Startseite Karl V. TOUR :   Schottland ➜

Englische Zeitgenossen
1. Teil:
Heinrich VII., König von England 1485-1509
Heinrich VIII., König von England 1509-1547
2. Teil:
Eduard VI., König von England 1547-1553
Maria Tudor, Königin von England 1553-1558
 

Heinrich VII.,  König von England 1485-1509
Heinrichs Mutter Margaret Beaufort gehörte zum Haus Lancaster, das mit dem Haus York in Fehde um den englischen Thron stand. Heinrich Tudor besiegte König Richard III. aus dem Haus York am 22. August 1485 in der Schlacht von Bosworth. Auf Empfehlung des Parlaments heiratete Heinrich VII. 1486 Elisabeth von York, Tochter des Königs Eduard IV.(†1483). Damit konnte er sich als Einiger der Häuser Lancaster und York darstellen. Heinrich deklarierte die weiße Rose als Emblem für das Haus York, die rote Rose als Emblem für das Haus Lancaster und verband beide zur weiss-roten Doppelrose für das Haus Tudor. Entsprechend wurden die dynastischen Kriege in England später als Rosenkriege bezeichnet.
Heinrich VII agierte diplomatisch geschickt, um die Macht des Parlaments und des Adels gegenüber der Krone einzuschränken. Für England schloss er günstige Handelsverträge mit dem Ausland ab. Er modernisierte die königliche Verwaltung und führte eine effiziente Steuereinziehung ein. Seinem Nachfolger hinterließ er ein geordnetes, reiches und mächtiges Land.
Tudor-Rose

Sovereign o.J. (1504-07), 4.Typ.  Ø 41 mm, 230 'grains' (14,9 g).   North 1692/1; S.2175; Fr.149
[Englische Gewichtseinheit: 1 grain = 0,0648 g (Gewicht eines Kornsamens)]
Vs.:   (Mz. Lilie) hᗺnRIᗭVS:DᗺI·GRA·RᗺX·ANGL·ᗺT·FRAn·DNS·hIBN'
"Heinrich, von Gottes Gnaden König von England und Frankreich, Herr von Irland ('Hiberniae')"
Der gekrönte König mit Zepter und Reichsapfel in Händen thront auf einem sehr breiten gotischen Stuhl.

Rs.:   (Mz. 'dragon') :IhᗺSVS:AVTᗺM:TRANSIᗺnS:PᗺR:MᗺDIVM:ILLORVM:IBAT:·:
"Jesus aber ging mitten durch sie hinweg" (Lucas 4,30)
Quadriertes Wappen England/Frankreich in der Mitte einer doppelten Rose, umher ein Ornament-Vielpass.
Ab 1489 wurde diese neue prunkvolle Goldmünze im Tower von London geprägt. Die bewusst von Heinrich VII. so genannte Münze sollte seine Macht verherrlichen. Die Rose auf der Rückseite erinnert an die Rosenkriege der Häuser York und Lancaster (1455-85) vor seiner Thronbesteigung.
Der Sovereign entsprach 2 ryal bzw. 20 shillinge zu je 12 pence, d.h. er war ein Pfund Sterling zu 240 Pfennigen wert. Die Zählgrösse 'Pfund' wurde damit erstmals ausgeprägt. Sein Sollgewicht betrug 240 'grains' (Kornsamen zu 0,0648 g, die damalige Gewichtseinheit). Er bestand aus 'Feingold', dem damals üblichen reinsten Gold der Zeit (ca. 23 Karat 3½ grains = (23+3,5/4)/24 = 994,8/1000 Goldanteil).


Groat, o. J. (1485-90), London.     Ø 25 mm, 3,00 g.   North 1703; S.2193
Vs.:   (Mz. Halbe Lilie/Rose) nᗺnRIᗭ·DI:GRA':RᗺX·ANGL·Z·FRnNᗭ'
"Heinrich von Gottes Gnaden König von England und Frankreich"
gekrönter Kopf von vorne im verzierten Vielpass, offene Krone mit Lilienkranz, ohne Bügel.

