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Hl. Mauritius
Festtag: 22. September
auf Münzen von Magdeburg, Froburg, Luzern, Appenzell-Innerhoden, Savoyen


Mauritius (Latein für "Mohr", deutscher Name "Moritz") war nach einer 440 verfassten Überlieferung römischer Offizier und führte die "Thebäische Legion" an. Diese soll in der Gegend von Theben am Nil aus Christen rekrutiert und im unteren Wallis in der Schweiz stationiert worden sein. Weil sich die Legion nicht an der Christenverfolgung beteiligen wollte, befahl Ks. Maximilianus (†310) jeden zehnten Mann zur Abschreckung umzubringen. Die "Dezimierung" wurde angeblich so oft wiederholt, bis die Legion ausgelöscht und auch Mauritius getötet worden war. Ergänzende Legenden erzählen von einigen wenigen, die fliehen konnten: Felix und Regula sowie Ursus und Victor.
Im heutigen St. Maurice an der Schweizer Rhône fand man um 380 die Gebeine des Märtyrers Mauritius. 515 entstand dort das Kloster Saint-Maurice d'Agaune, wo sich bald ein Reliquien- und Pilgerwesen entwickelte und von wo Wallfahrer die Verehrung des Märtyrers in alle Richtungen verbreiteten. Mauritius wurde Schutzpatron von Burgund (888 auf Veranlassung von König Rudolf II.) und von mehreren Städten, darunter Magdeburg und Coburg (Mohrenkopf im Coburger Wappen), sowie Namenspatron von St. Moritz im Oberengadin.
Mauritius wird gerne dargestellt in römischer Rüstung, auch mit Schwert, Fahne und Schild. Im Magdebuger Dom hat sich ein eindrucksvolles Statuenfragment (um 1240) erhalten, das den Heiligen dunkelhäutig und im Kettenhemd zeigt.

Als Ks. Otto I., d. Grosse, 951 in 2. Ehe Adelheid, Tochter des Königs Rudolf II. von Burgund, heiratete, schenkte ihm sein Schwiegervater Reliquien des Heiligen Mauritius für das Kloster St. Mauritius in Magdeburg (am Ort des späteren Doms). 962 ließ Otto das Mauritius-Fest vom Papst bestätigen. So kam die Verehrung von Mauritius nach Magdeburg und die Stadt zu ihrem Schutzheiligen.
Ks. Heinrich I., Vater von Otto I, hatte von Rudolf II von Burgund die Heilige Lanze erworben (Teil der Reichskleinodien, enthält angeblich ein Stück des Nagels vom Kreuz Christi, heute im Kunsthistorischen Museum in Wien). Schon das Mitführen der "lancea sacra" bei Kriegszügen sollte den Sieg bewirken. Auch Otto I. führte seinen Sieg gegen die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld (955) auf die Hilfe der Heiligen Lanze zurück. Nach der Legende gehörte die Lanze dem Hauptmann Longinus. Ab dem Hochmittelalter wurde die Heilige Lanze zu der vom Hl. Mauritius getragenen "Mauritiuslanze" fälschlich umgedeutet.


Ebm. Magdeburg, Friedrich I. von Wettin, 1142-1152 :
Brakteat, um 1150, Halle.   Ø 31 mm, 0,96 g.   Berger 2030.
+MONETA·HALLENSIS   -   Hüftbild des Hl. v. v.
mit Heiligenschein und umgelegtem Mantel, in der Rechten Fahne, in der Linken Schwert.


Ebm. Magdeburg, Wichmann v. Seeburg 1152-92:  Brakteat, Halle.
Ø 35 mm, 0,90 g.   Mehl 156.
· SC-S · MAVRICIVS WICMANN - VSA
Der Erzbischof mit Krummstab und Buch neben dem nimbierten Hl. Moritz mit Fahnenlanze
und Lilienzepter thronen v. vorne, die Köpfe einander zugewandt.


Ebm. Magdeburg, Wichmann von Seeburg 1152-92 :   Brakteat.
Ø 28 mm, 0,97 g.   Berger 1498; Mehl 235.
SC-S MAV - RICIVS   -   Der Heilige sitzt v. v. mit Kreuz und
Lilienzepter auf Zinnenmauer, auf den Knien ein quer liegendes Schwert.


Schweiz, Grafen von Froburg, 1240-1307 :
Vierzipfliger Pfennig o. J., Zofingen.     ca. 17x17 mm, 0,32 g.  
Janusköpfe über kleinem Mauritiuskopf.
Einseitige Prägung. Im inkusen Bild der Rückseite kann vielleicht ein Kopf v. vorne erkannt werden.


Savoyen, Hzg. Carlo II., 1504-53 :   8 grossi o.J., 2. Typ, Turin.     Ø 30? mm, 9,31 g.  
Vs.:   +CAROLVS·DVX·SABAVDIE·II   -   Wappen in Kartusche zwischen Devise FE - RT.
Rs.:   SANCTVS·MAVRICIVS·T·B·B   -   Hl. Mauritius in Rüstung mit Flagge zu Pferd.


Schweiz, Luzern : Dicker Schautaler zu 2 1/2 Talern 1702 (1714)     Ø 49 mm, 71,18 g.
Vs.:   DOMINVS ILLVMINATIO MEA.   "Der Herr ist meine Erleuchtung"
Luzerner Wappenschild in Rollkartusche, flankiert von zwei sitzenden Wilden Männern mit Palmzweig und Schwert; links in Postamentsims Stempelschneiderinitialen C.H., unter dem Schild in Kartusche zwei vertiefte Sterne.

Rs.:   INTER SANCTOS SORS ILLORUM est.   "Ihr Platz ist unter den Heiligen"
Der thronende hl. Leodegar im Bischofsornat hebt die Rechte zum Segen, gegenüber thronend der hl. Mauritius mit Kreuzfahne, dazwischen zwei Putti mit Palmzweigen und Bohrer bzw. Schwert (Attribute der Heiligen). Sie halten den Luzerner Wappenschild; im Hintergrund die Luzerner Hofkirche, im Abschnitt die Jahreszahl *1702*


Schweiz, Appenzell-Innerhoden :   Dukat 1737.     ca. 22 mm, 3,51 g.
Vs.:   DUCATUS REIP. APPENZELLENSIS 1747 T    in Kartusche mit Engelsköpfchen.
Rs.:   S. MAURITIUS PATRONUS     -   Hl. Mauritius in Rüstung mit Standarte und Wappenschild.

Weitere Heilige aus der Thebäischen Legion: Felix und Regula, Ursus, Viktor.

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