Der Ordensstifter Philipp der Gute ernannte 1430 die ersten 24 Ritter des Ordens. Sie rekrutierten sich aus seinem uneinheitlichen Herrschaftsgebiet und sollten zu einer Treue- und Beistandsgemeinschaft herangebildet werden. Der Ordensstifter verstand sich als Erster unter Gleichen. In den zunächst regelmässigen Versammlungen (Kapitel genannt) ergänzte sich die Ordensgemeinschaft durch Wahl auf 30 Mitglieder auf Lebenszeit.
Alfons V., König von Aragón und Neapel, wurde 1445 das erste "ausländische" Mitglied. Für ihn musste der Treueschwur abgeschwächt werden, und natürlich blieb er bei Kapitelsitzungen und Festlichkeiten abwesend. Unter dem zweiten Ordenssouverän Karl der Kühne wurden weitere Ausländer zu Ordensmitglieder gewählt: unter anderen Kg. Eduard IV. von England (1468), Kg. Ferdinand II. von Sizilien (1473) und Kg. Ferdinand von Neapel (1473). Als Münzberechtigte hätten diese Herrscher diesen Orden auf ihren Münzen zeigen können. Dies geschah aber erst bei später ernannten Ordensmitglieder. |
Baden
Von den Trägern des Ordens vom Goldenen Vlies, die nicht der Familie des Stiftes angehören, ![]() Dicken 1519, Baden Baden. Ø ca.30 mm, ca. 9,5 g. Wielandt 122. Vs.: CRISTOF:D:G:MAR - CHIO: IИ BADEИ Bärtiges Brustbild nach links, mit Mantel und Mütze. Das Goldene Vlies am Band ragt in die Umschrift. Rs.: MOИETA·ИOVA·ARGEИTV:BADEИSIS Quadriertes Wappen von Baden (Schrägbalken) und Sponheim (Schachbrett), darüber Jahreszahl.
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![]() Dukat 1674, Baden Baden. Ø 21 mm, 3,47 g. Wielandt 255; Friedb.122. Vs.: ፨GVILIELM·D·G·MARCHIO·BADENsis·Et·HACHBERGensis·Langravius·In Büste rechts, Ordenskette mit goldenem Vlies auf der Brust. Rs.: ·Susenbergensis·COMES·In·SPONHeimensis·Et·EB - ERSteinensis·Dominus·In·Röteln·Badenweiler· Lahr·Et·Mahlberg·&I674 - Wappen umgeben von der Ordenskette mit angehängten Vlies. ![]()
![]() Gulden zu 60 Kreuzer 1704, Würzburg. Walzenprägung. Ø 36 mm, ca.17 g. Wiel.327; Dav:237. Vs.: ¤LVDOVI:GVILELM:D:G:MARCHio·:BAdensis· - &:Hachbergensis:Langravius:Susenbergensis:&: Ortenaviensis:Comes:Sponheimensis:&:Ebersteinensis:Dominus:Rötelnensis:Badenvillensis:Lohrensis:&:Malbergensis:R: Drapierte und geharnischte Büste mit Allongeperücke n. rechts, unten im Oval die Wertzahl 60. Rs.: MONETA NOVA - ARGENT:BADEN: Mehrfeldiges Wappen (Sponheim, Eberstein, Breisgau. 2. Reihe: Badenweiler, Baden (Herzwappen), Hachberg. Unten: Rötteln, Lahr-Malberg, Sponheim) unter Fürstenhut zwischen 1704 und IPB (Mzm. Johann Peter Bischoff), umgeben von der Ordenskette mit dem Goldenen Vlies. Die Markgrafschaft Baden-Baden umfasste viele getrennte Landstriche zwischen Hunsrück und Oberrhein.
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Bayern
![]() 2 Dukaten 1565, München. Ø 25 mm, 7,03 g. Hahn 52; Friedb.182. Vs.: + ALBERT'us:Dei:Gratia:COmes:PAlatinus:RHenii:VTRiusque:BAVARiae:DVX "... Pfalzgraf bei Rhein und Herzog beider (Ober- und Nieder-)Bayern" Geharnischtes Renaissance-Brustbild, mit der Rechten das Schwert schulternd, Ordenskette mit Goldenem Vlies auf der Brust. Rs.: ·NON·NOBis:DOmine:Non:NObis - SED·NOMine:Tuo:Da:GLORiam·15·65 "Nicht uns, oh Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre!" Vierfeldiges Wappenschild (Pfalz/Bayern), umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies. Die Feuersteine in der Ordenskette funken asymmetrisch, einfach nach innen und dreifach nach aussen.