Rs.:   Aussen: (Mz. Halbe Lilie/Rose) POSVI· - DᗺVᙏ·A - DIVTOR - ᗺ·ᙏᗺVᙏ
Posui Deum Adiutorem Meum = "Ich habe Gott zu meinem Beistand gemacht"
Innen:
 :ᗭIVI - TAS: - :LOn - DOn:   (Stadt London, Ort der Münzstätte)
Langkreuz, innen je drei Kugeln in den Winkeln.
Groat bedeutet "grosse Münze" (Niederländisch 'groot') und steht für mehrere Pfennige - hier 4 Pennies. Diese Münzsorte wurde seit 1351 geprägt. Der Königsname wurde jeweils fortgeschrieben, aber der schematische Königskopf und die 'offene Krone' blieben unverändert, so auch in Heinrichs 1. Münzperiode (1485-90).
In seiner 2. Münzperiode erscheint erstmals die Krone mit Bügel und einem Reichsapfel darüber, siehe die nachfolgende Münze. Sie ist noch ganz im Mittelalter verwurzelt.


Groat, o. J. (1490-1504), London.     Ø 25 mm, 3,01 g.   North 1705a; S.2198a
Vs.:   (Mz. Jakobsmuschel 'escallop') hᗺnRIᗭ·DI·GRA·RᗺX·ANGL·Z·FRAnᗭ'
gekrönter Kopf von vorne im verzierten Vielpass, Krone mit zwei Bügeln, darauf ein Reichsapfel.
Rs.:   Aussen: (Mz. Jakobsmuschel) POSVI· - DᗺVM·A - DIVTOR - ᗺ·MᗺVM
Innen:  :CIVI - TAS: - :LOn - DOn:   "Stadt London"   wie zuvor.
Mit der 3. Münzperiode (1502) wird das Profil-Porträt des Herrschers eingeführt, siehe unten. Der gotische Vielpass und die Kugeln entfallen, ebenso Verzierungen in den Flächen um Kopf bzw. Wappen - die Renaissance macht sich bemerkbar. Die Schrift bleibt aber gotisch.


Groat, o. J. (1507-09), London.     Ø 25 mm, 2,69 g.   North 1747; S.2258
Vs.:   (Mz. Pfeilspitze 'pheon') hᗺnRIᗭ·VII·DI·GRA·RᗺX·AGL·Z·F
gekrönter Kopf im Profil n. rechts, Krone mit dreibändigem Bügel, darauf Juwelen und ein Reichsapfel.
Rs.:   (Mz. Pfeilspitze) POSVI· - DᗺV·A - DIVTOR - ᗺ'·ᙏᗺV
Langkreuz, aufgelegt das quadrierte Wappen England/Frankreich.
Diese erste englische Münze mit einem lebensgetreuen Königsbild entstand in der Tower-Münze in London.
Vergleiche mit dem Ölgemälde von 1505 (42x30cm, National Portrait Gallery, London).


Penny, o. J. (1484-94), Durham.     Ø 16 mm, 0,704 g.   North 1730; S.2231
Vs.:   hᗺNRIᗭ DI GRA RᗺX  -  Thronender König v.v. mit Zepter und Reichsapfel.
Rs.:   ᗭIVI - TAS - DIR - hAᙏ  -  Wappen (England/Frankreich) auf 'langem Kreuz' zwischen D - S
John Shirwood, Fürstbischof von Durham (1484-93), übte die weltliche Macht im NO Englands aus durfte kleine Münzen wie diesen 'Long-Penny' prägen. Sehr frühe englische Pfennige zeigen ein 'kurzes Kreuz', das nicht bis in die Umschrift reichte. Spätere 'lange Kreuze' (seit 1247) sollten gegen Beschnitt schützen und das Zerteilen in halbe und viertel Pfennige als Wechselgeld erleichtern.

Heinrich VIII.,   König von England 1509-1547
Das Drama um eine männliche Nachfolge für Heinrich VIII., das Schicksal seiner sechs Ehefrauen und Englands Trennung von der Römischen Kirche ist allgemein bekannt. Heinrich VIII. war prachtliebend, selbstherrlich und grausam. Von seinem Vater hatte er ein befriedetes Land mit gesunder Wirtschaft und einem geordneten Münzsystem übernommen. Trotz Einziehung der Klöster zugunsten der englischen Krone hinterließ er seinen Kinder Eduard, Maria und schliesslich Elisabeth I. (1558-1608) Schulden und ein zerrüttetes Münzwesen mit unterwertigen Münzen.
1521 hatte Heinrich vom Papst den Titel "Fidei Defensor" ("Verteidiger des Glaubens") erhalten für eine gegen Luther gerichtete Schrift. Nach der Scheidung (1533) und Exkommunizierung (1534) verlieh ihm das englische Parlament diesen Titel erneut (1544). Der nun erbliche Titel erscheint seit Georg I. (1714-1727) auch auf Münzumschriften ("... REX F.D.").

