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St. Dionysius   (St. Dénis)
Festtag: 9. Oktober
auf Münzen von Diessenhofen, Thurgau


Diessenhofen, Münzstätte der Grafen von Kyburg:
Einseitiger Pfennig um 1260.     Ø 16x17 mm.
Kopf des Stadtpatrons, des Hl. Dionysius, darum: DIONISIUS


Diessenhofen, Münzstätte der Grafen von Kyburg:
Einseitiger Pfennig, Mitte des 13. Jh.s.     Ø 14 mm, 0,19 g.
Coraggioni pl. XXXIX,24; HMZ, Schweiz 1-481a.

In der Lebensbeschreibung der Hl. Genoveva, die um 520 entstand, wird erstmals St. Dionysius, ein Märtyrer und der erste Bischof von Paris, erwähnt. Danach soll Dionysius im 3. Jahrhundert von einem Papste ('nach dem später schreibenden Gregor von Tours von Papst Fabian') als Missionar nach Gallien entsandt worden sein. Dort wurde er wahrscheinlich im Jahre 258 im Zuge der Christenverfolgungen unter Kaiser Valerian zusammen mit St. Eleutherius und St. Rusticus auf dem Montmartre, dem Märtyrerberg in Paris, enthauptet. Nach seiner Enthauptung trug St. Dionysius dann seinen abgeschlagenen Kopf noch selber bis zu seiner Grabstätte, einem 6 Kilometer vor Paris liegenden Dorfe, dem heutigen St. Denis. Über dem Grabe ließ später St. Genoveva, die Patronin von Paris, eine Basilika bauen, und der Merowingerkönig Dagobert I. ließ nicht nur durch St. Eligius ein Grabmal für den Patron der französischen Könige errichten, sondern er stiftete neben der Kirche, wo die Mehrzahl der Herrscher Frankreichs ihre letzte Ruhestätte fand, eine Abtei. Der Geschichtsschreiber Gregor von Tours erzählte von den Wundern, die sich am Grabe des Märtyrers zutrugen, doch berühmt in der ganzen Christenheit wurde der erste Bischof von Paris erst durch eine Verwechslung. Im Jahre 827 erhielt König Ludwig der Fromme vom byzantinischen Kaiser Michael II. die Schriften eines christlichen Mystikers, der sich Dionysios nannte und der sich als der in der Apostelgeschichte (17,34) erwähnte Schüler des Paulus und erste Bischof von Athen, Dionysios Areopagites, ausgab. Bis heute ist nicht sicher bekannt, wer sich hinter diesem Pseudonym verbarg, doch identifizierte Abt Hilduin von St. Denis den um die Wende des 5./6. Jahrhunderts schreibenden Pseudo-Dionysios mit dem Märtyrer und ersten Bischof von Paris, und im 9. Jahrhundert wurde diese Ansicht auch offiziell vom Vatikan übernommen. Der aus den zwei gleichnamigen Personen zusammengesetzte Hl. Dionysius genoß im Mittelalter sowohl als Märtyrer wie als mystischer Theologe, zeitweilig sowohl in der lateinischen wie in der orientalischen Christenheit eine ungeheure Popularität, und erst die Kritiker des Zeitalters des Humanismus, wie beispielsweise Erasmus von Rotterdam, äußerten ernste Zweifel an seiner geschichtlichen Existenz.
Dargestellt wird St. Dionysius, der zu den 14 Nothelfern zählt und bei Kopfschmerzen hilft, meist als Bischof mit abgeschlagenem Haupte.
Hans Herrli, MünzenRevue 10/1989, S.958
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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