![]() Reichsguldiner zu 72 Kreuzer 1557, München. Ø 40 mm, 30,82 g. Hahn 46; Dav.8922. Vs.: ALBERTVS·COMes:PAlatinus: - RHenii:BAVARIÆ·DVX Quadriertes Wappen mit dem Vliesorden behängt, darüber die Jz. ·15·57·. Zwischen den funkenden Feuersteinen liegen jeweils zwei Feuereisen, deren Griffe beweglich ineinander verhakt sind. Rs.: CAROLI·V:IMPerator:AVGustus - Permisit:Fieri:DECRETO "... erlaubte die Anfertigung" Gekrönter Doppeladler, auf der Brust der Reichsapfel mit der Wertzahl 72.
![]() Dukat 1596, München. Ø 21 mm, 3,47 g. Hahn 56; Friedb.186. Vs.: GVIL:D:G:COmes:PAlatinus - RHEnii:VTRiusque·BAVAriae·DVX· Gekröntes, vierfeldiges Wappen, umher Ordenskette. Rs.: ·S·HEN:ROM:IMP - E - Rator:DVX·BAVA· - Der gekrönte St. Heinrich von Bayern steht v. v. im Harnisch und mit umgelegtem Mantel, in der Rechten Zepter, in der Linken Reichsapfel. Wohl eine exzentrisch ausgestanzte Prägung, die von gleichgerichtet zentrierten Walzen erfolgte.
![]() Madonnentaler 1620, München. Ø 42 mm, 27,80 g. Hahn 62A; Dav.6064A. Vs.: ·MAXIMILIANVS·D:G·COM:PAL:RHE:VTRiusQue:BOIARIÆ·DVX·MDCXX· Gekröntes, ovales Wappen (Bayern/Pfalz) von zwei Löwen gehalten, die auch die Ordenskette mit dem Goldenen Vlies um das Wappen legen. Rs.: CLYPEVS OMNIBVS IN TE SPERANTIBVS "(Ein) Schild allen, die auf dich hoffen" (Ps. 18,31) Madonna mit Kind und Zepter auf Wolken von Strahlenkranz umgeben. Jesuskind mit Apfel.
![]() Doppeltaler 1627, Heidelberg, für die Rheinpfalz. Ø 42 mm, 58,04 g. Hahn 157; Dav.6094. Vs.: MAXIMILIANVS·D:G:COM:PAL:RHENI:VTRI·BAVARIÆ·DVX· Geharnischtes Brustbild r. mit Löwenkopf auf der Schulter, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, neben dem Armabschnitt Stempelschneiderzeichen MS. Rs.: SACRI·ROMani·IMPerii·ARCHIDAPIFER·ET·PRINCEPS·ELECTOR "Des Heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst" Zwei Löwen halten das zweifach behelmte vierfeldige Wappen (Rauten/Löwe) mit Mittelschild (Reichsapfel, Kurabzeichen der Pfalz), an den Seiten hängt die Ordenskette. Unten das Goldene Vlies zwischen der Jz. 16·G - C·27 (GC für Georg Crämer, Münzverwalter in Heidelberg 1624-28). Wegen der besonderen Hervorhebung des Titels Archidapifer wird angenommen, dass dieser Taler speziell zur Feier der Wiedererlangung des Erztruchsessenamtes in diesem Jahre geprägt wurde.
Das Porträt des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. ist auf Münzen lediglich in vorliegender Heidelberger Emission belegt, die auch einfache Taler und möglicherweise auch stempelgleiche 1½fache Taler umfaßte.
