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Englische Zeitgenossen
2. Teil (Fortsetzung):
Eduard VI., König von England 1547-1553
Maria Tudor, Königin von England 1553-1558
 

Eduard VI.,   König von England 1547-1553
Eduard VI. (1530-1553), der lang ersehnte männliche Nachkomme von Heinrich VIII. und seiner dritten Ehefrau Jane Seymour, bestieg den Thron als 10-jähriger. Eduard und seine Berater waren Anhänger der Reformation und wollten eine Nachfolge seiner streng katholischen Halbschwester Maria verhindern. Er starb aber bereits 1553, vermutlich an Tuberkulose.
England befand sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Das Land war von Heinrichs minderwertigen Münzen überflutet, die zunächst auch weitergeprägt wurden. Ab 1549 wollte die Regierung schrittweise höherwertige Münzen einführen, so dass nun die höherwertigen Neuprägungen neben den minderwertigen Münzen kursierten. Dieser chaotische Zustand konnte erst unter Königin Elizabeth (1558-1603) beendet werden.


Groat, o. J. (1547-49), Southwark (in London).   Ø 24 mm, 2,61 g.   North 1898; S.2456.
Vs.:   EDWARD'.6'.D:G:AG'.FR'.Z:HIB'REX   -   gekrönte Büste nach rechts.
Rs.:   (Mz. E) CIVI: - TAS: - LON - :DON·:  -  Wappen auf Langkreuz.
Bis 1549 prägte man stark unterwertige Münzen, sowohl auf den Namen von Eduard,
wie auch auf den Namen des verstorbenen Heinrich VIII.

Goldmünzen der zweiten Münzperiode (Januar 1549 - April 1550)


Sovereign, o.J. (1549-50), Southwark.   Ø 35 mm, 10,90 g.   North 1906; S.2433; Friedb.180.
Vs.:   (Mz. y) EDVVARD'.VI.D'eiGratia.AnGLiae':FRAnciae':ET:HIBerniae:REX+
"Eduard VI., von Gottes Gnaden König von England, Frankreich und Irland"
Thronender König mit Schwert und Reichsapfel in Händen.

Rs.:  (Mz. y) IHeSus'.AVTEM.TRANSIENS:PER MEDIum'.ILLORum'.IBAT.
"Jesus aber ging mitten durch sie hinweg" (Lucas 4,30)
gekröntes Wappen zwischen Schildhaltern, darunter Schriftrolle mit E R (Edward Rex)
Die Feinheit wurde 1549 von 20 Karat auf 22 Karat (sog. 'crown gold' 22/24 = 916,7/1000 fein) angehoben. Der neue Sovereign sollte dafür nur 174 grains (11,28 g) wiegen und galt 20 Shillings.


1/2 Sovereign, o.J. (1549-50), Tower.   Ø 32 mm, 5,38 g.   North 1911; S.2438; Friedb.181.
Vs.:   (Mz. Enterhaken) EDWARD¤VI¤Dei¤Gratia¤AnGLiae¤FRAnciae¤Z(et)¤HIBerniae¤REX¤
"Eduard VI., von Gottes Gnaden König von England, Frankreich und Irland"  -  gekrönte Büste nach rechts.
Rs.:  (Mz. Enterhaken) SCVTVM¤FIDEI¤PROTEGET¤EVM
"Der Schild des Glaubens schützt ihn (den König)"
gekröntes ovales Wappen, zu den Seiten E - R (Edward - Rex)
Für den halben Sovereign kam 1549-50 ein Renaissance-Entwurf mit einem Brustbild im Profil zur Ausführung, später auch ein Hüftbild des Königs (s. unten).


Half crown o. J. (1549-50), Tower.    Ø ca.19 mm, 1,35 g.   North 1915; S.2443; Friedb.183a.
Vs.:   SCVTVM·FIDEI·PROTEGET·EVM (Mz. Pfeil)   "Der Schild des Glaubens schützt ihn (den König)"
barhäuptiges Brustbild in Rüstung nach rechts.

Rs.:   EDWAR'·VI·D'·G'·AGL'·FR'·Z·H'·R'  -   gekröntes Wappen in Kartusche.
Diese Münze der 2. Münzperiode (1549-50) sollte 22 Karat fein und 21 3/17 grains (1,37 g) schwer sein.
Sie galt 30 pence, 2 shillings 6 pence, 1/4 ryal oder 1/8 Sovereign.