1. Münzperiode 1509-26 mit dem Profilbild des Vaters


Groat o. J. (1509-26), Tower (London).     Ø 26 mm, 2,7 g.   North 1762; S.2316
Vs.:   (Mz. Fallgatter) hᗺnRIᗭ⨯VIII(!)⨯DI'⨯GRA'⨯RᗺX⨯AGL'⨯Z⨯FRA'
"Heinrich VIII von Gottes Gnaden König von England ('Anglia') und Frankreich"
gekrönter Kopf seines Vorgängers Heinrich VII., Reichsapfel über der Krone.
Das Münzzeichen, ein gekröntes Fallgatter 'portcullis', wurde 1509-26 von der Münzstätte im Tower benutzt.

Rs.:   (Mz. Fallgatter) POSVI - DᗺV'm:A - DIVTOR - E':ᙏᗺVm   (Motto von Heinrich VII., siehe oben)
königliches Wappen mit drei französischen Lilien und drei englischen Löwen auf ein langes Kreuz gelegt.
Vergleiche Einzelheiten dieses Bildnisses mit dem Bildnis des oben gezeigten Groat von Heinrich VII.


Groschen (gros à la tête), o. J. (1513-17), Tournai.     Ø 27 mm, 2,80 g.   S.2317
Vs.:   (Mz.) hᗺnRIᗭ'⨯DI'⨯GRA⨯REX⨯FRANC'⨯Z⨯AGLIE⨯
"Heinrich von Gottes Gnaden König von Frankreich und England"
gekrönter Kopf genau wie vor.

Rs.:   (Mz.) CIVI - TAS⁑ - ⁑TORN - AᗭᗺN'     "Stadt Tournai"   -   Königliches Wappen wie vor.
Als Kg. Ludwig XII. die habsburgischen Niederlande 1513 angriff, kam Heinrich VIII. zur Hilfe. Von Calais aus - der letzten englischen Besitzung auf dem Festland - griff er mit 30.000 Soldaten ein und vereinnahmte Tournai, eine französische Enklave im habsburgischen Gebiet. So kam es zur letzten Prägung von englischen Münzen auf den Festland. 1517 wurde Tournai wieder französisch, gehörte aber seit 1521 zu den spanischen Niederlanden von Karl V.

2. Münzperiode 1526-44 mit dem eigenen Profilbild


Goat o. J. (1526-29), London.     Ø ca.25 mm, ca.2,6 g.   North 1797; S.2337D
Vs.:  (Mz. Rose) hᗺnRIᗭ9⨯VIII9⨯ DI'⨯G'⨯R⨯AGL'⨯Z⨯FRAᗭ  -  Kopf von Heinrich VIII. n. rechts.
Rs.:   (Mz. Rose) POSVI - DᗺV':'A - DIVTOR - ᗺ':ᙏᗺV'   -   wie zuvor.
1526 wurde das Profil-Bildnis umgestellt auf das von Heinrich VIII.
Vergleich obige und nachfolgende Münze mit dem Ölgemälde von Heinrich VIII. um 1520,
51x38cm, National Portrait Gallery (NPG 4690), London.

Goat o. J. (1526-29), London.     Mz. Rose     Ø 25 mm, 2,58 g.   North 1797; S.2337E
sehr ähnlich wie vor, ein beeindruckendes Portrait mit Römernase.


Goat o. J. (kurz vor 1530), York.     Ø 25 mm.   North 1799; S.2339.
sehr ähnlich wie vor, jedoch mit einer besonderen Rückseite.

Rs.:   CIVI - TAS - EBO - RACI   "Stadt York"
Wappen zwischen den Initialen T - W von Thomas Wolsey, Erzbischof von York,
Kardinalshut unter dem Wappen.
Kardinal Thomas Wolsey hatte es gewagt, nicht nur Kleingeld, sondern auch Groats in seiner erzbischöflichen Münze in York zu prägen. Dabei hat er zusätzlich zur üblichen Kennzeichnung mit Initialen auch den Kardinalshut anbringen lassen. Das erregte höchsten Missfallen beim König. Wolsey, der seine führende Machtstellung bei Hof verloren hatte, starb 1530 als Gefangener auf dem Weg zum Gericht in London. Kurz darauf wurden die kirchlichen Münzprivilegien in York, Canterbury und Durham beendet.