![]() Madonnentaler 1694. Ø 42 mm, ca. 29 g. Hahn 199; Dav.6099. Vs.: MAXimilianus:EMANUEL D.G.Vtriusque.Bavariae&Palatinatus.Superioris.Dux.Comes.Palatinus.Rheni. Sacri.Romani.Imperii.Archi.Dapifer&Elector·Langravius·Leuchtenbergensis· Drapierte, geharnischte Büste mit grosser Perücke r. Rs.: CLYPEVS OMNIBVS IN TE SPERANTIBVS∗1694 "Ein Schild allen, die auf dich hoffen" (Ps.18,31) Gekrönte Madonna mit Kind und Zepter auf Wolken sitzend, die Linke hält das ovale Wappen mit angehängter Vliesordenskette. Maximilian II. Emanuel, 1704-14 im Exil in den Niederlanden ![]() Taler 1712, Namur oder Paris. Ø 39 mm, 27,98 g. Delm.364; Witt.1708; Hahn 220; Dav.1271A. Vs.: MAX·EMANVEL - Vtriusque·Bavariae·Superioris·Palatinatus·Brabantiae·Limburgi·Luceburgi·&·Geldriae·DVX (Mz. Löwe) 1712 Barhäuptiger Kopf mit Perücke und angedeutetem Harnisch nach rechts. Rs.: Comes·Palatinus·Rheni·Sacri·Romani·Imperii·Archidapifer·ELector·&·VICarius·LangraviusLeuchtenbergensis· - Comes·Flandriae·Hanoniae·&·Namurci·Marchio·Sacri·Romani·Imperii·Dominus·MECHlinae Vielfeldiges Wappen unter Fürstenkrone umgeben von der Vliesordenskette.
![]() Taler 1738, München. Ø 43 mm, 29,4 g. Hahn 248; Wittelsbach 1938; Dav.1942. Vs.: Carolus·Albertus·Dei·Gratia·Vtriusque·Bavariae & Palatinatus·Superioris·Dux· - Comes·Palatinus·Rheni·Sacri·Romani·Imperii·Archidapifer·& Elector·Langravius·Leuchtenbergae· "Karl Albrecht von Gottes Gnaden Herzog beider Bayern und der Oberpfalz, Pfalzgraf bei Rhein, Erztruchseß und Kurfürst im Heiligen Römischen Reich, Landgraf von Leuchtenberg" Geharnischtes Brustbild mit Ordenskette vom Goldenen Vlies, darunter Ordensband. Rs.: CLYPEUS OMNIBUS IN TE SPERANTIBUS. - "Ein Schild allen, die auf dich hoffen" Sitzende Hl. Maria hält das Jesuskind mit Reichsapfel auf dem Schoß, in der Linken Zepter haltend, daneben das gekrönte bayrische Wappen. Herzwappen: Reichsapfel als Kurabzeichen. Zwei Ordensketten um das Wappen: das habsburgische Goldene Vlies und das 1728 erneuerte bayerische Heilige-Georg-Kreuz. Im Abschnitt: 1738.
![]() 10 Dukaten 1739, München. Ø 47 mm, 34,98 g. Hahn 248; Witt.1868Anm.; Friedb.227. Vs.: CAR·ALB·D·G·V·B·& P·S·D·C·P·R·S·R·I·A·& E·L·L· (Titel genau wie vor). Geharnischtes Brustbild r., umgelegte Ordenskette mit dem Goldenen Vlies (verdeckt von einer Locke der Perücke), darunter der St. Georgsorden, unten die Signatur von F. A. Schega, Stempelschneider. Rs.: Zwei auf Felsen stehende Löwen halten gemeinsam das vierfeldige Wappen (Bayern/Pfalz) mit Mittelschild Reichsapfel, darüber Kurhut, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, darunter die Kette des St. Georgsordens, unten Stadtansicht von München, oben zu den Seiten der Krone Schriftband mit der Jz. MDCCX - XXVIIII.
![]() Reichstaler 1740, München, auf das Vikariat. Ø 43-44 mm, ca.29 g. Hahn 264; Dav.1945. Gemeinschaftsprägung mit Karl Philipp, Kurfürst von der Pfalz. Vs.: D:G:CAR:ALB:& CAR:PHIL:Sacri:Romani:ELECTORES EIUSQue: "..., Kurfürsten des heiligen römischen Reiches und" Brustbilder der beiden Kurfürsten nach rechts, jeweils mit Goldenem Vlies am Band. Am Armabschnitt: F·A·S· (F.A.Schega, Stempelschneider). Rs.: IN PARTibus:RHENI SUEViae:ET·IURis·FRANCONici:VICARIORUM·J740· "Vikar in den Länder des Rheins, Schwaben und Fränkischen Rechts" Nimbierter Doppeladler, auf der Brust die gekrönten Wappen von Bayern und der Pfalz, umgeben von den Ordensketten mit dem Goldenen Vlies und dem bayerischen St. Georgsorden. Eine Variante dieses bayerischen Vikariatstalers
![]() an der Kette um das bayerische Wappen, Hubertus-Orden am Band um das pfälzische Wappen, dazwischen das Goldenen Vlies.
