Startseite Heilige auf Münzen TOUR :   St. Chrysanthus


St. Christophorus
Festtag: 24. Juli

Baden


Baden, Christoph I. 1475-1515 :   Schilling 1504.    Ø 20 mm, 1,38 g.  Wieland 144/143.
Vs.:   MONETA NOVA°BADENSIS 1504   -   Quadriertes baden-spohnheimisches Wappen.
Rs.:   SANCTVS°CRISTOFERVS°   -   Hl. Christophorus steht im tiefen Wasser,
in der Rechten ein Baumstamm, hält mit der Linken ein Kind auf dem Rücken.

Münsterberg-Oels


Schlesien, Münsterberg-Öls, Joachim, Heinrich II., Johann und Georg, 1536-53 :
Dukaten 1542, Reichenstein, Ausbeute der Grube Reichenstein.
Ø 22 mm, 3,54 g.   F+S. 2079; Friedb.3228.
Vs.:   Titel der Münzherren und quadriertes Wappenschild von Münsterberg-Oels,
darauf Herzschild Kunstadt. Jz. über dem Wappen.

Rs.:   MONE·AVRE - REICHSTEN   -   Hl. Christophorus trägt Christuskind mit seinem Reichsapfel.
Im Feld I - B für Johann Buchheim (Stempelschneider).

Die älteste, orientalische Form der Legende stellt den Heiligen als einen hundsköpfigen und stummen Menschenfresser dar, der bei der Taufe nicht nur den Namen Christophorus (Christusträger), sondern auch die Gabe der Rede erhielt. Er wurde dann zur römischen Armee eingezogen und erlitt, nach grausamen Martern, um das Jahr 250, unter Kaiser Decius, im kleinasiatischen Lykien den Märtyrertod durch Enthauptung. Im Abendland, wo sich sein Kult von Ravenna aus verbreitete, vermenschlichte sich Christophorus zunehmend, bis die Geschichten um sein Leben im 13. Jahrhundert in der Legenda Aurea des Jacobus a Voragine ihre endgültige Form erhielten. Danach hieß der Heilige ursprünglich Offerus und war ein Riese aus Kanaan, der nur dem mächtigsten Herrn dienen wollte. Er nahm daher zuerst Dienst bei einem König, dann beim Teufel und zuletzt bei Christus. Auf der Suche nach Christus gab ihm ein Einsiedler den Rat, hilflose Pilger über die Furt eines reißenden Flusses zu tragen. Eines Nachts wurde Offerus von einem kleinen Kinde um Hilfe gebeten, doch in der Mitte des Flusses wurde es plötzlich zu einer gewaltigen Last, die ihren Träger unter Wasser drückte. Nur mit Mühe gelang es dem Riesen, sich an das andere Ufer zu retten, wo ihm der Knabe das Geheimnis seiner eben stattgefundenen Taufe erklärte: "Mehr als die Welt hast du getragen, denn ich bin Christus, dem du dienst, der Herr, der die Welt erschaffen hat." Auf Anweisung von Christus kehrte Christophorus zum anderen Flußufer zurück, wo er seinen Stab in den Boden steckte. Am nächsten Morgen war daraus eine früchtetragende Palme geworden.
Nach einem weit verbreiteten Volksglauben ist, wer Christophorus morgens sieht, für den ganzen Tag gegen einen plötzlichen Tod gefeit. Der Heilige wurde deshalb früher, im Osten als Krieger, im Westen mit dem Jesuskind auf den Schultern, groß auf Kirchenmauern und an anderen weithin sichtbaren Stellen abgebildet.
St. Christophorus ist einer der 14 Nothelfer und der Patron der Reisenden, Pilger, Schiffer, Flößer, Lastträger, Brückenbauer, der Gärtner, Obsthändler, der Kinder, schwangeren Frauen, Buchbinder, Färber, Hutmacher und Zimmerleute, aber auch all derjenigen, welche an der Pest, an Zahnweh oder Wunden leiden oder, wie Bergleute und Schatzsucher, einer gefährlichen Tätigkeit nachgehen. In Frankreich ist St. Christophorus der Schutzheilige der Festungen und Festungsbauer, und in England schützt er gegen Unwetter und Hagel. Im Mittelalter entstanden vielerorts St.-Christophorus-Bruderschaften, die arme und hilflose Wanderer und Pilger betreuten und ihnen in Hospizen, wie in St. Christoph am Arlberg, Unterkunft und Schutz boten.
Zahlreiche Maler wurden, wie Konrad Witz, Cranach, Dürer, Tizian oder Rubens, durch St. Christophorus zu Tafelbildern und graphischen Blättern oder, wie Masaccio in der römischen Basilika S. Clemente oder Andrea Mantegna in der Chiesa degli Eremitani in Padua, zu Fresken angeregt. Erasmus von Rotterdam unterzog den Christophorus-Kult in seinem "Lob der Torheit" einer scharfen Kritik, und durch die Reformation und Gegenreformation wurde die Verehrung des Heiligen stark in den Hintergrund gedrängt, so daß ab dem 17. Jahrhundert bildliche Darstellungen selten werden. Neue Popularität gewann der Patron der Reisenden aber wieder durch das Aufkommen moderner Massenverkehrsmittel im 19. und des Automobils im 20. Jahrhundert.
Am 22. September 452 wurde in Chalkedon bei Konstantinopel einem Heiligen namens Christophorus eine Kirche geweiht, und dies ist das einzige Indiz dafür, daß die überlieferte Christophorus-Legende möglicherweise einen geschichtlichen Kern haben könnte. Trotz Protesten in mehreren Ländern veranlaßte die mehr als unsichere historische Beweislage den Heiligen Stuhl im Jahre 1969, die Verehrung des St. Christophorus, zusammen mit derjenigen anderer volkstümlicher Heiliger, zum Kult von lokaler Bedeutung herabzustufen. Diese kirchenamtliche Maßnahme vermochte aber der Beliebtheit des Patrons der Reisenden kaum zu schaden, und es scheint wahrscheinlich, daß St. Christophorus noch so manchen Heiligen mit minutiös belegtem Lebenslauf lange überdauern wird.
Hans Herrli, MünzenRevue 7/1991, S.768
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