Geprägte Silbermedaille 1545 von H. Basse (oder Bayse), auf das Oberhaupt der "Church of England and Ireland".     Ø 51 mm, 54,67 g.   Eimer 26a (dieses Exemplar)
G.F. Hill, "The medal of Henry VIII as Supreme Head of the Church" NC 1916 (pp 194-195).

Vs.:   +HENRICVS·OCTA· - ANGLIÆ·FRAN - CI·ET·HIB·REX·FI - DEI·DIFENSOR·ET· / IN·TERR·ECCLE - ·ANGLI·ET·HI - BE·SVB·CHRIST·CA - PVT·SVPREMVM
"Henry VIII, King of England, France and Ireland, defender of the faith, and under Christ the supreme head on earth of the Church of England and Ireland"
Büste nach rechts, mit juwelenbesetzter Kappe, Hermelinmantel und Juwelenkragen um den Hals; ringsum Inschrift in zwei konzentrischen Kreisen, die durch die gekrönten königlichen Abzeichen der Rose (oben),
des Portculis (rechts), der Fleur-de-lis (unten) und der Harfe (links) geteilt sind.

Rs.:   11 Zeilen Schrift in hebräischer und griechischer Sprache (Übersetzungen der Vs.-Legende),
darüber H R, darunter ·Londini·1545·
.
Siehe ein Exemplar in Gold (auf breiterem Schrötling Ø 54 mm) im British Museum.
Diese Medaille gilt als die erste echte englische Medaille.
Nach hartem Kampf erkannte der Klerus Heinrich als seinen alleinigen Beschützer, als einzigen und obersten Herrn der Kirche und des Klerus von England und, soweit es das Gesetz Christi zuließ, sogar als dessen oberstes Haupt an. Dies geschah 1531, aber die Titel wurden vom Parlament erst 1534 vollständig bestätigt und erst am 15. Januar 1535 formell verkündet. Diese Medaille wurde zweifellos zum Gedenken an diese Anerkennung seiner Oberhoheit geprägt.

3. Münzperiode 1544-47: Frontal-Bildnis auf unterwertigen Münzen


Goat o. J. (3. Münzperiode, 1544-47), Tower.     Ø 25 mm, 2,46 g.   North 1844; S.2369
Vs.:   (Mm. Lilie) hᗺNRIᗭ9.8:D.G.RᗺX.ANGLIA Z FRANᗭ
eindrucksvolles Bildnis halb von vorne, Reichapfel auf der Krone.
Rs.:   (Mm. Lilie) POSVI - DᗺVm·A - DIVTOR - ᗺm:MᗺVm
"Ich habe Gott zu meinem Beistand gemacht"
Vergleiche mit dem Ölgemälde um 1537 von Hans Holbein d.J. (Gesicht halb von vorne), 28x20 cm,
Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid
sowie mit dem Ölgemälde um 1542 von Unbekannt (Gesicht ganz von vorne), 89x67cm,
National Portrait Gallery (NPG 496), London.


Testoon o. J. (3. Münzperiode, 1544-47), Tower.    Ø ca.31 mm, 6,99 g.   North 1841; S.2364.
Vs.:   (Mm. Lilie) hᗺnRIᗭ'·VIII'·DI·GRA·AGL'·FRA'·Z·HIB'·RᗺX
Gekrönte bärtige Büste im Mantel ganz von vorne, Reichsapfel auf der Krone.
Rs.:   (Mm. Lilie) POSVI:DᗺVM·ADIVTORIVM:MᗺVM   das bekannte Motto hier ohne Abkürzungen
Tudor-Rose zwischen gekrönten Buchstaben h R, darüber die Königskrone.
Vergleiche das Bildnis auf dem Testoon mit dem Kupferstich 1545 von Cornelis Metsys, 17x13cm, National Portrait Gallery (NPG D24929), London.
Nachdem die Sondereinnahmen aus der Auflösung der Klöster verbraucht waren, musste eine neue Geldquelle gefunden werden. Sie bestand in einer rapiden Verschlechterung der ab 1544 geprägten Münzen. Die Silberanteil sank bis auf 1/3 Silber zu 2/3 Kupfer. Der Abrieb der schlechthaltigen Münzen gab das Kupfer an erhabenen Stellen frei, was dem König den Spottnamen 'Old Coppernose' (Alte Kupfernase) einbrachte.
Auch der Testoon - so genannt nach der italienischen Renaissance-Münze 'Teston' - wurde schlechthaltig und ohne Sorgfalt geprägt. Näheres siehe unter The Testoons of Henry VIII.