![]() Doppelter Goldgulden 1740, München, auf das Vikariat. Ø 23 mm, 6,47 g. Hahn 268; Friedb.238. Vs.: CAR·ALB·D·G·Utriusque·Bavariae· - DUX ARCHIDux [!]·& ELector· - Kopf nach rechts. Rs.: VICARIUS & PROVISOR IMPERY[II] & C[?]·1740· Wappen mit eng anliegender St. Georgs-Ordenskette überdeckt von der Vliesordenskette. Karl Albert auf die Kaiserkrönung 1743 ![]() Reichstaler 1743, München. Ø 42 mm, 29,16 g. Hahn 277; Witt.1964; Dav.1947. Stempel von F. A. Schega. Vs.: CAR·VII·D·G·Romanorum·Imperator·Semper·Augustus· - GERManiae ·ET BOHemiae·REX "..., Kaiser (*1), Deutscher und Böhmischer (*2) König" Geharnischte Büste rechts, mit Lorbeerkranz und dem Goldenen Vlies an der Ordenskette. Rs.: UTRiusque:BAVariae:ET:PALatinatus:SUPerioris:DUX COMes: - PALatinus:RHeni: ARCHIDux:AUSTriae:Sacri:Romani:Imperii:Elector:Langravius·Leuchtenbergensis· "... Erzherzog von Österreich (*3), Kurfürst, Landgraf ..." - Kaiserkrone mit Inful über dem Doppeladler, auf der Brust gekröntes Wappen. Ordensketten des Goldenen Vlieses und vom Bayerischen Georgs-Orden umgehängt. Schwert, Zepter und Reichsapfel in den Fängen. Jahreszahl 17-43.
![]() Dukat 1745, München, auf das Vikariat. Ø 21 mm, 3,48 g. Hahn 281; Friedb.241a. Vs.: D·G·MAX·IOS·U·B· - DUX ARCHID·& EL· - Büste r. mit Vliesorden am Halsband. Rs.: IN PART·RH·SUEV·& IUR·FR·P·T·PROV·& VIC·IMP· - Doppeladler, auf der Brust das mit dem Kurhut belegte vierfeldige Wappen mit Mittelschild, umgeben von der Kette des Ordens vom Goldenen Vlieses, darunter die Kette des St. Georgsordens, oben zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 17 - 45.
![]() Konventionstaler 1765, München. Ø 42 mm, ca.28 g. Hahn 310; Wittelsbach 2179; Dav.1955A. Vs.: D·G·MAX·IOS·Utriusque·Bavariae· - Dux·Sacri·Romani·Imperii·Archidapifer·&ELector· Landgravius·Leuchtenbergae - Büste r. im Hermelin, mit Feldbinde, Orden vom Goldenen Vlies auf der Brust und seitlich davon der Orden vom Heiligen Georg. Rs.: Aufrecht stehender Löwe hält in seiner rechten Pranke ein Schwert und mit der linken das mit zwei Ordensketten behangene und mit dem Kurhut bedeckte bayerische Wappen. Unten eine Kartusche mit der Jahreszahl. Der Rand trägt eine erhabene Randschrift. Auch "Arslani-Taler" genannt, da er angeblich für den Handel mit der Levante bestimmt war.
Der Name geht auf das türkische Wort Arslan zurück, das Löwe bedeutet.
![]() 1/2 Gulden 1746 zu 30 Kreuzer, München. Ø 30? mm, ca.7 g. Witt.2182; Hahn 303. Vs.: MAX·IOS· - Herzog·In·Bayern·Churfürst·&· - Büste rechts, Vliesorden am Band. Rs.: LAND - MUNZ - Gekröntes Wappen, umher zwei Ordensketten. Landmünzen sind unterwertig geprägte Münzen, die nur im Gebiet des Münzherren gültig waren.
![]() 4 Groschen (12 Kreuzer) 1766, München. Ø 26 mm, ca.4,3 g. Witt.2194; Hahn 297.
