Startseite Karl V. TOUR :   Gruppenbildnisse ➜

Ferdinand I.,   röm. König 1531, röm. dt. Kaiser 1556-1564
- Bruder von Karl V.   und   Gründer der österreichischen Linie der Habsburger -

Hier Teil 2 :  Ferdinand auf Medaillen
Zurück zu Teil 1 :  Ferdinand auf Münzen

Medaillen auf Ferdinand I.

Gliederung
1522 übernimmt Ferdinand Österreich, Tirol und die Vorlande
Ende 1526 wird Ferdinand König von Ungarn und Böhmen
1531 wird Ferdinand röm. König (ROMANORUM REX)
Nach dem Tod seiner Ehefrau in 1547 trägt Ferdinand einen Bart
3.1558 - 9.1558: ELectus ROmanorum IMperator
ab 1558: ROMANORUM IMPERATOR
Ferdinand I. und Vater Philipp I.
Ferdinand I. und Gemahlin Anna von Ungarn
Ferdinand I. mit Sohn Maximilian und Schwiegertochter Anna

Ferdinand übernahm Österreich, Tirol und die Vorlande Anfang 1522 von Bruder Karl V.


Einseitige Glockengußmedaille (1521/22, aetatis XIX) von Hans Schwarz.     Ø 54,5 mm, 35,86 g.
Habich I,1 227; Markl 1992; Kastenholz -.

·FERDINANDuS ARCHIDVX·AVSTRIAE·HISPANIARVM·INFANS·AETATS·XIX·
Vergleiche die Medaille 1521 von Hans Schwarz auf Karl V. (Ø 72,5 mm).
Siehe weitere Porträt-Medaillen von Hans Schwarz auf dieser Webseite.


Schauguldiner 1522, Klagenfurt.     Ø 42 mm, ca.22,9 g.   Markl 1994; Voglh.30.
Vs.:   *FERDINANDVS·DEI·GRACIA·PRINCEPS·HISPANIARV:   -   Der Erzherzog in Rüstung, den Erzherzogshut auf dem Helm, in der Rechten das Reichsbanner (Einkopfadler mit dem österr. Bindenschild), auf dem gepanzerten Pferd nach rechts reitend. An der Satteldecke das burgundische Astkreuz mit vier Feuereisen und das Wort VERTI - NA. Unten die Jz. 15ZZ.
Rs.:   *ARCHIDVX·AVSTRIE·DVX·BVRGVNDIE·ET·CARINT*   -   Unter dem Erzherzogshut das vielfeldige Wappenschild (Österreich/Neuburgund, Altburgung/Flandern, Kastilien/Leon, Aragonien/beide Sizilien) umgeben von der Vliesordenskette ohne Vlies. Aussenkranz mit den Wappen von Kärnten (1h), Tirol, Krain, Elsass, Altburgund, Württemberg, Ober-Österreich, Steiermark und Habsburg.
Drei Feuereisen zwischen den unteren Wappen.
VERTINA wurde zu "Vt fERT divINA voluntas" ergänzt und als Devise gehalten, doch Ferdinands Wahlspruch lautet "Fiat iustitia et pereat mundus" (Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt darüber zugrunde). VERTINA wird wohl niemand entschlüsseln.
J. Ch. Kundmann, Nummi singulares, oder Sonderbare Thaler und Münzen, 1731, S.40.

Ende 1526 wird Ferdinand König von Ungarn und Böhmen.


Einseitige Bronzegussmedaille um 1526 aus dem Umkreis von Hans Schwarz bzw. Hans Daucher.
Ø 90 mm.     Exemplar des Münzkabinetts zu Berlin, ausgestellt im Raum 244.
Habich I/1, 110; Winter 113, Tf.72.

✱PHILIPpus·REX·CASTiliae·LEG[Leonis]·ET GRANadea·Pater·ET FErDINANDus·REX·VNGariae·ET·BOEmiae
Brustbilder Philipps des Schönen (König von Kastlien und León) (vorne) und seines Sohnes Ferdinands (Kg. von Ungarn und Böhmen), nach links, beide bartlos mit Hut, Schaube und Kette des Ordens vom Goldenen Vlies. Philipp zusätzlich mit Haube mit herabhängendem Sturmband.


1 1/2facher Schautaler 1529 von Hieronymus Magdeburger,
auf die Annäherung der Türken gegen Wien.
Ø 47 mm, 41,24 g.   Markl 2006; Habich II-1 1887; Katz 36.