Würzburg


Bm. Würzburg, Christoph Franz von Hutten, 1724-29 :   Dukat o.J. (1725).   Ø 21 mm, 3,42 g.   Helmschr.580; Friedb.3697.
Vs.:   CHRISTOPH·FRANC·Dei.Gratia·EPiscopus·HERBipolensis·
Sacri·Romani·Imperii·PRinceps·FRanconiae·ORientalis·DVX   -   Dreifach behelmtes Wappen.
Rs.:   A DEXTRIS EST MIHI Dominus NE COMMOVEAR. Ps.15
"Zu meiner Rechten ist mir der Herr, damit ich nicht wanke"   -   Der hl. Christophorus trägt das
Christuskind auf seiner rechten Schulter, am Main mit Festung Marienberg im Hintergrund.

Hzm. Württemberg: Ludwig, 1568-1593


Guldentaler 1573 (hier Replik!).    Ø 38 mm.   Ebner 59, Tf.IV/15; Dav.10057=Dav:143.
Vs.:   *:D:G*:LVDOVICVS:*:D*WIRTEM*ET:*TECK:·I·5·7·3:
St. Christoph mit dem Jesuskind auf der rechten Schulter durchs Wasser gehend hält mit der Linken einen Baumstamm und mit der Rechten vor sich einen Schild mit dem 4feldigen Wappen:
Württemberg (Hirschgeweihe), Teck (Rauten), - (Reichssturmfahne), Pfirt i.Elsaß (Fische).
Im Hintergrund undeutlich eine Hütte und ein Bergmann.