![]() 3 Kreuzer (Groschen) 1766, München. Ø ? mm, 1,49 g. Hahn 292. Vs.: MAX·IOS· - Herzog·In·Bayern·Churfürst·&· - Büste rechts, Vliesorden am Band. Rs.: LAND - MUNZ - Gekröntes Wappen, umher Ordensketten. Maximilian III. Joseph starb 1777 ohne männliche Nachkommen. Ihm folgte Karl Theodor von der Pfalz. |
Braunschweig und Lüneburg
![]() Taler 1562, Goslar. Ø 41 mm, 28,8g. Welter 399; Dav.9051. Vs.: ·HENRICus·Dei·GRatia·DVX·B - RVNSviecum·Et·LVNEBVRgensis ‡ "Heinrich von Gottes Gnaden Herzog von Braunschweig und Lüneburg ‡ (Mz.)" Büste mit Mütze und Vliesordenskette zwischen den Jahreszahlen 6 - 2. Rs.: IN GOTts GEWalt Hab Ich (mein Sach) GeSTellt - Der Hat's GEFügt Dass Mir's Genügt Quadriertes Wappen (oben: Braunschweig-Lüneburg; unten: Everstein-Homburg) mit Helm, Helmzier und umhängender Vliesordenskette; es wird rechts gehalten von einem Wilden Mann mit Laubkranz als Lendenschutz.
![]() Reichstaler (24 Groschen) 1577, Münden. Ø 43 mm. Dav.9007. Vs.: ·ERIC·D·G·DVX· - ·BRVNsvicensis·Et·LVNEeburgensis· Wilder Mann steht hinter dem vierfeldigen Wappen und hält die Ordenskette des Goldenen Vlies um das Wappen; unten das Vlies zwischen der geteilten Jahreszahl 7 - 7. Im Feld: ·GLORIA· - EX·DVRIS· "Schwere Aufgaben meistern verschafft Ansehen" Rs.: RVDOLphus·Z(II)·ROManorum·IMPerator·SEMPer·AVGVSTVs Gekrönter Doppeladler mit Reichsapfel auf der Brust, darin die Wertzahl Z4. Genau im Jahr 1573, in dem Erich den Orden erhielt, wurde das Münzbild dieses Talers um den Orden ergänzt, und zwar so, dass der wilde Mann nicht mehr den Schild, sondern nun die Ordenskette hält.
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Pfalz
![]() ![]() Reichstaler 1547, Neumarkt. Ø 40 mm, 28,3 g. Dav.9626. Vs.: ¤FRIDER·D·G·Comes·PALatinus·RhenI·BAVAriae·DVX·S·R·I·PRI·EL S.R.I.P.EL = Sacri.Romani.Imperii.Princeps.ELector = Des Heiligen Römischen Reichs Kurfürst Hüftbild im Kurornat mit Kurhut, Kurschwert und Reichsapfel sowie Orden des Goldenen Vlieses. Rs.: ¤MONEta:ARGEntea:SVPERIOris:PALATInatus:BAVARIae "Silbergeld der bayerischen Oberpfalz" - Unter dem Pfälzer Helm die drei Wappen: Pfalz (gekrönter Löwe) / Bayern (Rauten) / Kurpfalz (Reichsapfel), unten zu den Seiten 15 - 47. Siehe weitere Münzen des Kurfürsten, die sein Bildnis mit den Orden tragen. |
Pfalz-Neuburg und Jülich-Berg
![]() Taler o. J., Kallmünz (Oberpfalz). Ø 43 mm, 28,73 g. Dav.7164. Vs.: *WOLFG·WIL:Comes:PAlatinus:RHEni:DVX:BAvariae:IVLiaci:CLIviae·Et·MONTinum Büste links, mit Halskrause und Vlies am Band. Umher: IN·DEO·MEA· - CONSOLTIO· "In Gott ist mein Trost" Rs.: COomes:VELdentiae·SPonhemii:MArcae:RAVensbergae: - ET:MORSiae:DOMinus:In:RAVenstein Titel über beide Seiten: "Pfalzgraf am Rhein, Herzog von Bayern, Jülich und Berg / Graf von Veldenz, Spohnheim, Mark und Ravensberg, Herr von Ravenstein" Gekröntes vierfeldiges Wappen, umher Ordenskette mit dem Goldenen Vlies (Stempelfehler am Vlies). ![]()
![]() Dukat 1654, Düsseldorf. Ø 22 mm, 3,41 g. Noss 667; Friedb.1392. Vs.: *PHILIPP·WILH·COMomes·PALatinus·Rheni·Dux·BAVvariae·Iuliaci·Cliviae·ET·MONtium Barhäuptige, geharnischte Büste nach rechts. Rs.: *TAN* - *DEM* "zu guter Letzt" - Gekröntes, mehrfeldiges Wappen umgeben von der Ordenskette mit dem goldenen Vlies, oben die geteilte Jahreszahl.
