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Bianca Maria Sforza, 2. Ehefrau von Kaiser Maximilian
Bianca Maria Sforza (1472-1510) war eine Schwester von Gian Galeazzo Maria Sforza, Herzog von Mailand, der aber nie selbst regiert hat. Ihr Onkel Lodovico il Moro führte die Regierung und verheiratete Bianca 1494 mit Kaiser Maximilian in zweiter Ehe. Lodovico steuerte eine opulente Mitgift von 400000 Gulden bei. Im Gegenzug erhielt er 1495 das Herzogtum Mailand, das die Sforza seit 1450 usurpiert hatten, nun als kaiserliche Belehnung. Markgraf Christoph von Baden vertrat den Kaiser bei der Hochzeit am 30.11.1493 im Mailänder Dom und führte Bianca nach Innsbruck, wo sie 10 Wochen auf den Kaiser warten musste. Wenn sie mit Maximilian auf Reisen war und der Kaiser unterwegs seine Wirtshausrechnungen nicht begleichen konnte, musste sie mehrfach als Pfand zurückbleiben. Kinder blieben aus und als 1500 Mailand an die Franzosen fiel und somit als Geldquelle ausfiel, verlor der Kaiser das Interesse an Bianca. Sie führte bald ein Schattendasein und war auch bei der Kaiserproklamation 1508 in Trient nicht dabei. Als sie 1510 starb war Maximilian verreist. Als er später nach Innsbruck kam war sie bereits beerdigt.


Schauguldiner o. J. (1506), Hall.     Ø 39 mm, 18,09 g.   Egg S.55; M/T S.42.
Auf Ks. Maximilians Hochzeit mit Bianca Maria Sforza.   Stempel von Gian Marco Cavalli.

Vs.:   MaXIMILIANVS·ROmanorum REX·ET BIANCA Maria·CoNIuGES IVncti
Brustbilder Ks. Maximilians mit Ordenskette ohne Orden und Bianca Maria Sforza.
Rs.:   ESTO·NOBIS TVRRIS FORtitudinis·A FACIE INIMiCiM
"Du sollst uns ein Turm der Stärke vor dem Antltz des Feindes sein"
Maria mit dem Kind auf dem linken Arm, umher sieben geflügelte Engelköpfchen.


1/4 Guldiner (Teston) o. J. (1506), Hall.     Ø 27 mm, 6,37 g.   Egg S.161 Nr.19; M/T S.42 Nr.85.
Auf Ks. Maximilians Hochzeit mit Bianca Maria Sforza.   Stempel von Gian Marco Cavalli.

Vs.:   MaXIMILIAN(verbunden)V'·RO·REX·ET(spiegelverkehrt und verbunden)·BLAN(verbunden)CA· MA(verbunden)ria·CoNIVGES·IVncti·   -   beider Brustbilder hintereinander wie vor.
Rs.:   ESTO·NOBIS·TVRRIS·FORtitudinis·A FACIE·INIMICIm·   -   wie vor.

Bianca Maria in Innsbruck:
• zwischen Ks. Maximilian und Maria von Burgund in einem Feld der
  Brüstung des Prunkerkers des Goldenen Dachl (Niklas Türing, 1497-1500)
• Bronzestatue am Grabmahl Kaiser Maximilians I. in der Hofkirche
Weitere Bildnisse:
Ölbild 1475-1530 von Bernardino dei Conti [47x37cm], im Louvre
Ölbild 1505-10 von Bernhard Strigel [76x43cm], Slg. Ambras, KHM, Wien
Strigel benutzt in seinem Ölbild dekorative Elemente - Andreaskreuz, Feuereisen und Feuerstein -, die sonst den Ordensträgern des Goldenen Vlieses vorbehalten waren. Man wird weder bei Maria von Burgund noch bei Maria Theresa - die den Fortbestand des Ordens sicherten - eine ähnliche Verbindung zum Orden vom Goldenen Vlies entdecken.

Lit.:
• Robert von Schneider: Di un medaglista anonimo Mantovano dell'anno 1506 - RIN, 1890
• Erich Egg: Die Münzen Kaiser Maximilians I. - Innsbruck, n. d. (1971)
• Moser-Tursky [M/T]: Die Münzstätte Hall in Tirol 1477-1665 - Innsbruck 1977
• Renate Holzschuh-Hofer: Feuereisen im Dienst politischer Propaganda von Burgund bis Habsburg , 8.2010


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