Münzen aus unterwertigem Silber


shilling 1551, Southwark, London,   aus unterwertigem Silber.  Ø 32 mm.  North 1944/2; S.2466B.
Vs.:   (Mz. y) EDWARD.VI:D'.G'.AGL;.FRA'.Z.HIB' REX   Gekröntes Brustbild n.r.
Rs.:   TIMOR DOMINI FONS:VITaE. M:D:L:I   "Die Furcht Gottes ist Quell des Lebens & Jahreszahl"
Ovales Wappen in Kartusche zwischen E - R.
Diese Münze wurde ab 1548 geprägt und ist die erste englische Münze, die das Prägejahr trägt.
Sie wurde unterwertig in verschiedenen Legierungen ausgegeben:
Münzen des ersten Ausgabe trugen 66,6% Silber, wogen 60 grains und wurden wegen dem geringen Gewicht nicht angenommen.
Münzen der zweiten Ausgabe mit 80 grains (5,18 g) wurden angenommen; mit 50% Silber trugen sie aber genauso viel Silber.
Weitere Münzen waren zwar 80 grains schwer, aber nur 33,3% fein. Damit solche Münzen unter Königin Elisabeth (1558-1603) noch im Umlauf bleiben konnten, wurden sie 1560 mit einem Gegenstempel Fallgatter (portcullis) gekennzeichnet und offiziell auf 4½ pence gesetzt.
Details in: J. Bispham, The Base Silver Shillings of Edward VI [BNJ 1985, p.134-143].

Feinsilbermünzen der dritten Münzperiode (1550-1553)


Crown 1551, Southwark.     Aus Feinsilber.   Ø 42 mm, 30,6 g.   North 1933; S.2478; Dav.8245.
Vs.:   (Mz. y):EDWARD':VI:D':G':AGL':FRANC':Z:HIBER':REX·
gekrö. König in Rüstung mit erhobenem Schwert reitet nach rechts, darunter die Jz. ·1551·
Rs.:  POSVI: - DEVM:A - DIVTOR - E:MEVm': (Mz. y)   "Ich habe Gott zu meinem Beistand gemacht."
Quadriertes Wappen auf Langkreuz gelegt.
Mit der Münzverbesserung von 1551 wurde dieses Nominal in Wert von 5 Shilling als Silbermünze eingeführt. Sie was aus Feinsilber (11 oz 1 dwt = (11 + 1/20)/12= 920,8/1000 Silber) und wog eine Unze Troy (480 grains = 31,1 g). Gleichzeitig wurde die Halfcrown mit einem ähnlichen Münzbild ausgegeben. Ausserdem wurden neue Shillinge (12 pence) sowie 6- und 3-Pence-Stücke gleicher Feinheit ausgegeben.
Vertrauen-bildende Neuerungen waren die Datierung der Crown-Münzen und die Wertangabe auf den Shillingen und seiner Teilwerte.


Shilling o. J. (1551-53), London.   Aus Feinsilber.   Ø 32 mm, 6,08 g.   North 1937; S.2482.
Vs.:   :EDWARD'.VI:Dei'.Gratia'.AnGLiae.FRAnciae:Z(et):HIBerniae'REX: (Mz. Faß)
"Eduard VI von Gottes Gnaden König von England, Frankreich und Irland"
gekrönter Kopf von vorne zwischen Rose und 'XII' (Wertangabe 12 pence)

Rs.:  (Mz. Faß) POSVI - DEVm.A - DIVTOR - E' MEV'   "Ich habe Gott zu meinem Beistand gemacht"
königliches Wappen auf Langkreuz gelegt.
Shilling steht für 12 Pence (Pfennige) sowie für 1/20 Pound (Pfund zu 240 Pfennige). Hier tritt es als ausgeprägtes Nominal in Erscheinung und ersetzt den unterwertig ausgeprägten Testoon seines Vaters.


Sixpence, o.J. (1551-53), London (Mz. Faß),  aus Feinsilber.  Ø 27 mm, ca. 3 g.   North 1938; S.2483.
EDWARD.VI.D.G.AGL.FRA.Z.hIBE: REX   //   POSVI - DEV'.A - DIVTOR - E' MEV'


Threepence, o.J. (1551-53), London (Mz. Faß),   aus Feinsilber.
Ø 21 mm, ca.1,5 g.   North 1940; S.2485.