![]() 30 Kreuzer (1/2 Gulden) 1674, Neuburg. Ø 31-32 mm, 9,42 g. Noss 415. Vs.: PHIL·WIL·D·G·COM·PAL·RHE·D·BAV·IVL·CLE·ET·MON·1674 Geharnischtes und drapiertes Brustbild rechts mit Perücke und Goldenes Vlies am Band auf der Brust. Rs.: MONETA·NOVA·ARGE (30) NTEA·PAL·NEOBVRG Mit Fürstenhut bedecktes Wappen, umher Ordenskette mit goldenem Vlies. Unten Wertangabe: (30). Das Stück entstand durch Walzenprägung auf einem Zain, aus dem es ausgestanzt wurde und dann mit einer Feile auf Gewicht justiert wurde. Beim Walzen verlängerte sich die Höhe gegenüber der
Breite der Münze. Die Stempelstellung ist gleichgerichtet (↑↑).
![]() Dukat 1675, Mülheim. Ø 22? mm, 3,43 g. Noss -; Friedb.1392. Vs.: *PHILIPP.WILH COM·PAL·R·D·BAV·I·C·ET·MONT - Drapierte, geharnischte Büste nach r. Rs.: TAN* - *DEM· - Gekröntes, mehrfeldiges Wappen umgeben von der Ordenskette des goldenen Vlieses, oben IL - Zainhaken (Johann Longerich, Münzmeister), unten die Jz. 16 -75. ![]()
![]() Dukat 1707. Chronogramm. Ø ? mm, 3,44 g. Noss ?; Friedb.2009. Vs.: IOH·WILH·Comes·Palatinus·Rheni - Sacri·Romani·Imperii·ARCHIThesaurarius ET ELector Geharnischtes Brustbild nach rechts Rs.: HOC·BELLONÆ - STIPENDIVM "?" - Gekrönte Wappenkartusche, umher die Ordenskette. Das goldenen Vlies zwischen IA - L (Stempelschneider Johann Linck). Chronogramm : CLLIDIVM = MDCLLVII = 1707
![]() 1/2 Dukat 1708, Heidelberg. Ø 15 mm, 1,72 g. Slg.Memmesh.2393; Friedb.2018. Vs.: I.W.D.G.C.P.R S - R.I ARCHIThesaurarius.&.ELector. Büste rechts, drapiert und mit Orden auf der Brust. Im Abschnitt IL (Stempelschneider Johann Linck) Rs.: BavariaeI[=J]uliaciCliviae&MontiumDux PRrinceps·Meursiae Comes.Veldentiae.SSponheim.Marcae.& Ravensbergae·Dominus.In.Ravenstein:1708 Gekröntes vielfeldiges Wappen, umher die Ordenskette ohne Goldene Vlies. Ein ähnlicher Halbdukat aus 1705
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![]() Reichstaler 1709, Düsseldorf. Ø 42 mm, 29,16 g. Noss 841; Dav.2364. Vs.: Dei Gratia IOHannes WILHelmus Comes Palatinus Rheni - Sacri Romani Imperii ARCHIDapifer & ELector Rs.: Bavariae Iuliaci Cliviae & Montium Dux PRriceps Meursiae Comes Veldentiae - Sponhemi Marcae & Ravensbergae Dominus In Ravenstein 1709 Regalienschild mit dem Reichsapfel zwischen zwei Landeswappen unter der Kurfürstenkrone, Hubertusorden und darunter der Orden vom Goldenen Vlies. Linke Wappen: Bayern, Jülich, Kleve, Berg sowie Pfalz (Mitte). Rechte Wappen: Mörs, Veldenz, Mark und Ravensberg.
![]() 2/3 Taler 1709, Düsseldorf. Ø 33-35 mm, 17,34 g. Noss 843a; Dav.597. Ähnlich wie vor.