Sovereign o. J. (1538-41), London.    Ø 41 mm, 15,4 g.   North 1782; S.2267; Friedb.157.
Vs.:   (Mz. Lilie) hᗺnRIᗭVS:DᗺI:GRAᗭIA:REX - AnGLIᗺ:ᗺT:FRANCiae:DominuS:hIBernia
Thronender König mit Zepter und Reichsapfel, Mz. Fallgatter unter den Füssen.
Rs.:   (Mz. Pfeil) IhᗺSVS:AVTᗺM:TRANSIᗺnS:PᗺR:MᗺDIVM:ILLORVM:IBAT
"Jesus aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter" (Lucas 4,30)
Königliches Wappen auf einer Rose, von Ornamenten umringt.
Diese wertvolle und repräsentative Münze wurde noch vor der grossen Münzverschlechterung mit der grössten Sorgfalt gefertigt (in 'Standard Feinheit' und 240 grains schwer). Das schon von Heinrich VII. eingeführte höchste Nominal mit seinem hochmittelalterliche Münzbild wurde bis Anfang des 17.Jh. ausgeprägt.


Sovereign o. J. (1544-47, 3rd coinage), Southwark.    Ø 38 mm?, 11,56 g.
North 1825; S.2291; Friedb.166.

Vs.:   (Mz. S) hEnRIᗭ':8:DeI:GRA:AGL' - FRAnᗭIE:Z:hIBERn:REX
Der König thront von vorn im vollem Ornat, zu seinen Füssen eine Rose.
Am Rand bei 3h ein Stempelabbruch.

Rs.:   (Mz. S) IhesuS.AVTEM:TRAnSIEnS:PER MEDIVM:ILLORum:IBAT
Gekröntes Wappen zwischen Schildhaltern (gekrö. Löwe und Greif). Unten in der Kartusche: HR.
Diese Stücke der 3. Münzperiode sind untergewichtig und von reduzierter Feinheit (bis zu 20 Karat).


Posthume Prägungen


6 Pence o. J. (1547-50), Dublin.    Ø 25 mm, 2,70 g.   Dowle/Finn 214; S.6486.
Vs.:   HENRIC 8 D' G' AGL FRAN [...]EX  -  Gekröntes Brustbild fast v. vorne.
Rs.:   CIVI - TAS - DVB - LINIE   "Stadt Dublin"   -   Wappen auf Langkreuz.


Penny o. J. (1547-51), Canterbury.    Ø 15 mm?, 0,70 g.   North 1887; S.2422.
Vs.:   h D G.ROSA.SINE.SPINA   "Heinrich von Gottes Gnaden, Rose ohne Dornen"
Gekröntes Brustbild ganz v. vorne.

Rs.:   CIVI - TAS - CAN - TOR   "Stadt Canterbury"  -  Wappen auf Langkreuz 'cross fourchée'.
Das Kreuz mit verzweigten Enden heißt "cross fourchée" oder "fitchée" (siehe oben),
das Kreuz mit stumpfen Enden heißt "cross pattée" (siehe unten).


Halfpenny o. J. (1547-51), Tower.    Ø 10 mm, 0,35 g.   North 1889; S.2426.
h D G ROSA SINE SPINA  //  CIVI - TAS - LON - DON
ohne Münzzeichen, mittelalterliche Rs. mit Umschrift in Antiqua-Schrift.

Siehe die Zusammenstellung ohne Worte aus nur 6 Bildern.

Lit.:
• North, Jeffrey J.: English Hammered Coinage, vol.II (Edward I to Charles II., 1272-1662), London 3rd ed. 1991
    Auszug (S.16-19): History: Tudors Coinage
• Seaby: Standard Catalogue of British Coins - England and UK, ab 33. ed. 1997 Spink London
• TreasureRealm, Edward Hawkins (1841): Silver Coins of England
• TreasureRealm, Robert Kenyon (1884): Gold Coins of England
• Paul Shields website: Mintmarks and Coin Inscriptions
• Christopher E. Challis: The Tudor coinage [administrative and institutional history], 1978
• Herbert A. Grueber: Handbook of the Coins of Great Britain and Ireland in the British Museum, London 1899.
    Volltext und 64 Tafeln: archive.org   sowie ein Auszug: Introduction to Tudors Coinage

2. Teil (Fortsetzung):
Eduard VI., König von England 1547-1553
Maria Tudor, Königin von England 1553-1558

Startseite Karl V.   /   Charles V TOUR :   Schottland ➜