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Johannes Dantiscus,   "Vater der Polnischen Diplomatie" und Humanist,
Bischof in Kulm 1530-38 und in Ermland 1538-48
Der 1485 in Danzig geborene Johannes Höfer nannte sich Dantiscus, um seine Herkunft aus Danzig (latein: Dantiscum) zu betonen. Er studierte in Greifswald, Krakau und Bologna, wo er promovierte. Weite Reisen führten ihn nach Griechenland, Palästina und Arabien. Seit 1523 war er als Sekretär, Orator und Gesandter des Königs Sigismund von Polen tätig. In dessen Diensten weilte er jahrelang am Hofe Karls V. Von 1526 bis 1529 hielt er sich in Spanien auf, bevor er 1530 Bischof erst in Kulm und danach in Ermland wurde, wo er 1548 starb. Erhalten hat sich ein umfangreicher Schriftverkehr von über 20.000 Briefen.

Berühre mit dem Mauszeiger diese alte Grafik aus Köhlers Münzbelustigung, um das Digitalfoto des Exemplares
aus dem Münzkabinett im Bode-Museum Berlin zu sehen.
Modell in Holz 1529, geschnitten von Christoph Weiditz.     Ø 63 mm.
Habich I/374; Köhler M.-Belustigungen 22 (1750) St.24 S.185; Bode-Museum, Obj.18200344 ausgestellt.

Vs.:   ⁕+·4·ET·40·DANTISCVS·IN·ANNIS⁕TALIS·IN·HESPERIA·POSTERIORE·FVIT
"Im 44. Jahr des Alters ist Dantiscus in Spanien solcher Gestalt beschaffen gewesen"
Bärtiges Brustbild mit Hut und gemustert bestickter Schaube, halb nach rechts.

Rs.:   HAS·ALAS·GLADIVQ·PROBET·NISI·CVm·SVDE·VIRTVS⁕ NIL·VERÆ·PENITVS·NOBILITATIS·HABET·   "Wofern nicht diese Flügel und das Schwert mit den astigen Stecken die Tugend bewahre, so hat man von dem wahren Adel ganz und gar nichts"
Viergeteilter Wappenschild (1+4: Flügelpaar, 2+3: Schwert und Holzscheit),
darauf Helm, Helmzier (Flügel und Harfe).
Im Feld verteilt: Wappen von Jerusalem (l. oben), R mit Schlüssel (r. oben), Rad und Schwert (l. unten), Pilgerstäbe und Muschel (r. unten). Seitlich unten: Jz. 15 - 29.
Die Harfe Davids als Helmzier bezieht sich auf seine Dichterkrönung 1515. Die Zeichen im Feld - das Kreuz von Jerusalem, ein großes römisches R mit dem Petrusschlüssel, halbes Rad mit Schwert (Katharinenzeichen), sowie die Muschel mit den gekreuzten Pilgerstäben - stehen für Johannes Dantiscus Wallfahrten nach Jerusalem, Rom, St. Katharinenkloster (Berg Sinai) und Santiago da Compostela.
In seiner Zeit als Gesandter lernte Johannes Dantiscus zahlreiche Persönlichkeiten und Gelehrte in ganz Europa kennen, darunter den Medailleur Christoph Weiditz. Dieser folgte einer Einladung Dantiscus nach Spanien. Am spanischen Hof schuf Weiditz 1529 auch eine Medaille auf Hernán Cortés und auf der Rückweg nach Augsburg über Barcelona, Genua und Bologna (Karls V. Krönung 1530) seine Medaillen auf Mercurino Gattinara.

Siehe weitere Porträt-Medaillen von Christoph Weiditz

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