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![]() 1/6 Taler (1/4 Gulden) 1718, Düsseldorf. Ø 24 mm, ? g. Noss 890. Vs.: D.G CAR·PHIL·C·P - R·S·R·I·ARCHID ET EL - Büste nach rechts. Rs.: Gekröntes und umwickeltes Monogramm, aussen umher die Ordenskette, daran hängend das Goldene Vlies zwischen 1/6 - NP, seitlich 17 - 18. Das umwickelnde Band ist die Ordenskette des Hubertusordens, direkt unter dem Monogramm gelegen.
![]() 2/3 Taler Feinsilber 1738, Düsseldorf. Ø 33 mm, ca.12,8 g. Noss 947; Dav.602. Ausbeute der Bergischen Gruben (Wildberg). Vs.: Dei:Gratia:Carolus:Philippus:Comes:Palatinus:Rheni:Sacri:Romani:Imperii:Archi - Thesaurarius·&·Elector·Bavariae·Iuliaci·Cliviae·&·Montium:Dux:Priceps:Meursiae· Unter dem Kurhut drei in einen geschnitzten Rahmen eingelassene Schilde, darunter der Jülicher Hubertusorden und die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies. Rs.: *DEUS·SERVET·METALLIOFODINAS·MONTENSES "Gott behüte die bergischen Erzgruben" Wert, Jahreszahl und Mz. F·M. Die Ordenskette besteht aus ovalen Feuersteinen, aus denen seitlich Funken sprühen, verbunden mit Funkeisen, die gelenkig miteinander verhakt sind.
Auch in der Kette des Hubertusordens befinden sich funkende Glieder.
![]() 2/3 Taler Feinsilber 1737, Düsseldorf. Ø 33 mm, 12,98 g. Noss 944; Dav.600. Vs.: Dei:Gratia:Carolus:Philippus:Comes:Palatinus:Rheni:Sacri:Romani: - Imperii:Archi:Thesaurarius&Elector:Bavariae:Iuliaci:Cliviae·&·Montium:Dux:Princeps·Meursiae· Geharnischte u. drap. Büste r., Vliesorden auf der Brust. Am Armabschnitt M (J.Marmé, Stempelschneider). Rs.: FEIN· - SILBER - Kurhut über zwei Wappen. Dazwischen Monogramm, darunter Hubertusorden und Vliesorden. Im Abschnitt: Wertzahl 2/3 zwischen Jz. 17 -37 und F. - O. (Franz Offner, Münzmeister). Gleichzeitig wurde in Mannheim nachfolgender 2/3 Taler geprägt, der aber nur pfälzische Titel nennt. ![]() 2/3 Taler Feinsilber 1737, Mannheim. Ø 33 mm. Noss 356; Dav.747. C·PHIL·D:G·C·P·R·S· - R·I·ARCHIT&EL // CHVR·PFALZ·1737 Auf der Brust: Anhänger mit Goldenem Vlies. Unter dem Armabschnitt: SCHAEFFER (Mannheimer Stempelschneider).
![]() 1½facher Reichstaler 1740, Mannheim, auf das Vikariat. Ø 43 mm, 43,81g. Haas 25; Dav.2529. Vs.: D:G.C PHIL Dux Bavariae Comes Palatinus·Rheni·Sacri·Romani·Imperii·Archi·Thesaurarius·&· ELector·PROVISOR&VICARIUS "... Kurfürst, Verwalter und Vikar" (Fortsetzung auf der Rs.) Geharnischtes Brustbild des 79jährigen Kurfürsten r. mit Orden vom Goldenen Vlies am Band. Rs.: IN·PARTibus RHENI SUEVici ET IURis·FRANCONici·1740 "... in den rheinischen und schwäbischen Gebieten sowie Fränkischen Rechts" Doppeladler mit den drei pfälzischen Wappenschilden auf der Brust, darüber Kurhut, unter den Schilden die Ketten des St. Hubertusordens und des Ordens vom Goldenen Vlies.