Vs.:   *FERDINANDVS◦DEI◦GRACIA◦HVNGARIÆ◦BOEMIÆ◦ETC◦REX
Innenkreis:  *ANNO◦DOMINI◦M◦D◦XXIX◦ETATIAS◦SVÆ◦XXV
Büste nach links, Hut mit breitem Rand, Mantel und umgehängter Kette vom Goldenen Vlies.
Rs.:   *DA⦂MICHI⦂VIRTVTEM⦂CONTRA⦂HOSTES⦂TVOS⦂DOMINE
Innenkreis:  QVIA◦TV - ADIVT - OR◦ME - VS◦ES◦
"Gib mir Tapferkeit gegen deine Feinde, o Herr, denn du bist mein Beschützer"
Auf Blumenkreuz Wappen (Österreich/Kastilien), in den Winkeln vier Wappenschilde
(Böhmen, Kroatien, bei Ungarn?, Ungarn).
Nach dem Tod von Kg. Ludwig II. von Böhmen und Ungarn 1526 in der Schlacht von Mohacs gegen die Osmanen folgte ihm sein Schwager Erzherzog Ferdinand auf den Thron. Gegen Ferdinand liess sich Johann Zapolya als König von Ungarn ausrufen, musste aber fliehen und die Unterstützung von Sultan Süleiman suchen. Dieser rückte mit einem gewaltigen Heer nach Wien. Die Belagerung Wiens dauerte vom 21. September bis zum Abzug am 15. Oktober 1529 wegen des winterlichen Wetters.
Obiges Stück gilt als eine Prägung von Stempeln des Hieronymus Magdeburger in Böhmen. Das virtuelle Münzkabinett des Herzog Anton Ulrich-Museums zeigt ein gegossenes Exemplar (Ø 46 mm, 48,86 g), das Hieronymus Magdeburger bzw. dem augsburger Medailleur Hans Adolph Daucher zugeschrieben wird. Katz erwähnt in seinem Buch "Die Erzgebirgischen Prägemedaillen ..." unter seiner Nr.36 auf S.60: "Das Bildnis fußt unmittelbar auf Hans Daucher (?) (Habich 64)".
Die Originalanfertigungen aus Augsburg (Habich 64) sind Güsse, während die aus Böhmen (Habich 1887) Prägungen sind. Später entstanden Nachgüsse. Die beiden hier gezeigten Stücke (beide Habich 1887) unterscheiden sich im Durchmesser und im Gewicht, sowie nur minimal im Bild, etwa am Innenkreis bei 7h und am Umhang.

1531 wird Ferdinand zum röm. König (ROMANORUM REX) gewählt und gekrönt.
Am 5. Januar 1531 wurde Ferdinand in Köln von den deutschen Kurfürsten mit fünf Stimmen gegen den Protest des sächsischen Kurfürsten Johann zum König gewählt und von Erzbischof Hermann V. von Wied in Aachen gesalbt und gekrönt. Ferdinand war der letzte in Aachen gekrönte Herrscher des Reiches, das er jetzt nicht mehr nur als Statthalter seines Bruders, sondern aus eigenem Recht regierte.

Silbermedaille 1531.     Ø 19 mm, 1,17 g.   Slg. Mont. 599.
Auswurfjeton im Wert von 1/2 Batzen auf seine Krönung zum römischen König in Aachen.

Vs.:   FERDI·HVN·ET·BO·REX·ARChiDux·AVstriae.  -  Gekröntes und geharnischtes Hüftbild nach r.
Rs.:   CORO / NATVR·IN / ROM·REGem·AQVISGrani·XI· / IA·A°·M.D. / ·XXXI·
"Krönung zum Römischen König zu Aachen am 11 Januar 1531"


Schaumünze 1531.     Ø 30 mm, 26,07 g.   Domanig 42; Slg.Lanna 644/645.
Auf die Krönung zum römischen König in Aachen.

Vs.:   Büsten Karl V. und Ferdinand I. hintereinander nach rechts.
Rs.:   ·CAROL· / ·V·ET·FER·I· / FRatrES·ROmanorum·IMPerator· / ·ET·RE·REges·HISPaniae·VT / RIus9Que3·SICIliae·VNGgariae· / BOEmiae·ZC·ARCHIDuces / AVSTriae·Duces·BVRGundiae / ·M·D·XXXI·


Steinmodell 1532 in Solnhofener Kalkstein von Hans Daucher     Ø 108 mm, 245,46 g.
Exemplar im Münzkabinetts der Staatl. Kunstsammlungen Dresden.

