschnitt unter dem Wappen von Halle: HILARia.BIS.SAECularia.Die.28.AVGusti.1765 / D.S.M. D.S.M. = David Samuel Madai ? |