Rs.:   ·MAXIMILIANI·IM·AV·P·F·DECRET·  -  Gekrö. Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 60.
Von 1573 stammen auch 1/2 Guldentaler. Es sind die ersten sog. "Ausbeutestücke", geprägt aus Silber
der Bergwerke von St. Christophstal (im Schwarzwald nahe Freudenstadt). Ludwigs Vorgänger Herzog
Christoph hatte die Bergwerke um 1560 angelegt und sie nach dem heiligen Namenspatron benannt.
Die Vorderseite weist den Münzherren aus mit der Umschrift und dem Wappen.
Umschrift und Bild der Rückseite entsprechen der Norm für die Guldentaler zu 60 Kreuzer.

Hzm. Württemberg: Friedrich I., 1593-1608


Taler 1606.     Ø 40 mm, 28,67 g.   Klein/Raff 225b; Dav.7827B.
Vs.:   ·FRIDERICUS.D.G:DVX·WIRTEMBERG·  -  dreifach behelmtes 4feldiges Wappen.
Rs.:  RVDOLPH·II·IMP·AVG Permissa Fieri DECRETO   "... erlaubt durch (Reichs-) Dekret"
St. Chritophorus mit Baumstamm, Kind und Schild geht nach rechts im Wasser.
Darunter Kartusche mit Jz. 1606.
Herzog Friedrich I. liess ab 1605 Silber aus St. Christophstal zu Ausbeutetaler prägen.
Die Vorderseite des Talers weist den Münzherren aus mit Titel und Wappen.
Die Rückseite trägt den Titel des amtierenden Kaisers. An die Stelle des Reichsdoppeladler tritt der Heilige.


1/2 Taler 1606.     Ø 35? mm.   Ebner -; Klein/Raff 232.1a.
Vs.:       Dreifach behelmte Wappen.
Rs.:       Heilige Christophorus mit Adlerschild und dem Jesuskind auf der rechten Schulter, in der Rechten einen Baumstamm haltend, durchschreitet ein Gewässer.
Stempelschneider dieser überaus seltenen Emission war Jean (Johann) Cassignot.
Dies ist eines von wohl nur zwei bekannten Exemplaren.


1/4 Taler 1606.     Ø 29 mm, ca.7,2 g.   Ebner 58; Klein/Raff 234.
Vs.:       Dreifach behelmte Wappen, unten Jz.1606.
Rs.:       Heilige Christophorus wie vor.


Taler 1607.     Ø 40 mm, 28,5 g.   Dav.7828var.
Vs.:   ·FRIDERICVS·D G DVX·WIRTEMBERG·   -   Dreifach behelmte Wappen, ähnlich wie vor.
Rs.:   RVDOLPH·II·IMP·AVG·P·F·DECRETO·  -  Der hl. Christophorus schreitet durch das Wasser,
ein Baumstammals Wanderstab in der Rechten, die Linke hält den Doppeladlerschild,
auf der linken Schulter sitzt das Jesuskind mit Reichsapfel (Kreuzglobus).


Taler 1607.     Ø 40 mm.   Dav.7828.
Wie vor, aber hier mit der Jahreszahl 1607 auf beiden Münzseiten.

Hzm. Württemberg: Johann Friedrich, 1608-28


Ausbeutetaler der Grube St. Christophstal 1609.     Ø 40 mm.   Dav.7831.
Vs.:   ·IOHANN:FRID·D·G·DVX·WIRTEMB & 1609·  -  dreifach behelmte quadrierte Wappen.
Rs.:   ♣RVDOLPH·II·IMPERATOR·AVG·P·F·DECRETO
Der heilige Christophorus mit Baumstamm als Wanderstab und Adlerschild in den Händen
sowie dem Jesuskind auf der linken Schulter durchschreitet ein Gewässer.

Siehe den Goldabschlag einer Taler-Variante als Fünfdukatenstück von 1609, präsentiert von akg-images.de.