FERD ROM:REX·HVNG:BOEM·EC·ÆTAT·29·1532  -  Büste links, Orden vom Goldenen Vlies.
Der Augsburger Hans Daucher (†1537) arbeitete als Bildschnitzer in Kalkstein und schuf neben Kleinplastiken auch ein paar Modelle für Medaillen. Die Figur ist erhaben aus dem Stein herausgearbeitet, die Umschrift inkus eingraviert oder gepunzt. Vom Modell wird eine negative Gussform gefertigt. Im Endprodukt erscheint die Umschrift inkus, anders als bei Prägungen, deren Stempel eine inkuse Umschrift tragen.


Schautaler 1532, Klagenfurt.     Ø 45 mm, 26,37 g.   Markl 1444; Voglh.36/2; Dav.-.
Vs.:  FERDI·D·G·ROMA·HVN·BOEM·ƆE·REX·INFANS·HISPANI*  -  Gekrö. Brüste teilt die Jz. 15-3Z.
Rs.:   ARCHIDVX·AVST·ET·C - ARINT·D·STIRI·CARNI  -  Mittig das gekrö. Wappen von Kärnten,
umher gekrö. Reichswappen (Adler mit Bindeschild), Böhmen, Steiermark, Krain (unten), Österreich, Ungarn.


Schautaler 1532, Stempel von Michael Hohenauer (früher an Hieronymus Magdeburger verlegt)
Ø 43 mm, 17,18 g.   Katz 48; Markl 2032; Slg.Montenuovo 600.

Vs.:   COR REGIS IN MANV DOMINI ESTI PROVER ZI   "Das Herz des Königs ist in Gottes Hand"
Gekröntes bartloses Brustbild links.

Rs.:   AQVILA ROMANI IMPERII SIMBOLVM   "Der Adler, Sinnbild des Römischen Reiches"
Einköpfiger Adler, Brustwappen Österreich/Kastilien, Jz. I5 - 32 seitlich des Adlerkopfes.


Gußmedaille 1539. Modell von Hans Reinhart d. Ä.     Ø 65 mm, 64,22 g.
Habich II,1 1934; Markl 2035; Slg.Lanna 668.

Vs.:  FERDINANDVS·DEI·GRACIA·ROMAN·VNGARIE·ET·BOEMIE·REX·ANNO·SAL·M·D·XXXVIIII· ÆTATIS·SVÆ·XXXVII  -  Hüftbild nach links, mit rundem Hut, im Mantel, das goldene Vliess an der Schnur, in der Linken eine Rolle, die Rechte etwas erhoben.
Rs.:   Einköpfiger, ungekrönter Adler nach links, mit umgehängtem grossen, viergeteilten Schild Böhmen / Ungarn, darauf Herzwappen Österreich/Kastilien. Unterhalb des grossen Schildes ist das goldene Vliess mit einem Teil der Kette sichtbar; zu beiden Seiten desselben auf Blattwerk: FERDIN - ANDVS·R - EX. Zwischen der Klauen des linken Fanges das Monogramm HR. Oberhalb des Adlerkopfes wie auch rechts und links des grossen Wappens sind Schnüre mit Quasten an den Enden sichtbar.


Doppelter Schautaler 1541, Kremnitz.   Ø 52 mm, 56,41 g. MzA 24; Markl 2043; Voglh.33(38 g)
Vs.:   ✠፥FERDINANDVS፥D፥G፥ROM፥HVNG፥BOEM፥DALMA፥CROA፥REX፥  -  Kg. Ferdinand im Faltenrockharnisch mit der Königskrone und den habsb. Pfauenstoß auf dem Helm, die Ordenskette mit dem goldenen Vlies auf der Brust, das Schwert links umgegurtet. Auf dem gepanzerten Roß nach links reitend. Untersatteldecke mit Wappen der österr. Erblanden geschmückt. Im Abschnitt: *·I·5·4·I·*
Rs.:   ✠፥INFANS፥HISPANIEN፥ARCHIDVX፥AVSTRIE፥DVX፥BVRGVNDIE፥⁂
Einkopfadler nach links mit Kopfschein, quadriertes Brustwappen Ungarn/Böhmen, Herzwappen Österreich.
Spätere Ausgaben dieses Schautalers zeigen die selbe Vorderseite.
Die Rs. trägt dann den kaiserlichen gekrönten Doppeladler und die Umschrift:
፥FERD፥D፥G፥EL፥RO፥IM፥S፥AV፥GER፥HV፥BO፥REX፥INF፥HIS፥ARCHID፥;AVS፥ZC፥CO፥TYR
Diese Rs. ist entweder undatiert (3.1558-9.1558: ELectus ROmanorum IMperator, Voglh.34)
oder mit der Jz. 15 - 60 seitlich der Adlerhälse versehen (Voglh.35).
1560 war aber der Zusatz "ELectus" im Titel Ferdinands nicht mehr im Gebrauch.