Goldmünzen der dritten Münzperiode (1550-1553)


Fine Sovereign, o.J. (1551), Southwark.   Ø 41 mm, 15,34 g.   North 1926; S.2446; Friedb.185.
Vs.:   (Mz. Strauß-Kopf) EDWARD'.VI'.D:G:ANGLIE - FRANCIE:Z:HIBERNIE:REX
Thronender König mit Zepter und Reichsapfel in Händen. Münzbild wie bei Heinrich VII.
Rs.:   (Mz. Strauß-Kopf) :IhESVS:AVTEM:TRANSIENS:PER:MEDIVM:ILLORVM:IBAT:
"Jesus aber ging mitten durch sie hinweg" (Lucas 4,30)
Tudor-Rose mit aufgesetztem Schild, umgeben von einem Ornament-Vielpass.
Für diese Prägung wurde die Feinheit 1551 sogar auf den 'Standardwert' von 23 Karat 3½ grains (994,8/1000) angehoben [4 grains = 1 Karat, Feingold = 24 Karat]. Für den 'feinen Sovereign' galt ein Sollgewicht von 240 grains (15,55 g) wie von Heinrich VII. für seinen Sovereign festgelegt. Der 'feine Sovereign' wurde aber nun mit 30 Shillings bewertet (heute sogar bis zu 280.000 USD).


Half Sovereign (1551-53).     Ø 31 mm, 5,54 g.   North 1928; S.2451; Friedb.187
Vs.:   (Mz. Fass):EDWARD':VI:D':G':AGL':FRANCI':Z:HIB':REX:
Hüftbild des gekrö. Königs in Rüstung mit erhobenem Schwert und Reichsapfel nach rechts.
Rs.:  (Mz. Fass) IhS'.AVTEM'.TRANSIE'.PER MEDI'.ILLO'.IBAT.  -  Gekröntes Wappen zwischen E - R
Die Sollfeinheit war 22 Karat. Das Sollgewicht war 87 3/11 grains (5,66 g). Sein Wert war 10 shillings.


Medaille auf Eduards Krönung
Medaille 1547 auf seine Krönung, Ø ca.58mm, Rs. mit Schrift in Latein, Hebräisch und Griechisch,
gefertigt von einem unbekannten Künstler, ausgestellt im Münzkabinett München (eigenes Foto);
zum Vergleich das Bildnis als 6jähriger von ca.1545, Ø 32 cm, aus der Werkstadt von Hans Holbein d.J.,
auch online im Metropolitan Museum of Art, NY.

Maria Tudor,   Königin von England 1553-1558
Maria Tudor (1516-1558), Tochter von Heinrich VIII und Katharina von Aragon, war die erste Frau, die Königin von England aus eigenem Recht wurde. Edward VI hatte Maria von der Thronfolge ausgeschlossen wegen ihres katholischen Glaubens und ihrer standhaften Bindung an den Papst. Aber Maria war zu diesem Zeitpunkt beliebt und ihr Anspruch auf den Thron wurde weitgehend als rechtmäßig angesehen. Nach Edwards Tod konnte sie mit Hilfe ihrer Anhänger ihren Anspruch bald durchsetzen.
1554 heiratete Maria den 11 Jahre jüngeren Philipp II., der sich auf Anraten seines Vaters Ks. Karl V. beworben hatte. Diese Ehe und die damit gegebene Beziehung zu Spanien war unpopulär und führte 1558 zum Verlust von Calais, der letzten englischen Festlandsbesitzung aus der Zeit von Wilhelm dem Eroberer. Die Ehe blieb kinderlos.
Maria stellte England wieder unter das Supremat des Papstes. Die Heirat ihrer Eltern wurde als rechtmäßig erklärt, womit sich Maria von dem Status eines königlichen Bastards befreite. Die Religionsgesetzte ihrer beiden Vorgänger einschließlich der Suprematsakte von 1534 wurden widerrufen. Mit der Restoration wurden aber auch die Gesetzte gegen Häresie wieder in Kraft gesetzt. Die militante Verfolgung der Reformierten brachte Maria den Beinamen "die Blutige" ein, obwohl viel weniger Scheiterhaufen brannten als in den spanischen Niederlanden.
Bei Marias Regierungsantritt befand sich die englische Wirtschaft in einem schlechten Zustand. Von ihren Vorgängern übernahm sie hohe Schulden, Geldverschlechterung und Inflation. Verregnete Sommer hatten zu schlechten Ernten geführt und der Tuchhandel mit Antwerpen ging zurück. Immerhin gelang es Maria mit dem "Book of Rates" von 1558, die Steuereinnahmen aus Importzöllen zu verbessern. Eine geplante Währungsreform konnte erst ihre Nachfolgerin durchsetzen.


