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St. Afra
Festtag: 7. August
auf Münzen der Stadt Augsburg


Stadt Augsburg :   Dukat 1638.     Ø 22 mm, 3,49 g.   Forster 269; Friedb.63.
Vs.:   ·Sancta·AFRA·PROTECTrix - AVGVSTA·VINDELicorum:
"Heilige Afra, Beschützerin von Augsburg"
Die hl. Afra steht brennend am Pfahl und hält einen Palmzweig, daneben das Stadtpyr.

Rs.:   Titel des amtierenden Kaisers, gekrönter Doppeladler, Brustwappen Österreich/Burgund,
Ordenskette mit dem Goldenen Vlies um das Wappen gelegt.

Das Martyrium der Afra, das bereits von Venantius Fortunatus (ca. 535-610), dem bedeutendsten Dichter der Merowingerzeit, erwähnt wurde, mag wohl eine Tatsache sein, die überlieferte Lebensgeschichte der Heiligen ist aber eine abenteuerliche Legende fern jeder Realität. Nach ihr war Afra die Tochter eines Königs von Zypern, die mit ihrer Mutter Hilaria nach Rom fliehen mußte, nachdem ihr Vater erschlagen wurde. In Rom träumte Afra, daß sie zur Königin von Augusta Vindelicorum, dem heutigen Augsburg, bestimmt sei und daraufhin brachen Mutter und Tochter nach Norden auf. In Augsburg richtete Afra, die von ihrer Mutter dem Dienste der Göttin Venus geweiht worden war, mit drei Gefährtinnen ein Bordell ein; Hilaria eröffnete ein weiteres Freudenhaus. Als der spanische Bischof Narzissus von Gerona und der Diakon Felix auf der Flucht vor der diokletianischen Christenverfolgung nach Augsburg verschlagen wurden, gewährte ihnen Afra dort Zuflucht in ihrem Hause. Durch die Tischgebete des Bischofs wurde sie so ergriffen, daß sie ihr unzüchtiges Leben aufgab und sich mit ihrer Mutter und ihren Dirnen taufen ließ. Kurz darauf wurde Afra von Heiden angezeigt und, weil sie sich weigerte dem christlichen Glauben wieder abzuschwören, zum Tode durch das Feuer verurteilt. Im August 304 wurde sie von Soldaten Diokletians auf einer Insel im Fluße Lech an einen Baum gebunden und verbrannt. Hilaria und die weiteren bekehrten Frauen fanden, in ein Haus eingeschlossen, ebenfalls den Tod in den Flammen.
Die Geschichte der Bekehrung der Afra, die "Conversio S. Afrae", kennt auch noch einen Onkel der Heiligen, St. Dionysius, den Narzissus als ersten Bischof von Augsburg einsetzte und der später ebenfalls den Märtyrertod erlitt. Seine Gebeine wurden am 26. Februar des Jahres 1285 von Papst Alexander IV. feierlich erhoben, und seither wird dieses Heiligen am 26. Februar gedacht.
An der Stelle einer Kapelle, die Hilaria gebaut haben soll und die schon im 6. Jahrhundert als Ziel von Wallfahrten genannt wurde, errichtete Pippin der Kleine 751 ein Kanonikerstift, das 1012 zum Benediktinerstift St. Ulrich und Afra wurde.
Das Grab der hl. Afra befand sich bis zum 8. Jahrhundert in der Kirche St. Afra in Augsburg. Im Jahre 1064 wurde die Märtyrerin von Papst Alexander II. heiliggesprochen, und im selben Jahr entdeckte man einen spätantiken Sarkophag mit angekohlten Knochen, den mutmaßlichen Gebeinen der St. Afra. Der Sarkophag befindet sich heute in der Unterkirche der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra, die Gebeine ruhen im St.-Afra-Altar der gleichen Kirche.
St. Afra, neben St. Ulrich Patronin von Augsburg und Schutzheilige der Büßerinnen, wird in Flammen, oft an einen Baum oder einen Fichtenzapfen, den Pyr, das Wappenzeichen von Augsburg, gebunden dargestellt. Gelegentlich wird sie auch begleitet vom Bischof Narzissus, der einem Dämon befiehlt, einen Drachen zu erlegen.
Hans Herrli, MünzenRevue 8/1992, S.973
Siehe auch heiligenlexikon.de und Wikipedia.


Stadt Augsburg :   Goldgulden 1628.     Ø 22 mm, 3,26 g.   Forster 212; Friedb.56.
Vs.:   ·SANCTA·AFRA·Sanctus·VDALRIC - VS·16-28
St. Ulrich mit Krummstab und St. Afra mit Palmzweig sitzen einander gegenüber
auf Wolken und halten gemeinsam das Stadtpyr zwischen sich empor.

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