Nach dem Tod seiner Ehefrau in 1547 trägt Ferdinand einen Bart.


Silbergußmedaille 1548, Joachim Deschler zugeschrieben.   Ø 50 mm.  Domanig 75; Habich 1580.
Exemplar im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums, Wien.

Vs.:  FERDINANDVS·Dei·Gratia·ROMAnorum·HVNGAriae·BOHEMiae·REX·ARCHIDVX·AUSTiae·ZC[etc]
Büste v. vorne, barhäuptig und bärtig, am rechten Arm ein Stoßkragen, am linken Arm eine Achselscheibe.
Am Brustabschnitt die Jz. 1548.

Vs.:   Gekrönte Adlerschild; darauf das viergeteilte Wappen Ungarn/Böhmen; darauf fünfgeteiltes Wappen Österreich/Altburgund, Kastilien/Leon, Aragonien/beide Sizilien, Neuburgund/Brabant und Granada;
darauf das Herzwappen Tirol/Flandern; umher die Vlieskette mit funkenden Feuersteinen.
Ferdinand ist hier "Römischer König" (seit 1531), "Römischer Kaiser" wird er erst 1558.


Gussmedaille 1548, Modell von Joachim Deschler.     Ø 28 mm, 12,39 g.
Domanig -; Habich 1576; Markl -.

Vs.:   FERDINAND9·D·G·RO·HVNGA·BO·REX·ARCHIDVX·AVST·Z
Büste links zwischen eingravierter Jz. 15 - 48.
Rs.:   Andreaskreuz mit Astknoten, in den Winkeln Feuereisen mit funkenden Feuersteinen.


Geprägte Silbermedaille 1555, unsigniert, von N. Milicz und seiner Werkstatt.   Ø 48 mm, 35,13 g.
Katz 321.

Vs.:   FERDINANDVS·D·G·ROMA·BOHEMINI·HVNGA·Z·REX·M·D·LV
Geharnischtes Brustbild l. mit umgelegtem Orden vom Goldenen Vlies.
Rs.:   INFANS HISPANIAR - ARCHIDVX AVSTRIHI   -   Einköpfiger Adler mit gekröntem, vierfeldigen Wappen Böhmen/ungarn und aufgelegtem Mittelschild Österreich/Kastilien auf der Brust.


Bronzegussmedaille o. J., um 1551 von Leone Leoni.     Ø 76,9 mm.
Domanig 76; Markl 2016; Attwood 36,37.

Vs.:   ·FERDINAND·D·G·RO·HVNGA·BO·REX·C   (Titel von vor 1558)
Der Flußgott soll daran erinnern, dass der Kaiser die Donauländer von den Türken befreien will (Domanig).
Das Modell entstand 1551 auf dem Reichstag zu Augsburg, die Ausführung erfolgte danach in Mailand.
Diese Medaille unterscheidet sich von der nachfolgenden Medaille nur im Titel in der Legende der Vs.

3.1558 - 9.1558: ELectus ROmanorum IMperator


Silbergußmedaille (nach März 1558) von Leone Leoni.     Ø 71 mm, 72,49 g.
Koehler, Münzbelustigungen XXII(1750)249; Attwood 56a.   Exemplar im The British Museum, London.

Vs.:   ·FERDINAND·ROM·IMP·ELECTVS·   "Ferdinand, gewählter römischer Kaiser"
Büste nach rechts, bärtig, verzierte Rustung, Orden vom Goldenen Vlies, Mantel auf der linken Schulter.