Ausbeutetaler der Grube St. Christophstal 1610.     Ø 40 mm.   Klein/Raff 363a; Dav.7831.
IOHANN:FRID·D·G·DVX·WIRTEMB&I6I0   //   *RVDOLPH II·IMPERATOR·AVG·P·F·DECRETO
Christuskind mit Kreuzglobus sitzt auf der linken Schulter des zublickenden Hl. Christophorus.


1/4 Taler 1611.     Ø 26 mm, ca.7 g.   Ebner 41; Raff (Christophstal) 50 vgl.
Vs.:   IOHANN:FRID·D·G·DVX·W·I0II  -   Wappen mit drei Helmen.
Rs.:   *RVDO PH·II·IMPE·AVG·P F DECRET   -   Der heilige Christophorus mit Adlerschild, das Christuskind mit Kreuzglobus auf der linken Schulter.


Doppeltalerklippe 1625.     41x41 mm, 57,7 g.   Ebner 319; Kein/Raff 358; Dav.7863.
Vs.:   IOHANN:FRID:D:G:DVX.WIRTEMBERG:ET.TEC:    
Vs.:   ·STRENA·EX·ARGYROCOPEO·VALLIS·S·CHRISTOPH·Σ*Ω
"Neujahrsgabe aus dem Silberbergwerk S. Christophsthal"
Christoph trägt das Kind, das sich an den Haaren hält und seine Beine um den Hals klammert.
Im Abschnitt die Jz. MDCXXV. Vier Wappen in den Ecken der Klippe.
Die Prägegeschichte dieser bemerkenswerten Klippen ist nach wie vor unklar. Da jedoch in der Rückseitenumschrift das Stück als Strena (Geschenk) bezeichnet wird, ließ der Herzog
derartige Exemplare wohl als Neujahrsgeschenke in sehr geringer Stückzahl herstellen.
Es sind weniger als 10 Exemplare bekannt.

Hzm. Württemberg: Eberhard III. 1633-1674


Ausbeutetaler 1669 von J.Chr. Müller, der Grube St. Christophstal im Schwarzwald.
Ø 42 mm, um 29 g.   Ebner 75; Klein/Raff 562; Dav.7874.

Vs.:   EBERH:D·G·DVX WIRTEMB:ET EEC &
Gepanzertes Brustbild nach rechts mit Feldherrnbinde und breitem Spitzenhalstuch.
Rs.:   OMNIA 1669 - CVM DEO   "Alles 1669 mit Gott"
Der heilige Christophorus mit dem Christuskind auf der rechten Schulter steht im Wasser, vor sich das quadrierte Wappen unter Fürstenhut haltend, im Hintergrund Bergleute.

Hzm. Württemberg: Karl Friedrich von Oels, 1738-44


Taler 1740.     Ø 41 mm, 29,2 g.   Dav.2855.
Vs.:  CAROL FRID DUX WURTembergensis·TECcensis·ET·OLSnensis·ADMInistrator·ET·TVTOR.
".. als Vormund (von Karl Eugen)".   -   Brustbild n. rechts mit Harnisch,
Hermelinmantel und dem Kreuz des polnischen Weißen Adlerordens am Band.
Am unteren Rand: I·T (Jonas Thiebaud, Stempelschneider)

Rs.:   Reichs. THALER AVS DEM BERGWERCK / ZV.CHRISTOPHS/THAL.
Der hl. Christophorus mit dem Jesuskind auf der Schulter und einem Baumstamm in der Hand schreitet durch den Forbach, links unter dem Fürstenhut der ovale Wappenschild, darunter die Jz. 1740, daneben fallen Münzen aus einem Füllhorn, rechts Bergwerksanlagen und im Hintergrund Silhouette von Freudenstadt.
Dies ist ein Aubeutetaler der Grube St. Christophstal.


Goldabschlag des Reichstalers 1740, geprägt 1957.   Rückseite wie vor.

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