Fine sovereign 1553, London.     Ø 44 mm, 15,15 g.   North 1956; S.2488; Friedb.192.
Vs.:   MARIA:(Mz.Granatapfel):D':G':ANG':FRA - Z:HIB':REGINA: M:D:LIII   Jahreszahl MDLIII
Gekrönte Königin thront v. v. mit Zepter und Reichsapfel. Darunter Fallgatter.

Rs.:   A DomiNO FACTVm EST ISTVd Z(et) EST MIRAbile IN OCVLis NostRIS
"Das ist Gottes Werk - und es ist wunderbar in unseren Augen."
Wappen in der Mitte der Tudor-Rose umgeben von Ornamenten.
Maria ließ ihre Goldmünzen nach der alten 'Standard Feinheit' 23 Karat 3½ grains fein (994,8/1000) herstellen.
Sie prägte den sovereign (30 s.), den ryal (½ sovereign = 15 s.), den angel (10 s.) und den ½ angel (5 s.).
Die Gewichte entsprachen der alten Norm: 240 grains für den Sovereign bis 40 grains für den ½ angel.


Ryal zu 15 Shillings.     Ø 35 mm, 7,46 g.   North 1957; S.2489; Friedb.193.
Vs.:   MARIA◦(Mz.Granatapfel)◦D'◦G'ANG'◦FRA'◦Z◦HIB'◦REGINA◦M◦D◦L - III◦
Gekrönte Königin von vorne mit Schwert und Schild auf dem Schiff mit Standarte 'M', Rose davor.
Rs.:   A:DnO'◦FACTV'◦EST:ISTVD◦Z(spiegelverkehrt)◦EST◦MIRABI◦In'◦OCVL'◦NRI'◦
A Domino Factum Est Istud Et Est Mirabile In Oculis Nostris
"Das ist Gottes Werk, und es ist wunderbar in unseren Augen"
Blumenkreuz mit Lilien an den Enden, gekrönte Löwen in den Winkeln, strahlende Rose im Zentrum,
umher ein Achtpaß.
Diese Prunkmünzen behalten ein mittelalterliches Aussehen.
Keine der Goldmünzen Marias trägt ihr Porträt.


Shilling 1553, Dublin.    Ø 31 mm, 6,00 g.   North -; Dowle/Finn 224; S.6495.
Vs.:   MARIA:(Mz.Lilie):D'.G'.ANG'.FRA'.Z:hIB'.REGINA  -  Gekröntes Brustbild nach links.
Rs.:   VERITAS.(Mz. Lilie).TEMPORIS:FILIA:M:D:LIII:     M:D:LIII = 1553
VERITAS TEMPORIS FILIA = Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit (Gellius, Noctes Atticae 12,11,7)
Gekrönte Harfe zwischen den gekrönten Monogrammen M und R (= Maria Regina).


Groat o. J., London.     Ø 25 mm, ? g.   North 1960; S.2492.
Vs.:   MARIA·(Mz.Granatapfel)·D'.G'ANG'FRA'.Z.HIB'REGI'.  -  Gekröntes Brustbild nach links.
Rs.:   VERITA - S(Mz.Granatapfel)TEM - PORIS - FILIA   -   Wappen auf Langkreuz gelegt.

Zum Vergleich das Bild aus 1544 von 'Master John', 71x51cm, National Portrait Gallery (NPG 428), London.

1554: Marias Heirat mit Philipp


Groat o. J. (1554-58), London.     Ø 23 mm, 2,05 g.   North 1973; S.2508.
Vs.:   PHILIP.Z[et]·MARiA·D·G·REX Z·REGINA   -   Gekröntes Brustbild nach links.
Rs.:  POSVI - MVS·DE - VM·ADIV - TOrem·NOStrum   "Gott haben wir zu unserem Beistand gemacht."
Wappen auf Langkreuz gelegt.