Rs.:   IN·SPEM·PRISCI·HONORIS   "In Hoffnung auf das ehrwürdige Amt"
Personifikation der Donau, an Schilf angelehnt, in der Linken ein Ruder,
die Rechte an einer Urne, aus der der Fluss fließt. Rechts im Feld: DANVBIVS.
Ferdinand führte den Titel "imperator electus" nur wenige Monate zwischen der Proklamation zum Kaiser (März 1558) und dem Tod Karls V. (Sept. 1558). Das Stück entstand in dieser Zeit.


Geprägte Silbermedaille (1558) Stempel von N. Milicz, Joachimstal.     Ø 29 mm, 8,67 g.
Katz 334 (30 mm); Markl 2067; Slg. Montenuovo 606.

Vs.:   ·FERDINANDVS - ·Electus·Romanorum·IMPERATOr   "Ferdinand, gewählter römischer Kaiser"
Büste rechts, Bügelkrone mit seitlichen Mitra quer aufgesetzt.
Rs.:   Gekrö. Doppeladler mit Nimben, Schild Ungarn/Böhmen; darauf Österreich/Alt-Burgund, Kastilien/Leon, Aragonien/beider Sizilien, Neuburgund/Brabant und Granada; Herzwappen Tirol/Flandern;
umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies.

Titel von Ferdinand ab 1558: ROMANORUM IMPERATOR
Nach dem Tod Karls V. (Sept.1558) entfällt der Zusatz "ELectus" in Ferdinands Titel.

Ferdinand I. und Vater Philipp I.
Einseitige Bronzegussmedaille um 1526 siehe unter Philipp I.

Ferdinand I. und Gemahlin Anna von Ungarn
Anna Jagiello von Böhmen und Ungarn (1503-1547) heiratete 1521 Erzherzog Ferdinand. 1526 erbte sie Böhmen und Ungarn von ihrem Bruder Kg. Ludwig II., der in der Schlacht bei Mohács gegen die Osmanen gefallen war. So kamen Böhmen und Ungarn an die Habsburger. Sie verstarb in Prag nach der Geburt ihres 15. Kindes.


Vergoldete Silbergußmedaille 1523 von Hans Daucher (?)     Ø 57 mm, 69,3 g.
Domanig 72; Habicht I,1 63.
Auf deren 20. Geburtstag, Ferdinand geb. 10.3.1503, Anna geb. 23.7.1503.

Vs.:   FERDinandi:ARCHiducis:AVSTRiae:ET ANNE HVnGariae:REGinar·COnIVGVm // EFFIGIES ÆTAtis:VTRIVSQVE·ANNOrum·XX // M·D - XX / III   -   Gestaffelte Brustbilder, beide
mit geflochtenen Kränzen in den Haaren, Anna mit Haarnetz, Ferdinand mit Vliesorden.

Rs.:   Verschlungene Buchstaben A und F, die Initialen Annas und Ferdinands umgeben von einer Vliescollane. Unten Sammlergravur F - E (Frédéric Engel-Gros).


Bronzegußmedaille 1523 von Hans Daucher.     Ø 59,5 mm, 0,89 g.
Domanig 80 (61 mm); Habich I,1 64; Slg.Lanna 681; Ks. Ferdinand-Ausstellung (Wien 2003) III,15.

Vs.:   EFFIGies:FERDINandi:PRINCIPis ET INFANTis:HISPANiae:ARCHiducis:AVSTRiae& ROmani:IMPerii: VICARii:   -   Brustbild Ferdinands nach links, mit breitem Hut und umgehängten
Goldenen Vlies. Im Feld:
ANn°./SVE - ETATis:/XXI   "In seinem 21. Lebensjahr"
Rs.:   EFFIGIES SERenisimae:ANNE HVnGAriae:REGINE ARCHiducissa:AVSTRriae: DVCISSae: BVRGVndi&COMitissae:TYROli   -   Brustbild der Gemahlin Anna von Ungarn mit Drahthaube
und breitem Hut nach links. Im Feld
ANo.-SVE/ ETAT:XX   "In ihrem 20. Lebensjahr"
Ferdinand war 1523 Ks. Karls Stellvertreter im Reich, daher "romani imperii vicarii",
aber noch nicht "romanorum rex", wie auf nachfolgenden Medaille von 1536.