![]() Reichstaler 1740, Mannheim, auf das Vikariat. Ø 43 mm, 43,81g. Haas 27; Dav.2530. Gemeinschaftsprägung mit Karl Albert von Bayern. Vs.: D:G·C·ALB&C·PHIL·ELECT·PROVisor·&·VICARII "..., Kurfürsten, Sachwalter und Statthalter" Beider Büsten nach rechts, jeweils mit Goldenem Vlies am Band. Rs.: IN·PARTibus·RHENI·SUEViae·ET IURis·FRANCONici·1740 "Im Rheinland, Schwaben und den Gebieten des fränkischen Rechts" Doppeladler, auf der Brust die bayerischen und pfälzischen Wappen. Darunter Vlies an der Ordenskette. |
Pfalz-Bayern
![]() Konventionstaler 1790, München. Ø 41 mm, ca.28 g. Hahn 360; Dav.1970. Auf das Reichsvikariat nach dem Tod Kaiser Leopolds II. Vs.: CARolus THeodorus, Dei Gratia Comes Palatinus Rheni, Vtriusque Bavariae Dux, Sacri Romani Imperii Archidapifer & Elector & In Partibus RHeni, SVEViae & Iuris FRANConici PROVisor & VICarius "Karl Theodor, von Gottes Gnaden Pfalzgraf am Rhein, Herzog beider Bayern, der Heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, Wahrer und Walter im Gebiet rheinischen und schwäbischen Rechts" Büste nach r. mit umgelegtem Hermelinsmantel und im Nacken zusammengebundenen Haaren, darunter C.D. (Cajetan Destouches, Stempelschneider). Rs.: IVLiaci CLiviae & MONTium Dux, Landgravius Leuchtenbergensis, Princeps Meursii, Marchio Montis Ad Zomam, Comes Veldentiae, Sponheimi, Marcae & Ravensbergae, Dominus In Ravenstein, 1790 Nimbierter Doppeladler, auf der Brust das mit dem Kurhut bedeckte und mit den vier Ordensketten - des Goldenen Vlieses, des hl. Georg, hl. Hubert und hl. Michael - behängte dreiteilige Wappen Pfalz-Bayern.
![]() Konventionstaler 1792, Manheim. Auf das Vikariat. Ø 40 mm. Hahn 403; Dav.1974. Vs.: CAR·THEOD:D:G·C·P·R·V·B·D·S·R·I·A·D·&EL·PROV·&VICAR· Nackte Büste rechts, mit Schleife im Haar. Unten A·S (Anton Schäffer, Stempelschneider). Rs.: IN·PART·RHENI·SVEV·ET·IVR·FRANCON· - Nimbierter Doppeladler, Auf der Brust gekröntes rundes Wappen (Pfalz/Bayern/Reichsapfel). Umher Ordenskette mit dem Goldenen Vlies. Unten Jz. 17 - 92.
![]() Konventionstaler 1792, München. Auf das Vikariat. Ø 40 mm. Hahn 367; Dav.1973. Vs.: C·TH·D G Comes Palatinus Rheni Vtriusque Bavariae Dux Sacri Romani Imperii Archidapifer & Elector & In Partibus RHeni SVEVici & In FRanconia PROVisor & VICarius Nackte Büste rechts, ohne Schleife im Haar, unten kein Zeichen. Rs.: JVLiaci·CLiviae·&·Montium·Dux·Landgravius·Leuchtenbergae·Princeps·Meursiae·Marchio·Montis· Ad·Zomam·Comes·Veldentiae·Sponhemi·Marcae·&·Ravensbergae·Dominus·In·Ravenstein· Doppeladler wie vor, aber vielfeldiges und fast rechteckiges Wappenschild. Darunter Ordensketten und die Zeichen von vier Orden sowie die geteilte Jahreszahl. Der Titel des Münzherrn benötigt die Umschrift beider Seiten, vergisst auch nicht einen alten unrealistischen Anspruch auf die kleine Herrschaft Ravenstein an der Maas.
Wenig später beginnt eine neue Zeit, in der Orden kaum mehr auf Münzen angezeigt werden:
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Überblick
Orden vom Goldenen Vlies auf Münzen und Medaillen
1. Ordenssouveräne
Teil 1a : Philipp der Gute - Ks. Karl V.
Teil 1b : Kg. Philipp II. - Spanischer / Österreichischer Ordenszweig 2. ernannter Ordensritter
Teil 2a : Baden, Bayern, Braunschweig & Lüneburg, Pfalz, Pfalz-Neuburg, Pfalz-Bayern, Fürstenberg Teil 2b : Polen, Sachsen, Rietberg, Württemberg Teil 2c : Italien, Spanien, ..., Siebenbürgen Teil 2d : Österreichische Neufürsten |