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St. Leodegar von Autun
Festtag: 2. Oktober
auf Münzen von Luzern sowie Murbach und Lüders (Süd-Elsass)



Luzern :   Dicken o. J. (um 1500).     Ø ca.30 mm, 9,19 g. Dav.8739B
Vs.:   MONETA·NOVA·LVCERNENSIS   -   Wappenschild, darüber Adler.
Rs.:   SAnCTVS¤LEODIGARIVS   -   Brustbild des hl. Leodigar von vorn mit geschultertem Bohrer.
Antiqua-Schrift auf der Vs. und gotischer Schrift auf der Rs.



Luzern :   Taler 1557.     Ø 45 mm, 27,95 g. Dav.8739B
Vs.:   1557 + Sanctus + LEO - DIGARI'us + PATR'onus + LVCERNEnsis
Darstellung der Blendung des heiligen Leodegar.
Rs.:   Zwei Löwen halten das gekrö. Reichswappen, darunter das Wappen von Luzern, umher Wappenkranz.



Luzern :   Dicken 1618.     Ø 30 mm, 8,7 g.
¤MONETA·NOVA - LVCERNENSIs   //   SANCT9us·LEODIGARIVS·1618
St. Leodegar als Bischof mit seinem Marterwerkzeug, einem Holzbohrer, mit dem er geblendet wurde.


Leodegar (auch Lutgar, franz.: Léger) wurde um 616 als Sohn einer adligen fränkischen Familie geboren. 636 wurde er Diakon, später Archidiakon bei seinem Onkel, Bischof Dido von Poitiers. Von 653 bis 659 amtete Leodegar als Abt des Klosters St. Maixent und bis 663 war er auch Mitglied im Regentschaftsrat der fränkischen Königin Bathildis. Als Leodegar im Jahre 663 zum Bischof von Autun, wo er 670 eine Synode abhielt, ernannt wurde, unternahm er die Renovierung der bis heute berühmten Kathedrale seines Bischofssitzes, und gleichzeitig stellte er in seiner Diözese die Kirchenzucht wieder her. Zeitweilig war Leodegar auch einer der Ratgeber Childerichs II., doch verbannte ihn der König an Ostern des Jahres 675 nach dem Kloster Luxeuil, einer Gründung des berühmten irischen Mönches Columban. Childerich wurde schon im Herbst des gleichen Jahres ermordet und Leodegar wieder in sein Amt eingesetzt, doch bereits im Mai 676 wurde er in seiner Bischofsstadt vom berüchtigten Ebroin, Hausmeier in Neustrien und Burgund, belagert, gefangengenommen, geblendet, der Zunge beraubt und in das Kloster Fécamp verbannt. Am 2. und 3. Oktober 679 oder 680 wurde Leodegar schließlich auf Befehl Ebroins enthauptet. Die Leiche wurde 681 nach dem unweit von Poitiers gelegenen Kloster St. Maixent verbracht, wo sie noch heute in einem antiken Sarkophag in der romanischen Krypta der Abteikirche, einem kunstgeschichtlich bedeutenden Bauwerk, ruht.
Der Hl. Leodegar, der bei Augenleiden und Besessenheit hilft, wird vor allem in Nord- und Zentralfrankreich verehrt, doch ist er nicht nur der Patron von Autun, sondern auch von Luzern und der beiden bedeutenden Klöster Murbach im Elsaß und Wessobrunn in Bayern.
Bildlich dargestellt wird St. Leodegar gewöhnlich als Bischof mit einem Holzbohrer, dem Marterwerkzeug mit dem er geblendet wurde. In dieser Gestalt zeigen sowohl Luzern wie das Kloster Murbach ihren Schutzheiligen auf ihren Münzen.
Hans Herrli, MünzenRevue 10/1989, S.958
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.



Reichsabtei Murbach und Lüders, Erzherzog Leopold von Österreich, 1614-1624 :
Doppelbatzen 1624, Gerbweiler.     Ø 26 mm.
Vs.   ¤MONETA·NOVA·MVRbacensis:ET LVDRensis
Die Wappenschilde von Murbach und Lüders, darüber die Jahreszahl, darunter die Wertzahl 2.
Rs.:   S¤TEOD - EGARIVS   -   Der sitzende hl. Leodegar mit Bohrer und Krummstab.



Reichsabtei Murbach und Lüders, Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, 1626-1662 :
Taler o. J.(um 1630), Ensisheim.     Ø 43 mm, 28,4 g.   Dav.5617.
Vs.:   SANCTVS - LEODEGARIVS   -   In einer bogenförmigen Einfassung der Hl. Leodegar von vorn mit Mitra, Krummstab und Bohrer hinter einem verzierten Ovalschild stehend.
Rs.:   Gekrönter Doppeladler sowie Titulatur Kaiser Ferdinand II.
Auf den Umschriften fehlen Angaben zum Münzstand und zum Münzherr !
Im Wappen ist immerhin die habsburger Binde und der springende Hund von Murbach enthalten.
Diese Münze wurde zwischen zwei Walzen geprägt und dann ausgestanzt, die Rs. dabei exakt zentriert.

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