Geprägte Medaille 1536.     Ø 31,3 mm, 0,89 g.   Markl 2101; Slg.Mont.601.
Vs.:   FERDINAND·ET·ANNA·RO·VNG·BO·REX·ET·REgina·  -  Gekrönte Brustbilder von Ferdinand und seiner Gemahlin Anna von Ungarn, hintereinender nach rechts. Ferdinand geharnischt mit dem Goldene Vlies an der Ordenskette. Anna mit dem Goldenen Vlies (!) an der Perlenschnur. Jz. 1536 über den Kronen.
Rs.:   INFans·HISPAniarum·ARCHIDVX·AVSTriae·DVX·BVRGVNDiae·SLESIae·MARCHio:Moraviae+
Adler mit Kopfschein, auf der Brust Schild mit Wappen von Ungarn, Böhmen, Österreich/Burgund und Kastilien/Leon.


Silbermedaille 1537. Modell von Wolf Milicz, St. Joachimsthal.     Ø 47 mm, 23,13 g.
Katz 273; Markl 2104; Slg.Lanna 1537.

Vs.:   FERDINANDVS¤ROMANORVM¤HVNGARIAE¤BOHEMIAE¤REX¤MDXXXVII¤
Brustbild Ferdinands rechts, mit Hut, Mantel und Vlies an einer Schnur.
Rs.   ANNA¤REGINA¤HVNGARIAE¤CONIVNX¤FERDINANDI¤MDXXXVII¤
Brustbild Annas rechts, mit rundem Hut ud Haarnetz, in reichem Gewand, mit Halskette.


Geprägte Silbermedaille 1547 von Conz Welcz.    Ø 38 mm.  Domanig 699; Katz 211; Voglh.37.
Auf den Tod von Anna, 1547.     Exemplar im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums, Wien.

Vs.:   FERDINANDVS·D G - ROMAnorum·VNGARIE / BOHEMIE - ECZ·REX·
Brustbild nach links, bärtig, Kappe, Mantel, Vlies am Band, zwischen M - D / XL - VII.
Rs.:   +WIER:+:KLAGENS:+: GOTT+
A (für Anna), dazwischen die Jz. M - D - XL / VII, darunter Totenkopf und Knochen.

Ferdinand I. mit Sohn Maximilian und Schwiegertochter Anna


Silbermedaille 1563.    Ø 34,5 mm.   Markl 2124; Slg.Lanna 689; Slg.Mont.616.
Vs.:   ✱FER·D·G·EL·RO·IM·S·AV·GE·HV·BO·R·1563✱  -  Barhäuptige Büste in Harnisch rechts.
Rs.:   ✱MAXIMILIAN·D·G·RO·HVN·BO·REX·1563✱  -  Maximilian mit Zackenkrone und Vlies am Band, dahinter Anna mit hohem Kragen und Perlenkette, beide nach links.

Zurück zu :  Ferdinand auf Münzen

Lit.:
• Roswitha Denk:   Das Münz- und Geldwesen Ferdinands I. in:
    Kaiser Ferdinand I. 1503-1564. (Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien, 15.4.-31.8.2003),
    S.166-179 mit Abbildungen   -   hier als PDF (9 Textseiten, aber ohne Abb.).
• Moser, H. / Tursky, H. (M./T.):   Die Münzstätte Hall in Tirol 1477-1665.   Innsbruck 1977
• Voglhuber, R.:  Taler und Schautaler des Erzhauses Habsburg.   Frankfurt 1971
• Dietiker, H. A.:  Böhmen-Katalog der Habsburger Münzen 1526-1887.   München 1979
• Dimt, H. & G.:  Der Linzer Taler.   Linz 1990
• Miller zu Aichholz / Loehr / Holzmair (MzA):  Österreichische Münzprägungen. 2 Bd. Wien 1948
• Habich, G.:  Die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts, 5 Bd., München 1929-34
• Domanig, K.:  Porträtmedaillen des Erzhauses Österreich von Kaiser Friedrich III. bis Kaiser Franz II.
    aus der Medaillensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses
, Wien 1896
• Markl, M.:  Die Münzen, Medaillen und Prägungen mit Namen und Titel Ferdinand. Prag 1896 & im Netz
• Förschner, G.:  Proklamation statt Krönung - Ferdinand I., Deutscher Kaiser 1558-1564,  in: mt 5/1990
• Laubach, R.:  Ferdinand I. als Kaiser. Politik und Herrscherauffassung ... Münster 2001 & im Netz

erweitert 8.2020

Zurück zu Teil 1 :  Ferdinand auf Münzen.

Startseite Karl V.   /   Charles V TOUR :   Gruppenbildnisse ➜