Shilling 1554.     Ø 30 mm, 5,84 g.   North 1967; S.2500.
Vs.:   Brustbilder von Philipp II. und Maria einander gegenüber, darüber Krone zwischen Jahreszahl.
PHILIPpus·ET·MARIA·Dei·Gratia·Rex·ANGliae·FRanciae·NEAPolis·PRinceps·HISPaniarum
Rs.:   Gekröntes Wappen (halb spanisch, halb englisch), darüber X - II (Wertangabe 12 pence).
POSVIMVS·DEVM·ADIVTOREM·NOSTRVM     "Gott haben wir zu unserem Beistand gemacht"
Zum Vergleich: mezzo ducato, o.J.(1554-6) aus Neapel mit entsprechender Rückseite.
Auf beiden Seiten in der Bildmitte ein Zentralpunkt.

Vergleiche Marias Bildnis auf obiger Umlaufmünze und auf der nachfolgenden Medaille mit dem
Ausschnitt aus dem Ölgemälde (1555) von Anthonis Mor, 109x84 cm, Museo del Prado, Madrid.


Bronzemedaille von Jacopo Nizzola da Trezzo.   Ø 70 mm.   Attwood 80; Armand I,241,3; Scher 54.
Abbildung übernommen von Web gallery of art.

Vs.:   MARIA·I·REGina·ANGLiae·FRANCiae·ET·HIBerniae·FIDEI·DEFENSATRIX
"Maria I, Königin von England, Frankreich und Irland, Verteidigerin des Glaubens"
Hüftbild, Haube mit Edelsteinen, reich besticktes Kleid, eine Brosche mit Perle als Anhänger,
am unteren Rand die Signatur IAC TREZ des Medailleurs

Rs.:   CECIS VISVS TIMIDIS·QVIES     "Sehkraft den Blinden, Gelassenheit den Ängstlichen"
gekrönte Maria thront als Pax, hält Palm- und Lorbeerzweig und zündet mit einer Fackel die am Boden liegenden Rüstungen an, im Hintergrund Tempel, oben strahlende Sonne, unten Wasser. Hinter ihr regnet es auf eine Gruppe von Bittstellern, die von Regen und Sturm bedrängt werden.
Ein weiteres Exemplar: 67,7 mm, 151,80 g. (Num. Genevensis, Aukt.12 Nr.196 (11.2019) Zuschlag 800.000 CHF.)
Dies ist die Aufsehen erregendste Medaille von Jacopo da Trezzo (1514-1589). Sie wurde wahrscheinlich von Philipp II. in Auftrag gegeben und sollte ein "Kompliment für Marias Regierungskunst" sein. Das Juwel auf der Brust ist wahrscheinlich ein Geschenk Philipps vom Juni 1554, beschrieben als "Ein prächtiger Diamant mit angehängter grosser Perle, eines der schönsten Schmuckstücke der Welt". Die Rückseite symbolisiert den Frieden in Marias Königreich und die Wohltaten, deren sich die Bürger nach der Versöhnung mit Rom erfreuen. Die Gruppe hinter ihr zeigt die sturmgepeinigten Bürger vor ihrer Machtübernahme.
[aus S.K. Scher (Ed.): The Currency of Fame, Portrait medals of the Rennaissance, 1994]

Siehe weitere Medaillen von Jacoppo Nizzola da Trezzo

Lit.:
• North, Jeffrey J.: English Hammered Coinage, vol.II (Edward I to Charles II., 1272-1662), London 3rd ed. 1991
    Auszug (S.16-19): History: Tudors Coinage
• Seaby: Standard Catalogue of British Coins - England and UK, ab 33. ed. 1997 Spink London
• TreasureRealm, Edward Hawkins (1841): Silver Coins of England
• TreasureRealm, Robert Kenyon (1884): Gold Coins of England
• Paul Shields website: Mintmarks and Coin Inscriptions
• Christopher E. Challis: The Tudor coinage [administrative and institutional history], 1978
• Herbert A. Grueber: Handbook of the Coins of Great Britain and Ireland in the British Museum, London 1899.
    Volltext und 64 Tafeln: archive.org   sowie ein Auszug: Introduction to Tudors Coinage

1. Teil:
Heinrich VII., König von England 1485-1509
Heinrich VIII., König von England 1509-1547

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