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Hl. Barbara
Festtag: 4. Dezember
auf Münzen von Mantua


Mantua, Ferdinando Gonzaga, 1612-26 :   Ducatone o. J.    Ø 41 mm, 31,57 g.   Dav.3948.
Vs.:   FERD D G DVX MANTuae VI ET MONTis Ferrati IV
"...6. Herzog von Mantua und 4. Herzog von Monferrat"
Berg Olymp, darüber Band mit FIDES, im Abschnitt Wertzahl 160.
Rs.:   ·SANCTA:BARBA - RA·PROTECTRIX   -   Hl. Barbara mit Feder gestützt auf einen Ziegelturm.
Im Abschnitt MANTUÆ.
Beide Münzseiten weisen Verprägungen durch Doppelschlag sowie Prägeschwächen im Randbereich auf.


Mantua, Carlo II., 1647-65 :  Mezzo scudo da 80 Soldi o. J.     Ø 36 mm.   Bignotti 9.
Rs.:   SANCTA:BARBA - RA:PROTECTRIX   -   Hl. Barbara mit Feder gestützt auf einen Ziegelturm.

Die "Legenda Aurea" erzählt, daß ihr Vater Dioscorus die schöne Barbara in einem Turm vor fremden Blicken verbarg, damit aber nicht verhindern konnte, daß sogar Prinzen um ihre Hand anhielten. Als Dioscorus einmal abwesend war, ließ sich Barbara christlich taufen und beschloß dann, in einem Badehaus ihres Vaters, in dem sie zu Ehren der Dreifaltigkeit ein drittes Fenster anbringen ließ, das Leben einer Eremitin zu leben. In seiner Wut über die Taufe brachte Dioscorus nach seiner Rückkehr seine Tochter beinahe um, doch übergab er sie dann dem Präfekten Martinianus, der sie zum Tode verurteilte. Dioscorus, der das Urteil persönlich vollstreckte und ·Barbara eigenhändig enthauptete, wurde darauf von einem Blitz getroffen und getötet. Nach der seltsamen Logik, die in vielen Heiligenlegenden herrscht, machte dieser Umstand Barbara zur Schutzpatronin derer, welche plötzlich in Lebensgefahr schweben und damit zu einem der 14 Nothelfer. Indem man später den Blitz und den ihm folgenden Donner in einem übertragenen Sinne begriff, wurde Barbara zur Schutzheiligen aller Berufe, die in ihrem Leben durch Explosionen gefährdet waren und ganz speziell der Mineure und Artilleristen.
Das älteste Bild, das Barbara darstellt, ein Fresko in Santa Maria Antiqua in Rom, stammt aus dem 8. Jahrhundert; die berühmteste unter den zahllosen neueren Darstellungen der Heiligen ist wahrscheinlich das Gemälde von Jan van Eyck im Königlichen Museum zu Antwerpen. Das charakteristische Attribut der heiligen Barbara ist der Turm, in den sie ihr Vater einsperrte, daneben findet man auch den Palmzweig, eine Krone, ein Schwert (mit dem sie enthauptet wurde), einen Pfau oder einen Kelch, das Symbol eines glücklichen Todes.
Die Legende der Barbara, die um das Jahr AD 303 während der Christenverfolgung des Maximinian spielt, mag auf ein wirkliches Ereignis zurückgehen, doch läßt sich dieses aufgrund der heute bekannten Form, die nicht vor dem 7. Jahrhundert niedergeschrieben wurde, kaum mehr nachweisen. Daß als Ort des Martyriums der Heiligen verschiedene Fassungen der Legende Nikomedia in der Türkei, Heliopolis in Ägypten, die Toskana und Rom nennen, trägt auch nicht unbedingt zu ihrer Glaubwürdigkeit bei. Zusammen mit der heiligen Cäcilia, der Patronin der Musik, St. Christophorus, dem Beschützer der Reisenden, und weiteren bekannten Heiligen des Volksglaubens wurde die seit mehr als einem Jahrtausend beliebte Barbara daher 1963 als unhistorisch aus dem römischen Kalender gestrichen, eine unnötige Verbeugung vor der Vernunft und Wissenschaft, die sich vielleicht wie einige andere Reformen auch nicht als der Gipfel der Weisheit herausstellen wird.
Hans Herrli, MünzenRevue 12/1990, S.1220
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.

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